[DE] "Die Fähre Ditzum–Petkum (seltener auch Fähre Petkum–Ditzum) ist die einzige heute noch bestehende Fährverbindung über die Unterems in Niedersachsen.
Die Fähre verbindet den kleinen Hafenort Ditzum, einen Ortsteil der Gemeinde Jemgum im Rheiderland (Landkreis Leer), mit Petkum, einem Stadtteil der kreisfreien Stadt Emden im nördlichen Teil Ostfrieslands. Die beiden Orte liegen fast auf gleicher geografischer Länge an den gegenüberliegenden Ufern der Unterems unterhalb (westlich) des Emssperrwerks kurz vor der Mündung des Flusses in den Dollart.
Der Fährbetrieb besteht schon seit etwa 600 Jahren, wobei zunächst nur die Petkumer Häuptlinge das Fährrecht besaßen. 1711 bekam das Kirchspiel Ditzum das Recht zur Durchführung des Fährverkehrs. Bis zum Bau der Ditzumer Mühle (1768) war das Transportmonopol für Getreide der fruchtbaren Poldergebiete zur Petkumer Mühle eine wichtige Einnahmequelle der Fährpächter. Um 1785 wurde der Fährbetrieb mit zwei „Bullen“ (offene Lastkähne) und drei Booten durchgeführt, 1820 umfasste die Fährflotte acht Fahrzeuge (zwei Bullen, zwei große und zwei kleine Segelboote, zwei Ruderboote). Der Fährbetrieb richtete sich nach den Gezeiten (Flut: stromaufwärts, Ebbe: stromabwärts). Umsatzeinbußen brachte die 1854 eröffnete Eisenbahnstrecke nach Emden, die den bisher von den Niederlanden über Ditzum laufenden Warenstrom nach Weener und zur Bahnstation Leerort verlagerte. Erst mit der Bahnstation in Petkum und der Chaussee von Leerort nach Ditzum (1873) gewann der Fährverkehr als Verbindung zwischen Emden und Leer wieder an Bedeutung. 1871 bildete sich eine Sandbank im Flusslauf, wodurch eine direkte Verbindung zwischen Ditzum und Petkum nicht mehr möglich war. Die weiträumige Umfahrung des Hindernisses verlängerte die Übersetzzeiten zum Teil auf bis zu zwei Stunden, so dass der Fährbetrieb mit zwei Schiffen im Wechsel bewältigt werden musste.
Da sich der Verkehr durch die Umfahrung sehr verlängert hatte, konstituierte sich 1890 ein „Comite zur Verbesserung der Fähre“, das die Einrichtung einer leistungsstärkeren Dampffähre anstrebte. Am 2. Mai 1897 wurde eine erste auf der Meyer Werft in Papenburg gebaute Dampffähre in Dienst gestellt.[1] Dieser musste 1922 eingestellt werden, da die Gemeinde Ditzum als Eignerin nicht die finanziellen Mittel zur Erhaltung bzw. Modernisierung des Fährschiffs aufbringen konnte. Bis 1924 mussten nach Emden pendelnde Ditzumer Arbeiter zweimal täglich über die Ems rudern. Erst im Frühjahr 1924 kam die Fährverbindung wieder in Gang. Nun stellte sich aber heraus, "daß der Dampfer infolge des langen Stilliegens und seines Alters den Anforderungen nicht mehr entsprach". Daher entschied sich die Gemeinde zum Neubau. Die heute noch in Betrieb befindliche Motorfähre „Ditzum“ wurde 1926 ebenfalls auf der Meyer Werft gebaut und kostete 58.500 Reichsmark. Im Jahre 1954 wurde die ursprünglich eingebaute Dampfmaschine durch einen Dieselmotor ersetzt. Seit dem 1. Mai 1971 wird die Fährverbindung nicht mehr von der Gemeinde Ditzum, sondern vom Landkreis Leer betrieben. Das Fährschiff wurde 2005/06 von der Schiffswerft Diedrich in Oldersum für 750.000 € restauriert und technisch verbessert, wobei auch die Ladefläche etwas vergrößert wurde. Nunmehr besitzt sie bei einer Länge von 24,29 m und einer maximalen Breite von 5,96 m eine Ladefläche von 23 m² und ist damit in der Lage, drei Pkw (wobei der Dritte „quergestellt“ werden muss) mit einem maximalen Gesamtgewicht von vier Tonnen oder 120 Personen zu befördern.
Die Fähre verkehrt im Sommerhalbjahr grundsätzlich im Stundentakt mit Abweichungen in den Morgenstunden und einer Pause zur Mittagszeit. In den Wintermonaten beschränkt sich der Verkehr überwiegend auf die Morgen- und Nachmittagsstunden. Eine Überfahrt dauert etwa 20 Minuten.
