Josef Werndl - Steyr, Austria
Posted by: Groundspeak Premium Member PISA-caching
N 48° 02.313 E 014° 24.993
33U E 456509 N 5320749
Österreichischer Waffenproduzent und Erfinder / Austrian arms producer and inventor
Waymark Code: WMX7AF
Location: Oberösterreich, Austria
Date Posted: 12/07/2017
Published By:Groundspeak Premium Member Dorcadion Team
Views: 1

< DE >

Das Werndl-Denkmal in Steyr (Enrica-von-Handel-Mazzetti-Promenade) ist ein Werk des österreichischen Bildhauers Viktor Tilgner aus dem Jahr 1894. Es stellt den Industriellen Josef Werndl inmitten seiner Arbeiter dar.

Geschichte:

Bereits kurz nach Werndls Tod beantragte der Möbelhändler Franz Tomitz die Errichtung eines Denkmals. Der Steyrer Ehrenbürger Tomitz war von 1875 bis 1901 Gemeinderat und hatte bereits 1880 die 900-Jahr-Feier der Stadt organisiert. Am 1. Mai 1889 fasste der Gemeinderat den entsprechenden Beschluss, die weitere Initiative lag jedoch hauptsächlich bei der Österreichischen Waffenfabriksgesellschaft. Am 4./5. Juni 1891 hielt sich Viktor Tilgner in der Stadt auf, um wegen des geplanten Denkmals Rücksprache zu halten. Der Künstler hatte bereits die 1890 enthüllte Schubert-Gedenkplakette am Schuberthaus (Stadtplatz 16) gestaltet. Ein späteres Werk Tilgners ist die Brucknerbüste am Steyrer Brucknerplatz (1898). Nach der Überlieferung sollte das Werndl-Denkmal zuerst nicht an der Promenade errichtet werden, sondern entweder am Platz vor der Industriehalle (heute Stadttheater), am Leitnerberg mit Aussicht auf die alte Waffenfabrik oder am Stadtplatz. Die Entscheidung fiel schließlich für die Promenade, an deren Gestaltung Werndl maßgeblich beteiligt war (siehe auch: Steyr – Schleifung der mittelalterlichen Befestigungsanlagen). An der von der Promenade abzweigenden Preuenhueberstraße liegt überdies das von Werndl errichtete Schloss Vogelsang. Die feierliche Enthüllung des Denkmals fand am 10. November 1894 statt, während des Zweiten Weltkriegs wurde es abgebaut und im September 1945 wieder aufgestellt.

Beschreibung:

Die Bronzefiguren sind überlebensgroß. Unterer und oberer Sockel sind aus grauem Mauthausener Granit. Auf dem Sockel mit den Figuren der vier Arbeiter steht: „ARBEIT EHRT“. Der hohe Sockel trägt die Aufschrift „JOSEF / WERNDL“. Er ist überdies mit Eichenlaubkränzen und Waffen dekoriert. Josef Werndl hält in der linken Hand Gewehre und weist mit der rechten auf seine Arbeiter: einen Schmied, einen Monteur, einen alten Säbelmacher und einen Tischler. Der Tischler schwingt grüßend seine Mütze und erwidert damit Werndls Geste, der Säbelmacher hält ein Bild von Werndls Vater Leopold Werndl. Der Schmied und der Monteur an der Rückseite sind tätig, während der Tischler und der Säbelmacher ausruhen. Alle Figuren tragen ihre Arbeits- bzw. Alltagskleidung. Auf der Rückseite steht: „DIE / DANKBAREN / MITBÜRGER / 1894“.

Tilgners Arbeit ist das bedeutendste österreichische Beispiel eines bürgerlichen Monumentaldenkmals. Tilgner orientierte sich unter anderem am Maria-Theresien-Denkmal in Wien: Werndl bildet wie Maria Theresia den erhöhten Mittelpunkt, die Generäle an den Ecken sind durch Arbeiter ersetzt. Werndl ist überdies als stehender Herrscher mit Allocutio-Geste abgebildet, die Gewehre in der linken Hand ersetzen den Marschallstab.

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Werndl-Denkmal

Josef Werndl:

Josef Werndl (* 26. Februar 1831 in Steyr, Oberösterreich; † 29. April 1889 ebenda) war ein österreichischer Waffenproduzent.

