Gruft der Familie Fürstenberg-Stammheim - Apollinarisberg - Remagen - RLP - Germany
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N 50° 34.865 E 007° 13.235
32U E 374021 N 5604752
Grab von Franz Egon Graf von Fürstenberg-Stammheim
Waymark Code: WMTHVV
Location: Rheinland-Pfalz, Germany
Date Posted: 11/27/2016
Published By:Groundspeak Regular Member MountainWoods
Views: 7

DE:
Franz Egon Graf von Fürstenberg-Stammheim (* 24. März 1797 auf Schloss Herdringen; † 20. Dezember 1859 in Köln) war Großgrundbesitzer, Mäzen und Politiker.

Familie und Herkunft
Franz Egon Freiherr von Fürstenberg-Stammheim wurde als einziger Sohn neben zwei Schwestern von Freiherr Theodor von Fürstenberg (1772–1828) und dessen Freiin Ehefrau Sophie von Dalwigk zu Lichtenfels in Herdringen geboren. Über seine Ausbildung ist nur wenig bekannt. Vermutlich hat er wie ein Verwandter Hausunterricht durch einen vor der französischen Revolution geflohenen Geistlichen erhalten.
Er heiratete am 4. Oktober 1829 Pauline Freiin von Romberg (1805–1891) von Schloss Brünninghausen bei Dortmund. Mit seiner Frau hatte er sechs Kinder:
Sophie (* 13. November 1833; † 2 Dezember 1868) 8 1861 Franz Joseph Geyr von Schweppenburg (* 18. September 1832; † 10. August 1907)
Karoline (* 7. März 1835; † 1903), Oberin im Kloster der Ewigen Anbetung in Bonn
Gisbert-Egon (* 20. März 1836; † 28. März 1908) 8 Eugenie Eleonore von Auersperg (* 15. Oktober 1839; † 3. August 1925)
Isabella (* 2. März 1842; † 16. Juli 1868) 8 1863 Friedrich Jakob von Heeremann (* 20. März 1835)
Karl Egon (1844–1858)
Klemens Egon (* 21. März 1846; † 3. November 1926) 8 1867 Magarethe von Lilien (* 27. Juni 1842)

Die Familie lebte in Köln, wo sie das „Haus zu den Biesen“ besaß sowie auf Schloss Stammheim. Dieses wurde zu Lebzeiten von Fürstenberg ein Zentrum des zeitgenössischen Kunst- und Kulturlebens.
Franz-Egon von Fürstenberg gehörte zu den größten Grundbesitzern im Rheinland und in Westfalen. Er besaß Güter bei Bielefeld, Köln, Jülich, Kempen, Solingen und andernorts mit zusammen über 11.000 Morgen Land. Im Jahre 1831 erwarb er Schloss Reuschenberg in Bürrig vom Vorbesitzer Caspar Josef Carl von Mylius. Außerdem besaß er Anteile an Kohlebergwerken im entstehenden Ruhrgebiet und war beteiligt an ungarischen Kohlebergwerken bei Pécs. 1857 wurde er Hauptaktionär und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Actiengesellschaft Bad Neuenahr.

