Gasometer Schöneberg - Berlin - Berlin - Germany
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N 52° 28.883 E 013° 21.440
33U E 388447 N 5815850
Der Gasometer in Berlin-Schöneberg
Waymark Code: WM157E4
Location: Berlin, Germany
Date Posted: 10/31/2021
Published By:Groundspeak Premium Member lumbricus
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DE:
Der Gasometer Schöneberg war ein 1913 in Betrieb genommener und 1995 stillgelegter Niedrigdruck-Gasbehälter auf dem ehemaligen Gelände der GASAG in Berlin-Schöneberg. Nach der Stilllegung erfolgte der Rückbau. Nur das Behältergerüst blieb erhalten. Das unter Denkmalschutz stehende und 78 Meter hohe Bauwerk gilt als Landmarke und markantes Wahrzeichen Schönebergs auf dem EUREF-Campus im Stadtquartier Rote Insel.

Eigenschaften
Der Schöneberger Gasometer gehörte zum Typus der Teleskopgasbehälter, er speicherte das Stadtgas in einer ausfahrbaren Glocke, die aus mehreren teleskopartig ineinandergeschachtelten Stahlelementen, sogenannten „Wassertassen“, bestand und in ein Wasserbassin eingelassen war. So konnte der Gasbehälter mit seiner maximalen Speicherkapazität 160.000 m³ Gas speichern, das für den Haushaltsgebrauch und die Straßenbeleuchtung genutzt wurde. Das erhaltene eiserne Gerüst hat eine Höhe von 78 m und ist zu Wartungszwecken rundherum begehbar. Die verschiedenen Gerüstringe sind über steile fest montierte Leitern erreichbar.

Geschichte
Der Gasometer Schöneberg wurde von der Berlin-Anhaltischen Maschinenbau AG (BAMAG) als Ingenieurbau[3] zwischen 1908 und 1910 errichtet und war zu dieser Zeit mit seinem Füllvolumen einer der drei größten Gasbehälter Europas. Bei der Errichtung kam es am 19. August 1909 zu einem schweren Unglück, als ein 85 Meter hoher Montagemast durch die von vorbeifahrenden Zügen verursachten Erschütterungen einknickte, das Behältergerüst durchschlug und auf die Gleise der Ringbahn stürzte. Hierdurch und durch Genehmigungsprobleme und Proteste der Anwohner verzögerte sich die Inbetriebnahme bis 1913. Ursprünglich war geplant, den Gasometer im heutigen Wagnerviertel in Friedenau zu errichten, was bei der Bevölkerung der seinerzeit neu entstandenen Landhauskolonie auf großen Widerstand stieß.

Auf dem Gelände der Schöneberger Gasanstalt entstanden drei weitere (aber kleinere) Gasbehälter. Zudem gab es ein Verwaltungsgebäude auf dem Gelände und kleine Steinbauten zu Betreibsbauten und zu Lagerzwecken.

Der Maler Lyonel Feininger hat das Wahrzeichen der Roten Insel im Bild festgehalten. Das Bild Gasometer in Berlin-Schöneberg entstand wahrscheinlich im Herbst 1912 und ist stark vom Futurismus beeinflusst.

Der Teleskopgasbehälter wurde 1994 zusammen mit anderen Bauten auf dem Gelände, unter anderem dem vom Berliner Architekten Alfred Messel entworfenen Retortenhaus und Kesselhaus, unter Denkmalschutz gestellt und 1995 außer Betrieb genommen. Seit 2011 wird die Stahlkonstruktion regelmäßig überprüft und instandgesetzt. Insbesondere das erst nach 1945 aus minderwertigem Stahl angebrachte Führungsgerüst des Teleskopbehälters ist stark von Rost befallen. Mittlerweile ist geplant, die Sanierung des Gasometers zeitgleich mit dessen Ausbau ab 2021 durchzuführen.

