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"Euskirchen
St. Martin
Die älteste, historisch und kunstgeschichtlich interessanteste Kirche im ehemaligen Pfarrverband Euskirchen-Kernstadt ist St. Martin, an der Kirchstraße Nr. 10 im Zentrum der heutigen Kreisstadt gelegen.
Der Bereich um St. Martin ist der älteste Siedlungsbezirk, der 1302 dem neuen städtischen Gebilde den Namen gab. Schon vor der Verleihung der Stadtrechte konnte die Kirchengemeinde St. Martin 1190 die Erhebung zur selbständigen Pfarrei im damaligen Dekanat Zülpich feiern, was auf die Bedeutung dieses Kirchsprengels schließen lässt. Noch weiter zurück findet sich eine erste urkundliche Erwähnung der Martinskirche zusammen mit der Ortsbezeichnung "Augstchirche" 870 im Vertrag von Meersen, in dem die Teilung des Karolingerreiches festgeschrieben wurde. Aber die Ursprünge von St. Martin reichen wesentlich weiter zurück, nämlich in die merowingische Zeit etwa um 750 n. Chr., vielleicht sogar noch ein Jahrhundert früher, wie die Datierung des merowingisch-fränkischen Gräberfeldes zwischen Kirche und dem heutigen Annaturmplatz auf etwa 650 n. Chr. nahelegt. Funde von Teilen eines römischen Fußbodens und römischer Mauerreste im Mittelschiff der Kirche beim Einbau der Heizung 1970 lassen darauf schließen, dass diese Stelle sogar schon in römischer Zeit, vielleicht im 1. Jahrhundert n. Chr. besiedelt war und hier ein Gebäude stand. Da die Fundstelle nicht weiter untersucht wurde, ließ sich keine Zuordnung zu einer Gebäudeart herstellen. Auch der in einem Strebepfeiler des nördlichen Seitenschiffes vermauerte Matronenstein kann in einem Zusammenhang mit der Nutzung dieser Stelle als heidnischer Kultstätte gedeutet werden. Wegen der starken Verwitterung ist der Matronenstein erst kürzlich ausgebaut und durch einen Abguss ersetzt worden. Das Original wird demnächst im Innern der Kirche zu sehen sein.
"Konkurrenten" der St.-Martins-Kirche waren einstmals:
die St.-Georg-Kirche im Rüdesheimer Hofbereich an der Kommerner Str. in der Höhe der heutigen Kaserne. Sie war vor 1160 erbaut worden; hatte nach der Neustrukturierung und der damit verbundenen Stadtwerdung Euskirchens 1302 an Bedeutung verloren, da die Bewohner des Hofbereiches ihre Wohnsitze hinter die Stadtmauern verlegen mussten, galt schließlich 1750 als baufällig und wurde 1819 ganz abgebrochen.
Die seit 1427 urkundlich belegte, vielleicht schon nach 1302 erbaute Antoniuskapelle an der Kapellenstraße im Rüdesheimer Viertel. Sie wurde 1804 mit dem angrenzenden Kirchhofbezirk säkularisiert und 1823 auf Abbruch verkauft. Die Antoniuskapelle war der innerstädtische "Ersatz" der Rüdesheimer für die ca. 1 km außerhalb liegende Georgskirche.
Die Klosterkirche der Kapuziner, die 1684 an der dortigen ehemaligen Schallenburger und nachmaligen Klosterstraße im Bereich der heutigen Galleria erbaut und Weihnachten 1944 durch Bomben zerstört wurde. Schon 1802 waren Gotteshaus und Kloster im Rahmen der Säkularisation von den Franzosen geschlossen und zum Staatseigentum erklärt worden. Nach langwierigen Verhandlungen wurde das Kirchengebäude zum Advent 1804 als Annexkirche zu St. Martin wieder liturgischen Zwecken zugeführt Sie war der Immaculata, der unbefleckten Empfängnis, geweiht. "
EN (Transaltion):
The oldest, historically and art historically interesting church in the former Pfarrverband Euskirchen-Kernstadt is located St. Martin, on the Kirchstrasse No. 10 in the center of today's district town.
The area around St. Martin is the oldest settlement district, which gave the new municipal building its name in 1302. Even before the awarding of the city rights, the church community of St. Martin was able to celebrate the elevation to the independent parish in the then Dekanat Zülpich in 1190, which indicates the importance of this church rule. Even further back is a first documentary mention of the Martinskirche together with the place name "Augstchirche" 870 in the Treaty of Meersen, in which the division of the Carolingian empire was attributed. But the origins of St. Martin are much more significant, namely, the Merovingian period, around 750 AD, perhaps even a century earlier, as the dating of the Merovingian-Franconian burial ground between the church and the present Annaturm Square to about 650 AD, And the like. Finds of parts of a Roman floor and Roman remains on the central nave of the church during the installation of the heating system in 1970 suggest that this place was already inhabited even in the Roman period, perhaps in the 1st century AD. Since the reference was not further investigated, no assignment could be made to a building type. Also the Matronstone, which is encircled in a buttress of the northern side nave, can be interpreted in connection with the use of this place as a pagan cult. Due to the strong weathering, the matron stone has only recently been expanded and replaced by a cast. The original will soon be visible inside the church.
"Competitors" of the St. Martins church were once:
The St. George church in the Rüdesheimer Hof area on the Kommerner Str. At the height of today's barracks. It had been built before 1160; Had lost its importance after the restructuring and the associated urbanization of Euskirchen in 1302, since the inhabitants of the court area had to move their residences behind the city walls. Finally, in 1750 it was completely dilapidated.
The Antoniuskapelle, which has been documented since 1427, perhaps after 1302, was built on Kapellenstraße in the Rüdesheimer district. It was secularized in 1804 with the adjoining cemetery district and sold in 1823 on demolition. The Antoniuskapelle was the inner-city "substitute" of Rüdesheimer for the Georgskirche, which lies about 1 km outside.
The monastery church of the Capuchins, built in 1684 on the former Schallenburger and later Klosterstraße in the area of ??today's Galleria and destroyed Christmas 1944 by bombs. As early as 1802, during the secularization of the church, Gottingen and monastery had been closed by the French and declared a state property. After lengthy negotiations, the church building was restored to liturgical purposes as an annex church to St. Martin in 1804. It was consecrated to Immaculata, the Immaculate Conception. "