Mäzenatentum
Historisch bedeutend war er allerdings nicht als Großgrundbesitzer oder Anteilseigner sondern zunächst als Mäzen. Sein Mäzenatentum war dabei geprägt von christlich-konservativen Werten. Dies wurde etwa bei dem ersten mit seinem Namen verbundenen Bauwerk, der in Form eines griechischen Tempels errichteten Theodorus-Kapelle 1835 in Neheim deutlich, die er als Mausoleum für seinen verstorbenen Vater bauen ließ. Architekt war Johann Bruère (1805–1854), der damals auch Vorsitzender des Kölner Kunstvereins war. Dieser errichtete später auch die Schlosskapelle auf Schloss Stammheim. Von der romantischen Bewegung der Zeit und deren Rückbesinnung auf das Mittelalter stark beeindruckt, erwarb von Fürstenberg die säkularisierte Apollinariskirche bei Remagen. Ursprünglich geplant hatte er, diese lediglich innen von Künstlern der Nazarenerschule neu ausmalen zu lassen. Als der schlechte bauliche Zustand deutlich wurde, ließ er die Kirche abreißen und an ihrer Stelle vom Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner einen Neubau errichten. Diese war der erste Kirchenbau im „altdeutschen“, d. h. neugotischen Stil. Die Innenausstattung wurde von den Schadow-Schülern Ernst Deger, Andreas und Karl Müller übernommen. Später kam noch Franz Ittenbach hinzu. Die Künstler reisten eigens auf Kosten Fürstenbergs nach Rom, um sich Anregungen zu beschaffen.
Die romantisch-christliche Weltsicht Fürstenbergs korrespondierte in weiten Teilen mit der Haltung Friedrich Wilhelms IV. von Preußen. In näheren Kontakt zum Hof kam von Fürstenberg 1837 bei einem Besuch in Berlin, den er unternahm, um nach Vermittlung von August Wilhelm Schlegel in Kontakt mit Karl Friedrich Schinkel zu treten. Neben der Bekanntschaft Schinkels trat Fürstenberg auch in Kontakt mit dem Kronprinzen (dem späteren Friedrich Wilhelm IV.). Fürstenberg gehörte zu den wenigen Katholiken, die in engeren Kontakt mit diesem standen. Anlässlich der Krönungshuldigung 1840 wurde von Fürstenberg in den Grafenstand erhoben.
Der König und von Fürstenberg nahmen beide regen Anteil an der Fertigstellung des Kölner Doms. Fürstenberg wurde Mitglied des Dombauvereins. Außerdem unterstützte er die Renovierung des Altenberger Domes und 1836 die Errichtung des Beethoven-Denkmals in Bonn. Er war Mitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte.

Politik
Erste politische Erfahrungen sammelte von Fürstenberg als Mitglied der Ritterkurie des rheinischen Provinziallandtags im Jahr 1836 und 1841. Außerdem gehörte er dem Vereinigten Landtag 1847/48 an. Während der Revolution von 1848 war er zunächst nicht parlamentarisch tätig. Erst 1849 nach der neuen oktroyierten Verfassung in die erste Kammer des preußischen Landtages gewählt. Über seine politischen Positionen bestehen unterschiedliche Interpretationen. Teilweise wird er der hochkonservativen Fraktion um Friedrich Julius Stahl und Ernst Ludwig von Gerlach zugerechnet. Tatsächlich jedoch stand er wohl eher der eher gemäßigt konservativen Richtung um Ludwig Alexander von Jordan und Ferdinand Walter nahe. Bemerkenswert ist, dass von Fürstenberg dabei nie den Verfassungsstaat und die konstitutionelle Monarchie in Frage stellte. Während der Reaktionsära hat er sich etwa ausdrücklich gegen den Versuch des preußischen Innenministers Ferdinand von Westphalen gestellt, die 1850 parlamentarisch verabschiedeten Kommunalgesetze nicht umzusetzen. Teil dieser Gesetze war der Beschluss die ständischen Strukturen der Provinziallandtage zu Gunsten einer Vertretung der Kommunen zu beseitigen. Nachdem von Westphalen dennoch 1851 die Landtage nach ständischem Muster einberufen ließ, gehörte von Fürstenberg, der zuvor von der Regierung selbst noch als Wahlkommissar eingesetzt worden war, zu den schärfsten Kritikern. Im Jahr 1852 wurde von Fürstenberg für den Wahlkreis Bonn-Rheinbach in die zweite Kammer des preußischen Landtages gewählt. Er trat dort nicht der entstehenden katholischen Fraktion, sondern der liberal-konservativen so genannten Wochenblattpartei um August von Bethmann-Hollweg bei. Fürstenberg gehörte auch zu denjenigen, die die namensgebende Zeitung „Preußisches Wochenblatt zur Besprechung politischer Tagesfragen“ finanzierten. Vor allem im katholischen Deutschland rief dieser Schritt erhebliche Kritik hervor. Von Fürstenberg gehörte zu denjenigen, die eine unmittelbare Vermengung des kirchlichen und politischen Bereichs ablehnten. Eine erhebliche Bedeutung hatte die Wochenblattpartei auf die Neubildung des preußischen Herrenhauses, in der Nachfolge der ersten Kammer. Während die Hochkonservativen um Gerlach und Stahl dieses vor allem eine Vertretung des grundbesitzenden Adels sein sollte, plädierte die Wochenblattpartei für ein möglichst freies Berufungsrecht des Königs. Am Tag der Abstimmung am 5. März 1852 betrat von Fürstenberg, der gerade von einer Audienz beim König kam, den Sitzungssaal und ging ohne Rücksicht auf alle parlamentarischen Gepflogenheiten auf die Regierungsbank zu und hinterlegte dort ein handschriftliches Schreiben Friedrich Wilhelms IV. in dem dieser sich insgesamt die Haltung der Wochenblattpartei zu eigen machte. Nicht zuletzt durch dieses aufsehenserregende Vorgehen von Fürstenbergs kam eine Mehrheit gegen die Hochkonservativen zustande.