Umbauten am Wasserbehälter
Im Februar 2007 erwarb das private Projektentwicklungsunternehmen denkmal+plus (Investor Reinhard Müller) das GASAG-Gelände zusammen mit dem Industriedenkmal und stellte Ende Mai 2007 eine Projektskizze zur Umgestaltung des Areals und zur Nutzung des Gasometers vor. Die Skizze sieht vor, im Inneren des Gasometers ein Gebäude mit Büros zu errichten, inklusive einer öffentlich zugänglichen Skylounge auf dem Dach. Auf dem umgebenden Grundstück sind neben den denkmalgeschützten Altbauten, die saniert wurden, zahlreiche Neubauten entstanden. Das oberste Feld des Führungsgerüstes des Gasometers sollte frei sichtbar bleiben. Nach dem Bekanntwerden dieser Projektidee gründete sich die BI Gasometer, um mehr Einfluss auf die Planungen nehmen zu können.

Das Areal der früheren GASAG wurde mit Videokameras ausgestattet und Zäunen sowie abschließbaren Toren umgeben, die vor Vandalismus und Diebstahl schützen sollen. Der Zutritt zum Gelände ist außerhalb der Geschäftszeiten nur nach Anmeldung möglich.

Anfang September 2008 wurde Europas größte LED-Werbewand am Gasometer angebracht, die bei Dunkelheit Werbebilder und -videos ausstrahlte. Der Erlös hieraus sollte teilweise in die Renovierung des Gasometers fließen. Ende 2011 wurde die Leuchtwerbung nach Anwohnerprotesten außer Betrieb genommen und im Frühjahr 2012 abgebaut. Ein nennenswerter Beitrag für die Sanierung des Gasometers wurde damit nicht erzielt.

Von 2009 bis November 2020 wurden Führungen für Besucher auf den Gasometer angeboten.
Zwischennutzungen

Auf der Grundfläche inmitten des Gasometers stand seit August 2009 die ehemalige Bundestagsarena, ein der Reichstagskuppel nachempfundener Fliegender Bau als Veranstaltungsraum. Die Kuppel war von Wasser umgeben, CO2-neutral beheizbar und konnte innen farbig erleuchtet werden.

Die Kuppel diente für Veranstaltungen unterschiedlicher Art. Vom 11. September 2011 bis zum 29. November 2015 wurde in der Veranstaltungskuppel von Günther Jauch der gleichnamige Polit-Talk im Ersten geführt.

Das am 14. September 2012 veröffentlichte Musikvideo zu dem Lied Lila Wolken von Marteria, Yasha & Miss Platnum spielt auf der Spitze dieses Gasometers.

Ursprünglich war vorgesehen, auf dem Gelände eine Energie-Universität einzurichten, so dass Forschung und Praxis dicht beieinander wären. Davon wurde aber inzwischen Abstand genommen, doch die Technische Universität Berlin bietet seit dem Wintersemester 2012/2013 auf dem TU-Campus EUREF (= Europäisches Energieforum) am Gasometer Berlin-Schöneberg vier disziplinübergreifende Masterstudiengänge rund um den Themenkomplex Stadt und Energie an:

Intensivere Bebauungspläne
Im März 2020 reichte der Eigentümer einen Bauantrag ein, wonach für ca. 200 Millionen Euro ein Gebäude mit 35.000 m² Bürofläche direkt im Gasometer errichtet und 71 m hoch werden soll. Die Deutsche Bahn erklärte ihre Absicht, bis zu 2000 Mitarbeiter der Sparte Digitale Schiene in diesem neuen DB-Turm unterzubringen. Der Plan sieht vor, über einem Kongresszentrum im unteren Teil zwölf Büroetagen zu errichten. Die ursprünglichen Planungen sahen eine maximale Gebäudehöhe von 57 Metern vor. Die Denkmalschutzbehörde hat die größere Höhe noch nicht genehmigt (Stand: April 2021). Laut dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg steht dieses mit dem Investor in intensiven Gesprächen, um eine verträgliche Lösung für alle zu finden. Die in der Zwischenzeit erfolgte gesetzlich vorgeschriebene öffentliche Auslegung des Bebauungsplans hat 743 Stellungnahmen ergeben, mehrheitlich für den geplanten Ausbau. Ende Mai 2021 sollten alle Hinweise durchgesehen und gegebenenfalls Änderungen an den Plänen vorgesehen werden. Die BVV wird Anfang August 2021 unter Abwägung der ökonomischen Interessen, der Denkmalschutzbelange und der Ökologie über den Plan abstimmen.

