Bibliotheca Albertina - Leipzig - Sachen - Germany
Posted by: Groundspeak Premium Member CADS11
N 51° 19.933 E 012° 22.100
33U E 316672 N 5690057
Die Universitätsbibliothek Leipzig ist die Universitätsbibliothek der Universität Leipzig. Ihre zentrale Einrichtung ist die Bibliotheca Albertina.
Waymark Code: WMYCY3
Location: Sachsen, Germany
Date Posted: 05/30/2018
Published By:Groundspeak Regular Member Where's George
Views: 3

DE:
Geschichte
Die Bibliothek entstand während der Reformationszeit, als das Leipziger Dominikanerkloster St. Pauli aufgelöst wurde. Dessen Grundbesitz und Gebäude fielen 1543 durch Schenkung des Albertiners Herzog Moritz von Sachsen an die Universität Leipzig. In einem dieser Gebäude, dem Mittelpaulinum, wurden die Büchersammlungen mehrerer Klöster zusammengeführt. So entstand der Grundstock der Bibliothek.
Als Bibliothekare von besonderer Bedeutung sind zu nennen: Joachim Feller (Bibliothekar ab 1675) als Herausgeber eines gedruckten Handschriften-Kataloges, Christian Gottlieb Jöcher (Bibliothekar von 1742 bis 1758) als Initiator eines alphabetischen Gesamtkataloges und Ernst Gotthelf Gersdorf (ab 1833 erster hauptamtlicher Direktor der Bibliothek), der die Bibliothek nach wissenschaftlichen Grundsätzen reorganisierte.

Das Gebäude
Planung und Bau
Aufgrund des starken Anwachsens der Bücherbestände, so auch wegen der Übernahme der Goethe-Sammlung des Verlegers Salomon Hirzel, vor allem aber aufgrund der steigenden Verlagsproduktion im 19. Jahrhundert, wurde ein Umzug in ein größeres Gebäude notwendig. Als Standort für das neue Gebäude der Bibliothek wurde das in den 1880er Jahren erbaute Musikviertel in unmittelbarer Nachbarschaft zum Reichsgerichtsgebäude und zum damaligen Gewandhaus gewählt. Wie ersteres ist auch die Bibliotheca Albertina ein bedeutendes Bauwerk im Stil der Neorenaissance. Auf einen Aufruf wurden 34 Bauentwürfe eingereicht, am 15. und 16. Oktober 1883 beriet ein Preisgericht über die zehn für die Endrunde ausgewählten Vorschläge und entschied sich für das Projekt von Arwed Roßbach. Im Juni 1887 war Erster Spatenstich, im Mai 1889 Richtfest, feierliche Einweihung am 24. Oktober 1891. Die Bau-Ausführung lag in der Verantwortung von Landbaumeister Hugo Nauck, die Baukosten betrugen 2,6 Millionen Mark. Nach dem Landesherren König Albert von Sachsen wurde der Neubau Bibliotheca Albertina genannt.

Bei dem Gebäude handelt es sich um einen 107 Meter langen, symmetrisch angelegten Vierflügelbau mit zwei Innenhöfen, die heute überdacht sind und als Lesebereiche dienen. Gegenwärtig sind es etwa 700 Benutzerplätze. Der Bau erstreckt sich über vier Etagen. Die nach Südsüdost ausgerichtete Straßenfront endet beidseitig mit zwei Eckrisaliten. Der Eingang wird umrahmt von einem Mittelrisalit. Die Schlusssteine über den drei Eingangstüren zeigen die Köpfe von Juno (links), Minerva (Mitte) und von einem Jüngling als Verkörperung von Schönheit, Weisheit und Stärke. Nach oben abgeschlossen wird das Eingangsportal durch eine etwa 3 Meter hohe Figurengruppe, mit der die Gründung der Universität Leipzig in allegorischer Weise dargestellt wird.