Werndls Erfolg beruhte unter anderem auf dem Austauschbau: massenweise, höchst präzise hergestellte Werkstücke, die untereinander ausgetauscht werden konnten. Er begann die 500 Mitarbeiter zählende Fabrik auf moderne Produktionstechniken umzustellen und entwickelte gemeinsam mit seinem Werkmeister Karl Holub den bahnbrechenden Tabernakelverschluss für Hinterlader, mit dem er sich bei Aufträgen der k.u.k. Armee gegen den Konkurrenten Remington durchsetzte, dessen System von der Hinterladungskommission in Erwägung gezogen wurde. Die Waffenfabrik wuchs rasch auf 6000 Mitarbeiter und wurde als Österreichische Waffenfabriksgesellschaft (OEWG) in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, deren Generaldirektor Werndl wurde. Die Produktion stieg auf etwa 8000 Gewehre pro Woche.

Mit einem auf den 24. Juli 1868 datierten Vertrag verpflichtete sich Werndl zur Lieferung von 100.000 Hinterladern Modell 67 an das Kriegsministerium. Als unter anderem wegen Grundstreitigkeiten die Produktionsstätten nicht rasch genug ausgebaut werden konnten, traten Lieferengpässe auf. Hier zeigte sich rasch die entstandene Abhängigkeit des österreichischen Militärs, denn kein anderes (vor allem inländisches) Unternehmen war fähig Hinterladergewehre in derartig hoher Qualität und Stückzahl herstellen.

Werndl förderte die „Produktion von Elektrizität aus Wasserkraft“, auch um die schlechter werdende Auftragslage am Waffenmarkt auszugleichen. Die OEWG erzeugte Dynamos sowie Glüh- und Bogenlampen. Anlässlich der Electrischen-Landes-Industrie-Forst und culturhistorischen Ausstellung 1884 (2. August bis 30. September) ließ er zahlreiche Straßen und Plätze bis zum Ausstellungsort am Karl-Ludwig-Platz (heute Volksstraße) mit Glüh- und Bogenlampen erleuchten. In einem Teil der Straßen und Gassen verblieb das Gaslicht, um die Überlegenheit der elektrischen Beleuchtung zu demonstrieren. Neu war, dass die elektrische Energie anderes als bei vorangegangenen Ausstellungen in Wien und Paris, aus Wasserkraft stammte. Werndl baute die ersten leistungsfähigen Laufkraftwerke und Steyr war damit die erste größere Stadt, die mit Strom aus Wasserkraft beleuchtet wurde.

Die Zusammenarbeit mit Holub und dem Eisenbahningenieur Ferdinand Mannlicher machte die österreichische Waffenfabrik zu einem der weltweit wichtigsten Waffenproduzenten, mit über neun Millionen produzierten Waffen unterschiedlicher Größe zwischen 1869 und 1911. Mit zeitweise über 15.000 Beschäftigten war die OEWG die größte Waffenfabrik Europas.

Werndl errichtete für seine Arbeiter moderne Wohnhäuser, Schulen und Schwimmbäder, wie auch die Schwimmschule Steyr. – Gebäude welche die Stadt Steyr, besonders den Stadtteil Wehrgraben, auch heute noch prägen. Er zahlte Löhne in überdurchschnittlicher Höhe und versorgte alle Angestellten und deren Angehörige mit kostenloser medizinischer Betreuung.

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Josef_Werndl

 
< EN >

The Werndl monument in Steyr (Enrica-von-Handel-Mazzetti-Promenade) is a work of the Austrian sculptor Viktor Tilgner from the year 1894. It represents the industrialist Josef Werndl in the midst of his workers.

History:

Shortly after Werndl's death, the furniture dealer Franz Tomitz applied for the construction of a monument. Tomitz, a honorary citizen of Steyr was a municipal councilor from 1875 to 1901 and had already organized the town's 900th anniversary in 1880. On May 1, 1889, the municipal council took the appropriate decision, the further initiative, however, was mainly in the Austrian arms factory. On 4./5. of June 1891, Viktor Tilgner stayed in the city to discuss the proposed monument. The artist had already designed the Schubert commemorative plaque unveiled in 1890 at the Schubert house (Stadtplatz 16). A later work by Tilgner is the Bruckner bust at the Brucknerplatz (1898). According to folk memory, the Werndl monument shouldn't be erected on the promenade at first, but either on the square in front of the industrial hall (today Stadttheater), on Leitnerberg with a view on the old arms factory or on the town square. The decision was finally made for the promenade, in whose design Werndl played a decisive role. At the Preuenhueberstraße, which forks off from the promenade, there is also Vogelsang Castle, built by Werndl. The ceremonial revelation of the monument took place on November 10, 1894, during the Second World War it was dismantled and re-erected in September 1945.