Kritik
Die Pläne, den Gasometer bis zum obersten Feld zu bebauen, stoßen bei Anwohnern der Schöneberger Insel und beim Denkmalschutz auf Kritik. Die Bürgerinitiative „Gasometer retten!“, die aus der früheren Bürgerbewegung BI Gasometer hervorgegangen ist, hat eine Online-Petition ins Leben gerufen. Der Sprecher der BI, Johannes Zerger, sieht in den gegenwärtigen Aktivitäten den Sieg des wirtschaftlichen Denkens über Umweltverträglichkeit. Befürchtet wird unter anderem, dass die massive Bebauung des Gasometers zu einem gesichtslosen Kiez führen und den angrenzenden Cheruskerpark verschatten würde. Bauplaner nennen die Situation eine Gated Community.

Infrastruktur für das Gasometer-Gelände
Seit dem 24. Januar 2011 versorgt ein Biogas-Blockheizkraftwerk die Veranstaltungskuppel im Gasometer und ein Nachbargebäude mit Strom und Wärme. Auf dem obersten Ring des Gasometers befindet sich seit 2011 eine Windmessanlage. Sie ist Teil eines intelligenten Stromnetzes des umliegenden Geländes. Das Netz wird vor Ort mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt.

Rezeption in Kunst und Literatur
Der US-amerikanische Maler Lyonel Feininger hatte von 1887 bis 1937 in Berlin gelebt und unter anderem den Gasometer Schöneberg in flammenden Farben gemalt. Das zwischen 1907 und 1912 entstandene Gemälde zeigt den Stahlbehälter in gelb-orange-roten Farbtönen, davor steht eine kleine Dampflokomotive, die eine Kohlelieferung bringt. Zwei ins Gespräch vertiefte Arbeiter in blauer Kleidung bilden einen deutlichen Farbkontrast zu den warmen Tönen. Das Bild ist Bestandteil einer Kunstausstellung im Ephraim-Palais unter dem Motto Berlin in der Malerei, die im Sommer 2018 zu sehen ist.

Kunst am Bau: Vergoldung am Gasometer Schöneberg
Im Rahmen der Stadtrauminstallation Goldener Schnitt durch Berlin vergoldete das Künstlerduo p.t.t.red im Juli 1988 eine weit sichtbare Stahlverstrebung in der oberen Galerie des Gasometers.

Im Kriminalroman Goldstein, dem im Jahr 1931 spielenden dritten Band der Gereon-Rath-Serie von Volker Kutscher, findet der Showdown auf der Kuppel des Gasometers statt.

aus: (visit link)

EN:
The Schöneberg Gasometer was a low-pressure gas tank that was put into operation in 1913 and decommissioned in 1995 on the former GASAG site in Berlin-Schöneberg. After the shutdown, it was dismantled. Only the container frame was preserved. The 78 meter high building, which is a listed building, is a landmark and striking landmark of Schöneberg on the EUREF campus in the Rote Insel district.

properties
The Schöneberg gasometer belonged to the type of telescopic gas container, it stored the town gas in an extendable bell, which consisted of several telescopically nested steel elements, so-called "water cups", and was embedded in a water basin. With its maximum storage capacity, the gas tank was able to store 160,000 m³ of gas, which was used for household use and street lighting. The iron scaffolding that has been preserved is 78 m high and can be walked on all around for maintenance purposes. The various scaffolding rings can be reached via steep, fixed ladders.

story
The Schöneberg gasometer was built by Berlin-Anhaltische Maschinenbau AG (BAMAG) as an engineering structure [3] between 1908 and 1910 and at that time it was one of the three largest gas containers in Europe with its filling volume. During the construction, a serious accident occurred on August 19, 1909, when an 85-meter-high assembly mast collapsed due to the vibrations caused by passing trains, broke through the container frame and fell onto the tracks of the Ringbahn. As a result of this and due to approval problems and protests by residents, the commissioning was delayed until 1913. The original plan was to build the gasometer in what is now the Wagner district in Friedenau, which met with great resistance from the population of the newly established country house colony.

