Kupfermeisterfriedhof - Oberstolberg, Nordrhein-Westfalen / Germany
Posted by: Groundspeak Premium Member Iris & Harry
N 50° 45.964 E 006° 14.082
32U E 305000 N 5627457
The Kupfermeisterfriedhof is located in Stolberg and dates from 1688
Waymark Code: WMYGMH
Location: Nordrhein-Westfalen, Germany
Date Posted: 06/14/2018
Published By:Groundspeak Premium Member pmaupin
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Seite „Kupfermeisterfriedhof“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 23. Mai 2016, 17:58 UTC. URL: (visit link) (Abgerufen: 14. Juni 2018, 09:20 UTC)

"Kupfermeisterfriedhof oder auch Finkenbergfriedhof befindet sich in Stolberg (Rhld.) in der Städteregion Aachen und stammt aus dem Jahre 1688. Er gehört zu den Zeitdokumenten der Industrialisierung Stolbergs.

Vorgeschichte
Religiöse Situation in Aachen

Die späteren Stolberger Kupfermeister besaßen zu Beginn des 16. Jahrhunderts ihre Wohnsitze in der Stadt Aachen. Sie nutzten die Vorteile der Stadt und mieden den unwirtlichen Flecken Stolberg, der, Urkunden entsprechend, zu dieser Zeit lediglich aus 16 Fachwerkhäusern bestand. Die Burg war das einzige aus Stein errichtete Gebäude Stolbergs.

Als erste Kupfermeisterfamilie errichtete die Aachener Familie Schleicher in Stolberg einen Kupferhof, nachdem sie zuvor bereits in diesem Ort Anteile an Hammerwerken erworben hatte. Sie gehörte dem lutherischen Glauben an, bekannte sich öffentlich dazu und errichtete sogar in Aachen Gebetsräume. 1568 kam Leonhard Schleicher vor ein katholisch-kirchliches Gericht, da er seine Kinder nicht katholisch, sondern im „neuen Glauben“ taufen ließ. Der Rat der Stadt Aachen entschied, dass jeder, der sein Kind nicht innerhalb von 14 Tagen nach der Geburt katholisch taufen ließ, Stadt und Kreis verlassen müsse. Obwohl diese Verordnung nie umgesetzt wurde, entschied sich Leonhard Schleicher 1571, Aachen zu verlassen und nach Stolberg zu ziehen. Er errichtete dort seinen ersten Kupferhof, die heutige Adler-Apotheke. Schleicher erkannte rasch die Standortvorteile Stolbergs und baute für seine Kinder weitere Kupferhöfe. Um 1575 folgte mit Mathias Peltzer (1555–1602), Sohn des Aachener Bürgermeisters Matthias Peltzer (1508–1591), ein weiterer Kupfermeister, ebenfalls Protestant, der mit seinem Umzug als Erster seiner Familie aus den Querelen der Aachener Religionsunruhen seine Konsequenzen zog und der Stammvater der erfolgreichen und weitverzweigten Kupfermeister-Familie wurde.

Durch Verhängung der Reichsacht gegen die protestantischen Bewohner Aachens im Jahre 1598 zogen weitere protestantische Kupfermeister nach Stolberg. Diese Maßnahme wurde 1614 durch den spanischen General Spinola umgesetzt. Da die Reichsacht deutliche Einschränkungen für das Leben der Kupfermeister bedeutete, erleichterte es den Entschluss vieler Werkbesitzer, ins benachbarte Stolberg zu siedeln. Der Stadtbrand von Aachen im Jahre 1656 erleichterte vielen aufgrund der schweren Zerstörungen die Entscheidung. Die Zahl der zuwandernden Kupfermeister stieg rasch an und erreichte Ende des 17. Jahrhunderts vierzig Familien. Hierzu gehörten die Familien Lynen (1621 und 1652), von Asten (1638), Hoesch (zwischen 1607 und 1611), Prym (1652), Schauff (1652), Schardinell, Mewis, de Buirette, Beck (1668) und Momma, sowie die aus Frankreich stammende Familie de Blanche.
Religiöse Situation in Stolberg
Grabplatten mit Familienwappen

Ende des 16. Jahrhunderts spitzte sich die Lage in Stolberg durch den fortschreitenden Protestantismus weiter zu. 1572 trennte sich Stolberg von der Mutterkirche in Eschweiler. Johann von Efferen versperrte katholischen Priestern aus Eschweiler die Tore zur Burgkapelle. Außerdem stellte Stolberg die bisher erfolgten Zahlungen an die Mutterkirche ein. Im Jahre 1590 holte Johann von Efferen einen lutherischen Priester nach Stolberg. Zwei Jahre später kam es zu einem Konflikt zwischen Eschweiler und Stolberg. Der katholische Pfarrer Eschweilers Foess plante am zweiten Sonntag nach Ostern, in der Burgkapelle eine Messe abzuhalten. Begleitet von Gerichtsschreibern, Gerichtsboten und einigen Bewaffneten, versuchte er sich Zutritt zur Kapelle zu verschaffen. Diese war jedoch verschlossen, und Johann von Efferen erwartete die Heranrückenden mit einigen Bewaffneten, worauf diese ihre Aktion abbrachen. Ob Johann von Efferen zum lutherischen Glauben konvertierte, ist nicht bekannt. Es kann vermutet werden, dass die Loslösung der Kirche von Eschweiler wirtschaftliche Gründe hatte, da eine lutherische Kirche in Stolberg es erleichterte, zusätzlich zu den bereits Ende des 16. Jahrhunderts existierenden 12 Kupfermeistern weitere zum Zuzug zu bewegen.

