Stiftskirche St. Goar - RLP - Germany
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N 50° 09.017 E 007° 42.893
32U E 408188 N 5556130
Die Stiftskirche St. Goar ist eine evangelische Gemeindekirche in der Stadt St. Goar
Waymark Code: WM12WBJ
Location: Rheinland-Pfalz, Germany
Date Posted: 07/25/2020
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DE:
Die Stiftskirche St. Goar ist eine evangelische Gemeindekirche in der Stadt St. Goar in Rheinland-Pfalz. Die ehemalige Stiftskirche gehört zu den prominentesten Vertretern mittelalterlicher Kirchenbauten im Rhein-Hunsrück-Kreis. Mit ihrer romanischen Krypta, dem spätromanischen Chor und dem spätgotischen Langhaus gibt sie reges Zeugnis von den Bautraditionen und architektonischen Entwicklungen am Mittelrhein.

Seit 2002 ist die Stiftskirche St. Goar Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal, des Weiteren ist sie ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention.

Patrozinium
Die Kirche ist dem Heiligen Goar, einem Priestermönch aus Aquitanien geweiht (geb. um 495 in Frankreich, gest. am 6. Juli 575 in St. Goar). Unter König Childebert I. (511–558) kam er an den Rhein und gründete in der Nähe des heutigen Oberwesel eine Zelle. In der nach ihm benannten Siedlung St. Goar am Mittelrhein ist in der katholischen Kirche eine Reliefplatte mit dem Bild des Heiligen erhalten. Sie zeigt Goar als Gründer der Stadt mit einem Kirchenmodell. Der Heilige steht siegreich auf dem Teufel, während zwei Engel ihm das Gewand tragen und zwei weitere krönend einen Baldachin über ihn halten.

Der Turm der evangelischen Pfarrkirche (ehem. Stiftskirche) von St. Goar gibt ebenfalls Zeugnis vom Stadtgründer und dessen berühmter Gastfreundschaft v. a. gegenüber den Rheinschiffern. In einem Bildfeld treten der Heilige Goar, sowie ein um Hilfe flehender Schiffer und eine von Dämonen umgebene Frau auf. Im dazugehörigen Text heißt es: „St. Goar, deren, die vom Schiffbruch und ehrlichen Namen Not leidenden Patron.“

Die Stiftskirche zur Zeit der Grafen von Katzenelnbogen
Um 1089 verwüstete ein Brand den Bau und die Kirche wurde über fast vier Jahrhunderte hinweg von Grund auf neu errichtet. Nach dem Bau der romanischen Krypta am Ende des elften Jahrhunderts wurden um 1250 der spätromanische Chor, sowie seine Flankentürme errichtet. Ihren Abschluss fanden die Bauarbeiten in der Neuerrichtung des gesamten Langhauses von 1444 bis 1469 durch die Grafen von Katzenelnbogen. Als ehemalige Vögte der Abtei Prüm hatten sie im Zuge der Territorialisierung die Stadt St. Goar und den dortigen Rheinpass zu einem ihrer Herrschaftsmittelpunkte ausbauen können, wovon die Burg Rheinfels oberhalb der Stadt noch heute eindrucksvolles Zeugnis ablegt. Sie nutzten die Kirche bis Mitte des 15. Jahrhunderts als Residenzkirche und planten dort wohl auch eine Erbgrablege, die aber nicht verwirklicht wurde, weil das Haus Katzenelnbogen um 1479 im Mannesstamm ausstarb. Die Niedergrafschaft Katzenelnbogen fiel an die Landgrafen von Hessen.

Die Stiftskirche heute
Heute ist die Stiftskirchen eine der fünf Predigtstätten der Evangelischen Kirchengemeinde St. Goar. Das an der Ev. Stiftskirche in St. Goar angesiedelte Stift überdauerte die Einführung der Reformation in Hessen, weil die in der hessischen Kirchenordnung gebotene Auflösung der Klöster auf geistliche Stifte nicht anwendbar war. Die Säkularisation kirchlicher Güter in den 1794 von Frankreich besetzten linksrheinischen Gebieten fand ebenfalls keine Anwendung auf evangelisches Kirchengut, so dass die Vermögenswerte des Stifts in erheblich reduzierter Form noch heute existieren und von einem Stiftsbeirat, der als Ausschuss des St. Goarer Presbyteriums bestellt wird, verwaltet werden.

Beschreibung

Südostansicht
Grundriss und Aufbau der Kirche
Die ehemalige Stiftskirche von St. Goar ist geostet und weist eine dreischiffige Baustruktur auf.

