Olaf Eder, Harri Arnold, Wolfram Eder, Martin Nagel, Robert Hutterer, Harry Zanger - Stolpersteine
Posted by: Groundspeak Premium Member matefreund
N 51° 18.659 E 012° 22.583
33U E 317149 N 5687677
Sechs Stolpersteine für fünf Bewohner des ehemaligen Kinderheims der Stadt Leipzig in der Bernhard-Göring-Straße 152/ ehemalig Elisenstraße 152.
Waymark Code: WMR7EV
Location: Sachsen, Germany
Date Posted: 05/22/2016
Published By:Groundspeak Premium Member bluesnote
Views: 10

Das heutige 'Haus der Demokratie' wurde 1903 als Waisenhaus errichtet. Von 1928 - 1935 diente das Gebäude als Burschen- und Lehrlingsheim. 1935 - 1943 zog hier ein städtisches Kinderheim ein. Sechs der durch das Jugendamt Leipzig in Obhut genommenen Kinder wurden in die sächsischen „Heil- und Pflegeanstalten“, in denen Patienten euthanasiert wurden, gebracht.

Harri Arnold:

"Harri Arnold wurde am 13.02.1928 in Leipzig-Gohlis geboren. Er litt als Kind an epileptischen Anfällen mit unklarer Ursache. Vom 30.04.1940 bis 12.03.1942 war er im anthroposophischen Kinderheim Haus Spitzner in Pirna-Bonnewitz. Nachdem das Heim von der Staatspolizei geschlossen wurde, kam Harri am 13.03.1942 ins Kinderheim in der damaligen Elisenstraße 152. Am 02.04.1942 überwies die Stadt den Jungen in die „Kinderfachabteilung“ der Landesheil- und Pflegeanstalt Leipzig-Dösen. Am 07.12.1943 folgte die Verlegung nach Großschweidnitz. Nach den schweren Luftangriffen am 04.12.1943 auf Leipzig wurde die „Kinderfachabteilung“ komplett nach Großschweidnitz verlegt. Dort kam Harri am 31.08.1944 im Alter von 16 Jahren ums Leben (angegebene Todesursache: Epilepsie)."

Olaf Eder:

"Olaf Eder wurde am 07.06.1940 in Leipzig geboren. Am 12.09.1942 im Alter von 2½ Jahren kam Olaf ins Städtische Kinderheim. Im Februar 1943 wurde er in die Borsdorfer Anstalten der Inneren Mission eingewiesen und am 12.01.1944 in die Landesheil- und Pflegeanstalt Großschweidnitz verlegt. Am 18.02.1945 kam Olaf in Großschweidnitz mit 4 Jahren ums Leben (angegebene Todesursache: Kreislaufschwäche bei Bronchitis)."

Wolfram Eder:

"Wolfram Eder wurde am 07.06.1940 in Leipzig geboren. Er durchlief dieselben Heime und Anstalten wie sein Zwillingsbruder Olaf. Wolfram kam am 24.09.1944 mit 4 Jahren in Großschweidnitz ums Leben (angegebene Todesursache: Bronchopneumonie)."

Robert Hutterer:

"Robert Hutterer wurde am 13.08.1936 in Leipzig geboren. Am 18.08.1941, nur wenige Tage nach seinem fünften Geburtstag, wurde er vom Kinderheim in der Elisenstraße 152 in die „Kinderfachabteilung“ nach Leipzig-Dösen verlegt. Am 07.06.1943 kam Robert dort im Alter von 6 Jahren ums Leben (angegebene Todesursache: Schwachseinszustand, Grippe mit Beteiligung der Atmungsorgane)."

Martin Nagel:

"Martin Nagel wurde am 30.03.1933 in Leipzig geboren. Am 16.05.1941, drei Tage nach dem Tod seiner Mutter, kam er in das Kinderheim in der Elisenstraße 152. Im Herbst 1941 wurde Martin in die "Kinderfachabteilung“ Leipzig-Dösen überwiesen. Am 07.12.1943 wurde er gemeinsam mit allen Kindern der „Kinderfachabteilung“ in die Landesheil- und Pflegeanstalt Großschweidnitz verlegt. Am 07.051945 entließ die Anstalt den 12-Jährigen, der anschließend mit einem Treck nach Böhmen ging. Im Herbst 1945 meldete das Deutsche Rote Kreuz seine Rückkehr. Damit verliert sich jedoch die Spur von Martin, der die "Euthanasie"-Verbrechen überlebte."

Harry Zanger:

"Harry Zanger wurde am 26.03.1936 in Leipzig geboren. Harry lebte ab dem 10.04.1940 in verschiedenen Kinderheimen, u. a. im Städtischen Kinderheim in der Elisenstraße 152. Am 17.02.1944 kam er in der Landesheil- und Pflegeanstalt Großschweidnitz. Dort kam Harry am 02.08.1944 mit 8 Jahren ums Leben (angegebene Todesursache: eitrige Bronchitis). Seine Mutter war bereits im Juli 1941 Opfer der "Euthanasie"-Verbrechen in Pirna-Sonnenstein geworden."

Recherchen: Petra Seyde - Chronic: Haus der Demokratie - Geschichte der Immobilie 1901 - 2015, erschienen 2016

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ENGLISH:

The 'House of Democracy' was built in 1903 as an orphanage. From 1928 - 1935 the building served as Burschen- and Lehrlingsheim. 1935 - 1943 moved here a municipal orphanage. Six of the children, who lived at this orphanage, were brought to the Saxon "hospitals and nursing homes" in which patients were euthanized.

The children were Harri Arnold, Olaf Eder and his brother Wolfram Eder, Robert Hutterer, Martin Nagel and Harry Zanger. Martin Nagler is the only, who survived the euthanasia of the nazis. But it is unknown, where he was after autumn 1945.

More informations about the single children: (visit link)

Quellen/Sources:
* (visit link)
* (visit link)
Deported to:
in verschiedene sächsische „Heil- und Pflegeanstalten“ zum Euthanasie-Programm der Nazis


Year/Jahrgang: Not listed

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