Insgesamt 16 Statuen und 16 Bildmedaillons dienten der Darstellung von Personen, die einen Bezug zur Universität Leipzig hatten. Es handelt sich um Johannes Otto von Münsterberg als Gründungsrektor, Caspar Borner als Gründer der Universitätsbibliothek, Friedrich der Streitbare als Stifter der Universität und Mortiz von Sachsen, der das Dominikanerkloster St. Pauli an die Universität übereignete. Außer diesen heute noch vorhandenen Darstellungen verzierten das ursprüngliche Gebäude unter anderem noch Medaillons von Albrecht Dürer und Michelangelo sowie Statuen von Dante, Gottfried Wilhelm Leibniz und William Shakespeare.

Die verschiedenen Teile des Gebäudeinneren werden durch die zentrale Treppenhalle erschlossen. Optisch dominant sind die Säulen aus weißem Carrara-Marmor im oberen Bereich, kontrastiert durch acht schwarze Säulen, die zu Doppelsäulen gruppiert den vorderen Teil der Empore tragen und zwischen denen hindurch man die Treppenhalle betritt. Zahlreiche Verzierungen, deren Formensprache bestehend aus Kapitellen, Pilastern und Gesimsen an Paläste erinnert, erwecken einen monumentalen Eindruck. Ursprüngliche Fresken und Deckenmalereien sind nicht mehr vorhanden.[4]

Zerstörung und Wiederaufbau
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Hauptgebäude in der Beethovenstraße bei den Luftangriffen am 6. April 1945 zu zwei Dritteln zerstört. Die Kataloge und Bestände waren jedoch ausgelagert worden und blieben unversehrt. Nach dem Krieg wurde lediglich der unbeschädigte linke Gebäudeflügel genutzt. Zu einem Wiederaufbau des Hauptgebäudes fehlten jahrzehntelang die finanziellen Mittel. Wegen der Schäden am Hauptgebäude der Universitätsbibliothek verlagerte sich in den folgenden Jahrzehnten die Nutzung vielfach in die jeweiligen Instituts- und Sektionsbibliotheken.

Erst nach der Wende begann 1994 die aufwendige Wiederherstellung und Erweiterung des Hauptgebäudes einschließlich Rekonstruktion einzelner Gebäudeteile, die 2002 abgeschlossen wurde. Hierbei wurde die Ruine des rechten Flügels (Niveau Kellergeschoss) abgetragen, ein zweites Kellergeschoss ausgehoben, und die Fassade – trotz erheblicher Mehrkosten – originalgetreu wiederaufgebaut (siehe Bild oben, heute erinnert nur noch eine kleine Dehnungsfuge daran). Dabei wurden erhebliche Vergrößerungen der Kapazitäten erreicht: Das Gebäude bietet nun Raum für 4 Millionen der insgesamt 5,5 Millionen Bücher gegenüber ursprünglich einer Million Bücher. Die Lesebereiche bieten Plätze für knapp 900 Nutzer gegenüber 130 Plätzen im ehemaligen Lesesaal. Instandsetzung, Sanierung und Restaurierung dauerten bis 2002 - die Kosten betrugen 64 Millionen Euro.

Heute ist das Hauptgebäude der Universitätsbibliothek, die Bibliotheca Albertina, einer von insgesamt 15 Standorten der Universitätsbibliothek[7] und wird als geisteswissenschaftliche Zentral- und Archivbibliothek der Universität Leipzig genutzt.

Bestände
Die Bibliotheca Albertina ist der Kern des heutigen einschichtigen Bibliothekssystems der Universitätsbibliothek. Sie ist das Zentrum für die Literaturerwerbung und -erschließung mit einem zentralen Geschäftsgang für zahlreiche Zweigbibliotheken sowie für die Fernleihe. Zentrale technische Einrichtungen wie Fotostelle, Buchbinderei und Restaurierungswerkstatt befinden sich in der Bibliotheca Albertina.