Für die Katholiken in Stolberg schien die Situation extrem schwierig zu werden. 1592 wurde eine lutherische Gemeinde in Stolberg gegründet. Diese wurde zwischen 1592 von Pfarrer Johannes Becker geleitet, gefolgt von Pfarrer Arnold Steineweg, der bis 1606 sein Amt verrichtete.

Bis zum Jahr 1607 hatte es mehrere Machtwechsel in Stolberg gegeben und Odilia von Harff wurde Burgherrin der Burg Stolberg. Sie veranlasste eine Rekatholisierung: sie vertrieb die lutherischen Priester aus der Burgkapelle und verpflichtete Aachener Augustiner-Chorherren, in der Kapelle Messen abzuhalten. Die religiöse Situation der Stolberger Kupfermeister hatte sich wesentlich verschlechtert.
Kirchenbau

Da die Zahl der protestantischen Zuwanderer stieg, stellte sich den Kupfermeistern die Frage nach einer Gebetseinrichtung. Private Gebetsräume waren für die große Zahl an Personen rasch zu klein. So errichteten die reformierten Gemeinden in Stolberg im Jahre 1617 eine eigene kleine Kirche im Vogelsang, deren Errichtung von David Spies von Büllesheim zu Motzenborn, dem Amtmann des Amtes von Wilhelmstein, genehmigt wurde. Der Widerstand der Burgherren zeigte sich darin, dass er im Herbst 1638 eine besondere Abgabe von den Protestanten verlangte. Sie mussten jährlich einen Ochsen abgeben. Als weitere Auflage verbot er den Gemeindegesang und öffentliche Gottesdienste. Die finanzkräftigen Kupfermeister boten schließlich der Burgfrau Wilhelmine Gertrud von Metternich zu Zievel hundert Reichstaler an. Dadurch erkauften sie sich das Recht, Gottesdienste zu feiern. Ab 1645 durften auch wieder Lieder gesungen werden.

Im Jahre 1647 errichtete die lutherische Bevölkerung auf dem Finkenberg eine eigene Kirche. Die Finkenbergkirche war zuerst aus Holz gebaut. Burgherr Johann Dietrich von Efferen stimmte dem Kirchenbau zu. Die Einweihung fand am „(H)eiligen Christage Anno 1650“ statt.

Nach der Errichtung dieser zweiten protestantischen Kirche errichteten die Kupfermeister auf dem benachbarten Gelände 1668 einen eigenen Friedhof. Dieser ist bis heute erhalten und gilt als ein Zeugnis der Zeitgeschichte Stolbergs.
Friedhof
Gräber einer Kupfermeisterfamilie

Seit etwa 1600 beerdigten die Katholiken, Lutheraner und Reformierten Stolbergs ihre Toten auf dem Friedhof an der Burgkapelle, wobei Reformierte und Lutheraner auf einem separaten Teil beerdigt wurden. Während der Herrschaft der Odilie von Harff änderte sich die Situation. Der katholische Pfarrer verlangte für das Begräbnis von Nicht-Katholiken einen halben Reichstaler für sich und einen Gulden für den Kirchendiener. Dies führte 1673 zu einem Streit zwischen dem katholischen Pfarrer Jakob Maubach und den Kindern der mittellosen Lutheraner Jakob und Paulus Gudrath, die diese Gebühr nicht aufbringen konnten. Der Schultheiß Severin Driessen ließ bei der Familie pfänden.

Der lutherische Priester erklärte die Begräbnisgebühr mit Hinweis auf den Religionsvergleich von 1666 und 1672 für ungültig. Dies wurde am 21. März und 5. April 1674 durch den Pfalzgrafen bestätigt. Dieser machte die Pfändungen rückgängig, was aber aufgrund der Selbstständigkeit der Unterherrschaft Stolbergers nie umgesetzt wurde.

Erst am 15. September 1691 entschied Kurfürst Johann Wilhelm, dass für Katholiken, Reformierte und evangelisch Lutherische die gleiche Gebühr berechnet werden sollte. Diese Vorgabe kam aber zu spät, denn bereits 1686 hatten die reformierten und lutherischen Gemeinden einen eigenen Friedhof angelegt. Zahlreiche Leichen wurden umgebettet, einige verblieben aber auf dem alten katholischen Friedhof im für Reformierte reservierten Stück. Dies führte dazu, dass der katholische Friedhofsteil bald zu klein wurde. Als Konsequenz versuchte Schultheiß Jäger 1748 den reformierten Teil für die katholische Gemeinde zu erwerben. Nach der Ablehnung durch die Reformierten folgte ein kostspieliger Rechtsstreit. Der kurfürstliche geheime Rat in Düsseldorf entschied schließlich, dass die Reformierten ihre Gräber nicht auf dem katholischen Friedhof belassen dürften. 1752 erhob der preußische Residente zu Kleve gegen diesen Entscheid Einspruch aber hierdurch änderte er die Situation der Evangelischen nicht mehr.