Dem 1855 erstmals einberufenen Herrenhaus gehörte von Fürstenberg bis zu seinem Tod an. Am 18. Dezember 1856 ernannte der Rat der Stadt Köln ihn zum Ehrenbürger der Stadt für seine Verdienste um den Dombau. Auch seine Geburtsstadt Neheim machte ihn am 9. November 1837 zum Ehrenbürger. Beigesetzt wurde von Fürstenberg zunächst in der von ihm errichteten Theodoruskapelle in Neheim und später in eine Familiengruft in der Nähe der Apollinariskirche überführt.
(Aus: (visit link) )

EN:
Franz Egon Count von Fürstenberg-Stammheim (* March 24, 1797 at Herdringen Castle, Dec. 20, 1859 in Cologne) was a great landowner, patron and politician.

Family and origin
Franz Egon Freiherr von Fürstenberg-Stammheim was the only son born next to two sisters of Freiherr Theodor von Fürstenberg (1772-1828) and his Freiin wife Sophie von Dalwigk to Lichtenfels in Herdringen. Little is known about his education. Presumably he had received home schooling as a relative from a clergyman who had fled before the French Revolution.
He married Pauline Freiin von Romberg (1805-1891) from Schloss Brünninghausen near Dortmund on October 4, He had six children with his wife:
Sophie (born November 13, 1833, † December 2, 1868) 8 1861 Franz Joseph Geyr of Schweppenburg (born September 18, 1832, died August 10, 1907)
Caroline (born March 7, 1835, † 1903), Superior of the Convent of Eternal Worship in Bonn
Gisbert-Egon (March 20, 1836 - March 28, 1908) Eugene Eleanor of Auersperg (born October 15, 1839, August 3, 1925)
Isabella (* March 2, 1842, † July 16, 1868) 8 1863 Friedrich Jakob of Heeremann (March 20, 1835)
Karl Egon (1844 - 1858)
Klemens Egon (* March 21, 1846 - † 3 November 1926) 8 1867 Magaret of Lilies (born June 27, 1842)

The family lived in Cologne, where they owned the "Haus zu den Biesen" ( "House to the Pines") as well as the Schloss Stammheim. During the lifetime of Fürstenberg, this became a center of contemporary art and culture.
Franz-Egon von Fürstenberg was one of the largest landowners in the Rhineland and Westphalia. He owned goods at Bielefeld, Cologne, Jülich, Kempen, Solingen, and elsewhere with over 11,000 acres of land. In 1831 he acquired the castle Reuschenberg in Bürrig from the previous owner Caspar Josef Carl von Mylius. In addition, he owned shares in coal mines in the emerging Ruhr area and was involved in Hungarian coal mines near Pécs. In 1857 he became the main shareholder and Chairman of the Supervisory Board of the Actiengesellschaft Bad Neuenahr.

