Denkmalliste seite 48 (
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"Wegekreuz, Schaftkreuz, Rotsandstein, 18. Jh."
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Der Text auf der Informationstafel lautet:
"STADTKYLL
Die Stadtkyller Wegekreuze "Sieben Fussfälle"
Früher hatten Bildstöcke und Wege- kreuze eine große Bedeutung für die Dorfbevölkerung. Meist wurden sie aus einem besonderen Anlass: Unglück, Pest oder Sühne, für ein begangenes Verbrechen aber auch als besondere Wegmarken für Pro- zessionen oder Pilgerwege errich- tet
Heute werden sie vielfach als wert- lose Relikte der Vergangenheit an- gesehen. Die Wanderer gehen meist achtlos an ihnen vorbei.
Von besonderer Bedeutung waren in Stadtkyll die sieben Fussfälle" oder die sieben Ablasskreuze Wenn im Dorf jemand im Sterben lag, gingen die Dorfkinder in Be- gleitung einer älteren weiblichen Person zu diesen Kreuzen, die im Dorf und in der Feldgemarkung standen, um zu beten. Bei einer weiblichen Person waren es die Mädchen und bei einer männlichen Person die Knaben.
Gebetet wurde der Rosenkranz und eine von Ort zu Ort ver schiedene Anrufungsformel, die den Sterbenden auf seinem letzten Weg helfen sollte. Dieser christliche Brauch wurde noch bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts ausgeübt.
Die Lage der sieben Fussfälle" in Stadtkyll ist noch bekannt: Lehrer Heinrich Delvos hat mittels einer Haridzeichnung und der Angabe der Standorte der Kreuze zur Mitte des letzten. Jahrhunderts eine Übersicht angefertigt.
Zu diesem Zeitpunkt waren schon einige Kreuze wegen Kriegs- zerstörung, Wege- und Straßenbaumaßnahmen usw. nicht mehr auffindbar
Heute sind bis auf zwei Kreuze alle verschwunden.
Das erste Kreuz stand an der Ecke Hauptstrasse-Hüllstrasse. Das zweite in der oberen Hüllstrasse. Das dritte an der Ecke des Hauses Fenner am Marktplatz, das früher a Ture genannt wurde, weil dort einst ein Eckturm der Stadtbefestigung stand. Am Mühlenpeich an der alten Getreidemühle Ecke Haupt- strasse-Kurallee stand das vierte Kreuz. Das heute noch vorhan- dene fünfte Kreuz findet man noch hier am alten Weg zum Friedhof, der durch den Bahnbau 1912 unterbrochen wurde. Das sechste Kreuz stand auf halbem Weg zum Friedhof und das letzte der sieben Kreuze steht an der Margarethenkapelle auf dem gemeindefriedhof.