Zu den Beständen gehören derzeit über 5,5 Millionen Bände und rund 6.500 laufende Zeitschriften. Vom Gesamtbestand sind heute ca. 3,5 Millionen in den Magazinen untergebracht, die übrigen Bestände sind im Freihand zugänglich. Allein im Hauptgebäude stehen über 800 Arbeitsplätze zur Verfügung.

Darüber hinaus besitzt die Bibliothek eine Reihe von Sondersammlungen, darunter ca. 8.700 Handschriften, davon ca. 3.200 in der Sondersammlung (orientalische Handschriften), ca. 3.600 Inkunabeln, Drucke des 16. Jahrhunderts und ca. 173.000 Autographen. Es gibt auch eine bedeutende Papyrus- und Ostrakasammlung. Zu den Beständen gehört der Papyrus Ebers, eine der ältesten medizinischen Abhandlungen überhaupt (um 1525 v. Chr.) oder die Leipziger Weltchronik, die Reste der ältesten erhaltenen Weltchronik (2. Jahrhundert n. Chr.)

2010 wurde der Bibliothek durch Brigitte Schellenberger-Tübke, Ehefrau des Leipziger Künstlers Werner Tübke, 12 Skizzenbücher ihres Mannes und eine Anzahl Tagebücher geschenkt. Die Skizzenbücher wurden 2011 in der Ausstellung Werner Tübke Die Skizzenbücher in der Universitätsbibliothek vorgestellt.

2014 wurde im Bestand des Handschriftenzentrums ein frühes, unbekanntes Handschriftenfragment des Parzival von Wolfram von Eschenbach gefunden, das im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Kooperationsprojekts zur Erschließung mittelalterlicher Handschriften aus kleineren Sammlungen Mitteldeutschlands bearbeitet wird. Das Fragment befindet sich in einem Handschriftenband der Domstiftsbibliothek Naumburg und diente im 15. Jahrhundert als Buchbindematerial.

Aus: Permanentlink: (visit link)
Datum des Abrufs: 31. Mai 2018, 04:47 UTC

EN:
Leipzig University Library (German: Universitätsbibliothek Leipzig), known also as Bibliotheca Albertina, is the central library of the University of Leipzig. It is one of the oldest German university libraries.

History
The library was founded in 1542 following the Reformation by the then Rector of the university, Caspar Borner, who persuaded Moritz, Duke of Saxony, to donate the property and buildings of the dissolved Dominican friary of St Paul in Leipzig to the university.[2] The library began in one of the monastery buildings with 1,000 books and around 1,500 manuscripts from the stocks of four secularised Leipzig city monasteries and other dissolved monasteries in Saxony and Thuringia.[1] Its land and buildings fell in 1543 by donation of the Albertiners Duke Moritz of Saxony to the University of Leipzig. In one of these buildings, the Central Paleum, the library collections of several monasteries were brought together.
Due to the strong growth in the number of books, as well as the takeover of the Goethe collection by the publisher Salomon Hirzel, and above all due to the increasing production of publishing in the 19th century, a move into a larger building became necessary. Many building designs were submitted to one call, and on 15 and 16 October 1883, a court of appeal discussed the ten proposals selected for the final round and decided on the project by Arwed Rossbach. Building was complete on October 24, 1891. In honor to King Albert of Saxony, the new building was named Bibliotheca Albertina.
In the Second World War, the main building was severely damaged by the air raids on Leipzig on 6 April 1945. The catalogs and stocks, however, had been outsourced and remained largely intact. Approximately 42,000 volumes were lost. Currently some are found in collections of Russian libraries. After the war only the undamaged left wing was used. Reconstruction of the main building was a shortage of financial resources. Because of the damage to the main building, the use of the institutes and section libraries has often been shifted in the following decades.
It was not until after the German reunification that the extensive restoration and extension of the main building, including the reconstruction of individual buildings, has begun in 1994. The ruins of the right wing were removed entirely, a second cellar floor lifted, and the façade - despite considerable additional costs - was reconstructed in the original way. Renovation, restoration and restoration lasted until 2002.

