DE: Der Westflügel der evangelischen Kirche St. Clemens auf der dänischen Insel Rømø wurde nach Funden um das Jahr 1250 errichtet. Erstmals offiziell erwähnt wurde sie in einem Besitzbuch des Ribe Stifts im Jahr 1314. Gegen Ende des Mittelalters wurde der Turm im Westschleswiger Stil angebaut, um 1626 wurde das südwestliche Seitenschiff fertiggestellt. Weitere Anbauten erfolgten um 1700 mit dem südlichen Teil und zwischen 1750 und 1753 das nordwestliche Seitenschiff. Die Zahl 1751 wurde dort in geschmiedetem Eisen festgehalten. Die südliche Eingangstüre wurde um 1855 eingebaut.
Zur ungefähr gleichen Zeit, um das Jahr 1854 herum, wurde die ursprüngliche Kanzel in die Kirche gebracht. Im Rahmen von späteren Umbauten im Innenraum der Kirche musste diese dann etwas verkleinert werden, so dass der an der Kanzel befindliche lateinische Sinnspruch "CLAMA NECESSE QUASI TUBA EXALTA VOCEM" (Es ist nötig zu rufen, die Stimme wie eine Posaune zu erheben) die Worte "CLAMA NE" verlor.
Der Altar stammt aus dem Jahr 1686 und wurde von Bildhauer Peter Petersen errichtet. Als Altarbild ist das letzte Abendmahl dargestellt, zwei Figuren die zum einen den auferstandenen Jesus Christus und zum anderen den Heiligen St. Clemens darstellen, flankieren den Altar.
Ebenfalls bürgerte es sich nach 1750 ein, Votivschiffe - also kleine Modelle der eigentlichen Schiffe - in der Kirche unterzubringen und so den Segen Gottes für eine gute Heimkehr zu erbitten. Auf dem Friedhof, der die Kirche umgibt, werden seit Jahrunderten die Toten der Insel-Gemeinde begraben. Zudem sind in einem durch Büsche abgetrennten Bereich die britischen Gefallenen aus dem ersten und zweiten Weltkrieg beerdigt.
Auf dem Friedhof sind an der nördlichen Mauer die Kommandeurssteine aufgestellt. Es handelt sich hierbei um die Grabsteine von wohlhabenderen Walfangkapitänen aus der Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts. Die Kapitäne ließen noch zu ihren Lebzeiten die Steine, davon manche mit der Lebensgeschichte des Kapitäns oder einer zusammengefassten Familienchronik, anfertigen. Da natürliche Steine auf der hauptsächlichaus aus Sand bestehenden Kirche rar waren, zeigte ein Grabstein zu der Zeit den Wohlstand der jeweiligen Familie. 1964 wurden die ursprünglich auf den Gräbern liegenden Steine zur Schonung der Oberflächen dann an die Nordwand des Friedhofs versetzt.
Die Kirche St. Clemens ist täglich von 8 Uhr bis 16 Uhr zur Besichtigung geöffnet, evangelische Gottesdienste finden üblicherweise Sonntags um 10:30 Uhr statt, in den Sommerferien werden zusätzlich Mittwochs um 17 Uhr Andachten veranstaltet. Für die Besichtigung der Kirche sollte man zwischen 30 und 60 Minuten einplanen.
Quellen:
- Kirche St. Clemens (Webseite der Kirche)
- 16 Attraktionen auf Rømø, Seite des Tourismusverbandes Rømø-Tønder
EN: The west wing of the Evangelical Church of St. Clemens on the Danish island of Rømø was built around 1250 after finds. It was officially mentioned for the first time in a property book of the Ribe monastery in 1314. Towards the end of the Middle Ages the tower in the West Schleswig style was added, and around 1626 the southwest aisle was completed. Further additions were made around 1700 with the southern part and between 1750 and 1753 the north-western aisle. The number 1751 was recorded there in forged iron. The southern entrance door was installed around 1855.
At about the same time, around 1854, the original pulpit was brought into the church. As part of later reconstructions in the interior of the church, the interior of the church had to be reduced in size, so that the Latin motto "CLAMA NECESSE QUASI TUBA EXALTA VOCEM" (it is necessary to call out your voice like a trumpet) lost the words "CLAMA NE".
The altar dates from 1686 and was erected by the sculptor Peter Petersen. The last supper is depicted as an altarpiece, two figures depicting the risen Jesus Christ on the one hand and St. Clement on the other, are flanking the altar.
It also became common practice after 1750 to place votive ships - small models of the actual ships - in the church and thus to ask God's blessing for a safe return. The dead of the island community have been buried in the cemetery that surrounds the church for centuries. In addition, the British fallen from the First and Second World Wars are buried in an area separated by bushes.
The commander's stones are set up on the north wall of the cemetery. These are the tombstones of wealthier whaling captains from the 17th and 18th centuries. The captains had the stones made while they were still alive, some of them with the captain's life story or a summarized family chronicle. Since natural stones were rare on the church, which was mainly made of sand, a tombstone at the time showed the prosperity of the respective families. In 1964, the stones that were originally on the graves were moved to the north wall of the cemetery to protect the surface.
The Church of St. Clemens is open to the public daily from 8 a.m. to 4 p.m., Protestant services usually take place on Sundays at 10:30 a.m., during the summer holidays, prayers are also held on Wednesdays at 5 p.m. You should plan between 30 and 60 minutes to visit the church.
References:
- St. Clemens Church (Website of the church)
- 16 attractions on Rømø, Tourist board Rømø-Tønder website