DE: Zwischen 1162 und 1171 siedelte sich der Zisterzienserorden nach einer Einladung von Bischof Radulf in Ribe in der Ortschaft Lügum an. Es folgte im Zeitraum von etwa 1225 bis 1325 der Bau einer großen Backsteinkirche mit einem nach Süden ausgerichteten Klosterflügel, die Ortschaft hieß seitdem Kloster Lügum (dänisch Løgumkloster).
Im Laufe der Jahre wurde der Klosterflügel, jetzt als Ostflügel bekannt, ausgebaut und eine quadratische Anlage mit einem Flügel für die Großküche mit Speisesaal (dem Südflügel) und einem Schlafsaal und Gemeinschaftsraum für die Laienbrüder im Westflügel errichtet. Durch Schenkungen erhielt das Kloster Verwaltungsrecht für weitere Kirchen im Umland, weiteres Ackerland und Mühlen im Wasser- und Windbetrieb, die dann in Pacht gegeben wurden.
Nach der Reformation und der Zuwendung Dänemarks zum evangelisch-lutheranischen Glauben 1642 ging das Kloster in königlichen Besitz über und durfte keine neuen Mönche mehr aufnehmen. Gegen 1553 verließen die letzten Zisternzienser die Anlage, die Kirche wurde daraufhin von der evangelischen Gemeinde für Gottesdienste genutzt, die Klosteranlagen dagegen wurden zum Großteil abgerissen und für andere Bauten in der Umgebung genutzt. Lediglich der Kapitelsaal wurde wegen tragender Elemente verschont und konnte zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder hergestellt werden.
Anfang der 1960er wurde das Refugium neu errichtet, um den klösterlichen Charakter wieder neu aufleben zu lassen. Interessierte Gläubige haben so die Gelegenheit das klösterliche Leben in einem zuvor definiertem Zeitraum, der üblicherweise den Zeitrahmen eines Urlaubes nicht übersteigt, kennen zu lernen.
Quelle: "Kloster Lügum, lebendiges Kulturerbe", ISBN: 978-87-88684-22-3, auch in PDF-Form (40 Seiten, 7MB)
EN: Between 1162 and 1171, the Cistercian order settled in Ribe in the village of Lügum after an invitation from Bishop Radulf. In the period from about 1225 to 1325, a large brick church was built with a monastery wing facing south. The place was called since then Lügum Monastery (Danish Løgumkloster).
Over the years, the monastery wing, now known as the east wing, was expanded and a square complex was built with a wing for the large kitchen with dining room (the south wing) and a dormitory and common room for the lay brothers in the west wing. Through donations, the monastery received administrative rights for other churches in the surrounding area, additional farmland and water and wind mills, which were then leased.
After the Reformation and Denmark's adoption of the Evangelical Lutheran faith in 1642, the monastery passed into royal ownership and was not allowed to accept any new monks. The last Cisterncians left the complex around 1553, the church was then used by the evangelical community for services, while the monastery complex was largely demolished and used for other buildings in the area. Only the chapter house was spared because of the load-bearing elements and could be restored at the beginning of the 20th century.
At the beginning of the 1960s, the refuge was rebuilt in order to revive the monastic character. Interested believers have the opportunity to get to know monastic life in a previously defined period of time, which usually does not exceed the time frame of a vacation.
Reference: "Løgumkloster Church, A Living Cultural Heritage", ISBN: 978-87-88684-23-0, also as PDF (40 pages, 7.1MB)