Jutespinnerei - Bonn - NRW - Germany
Posted by: Groundspeak Premium Member CADS11
N 50° 44.457 E 007° 07.883
32U E 368155 N 5622683
Jutespinnerei und Weberei in Beul
Waymark Code: WMTXT1
Location: Nordrhein-Westfalen, Germany
Date Posted: 01/20/2017
Published By:Groundspeak Regular Member Bernd das Brot Team
Views: 4

DE: Die Jutespinnerei Beuel liegt im heutigen Ortsteil Beuel-Ost der Stadt Bonn, Siegburger Straße 42 (vormals Siegburger Chaussee). Die 1868 gegründete Fabrik arbeitete als Jute-Spinnerei. Seit den 1960er Jahren bis zu ihrer Stilllegung 1980 produzierte sie Kunststoffbodenbeläge. Seit 1981 ist die Stadt Bonn Eigentümerin der Fabrikanlage, die sie seitdem unter der Bezeichnung Halle Beuel vorwiegend für kulturelle Veranstaltungen und zu Lagerzwecken verwendet. Die Fassaden des im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Gebäudeensembles stehen unter Denkmalschutz.

Im Jahr 1860 hatte der Kölner Leinenhändler Alfred Hieronymus am Bonner Talweg (heute stehen hier Bürogebäude der Deutschen Telekom) eine Juteweberei unter seinem Namen gegründet. Acht Jahre später ließ er das Werk in Beuel errichten. Die Fabrik firmierte zunächst unter Rheinische Jutespinnerei und Weberei. Schon kurze Zeit später übernahm die Rheinische Jutespinnerei Solf, Daverport & Co. das Werk.[3] In den Anfangsjahren beschäftigte das Werk rund 200 Arbeiter.[1] Vermutlich als Ergebnis der Gründerkrise kam es zu einem Produktionsrückgang. Im Jahr 1886 meldete das Unternehmen Konkurs an, der Betrieb wurde eingestellt und 600 Arbeiter wurden entlassen. Bereits im Folgejahr erfolgte die Neugründung unter der Firma Westdeutsche Jutespinnerei und Weberei. Bis zum Ersten Weltkrieg entwickelte sich das Geschäft von nun an gut, die Produktions- und Beschäftigtenzahlen wuchsen rasch an. Die Fabrik wurde zu einem der größten Industriebetriebe der Region; bis zu 1500 Menschen waren hier beschäftigt.

Ab den 1880er Jahren kam es zu einem Mangel an Arbeitskräften. Deshalb wurden – verstärkt ab der Jahrhundertwende – unter hohen Kosten ausländische Arbeiter vor allem aus Italien und Österreich-Ungarn angeworben.

In den Jahren 1898 und 1899 wurden an der benachbarten Josef-Thiebes-Straße und der Paulusstraße Reihenhäuser mit Arbeiterunterkünften errichtet. Die Wohnungen an der Josef-Thiebes-Straße bestanden aus 22 Quadratmeter großen Einheiten, denen im Jahr 1937 Toiletten hinzugefügt wurden. Ledige Arbeiter wurden – nach Geschlechtern getrennt – in Gebäuden in der Paulusstraße untergebracht. 1902 richteten Franziskanerinnen in den Räumen der Jutespinnerei einen Kindergarten ein. Ein weiterer Raum in der Fabrik wurde für Gottesdienste genutzt, die hier regelmäßig von Priestern der Beueler Pfarrkirche St. Josef gehalten wurden. Für die Arbeiter wurde eine Kantine unterhalten.

Als erste in Deutschland verarbeitete die Beueler Fabrik Jute von der Rohfaser bis zum fertigen Gewebe. Die aus Indien oder Pakistan importierte Rohjute wurde bis zum Bau der rechtsrheinischen Eisenbahnstrecke von Rotterdam aus mit Flusskähnen bis zur Beueler Werft südlich des Endbahnhofs der Bröltalbahn (heute etwa der Standort der Kennedybrücke) transportiert. Von dort wurden die jeweils 180 kg schweren Juteballen mit Pferdefuhrwerken zur Spinnerei gebracht. Der in der Fabrik aus den Jutegarnen hergestellte grobe Stoff diente zur Fertigung von Säcken und als Grundstoff für die Herstellung von Linoleumböden.

Nachnutzung
Die von der Stadt übernommene Fabrikanlage dient heute kulturellen Zwecken. Als „Schauspiel-Halle Beuel“ dient ein Teil zu Theateraufführungen. Auch die Probebühnen und Theaterwerkstätten der städtischen Theater sowie Lager für Bühnenbilder und Fundus sind hier untergebracht, sowie seit Oktober 2016 das Pantheon-Theater.
Der Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch setzt sich für den Erhalt der Anlage ein.