Die romanische Krypta
Frühestes erhaltenes Zeugnis sakraler Bebauung ist die große Krypta aus der zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts, die Georg Dehio in seinem Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler als „schönste am Rhein zwischen Köln (St. Maria im Kapitol) und Speyer“ bezeichnet hat. Dieser erste, noch heute erhaltene Bauabschnitt erstreckt sich unter der Grundfläche des Chors und der Apsis über insgesamt vier Joche. Die säulengestützte Krypta schließt im Osten wie die auf ihren Außenmauern errichtete Apsis halbrund ab. Aus der Unterteilung der Krypta in ein Mittel- und zwei Seitenschiffe resultiert die Ausprägung quadratischer Kreuzgratgewölbe im Mittelschiff und rechteckiger Gewölbe in den Seitenschiffen. Die Joche des Mittelschiffes werden teils durch runde, teils durch leicht spitz zulaufende Gurtbögen definiert und geben ein frühes Zeugnis vom zaghaften Einzug gotischer Baukultur am Mittelrhein. Die Säulen bestehen aus Marmor, Granit und Sandstein und stehen auf hohen attischen Basen. Der Gewölbeansatz ruht auf gedrungenen Würfelkapitellen. Die unterschiedlichen Materialien gepaart mit den einfachen Formen der Romanik erzeugen in der Krypta eine schlichte und heitere Ästhetik. Der ursprüngliche Zugang zur Krypta befand sich an der Westseite im Mittelschiff, ist heute jedoch nicht mehr begehbar. Man erreicht sie stattdessen über einen Eingang an der Südwestseite der Kirche. Vermutlich stammen auch die Grundmauern der Chorflankentürme, sowie der Triumphbogen und die Seitenwände der Apsis aus diesem frühesten Bauabschnitt.

Die spätromanische Choranlage
Die endgültige Errichtung der Apsis im 5/10-Abschluss auf den östlichen Begrenzungsmauern der Krypta, sowie der Bau des Chores und der Flankentürme erfolgten jedoch erst um 1250. Die polygonale Struktur der Apsis wird am Außenbau durch Ecklisenen betont, die Wandfelder werden durch Lanzettfenster durchbrochen und sind durch Blendwerk in Spitzbogenoptik belegt. Das mittlere der Fenster weist ein Maßwerk auf, wobei der Zeitpunkt seiner Entstehung unsicher ist. Das aus Birnstabrippen bestehende Gewölbe der Apsis entspringt im Inneren aus Diensten, welche durch Wirtel (Schaftringe) gebündelt sind. Der südliche Chorflankenturm reicht lediglich bis zum Kranzgesims des Chores und weist bis heute den Originalzustand der Ostanlage nach. Am Standort der heutigen Taufkapelle im Untergeschoss finden sich Tonnen- und Kreuzrippengewölbe. Im Obergeschoss verweisen gekuppelte Spitzbogenfenster auf die spätromanische Erbauungszeit. Der nördliche Chorflankenturm gibt dagegen Zeugnis von sporadischen Veränderungen in der Barockzeit, wie beispielsweise der Dachreiter mit Zwiebelhaube über dem Satteldach belegt. Über die Gestalt des Langhauses vor dem Brand im elften Jahrhundert ist nichts bekannt. Sein heutiges Aussehen erhielt das Kirchenschiff der ehemaligen Stiftskirche von etwa 1444 bis 1469, als der Bau zur Residenzkirche der Niedergrafschaft Katzenelnbogen erhoben und Gelder für den seit Ende des elften Jahrhunderts anvisierten Wiederaufbau des Langhauses zur Verfügung standen.

Das spätgotische Langhaus
Das weitgehend unverändert erhaltene spätgotische Kircheninnere ist 19 Meter breit, bis zum Chor 24 Meter lang und 16 Meter hoch. Die Seitenschiffe nehmen in ihrer Tiefe jeweils etwa die Hälfte der Grundfläche des Langhauses ein und erstrecken sich im Aufriss über dieselbe Höhe (Hallenkirche). Die in den Seitenschiffen eingezogenen Emporen weisen den Bau als Emporenhalle aus. Der Hauptzugang zum Kirchenraum führt im Westen durch einen mit Zinnen bekrönten und fast vollständig in das erste Joch des Langhauses eingestellten Westturm, der gleich einem Riegel zwischen das erste Joch des nördlichen und südlichen Querhauses geschoben ist. Auf Höhe des zweiten und dritten Joches wurden an beide Seitenschiffe nach Norden und Süden je zwei Kapellen angebaut. Das Kircheninnere wird von einem aufwendigen, in Mittel- und Seitenschiffen leicht variierenden Netzgewölbe auf Achteckpfeilern überwölbt, das in aufwendig gestalteten figürlichen und ornamentalen Schlusssteinen endet. Die Rippen der Arkaden, welche die Seitenschiffe vom Langhaus scheiden, gehen teilweise in das filigrane Netzgewölbe über.

Als Vorbild für die über die Emporen gezogenen Achteckpfeiler werden die baulichen Veränderungen an der Heidelberger Heiliggeistkirche um 1440 vermutet. Die Emporen unterteilen die Seitenschiffe in zwei gleich hohe Geschosse. An die vier Hauptjoche schließt sich im Osten in der Flucht des Langhauses der nahezu quadratische, oben bereits beschriebene Chor an. Während die Emporen im Westen um den Turm herumgeführt sind, bleiben die in der Fassadenflucht der Seitenschiffe liegenden Chorflankentürme im Inneren der Kirche baulich separiert.