Description:

The bronze figures are larger than life. Lower and upper pedestals are made of gray Mauthausen granite. On the pedestal with the figures of the four workers is written: "WORK HONORS". The high pedestal bears the inscription "JOSEF / WERNDL". It is also decorated with oak leaves and wreaths. Josef Werndl holds rifles in his left hand and points with his right to his workers: a blacksmith, a mechanic, an old saber maker and a carpenter. The carpenter swings his cap in greeting, thus returning Werndl's gesture, the saber maker is holding a picture of Werndl's father Leopold Werndl. The blacksmith and the mechanic at the back are busy while the carpenter and the saber maker rest. All figures wear their work or everyday clothing. On the back is: "THE / GRATEFUL / CITIZENS / 1894".

Tilgner's work is the most important Austrian example of a bourgeois monumental memorial. Tilgner oriented himself among other things at the Maria Theresien monument in Vienna: Werndl forms like Maria Theresia the elevated center, the generals at the corners are replaced by workers. Werndl is also pictured as a standing ruler with Allocutio gesture, the rifles in his left hand replace the marshal's baton.

Translated from source: de.wikipedia.org/wiki/Werndl-Denkmal

Josef Werndl:

Josef Werndl (born February 26, 1831 in Steyr, Upper Austria, † April 29, 1889 ibid) was an Austrian arms producer.

Werndl's success was based, among other things, on replacement construction: Mass-produced, highly precisely manufactured workpieces that could be interchanged. He began to convert the factory, which had 500 employees, to modern production techniques and, together with his foreman Karl Holub, developed the groundbreaking tabernacle lock for breechloaders, with which he won contracts with k.u.k. Army against the competitor Remington, whose system was considered by the breechloader commission. The Waffenfabrik (arms factory) quickly grew to 6,000 employees and was transformed as "Österreichische Waffenfabriksgesellschaft (OEWG)" (Austrian arms factory) into a public limited company, whose general director Werndl was. Production increased to about 8000 rifles per week.

With a contract dated July 24, 1868 Werndl committed to the supply of 100,000 breechloaders Model 67 to the War Department. As, among other things due to land disputes, the production facilities could not be expanded quickly enough, delivery bottlenecks occurred. Here was quickly revealed the resulting dependency of the Austrian military, because no other (especially domestic) company was able to produce breechloaders in such high quality and quantity.

Werndl promoted the "production of electricity from hydropower", also to compensate for the deteriorating order situation on the weapons market. The OEWG produced dynamos as well as lightbulbs and arc lamps. On the occasion of the "Electrischen-Landes-Industrie-Forst und culturhistorischen Ausstellung" (Electric-State-Industry-Forestry and Culturhistoric Exhibition) 1884 (2nd August to 30th September) he illuminated numerous streets and squares up to the exhibition place at Karl-Ludwig-Platz (today Volksstraße) with lightbulbs and arc lamps. In some of the streets and alleys, the gas light remained to demonstrate the superiority of the electric lighting. What was new was that, unlike previous exhibitions in Vienna and Paris, electrical energy came from hydropower. Werndl built the first high-performance run-of-river power plants, making Steyr the first major city to be powered by hydropower.

The cooperation with Holub and the railway engineer Ferdinand Mannlicher made the Austrian arms factory one of the world's most important arms producers, with over nine million produced arms of different sizes between 1869 and 1911. With at times more than 15,000 employees, the OEWG was the largest weapons factory in Europe.

Werndl built for his workers modern homes, schools and swimming pools, as well as the swimming school Steyr. - Buildings which still characterize the city of Steyr, especially the district Wehrgraben. He paid above-average wages and provided all employees and their dependents with free medical care.

Translated from source: de.wikipedia.org/wiki/Josef_Werndl

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