Kirche Peter-und-Paul - Hermannsburg, Niedersachsen, Germany
Posted by: Groundspeak Regular Member kaschper69
N 52° 50.013 E 010° 05.416
32U E 573448 N 5854311
Kirche Peter-und-Paul in Hermannsburg.
Waymark Code: WMYETR
Location: Niedersachsen, Germany
Date Posted: 06/07/2018
Published By:Groundspeak Premium Member fi67
Views: 2

"Innenraum

Die heutige Kirche ist stilistisch ihrer gotischen Vorgängerkirche nachempfunden. Bis 1956 hatte diese der Gemeinde als Gotteshaus gedient. Wegen massiver Bauschäden musste sie dann saniert werden und sollte in diesem Zusammenhang, weil die Gemeinde gewachsen war, erweitert und neu gestaltet werden. Während der Bauphase, in der das Kirchenschiff verlängert und durch Seitenschiffe ergänzt wurde, stürzten leider die alten Gewölbe ein und mussten neu aufgemauert werden. Darum sind von der alten Kirche nur noch der Dachstuhl und Teile der Apsis erhalten. Weiße Linien auf dem Fußboden der heutigen Kirche erinnern an die Grundrisse früherer Kirchbauten.
Vom Beginn des 17. Jahrhunderts stammen die Leuchter auf dem Altar (außerhalb der Gottesdienstzeiten leider nicht zu sehen).
Das Altarkruzifix ist neueren Datums (1961). Bei dieser Arbeit auf vergoldetem Kupfer und Emaille wurde das alte Kruzifix aus dem 10. Jahrhundert - übertragen in die moderne Zeit- nachempfunden. Christus ist als der Gekreuzigte und zugleich Erhöhte, als der Leidende und doch die Welt Segnende dargestellt.
Die Kanzel zeigt die Symbole der vier Evangelisten und je ein Wort aus dem entsprechenden Evangelium. Auf dem fünften Feld ist ein Pelikan dargestellt, der mit seinem eigenen Blut seine Jungen nährt. Diese Darstellung geht auf eine frühchristliche Sage zurück. Der Pelikan war schon in der alten Kirche ein Symbol für Christus, der sein Blut für uns gegeben und vergossen hat, wie es uns im Abendmahl zugesprochen wird.
Das Taufbecken stammt aus dem 18. Jahrhundert. Es ist aus Holz und hat eine farbige Fassung mit sparsamer Vergoldung. Im oberen Rand findet sich in Großbuchstaben die Umschrift LASSET DIE KINDLEIN ZU MIR KOMMEN UND WEHRET IHNEN NICHT. Der Deckel wird bekrönt von einer Taube, dem Symbol des Heiligen Geistes, der in der Taufe verheißen wird.
Über der Tür zur Seitenkapelle (rechts im Altarraum) hängt ein Modell des Missionsschiffes "Candace“. Missionsfreunde, besonders auch aus Hamburg, hatten in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit ihren Spenden den Bau dieses Schiffes möglich gemacht. Durch Pastor Ludwig Harms wurde in Hermannsburg und Umgebung der Gedanke der weltweiten Mission erweckt und gefördert. Seitdem werden in Hermannsburg auf einem eigens dafür gegründeten Missionsseminar Männer und inzwischen auch Frauen für diesen Dienst ausgebildet. Mit der „Candace“, benannt nach der in Apg. 8,27 erwähnten äthiopischen Königin, reisten 1853 die ersten in Hermannsburg ausgebildeten Missionare mit Ziel Äthiopien aus. Sie mussten jedoch aus politischen Gründen ihre Arbeit zunächst in Südafrika beginnen. Heute erinnert uns die „Candace“ daran, dass wir als Gemeinde nach wie vor den Auftrag des weltweiten Zeugnisses von Jesus Christus haben.
In der Seitenkapelle befindet sich ein farbiger Kronleuchter aus Holz, dessen Arme als Engel gestaltet sind. Er stammt wohl aus dem 18. Jahrhundert und ist vermutlich die Arbeit eines Laien aus Hermannsburg oder der näheren Umgebung.
Ein Rundbild des Hermannsburger Künstlers Werner Asendorf (+ 2004) zeigt die „arma Christi“, die Marterwerkzeuge, die an das Leiden und den Tod Jesu am Kreuz erinnern und die Gemeinde zum Dank für sein Erlösungswerk aufrufen. Im Einzelnen sind zu erkennen: die Dornenkrone, die vierfache Geißel, Hammer, Zange und Nägel, eine Lanze, das Gewand Jesu und am unteren Bildrand drei Kreuze.
Im Übrigen ist der Schmuck der Kirche auf die Leuchter im Kirchenschiff beschränkt. Sie sind alten Blakern (plattdeutsch: blaken = rußen) nachgestaltet und mit christlichen Symbolen versehen.
Die Blaker des Altarraumes sind durchgehend mit Engeln verziert. Hier ist der Ort, wo sich in der Feier des Abendmahls Himmel und Erde gewissermaßen berühren und die feiernde Gemeinde in das Lob der Himmlischen einstimmt.
Die Orgel stammt aus dem Jahr 1962. Sie wurde seinerzeit von der Firma Hammer in Hannover gebaut, in späteren Jahren jedoch überarbeitet und zum Teil neu intoniert. Sie hat 33 klingende Register, die sich auf Haupt- und Brustwerk, Pedal und Rückpositiv verteilen.