Die Fähre ist die kürzeste Verbindung zwischen dem nördlichen Rheiderland und dem Raum Emden, da die nächste Möglichkeit zur Emsquerung der 17 Flusskilometer aufwärts (südlich) gelegene Emstunnel bei Leer ist. Ursprünglich diente die Fähre hauptsächlich dem Transport von Gütern sowie eher gelegentlich von Personen. Mit dem Entstehen von Industriearbeitsplätzen in Emden wurde die Fähre hauptsächlich von Pendlern genutzt, die auch heute noch in den Frühstunden sowie im Winterhalbjahr das Gros der Passagiere ausmachen. Ab Petkum besteht eine regelmäßige Linienbusverbindung zum Stadtzentrum von Emden. Mittlerweile bilden in den Sommermonaten Touristen, insbesondere Biker und Radfahrer, einen wesentlichen Bestandteil der Fahrgäste. Durch Ditzum verlaufen bzw. auch die Fähre nutzen die überregionalen oder internationalen Fernradwege Emsradweg, Dollardroute und der Nordseeküsten-Radweg."
[EN] "The Ditzum-Petkum Ferry (rarely ferry Petkum-Ditzum) is the only still existing ferry on the lower Ems in Niedersachsen.
The ferry connects the small port of Ditzum, a district of the municipality Jemgum in Rheiderland (Leer district), with Petkum, a district of the independent city of Emden in the northern part of East Friesland. The two places are almost the same geographical longitude on the opposite banks of the lower Ems below (west) of the Ems barrier just before the mouth of the river in the Dollard.
The ferry service has been around for about 600 years, although initially only the Petkumer chiefs possessed the Fährrecht. 1711 was the parish Ditzum the right to operate the ferry service. Until the construction of Ditzumer mill (1768), the transport monopoly was an important source of income Fährpächter cereals fertile polder areas to Petkumer mill. To 1785 the ferry with two "bulls" (open barges) and three boats was carried out in 1820 included the ferry fleet eight cars (two cops, two large and two small sailboats, two rowing boats). The ferry service was based on the tide (tide: upstream, Ebbe: downstream). Lost revenue brought in 1854, the railway line to Emden, which shifted the previously running from the Netherlands through Ditzum flow of goods by Weener and Leerort station. It was only with the station in Petkum and the road from Leerort to Ditzum (1873) won the ferry as a connection between Emden and Leer important again. In 1871 a sandbar formed in river, which no longer had a direct connection between Ditzum and Petkum possible. The spacious bypass the obstacle prolonged the set times in part to up to two hours, so that the ferry had to be handled with two ships in exchange.
Since the traffic was very extended by the avoidance, in 1890 a "Comite to improve ferry", which aimed at the establishment of a powerful steam ferry was constituted. On May 2, 1897 first to the Meyer shipyard in Papenburg built steam ferry was put into service. [1] This had to be discontinued in 1922 because the town Ditzum could not muster the financial resources for the conservation and modernization of the ferry's as the owner. Until 1924 had to Emden swinging Ditzumer workers rowing twice a day on the Ems. In the spring of 1924, the ferry came again. Now it turned out, "that the steamer as a result of long style chaise longue and his age no longer met the requirements". Therefore, the municipality decided to rebuild. The motor ferry still in operation "Ditzum" in 1926 also built at the Meyer Werft and cost 58,500 Reichsmarks. In 1954, originally built steam engine was replaced by a diesel engine. Since 1 May 1971, the ferry is no longer on the commune Ditzum but from Leer district is operated. The ferry was 2005/06 restored the shipyard Diedrich in Oldersum 750,000 € and technically improved, and also the cargo was slightly enlarged. Now it has a length of 24.29 m and a maximum width of 5.96 m, a cargo area of ??23 m² and is thus capable of three cars (where the third party must be "positioned transversely") with a maximum total weight of four to carry tons or 120 people.
The ferry operates during the summer months generally every hour with deviations in the morning and a break for lunch. During the winter months, the traffic is limited mainly to the morning and afternoon hours. A crossing takes about 20 minutes.
The ferry is the shortest route between the northern and the Rheiderland room Emden, as the next opportunity for Emsquerung the 17 river kilometers upstream (south) located Ems in Leer. Originally, the ferry was mainly the transportation of goods and more occasionally by people. With the emergence of industrial jobs in Emden, the ferry was used mainly by commuters who today account for most of the passengers still in the early hours, and during the winter months. From Petkum is a regular bus service to the city center of Emden. Meanwhile make tourists, especially bikers and cyclists, an essential component of the passengers during the summer months. By Ditzum run or the ferry use the national or international long-distance cycle paths Emsradweg, Dollardroute and the North Sea Cycle Route.
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