Gebäude
Im Wesentlichen gab es zwei Bauphasen bei der Errichtung der Fabrikanlage. Im Zentrum der Anlage steht das imposante Spinn- und Webhaus. Es stammt aus dem Jahr 1868 und wurde 1898 nach Osten etwa um das Doppelte vergrößert. Der Backsteinbau verfügt über geschmückte Ziergiebel und hohe Rundbogenfenster. Zu den älteren, erhaltenen Gebäuden der Anlage gehören auch das Kesselhaus mit dem 46 Meter hohen Kamin, das Maschinenhaus sowie ein kleines Werkstattgebäude. Die 1897/1898 errichteten Erweiterungsbauten liegen vorwiegend entlang der Siegburger Straße. Sie prägen das Erscheinungsbild der Anlage. Im Innern werden sie auf der gesamten Länge durch den alten Seilgang durchschnitten. Das Pförtnerhaus und ein Verwaltungsgebäude wurden 1910 errichtet. Sie flankieren die Werkszufahrt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Siegburger Straße liegt in einem kleinen Parkgelände die Direktorenvilla. Das Gebäude wurde nach Kriegsschäden stark verändert, so dass die historistische Architektur weitgehend verloren ging. Die Villa liegt in der Achse des Haupteingangs zur Jutefabrik. Die Fassaden der ehemaligen Weberei sind denkmalgeschützt.
(Aus: (visit link) )

EN: The Jutespinnerei Beuel is located in today 's district Beuel - Ost the city Bonn, Siegburger Straße 42 (formerly Siegburg road). The factory, founded in 1868, worked as a jute spinning mill. From the 1960s until her decommissioning in 1980, she produced plastic floor coverings. Since 1981, the city of Bonn has been the owner of the factory, which since then has been used under the designation Halle Beuel predominantly for cultural events and storage purposes. The façades of the building complex, which was severely destroyed during the Second World War, are protected as historical monuments.

In 1860 the Cologne-based linen trader Alfred Hieronymus on the Bonner Talweg (today the office building of Deutsche Telekom) had founded a jute weaving under his name. Eight years later he had the plant built in Beuel. The factory was renamed "Rheinische Jutepinnerei" and "Weberei". Shortly afterwards, the Rheinische Jutespinnerei Solf, Daverport & Co. took over the work. [3] In the early years, the factory employed around 200 workers. [1] Presumably as a result of the start-up crisis, there was a drop in production. In 1886, the company filed for bankruptcy, the company was stopped and 600 workers were released. Already in the following year, the company was founded under the company Westdeutsche Jutespinnerei and Weberei. Until the First World War the business developed well from now on, the production and employment figures grew rapidly. The factory became one of the largest industrial enterprises in the region; Up to 1500 people were employed here.

From the 1880s there was a shortage of labor. For this reason, foreign workers, mainly from Italy and Austria-Hungary, were recruited at a high cost from the turn of the century.

In the years 1898 and 1899, rows of workers' houses were built on the neighboring Josef-Thiebes-Strasse and Paulusstraße. The apartments on the Josef-Thiebes-Strasse consisted of 22 square meters of units, which were added to the toilets in 1937. Single workers, separated by gender, were housed in buildings in St. Paul's Street. In 1902, Franciscans set up a nursery in the rooms of the jute factory. Another room in the factory was used for church services, which were regularly held here by priests of the Beueler Pfarrkirche St. Josef. A canteen was kept for the workers.

The Beuel factory was the first in Germany to process jute from the raw fiber to the finished fabric. The raw jute imported from India or Pakistan was transported by river canals to the Beuelerwerft south of the terminal station of the Bröltalbahn (now approximately the location of the Kennedybrücke) up to the construction of the right Rhine railway line from Rotterdam. From there, the 180 kg jute balls with horse carts were spinned. The coarse fabric produced in the factory from the jute yarns was used for the production of sacks and as a basic material for the production of linoleum soils.

After use
The factories taken over by the town are now used for cultural purposes. The "Bechel-Halle Beuel" serves as a part of theater performances. There are also the test stations and theater workshops of the municipal theaters as well as the stage for stage and stage shows, as well as the Pantheon Theater since October 2016.
The monument and history association Bonn-Rechtsrheinisch is committed to the preservation of the plant.

building
In essence, there were two phases of the construction of the factory. In the center of the complex stands the imposing spinning and web house. It dates back to 1868 and was doubled by 1898 to the east. The brick building has adorned decorative gables and high round arch windows. The older, preserved buildings of the complex also include the boiler house with the 46-meter-high fireplace, the engine house as well as a small workshop building. The extensions erected in 1897/1898 lie mainly along the Siegburger Straße. They shape the appearance of the plant. In the interior they are cut through the old cableway along the entire length. The gatehouse and an administrative building were erected in 1910. They flank the plant entrance. On the opposite side of Siegburger Straße lies the director's villa in a small park area. The building was greatly altered after war, so that the historical architecture was largely lost. The villa is located in the axis of the main entrance to the jute factory. The façades of the former weaving mill are protected as historical monuments.
Adresse/Adress:
Siegburger Straße 42
Bonn, NRW Germany
53225


Baujahr/Year of construction: 1868

Bestätigung/confirmation:

Ja/Yes


Denkmalnummer/monument number: Not listed

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