[DE] Dieser ehemalige Verladekran befindet sich im Osthafen an der Stralauer Alle in Berlin. Nähere Angaben zu Baujahr und Modell waren vor Ort nicht in Erfahrung zu bringen.
"Wenn man entlang des Osthafens spaziert, fallen einem die Überreste der damaligen Zeit und deren Arbeitsfeld sofort ins Auge. So schiebt sich der einzige Kran, der dort noch steht, in den Vordergrund; vor das neue Gebäude. Sein Erhalt wurde vom europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.
Kräne behaupten sich als Wärter der Geschichte, einer damals einzigartigen Zeit. So wurden sie zu Symbolen für die Stadt. Deshalb hat auch die Stadt Nantes, während der Entwicklung des Loire Ufers, die „grues des Titans“ (Titankräne) aufgekauft und saniert. Sie gehören zur Geschichte, sie gehören zur Stadt.
Bei der Revitalisierung von brachgefallenen Hafengebieten stehen die Kräne jetzt oft wie Statuen am Ufer. So auch in den ehemals industriell genutzten Gebieten in Saint Etienne, Mittelfrankreich und im Ruhrgebiet. Manche werden zu Sehenswürdigkeiten einer Region und sind Anziehungspunkte für Touristen.
Können uns Kräne beeindrucken? Sie sind mechanische, nicht mehr genutzte Objekte, die trotzdem noch den Geist ihres früheren Einsatzfeldes in sich tragen. Zwei deutsche Photographen haben dies, meiner Meinung nach, wunderbar dargestellt. Bernd und Hilla Becher haben 1959 begonnen, industrielle Bauwerke zu fotografieren. Sie zeigen Industriebauten, die ohne ästhetischen Grund gebaut wurden, als ästhetische Objekte. Alle Bilder entstehen durch eine strenge und systematische Vorgehensweise: Das Motiv ist immer der gleiche Typus, zentriert, bildfüllend, stets aus selber Höhe aufgenommen, ein Schwarz-Weiß-Bild. Dadurch kann man die verschiedenen Ausformungen miteinander vergleichen.
Bernd und Hilla Becher isolieren die Industriebauten als Objekte und zeigen sie als Kunstwerke. Doch ihre Werke sind zugleich Archive unserer gebauten und gelebten Umwelt, welche langsam von den Neuerungen der Zeit abgelöst wurden, in Vergessenheit gerieten und schließlich zum Abriss vieler Bauwerke führten.
Heute werden ehemalige Industriegebiete oft als Orte mit kulturellen Angeboten entwickelt – könnte das ein Grund dafür sein, die Kräne verstärkt als Kulturobjekte und Landmarken zu betrachten?"
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[EN] This former loading crane is located in the Osthafen an der Stralauer Alle in Berlin. More detailed information about year of construction and model could not be obtained on site.
"When you walk along the Osthafen, you immediately notice the remains of that time and their field of work. Thus the only crane still standing there moves into the foreground; in front of the new building. Its preservation was co-financed by the European Regional Development Fund.
Cranes assert themselves as guardians of history, a unique time at the time. They became symbols of the city. This is why the city of Nantes, during the development of the Loire bank, bought and renovated the "grues des Titans" (titanium cranes). They belong to history, they belong to the city.
During the revitalization of fallow port areas, the cranes now often stand like statues on the shore. This was also the case in the former industrial areas of Saint Etienne, central France and the Ruhr area. Some become sights of a region and attract tourists.
Can cranes impress us? They are mechanical objects that are no longer used, but still carry the spirit of their former field of application. Two German photographers have, in my opinion, presented this wonderfully. Bernd and Hilla Becher began photographing industrial buildings in 1959. They show industrial buildings built without an aesthetic reason as aesthetic objects. All pictures are created by a strict and systematic approach: The motif is always the same type, centered, full-image, always taken from the same height, a black-and-white image. This makes it possible to compare the different shapes with each other.
Bernd and Hilla Becher isolate the industrial buildings as objects and show them as works of art. But their works are at the same time archives of our built and lived environment, which were slowly replaced by the innovations of the time, were forgotten and finally led to the demolition of many buildings.
Today, former industrial areas are often developed as places with cultural offerings - could this be one reason why cranes are increasingly regarded as cultural objects and landmarks?"