Today, the main building of the University Library, the Bibliotheca Albertina, is one of a total of 15 locations of the University Library.
Bombing in 1943-1945 destroyed two-thirds of the magnificent Neo-Renaissance Bibliotheca Albertina building.

Three famous librarians worked at the institution: Joachim Feller (from 1675), Christian Gottlieb Jöcher (from 1742 to 1758), and Ernst Gotthelf Gersdorf (from 1833). Since 2005 Ulrich Johannes Schneider has been director of the library.

Collections
The Bibliotheca Albertina is the center for the media acquisition with a central business operation for numerous branch libraries as well as for the interlibrary loan. Central technical facilities such as bookbinding and restoration works are also located in the Bibliotheca Albertina.
The collection currently comprises over 5.5 million volumes, with 8,700 manuscripts and 3,600 incunabula, and some 25,000 prints dating from the 16th century, and around 6,500 journals. Approximately 3.5 million of the total stock is now stocked in the magazines, the remaining stocks are freely accessible in the three main readings rooms.

In addition, the library has a series of special collections, including about 8,700 manuscripts, of which approx. 3,200 in the special collection of oriental manuscripts, approx. 3,600 incunabulae, 16th century prints and approx. 173,000 autographs. There is also a significant collection of Papyrus and Ostracs. Among the collections is the Papyrus Ebers, one of the oldest medical treatises ever (around 1525 BC) or the Leipziger Weltchronik, the remains of the oldest preserved world chronicle (2nd century after Christ).

In 2010 the library was given 12 sketchbooks and a number of diaries of the late Leipzig artist Werner Tübke.
In 2014 an early, unknown manuscript fragment of the Parzival of Wolfram von Eschenbach was found in the holdings of the handwriting center. The fragment is housed in a handwriting book of the Domstiftsbibliothek Naumburg and served as bookbinding material in the 15th century.
The Leipzig University Library owns parts of the Codex Sinaiticus, a Bible manuscript from the 4th century, brought from Sinai in 1843 by Constantin von Tischendorf. Papyrus Ebers is the longest and oldest surviving medical manuscript from ancient Egypt, dated to around 1600 BC.. The Codex contains large parts of the Old Testament and a complete New Testament in ancient Greek, and is one of the most important known manuscripts of the Greek Old Testament and the New Testament. It is the oldest fully preserved copy of the New Testament.
Since 2014, the library has been developing the specialist information service for media, communication and film science "adlr.link". A central search portal for scientists has been online since 2016.

Taken from:Date retrieved: 31 May 2018 04:47 UTC
Permanent link: (visit link)
Classification of Library: Academic Library (Student, Alumni or Faculty)

Internet access available: Yes - Library Terminal: Register with Library Clerk to use

Hours of Operation:
Montag–Samstag 08:00–24:00 Uhr Sonntag 12:00–20:00 Uhr


Approximate date of opening.: 01/01/1543

Library Website: [Web Link]

Additional Internet Connection Options: Not listed

Visit Instructions:

As a suggestion for your visit log, please make every effort to supply a brief-to-detailed note about your experience at the Waymark. If possible also include an image that was taken when you visited the Waymark. Images can be of yourself, a personal Waymarking signature item or just one of general interest that would be of value to others. Sharing your experience helps promote Waymarking and provides a dynamic history of your adventures.

Search for...
Geocaching.com Google Map
Google Maps
MapQuest
Bing Maps
Nearest Waymarks
Nearest Libraries
Nearest Geocaches
Create a scavenger hunt using this waymark as the center point
Recent Visits/Logs:
Date Logged Log User Rating  
muaum visited Bibliotheca Albertina - Leipzig - Sachen - Germany 11/05/2019 muaum visited it
Exil-Berliner visited Bibliotheca Albertina - Leipzig - Sachen - Germany 03/09/2019 Exil-Berliner visited it
CADS11 visited Bibliotheca Albertina - Leipzig - Sachen - Germany 10/14/2018 CADS11 visited it

View all visits/logs