Three more (but smaller) gas tanks were built on the premises of the Schöneberger Gasanstalt. There was also an administration building on the site and small stone buildings for commercial buildings and storage purposes.

The painter Lyonel Feininger captured the landmark of the Red Island in the picture. The picture Gasometer in Berlin-Schöneberg was probably made in autumn 1912 and is strongly influenced by Futurism.

The telescopic gas container was placed under monument protection in 1994, together with other buildings on the site, including the retort house and boiler house designed by the Berlin architect Alfred Messel, and decommissioned in 1995. The steel structure has been regularly checked and repaired since 2011. In particular, the guide frame of the telescopic container, which was made of inferior steel only after 1945, is heavily rusted. It is now planned to renovate the gasometer at the same time as its expansion from 2021.

Modifications to the water tank
In February 2007 the private project development company denkmal + plus (investor Reinhard Müller) acquired the GASAG site together with the industrial monument and at the end of May 2007 presented a project outline for the redesign of the area and the use of the gasometer. The sketch envisages erecting a building with offices inside the gasometer, including a publicly accessible sky lounge on the roof. In addition to the listed old buildings that have been renovated, numerous new buildings have been built on the surrounding property. The top field of the gasometer's guide frame should remain freely visible. After this project idea became known, the BI Gasometer was founded in order to be able to exert more influence on the planning.

The area of ??the former GASAG was equipped with video cameras and surrounded by fences and lockable gates to protect against vandalism and theft. Outside business hours, access to the site is only possible after registration.

At the beginning of September 2008, Europe's largest LED advertising wall was installed on the gasometer, which broadcast advertising images and videos in the dark. The proceeds from this were to be used in part to renovate the gasometer. At the end of 2011, the illuminated advertising was taken out of service after residents protests and dismantled in spring 2012. This did not make a significant contribution to the refurbishment of the gasometer.

From 2009 to November 2020, guided tours were offered to visitors on the gasometer.
Interim uses

Since August 2009, the former Bundestag arena, a flying structure modeled on the Reichstag dome as an event space, has stood on the area in the middle of the gasometer. The dome was surrounded by water, heatable in a CO2-neutral manner and could be illuminated inside in color.

The dome was used for various types of events. From September 11, 2011 to November 29, 2015, Günther Jauch held the political talk of the same name in the first in the event dome.

Ausgangstext
3876 / 5000
Übersetzungsergebnisse
The music video for the song Lila Wolken by Marteria, Yasha & Miss Platnum, released on September 14, 2012, plays on the top of this gasometer.

The original plan was to set up an energy university on the site so that research and practice would be close together. This has since been refrained from, but since the winter semester 2012/2013 the Technical University of Berlin has been offering four interdisciplinary master’s courses on the subject of city and energy on the TU campus EUREF (= European Energy Forum) at the Gasometer Berlin-Schöneberg:

More intensive development plans
In March 2020, the owner submitted a building application, according to which a building with 35,000 m² of office space is to be built directly in the gasometer and will be 71 m high for around 200 million euros. Deutsche Bahn announced its intention to accommodate up to 2,000 employees from the Digital Rail division in this new DB tower. The plan envisages building twelve office floors above a convention center in the lower part. The original plans envisaged a maximum building height of 57 meters. The monument protection authority has not yet approved the higher height (as of April 2021). According to the Tempelhof-Schöneberg district office, this is in intensive talks with the investor in order to find an acceptable solution for everyone. In the meantime, the legally prescribed public displa
Website of painting. Exact URL of painting is required: [Web Link]

Artist: Lyonel Feininger

Date of Painting: 01/01/1907

Date of Your Photograph: 10/18/2021

Medium of Painting: paint

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