Die Kirche von außen

Schon die gotische Vorgängerkirche (ein Modell steht im Vorraum) hatte als Turm nur einen Dachreiter.
Die Glocken waren in einem Anbau in Verlängerung des Kirchenschiffes untergebracht. Mit Rücksicht auf die alte Tradition wurde auch bei der Neugestaltung der Turm als Dachreiter ausgeführt, nun allerdings größer als vorher, weil er das auf sechs Glocken erweiterte Geläut zu beherbergen hat. Die kleinste Glocke ist zugleich die älteste und stammt aus dem Jahr 1495. Die größte wurde 1682 aus einer alten Glocke umgegossen und ist nach dem damaligen Pastor „Breyhanglocke“ benannt. Vier weitere wurden nach dem zweiten Weltkrieg neu angeschafft. Zum sonntäglichen Gottesdienst wird die Gemeinde seither mit einem vollen, klangschönen Geläut gerufen.
Das Hauptportal der Kirche zeigt neben Engeln die zwölf Apostel, wobei Judas durch Paulus ersetzt worden ist. So stehen in der Mitte die Patrone unserer Kirche: Petrus mit dem Schlüssel und Paulus mit dem Schwert. Wie viele Kirchen, die gegen Ende des ersten christlichen Jahrtausends als Missionskirchen gegründet sind, ist auch die hiesige diesen beiden ersten bedeutenden Missionaren gewidmet worden. Die Griffe der Türen sind in Fischform gestaltet.
Die Wetterfahne auf der Spitze des Kirchturms ist als Schiff gestaltet: Auch hier noch einmal eine Erinnerung an die „Candace“. Eine weitere auf dem Dachfirst über dem Altarraum zeigt Petrus und Paulus mit ihren typischen Attributen Schlüssel und Schwert.
Auffällig ist die Außenansicht der Kirche mit ihren insgesamt zwölf markanten seitlichen Giebeln. In Anlehnung an seitliche Anbauten der Vorgängerkirche sind sie seinerzeit als gestalterisches Stilmittel eingesetzt worden und geben dem Bauwerk sein charakteristisches Gepräge."

(visit link)

Aufgeführt ist die Kirche in der Liste der Baudenkmale für Hermannsburg: "Die heutige Kirche wurde von 1956 bis 1959 erbaut, dabei wurde nur der bisherige Dachstuhl und die alte Apsis wieder verwendet. Es wird vermutet, dass bereits im 10. Jahrhundert hier eine Kirche gestanden hat."

(visit link)
Adresse/Adress:
Billingstraße
Hermannsburg,
29320


Baujahr/Year of construction: 1956-1959

Bestätigung/confirmation:

Ja/Yes


Denkmalnummer/monument number: Not listed

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