patronage
Historically, however, he was not a great landowner or shareholder, but initially a patron. His patronage was marked by Christian-conservative values. This was evident in the first building connected with his name, the Theodorus Chapel, built in the form of a Greek temple, in Neheim, which he built as a mausoleum for his deceased father. The architect was Johann Bruère (1805-1854), who was then the chairman of the Cologne Kunstverein. Later, he also built the castle chapel at Schloss Stammheim. Really impressed by the romantic movement of the age and its return to the Middle Ages, von Furstenberg acquired the secularized Apollinariskirche near Remagen. Originally planned, he had only been re-painted by the artists of the Nazarene school. When the poor structural condition became clear, he had the church demolished and erected a new building in its place by the Cologne cathedral architect Ernst Friedrich Zwirner. This was the first church building in the "old German", that is neo-gothic style. The interior furnishings were taken over by the Schadow pupils Ernst Deger, Andreas and Karl Müller. Later, Franz Ittenbach was added. The artists traveled to Rome at the expense of Fürstenberg to get some inspiration.
The romantic Christian view of Fürstenberg corresponded in large part to the attitude of Frederick William IV of Prussia. In 1837 Fürstenberg came closer to the court on a visit to Berlin, which he undertook to enter into contact with Karl Friedrich Schinkel, after the mediation of August Wilhelm Schlegel. In addition to Schinkel's acquaintance, Fürstenberg also came into contact with the Crown Prince (later Frederick William IV). Fürstenberg was one of the few Catholics who were in close contact with him. On the occasion of the coronation homage 1840 was raised from Fürstenberg into the Grafenstand.
The King and von Fürstenberg both took an active part in the completion of the Cologne Cathedral. Fürstenberg became a member of the Dombauverein. He also supported the renovation of the Altenberger Domes and in 1836 the construction of the Beethoven monument in Bonn. He was a member of the Society of German Naturalists and Physicians.
politics
First political experiences were collected by Fürstenberg as a member of the Ritterkurie of the Rhineland Provincial Day in 1836 and 1841. He also belonged to the United Diet in 1847/48. During the revolution of 1848, he was not active in parliament. Only 1849 after the new imposed constitution in the first chamber of the Prussian Landtag. There are different interpretations of his political positions. In part, he was added to the highly conservative faction around Friedrich Julius Stahl and Ernst Ludwig von Gerlach. In fact, however, he was probably closer to the more moderately conservative direction around Ludwig Alexander of Jordan and Ferdinand Walter. It is remarkable that Fürstenberg never questioned the constitutional state and the constitutional monarchy. During the reaction era, for example, he was expressly opposed to the attempt by the Prussian Minister of the Interior, Ferdinand von Westphalen, not to implement the municipal laws passed in parliament by 1850. Part of these laws was the decision to eliminate the municipal structures of the provincial lands in favor of a representation of the municipalities. After Westphalen had nevertheless convened the Landtage in a stan- dard manner in 1851, Vonstenberg, who had previously been appointed by the government himself as an electoral commissioner, was one of the sharpest critics. In 1852 Fürstenberg was elected to the second chamber of the Prussian Landtag for the constituency Bonn-Rheinbach. He did not join the nascent Catholic faction, but the liberal-conservative so-called Wochenblattpartei around August von Bethmann-Hollweg. Fürstenberg also belonged to those who financed the newspaper "Preussisches Wochenblatt zum Besprechung politische Tagesfragen" ( "Prussian Weekly Review"). Above all in Catholic Germany, this step caused considerable criticism. Von Fuerstenberg was one of those who rejected a direct confusion of the ecclesiastical and political realm. The Wochenblattpartei had a considerable significance in the new formation of the Prussian Herrenhaus, in the succession of the first chamber. While the high-level conservatives around Gerlach and Stahl were to be primarily a representative of the landed aristocracy, the Wochenblattpartei pleaded for the King's free right of appeal. On the day of the vote on March 5, 1852 von Fürstenberg, who had just come from an audience with the king, entered the meeting room and went to the government bank without consideration for all parliamentary customs, and there deposited a handwritten letter from Frederick William IV As a whole, adopted the attitude of the Wochenblattpartei. Not least because of this perplexing approach of Fürstenberg came a majority against the Hochkonservativen.

The Herrenhaus, which had been called for the first time in 1855, belonged to Fürstenberg until his death. On December 18, 1856, the City Council of Cologne appointed him as an honorary citizen of the city for his services to the cathedral.
Description:
see detailed description


Date of birth: 03/24/1797

Date of death: 12/20/1859

Area of notoriety: Politics

Marker Type: Crypt (below ground)

Setting: Outdoor

Visiting Hours/Restrictions: no restriction

Fee required?: No

Web site: [Web Link]

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