Die erste Bestattung auf dem Kupfermeisterfriedhof fand 1686 statt, als Kupfermeister Johannes Markant beigesetzt wurde. Interessant ist das erhalten gebliebene Mirck auf dem Grabstein. Dies ist für Kunstgegenstände sehr ungewöhnlich.

Die Grabplatten der Kupfermeistergräber reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück und tragen die Namen sämtlicher führender Kupfermeisterfamilien Stolbergs. Auf zahlreichen Köpfen der Grabplatten prangen die Familienwappen der Kupfermeister. Auffallend ist, dass die Grabplatten der einzelnen Familien in Gruppen angeordnet wurden, wodurch der Eindruck einer zusammenhängenden Familiengrabstätte entsteht. "

EN (Translation)
"Kupfermeisterfriedhof or Finkenbergfriedhof is located in Stolberg (Rhld.) in the city region of Aachen and dates from 1688.

anamnesis
Religious situation in Aachen

The later Stolberg copper masters had their residences in the city of Aachen at the beginning of the 16th century. They took advantage of the city and avoided the inhospitable village of Stolberg, which, according to documents, consisted at that time of only 16 half-timbered houses. The castle was Stolberg's only stone building.

The Schleicher family from Aachen was the first copper master family to set up a copper farm in Stolberg, after having already acquired shares in hammer mills in this town. She belonged to the Lutheran faith, publicly admitted herself to it and even built prayer rooms in Aachen. In 1568 Leonhard Schleicher was brought before a Catholic Church court because he had his children baptized in the "new faith" rather than Catholicism. The City Council of Aachen decided that anyone who did not have their child baptized as a Catholic within 14 days of birth had to leave the city and district. Although this decree was never implemented, Leonhard Schleicher decided in 1571 to leave Aachen and move to Stolberg. There he built his first copper court, today's Adler Pharmacy. Schleicher quickly recognised Stolberg's advantages as a location and built further copper farms for his children. Around 1575 Mathias Peltzer (1555-1602), son of the mayor of Aachen Matthias Peltzer (1508-1591), another copper master, also a Protestant, followed, who was the first of his family to move out of the quarrels of the religious unrest in Aachen, drawing his consequences and became the progenitor of the successful and widely ramified copper master family.

By imposing the Imperial Eight against the Protestant inhabitants of Aachen in 1598, further Protestant copper masters moved to Stolberg. This measure was implemented in 1614 by the Spanish General Spinola. Since the Reichsacht meant significant restrictions for the life of the copper masters, it facilitated the decision of many factory owners to settle in neighbouring Stolberg. The fire in Aachen in 1656 made the decision easier for many due to the severe destruction. The number of immigrating copper masters rose rapidly and reached forty families at the end of the 17th century. These included the Lynen (1621 and 1652), von Asten (1638), Hoesch (between 1607 and 1611), Prym (1652), Schauff (1652), Schardinell, Mewis, de Buirette, Beck (1668) and Momma families, as well as the de Blanche family from France.
Religious situation in Stolberg
Gravestones with family coat of arms

At the end of the 16th century, the situation in Stolberg became more acute as Protestantism progressed. 1572 Stolberg separated from the mother church in Eschweiler. Johann von Efferen blocked the gates of the castle chapel for Catholic priests from Eschweiler. In addition, Stolberg stopped payments to the mother church. In 1590 Johann von Efferen brought a Lutheran priest to Stolberg. Two years later there was a conflict between Eschweiler and Stolberg. The Catholic priest Eschweilers Foess planned to hold a mass in the castle chapel on the second Sunday after Easter. Accompanied by court writers, couriers and some armed men, he tried to gain access to the chapel. However, this was closed and Johann von Efferen was waiting for the approachers with some armed men, whereupon they stopped their action. Whether Johann von Efferen converted to the Lutheran faith is not known. It can be assumed that the separation of the church from Eschweiler had economic reasons, since a Lutheran church in Stolberg made it easier to attract more copper masters in addition to the 12 already existing at the end of the 16th century.

The situation seemed extremely difficult for the Catholics in Stolberg. In 1592 a Lutheran congregation was founded in Stolberg. This was led by priest Johannes Becker between 1592, followed by priest Arnold Steineweg, who held his office until 1606.

Until 1607 there had been several changes of power in Stolberg and Odilia von Harff became lordess of Stolberg Castle. It caused a re-Catholicization: it expelled the Lutheran priests from the castle chapel and obligated the Aachen Augustinian Canons to hold masses in the chapel. The religious situation of the Stolberg copper masters had deteriorated considerably.
church

As the number of Protestant immigrants increased, the copper masters asked themselves the question of a prayer institution. Private prayer rooms quickly became too small for the large number of people. Thus the Reformed congregations established

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