Historische Glocken
Vom ursprünglich vierstimmigen mittelalterlichen Geläute haben sich bis heute drei Glocken erhalten. Die älteste und zugleich kleinste Glocke stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 13. Jhdts. und weist die typische Zuckerhutform auf. Die beiden großen Glocken sind auf das Jahr 1506 datiert und wurden vom Trierer Glockengießer Wilhelm von Rode gegossen.
Aus: (visit link)

EN:
The Stiftskirche St. Goar is an evangelical parish church in the city of St. Goar in Rhineland-Palatinate. The former collegiate church is one of the most prominent representatives of medieval church buildings in the Rhein-Hunsrück district. With its Romanesque crypt, late Romanesque choir and late Gothic nave, it bears witness to the building traditions and architectural developments on the Middle Rhine.

The St. Goar Collegiate Church has been part of the UNESCO World Heritage Upper Middle Rhine Valley since 2002, and is also a protected cultural asset under the Hague Convention.

Patronal feast
The church is dedicated to Saint Goar, a priest monk from Aquitaine (born around 495 in France, died on July 6, 575 in St. Goar). Under King Childebert I (511–558) he came to the Rhine and founded a cell near what is now Oberwesel. A relief plate with the image of the saint has been preserved in the Catholic church in the settlement of St. Goar on the Middle Rhine. It shows Goar as the founder of the city with a church model. The saint stands victorious on the devil, while two angels wear his robe and two others crown a canopy over him.

The tower of the Protestant parish church (former collegiate church) of St. Goar also testifies to the city's founder and his famous hospitality from a. opposite the Rhine boatmen. Saint Goar, a boatman pleading for help, and a woman surrounded by demons appear in an image field. In the accompanying text it says: "St. Goar, whose patron, who is suffering from shipwreck and honest names. "

The collegiate church at the time of the counts of Katzenelnbogen
Around 1089 a fire devastated the building and the church was rebuilt from scratch over almost four centuries. After the construction of the Romanesque crypt at the end of the eleventh century, the late Romanesque choir and its flank towers were built around 1250. The construction work was completed in the new construction of the entire nave from 1444 to 1469 by the Counts of Katzenelnbogen. As former bailiffs of the Prüm Abbey, they had been able to expand the city of St. Goar and the Rhine pass there into one of their rulership centers, as evidenced by the fact that the Rheinfels Castle above the city still bears impressive testimony to this day. They used the church as a residence church until the mid-15th century and probably also planned a hereditary burial there, but this was not realized because the Katzenelnbogen house died out around 1479 in the male tribe. The Low County Katzenelnbogen fell to the Landgraves of Hesse.

The collegiate church today
Today the collegiate churches are one of the five preaching sites of the Evangelical parish of St. Goar. That at the Ev. Collegiate Church in St. Goar survived the introduction of the Reformation in Hesse, because the dissolution of the monasteries required in the Hessian church order was not applicable to spiritual foundations. The secularization of ecclesiastical goods in the areas on the left bank of the Rhine occupied by France in 1794 also did not apply to Protestant church property, so that the assets of the abbey still exist in a considerably reduced form and are managed by an advisory board, which is appointed as a committee of the St. Goar presbytery become.

description

Southeast view
Floor plan and structure of the church
The former collegiate church of St. Goar is east-facing and has a three-aisle structure.

The Romanesque crypt
The earliest surviving testimony of sacred buildings is the large crypt from the second half of the eleventh century, which Georg Dehio described in his handbook of German art monuments as "the most beautiful on the Rhine between Cologne (St. Maria im Kapitol) and Speyer". This first section, which is still preserved today, extends under the base of the choir and apse over a total of four yokes. The column-supported crypt is semicircular in the east, like the apse built on its outer walls. The subdivision of the crypt into a central aisle and two aisles results in the shape of square crossburr vaults in the central aisle and rectangular vaults in the aisles. The yokes of the central nave are defined partly by round, partly by slightly pointed belt arches and provide early evidence of the tentative entry of Gothic building culture on the Middle Rhine. The columns are made of marble, granite and sandstone and stand on high Attic bases. The base of the vault rests on squat capitals. The different materials paired with the simple forms of the Romanesque create a simple and cheerful aesthetic in the crypt. The original access to the crypt was on the west side in the central nave, but is no longer accessible today. Instead, it is accessed through an entrance on the southwest side of the church. The foundation walls of the choir flank towers, as well as the triumphal arch and the side walls of the apse probably also date from this earliest phase of construction.

Historic bells
Three bells have survived from the originally four-part medieval chime. The oldest and smallest bell probably dates from the first half of the 13th century. and has the typical sugarloaf shape. The two large bells are dated 1506 and were cast by the Trier bell founder Wilhelm von Rode.
Address of Tower:
Stiftskirche, Oberstraße 22-24, 56329 St. Goar


Still Operational: yes

Number of bells in tower?: 3

Relevant website?: [Web Link]

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Tours or visits allowed in tower?: Unknown

Visit Instructions:
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