Stadion Oberwerth: Bagger verdrängen die TuS Koblenz aus ihrem Wohnzimmer - Stadion Oberwerth - Koblenz - RLP - Germany
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N 50° 19.887 E 007° 35.177
32U E 399383 N 5576439
Das Stadion Oberwerth ist ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage im Sportpark Oberwerth in Koblenz
Waymark Code: WMY72K
Location: Rheinland-Pfalz, Germany
Date Posted: 05/03/2018
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DE:
Stadion Oberwerth: Bagger verdrängen die TuS Koblenz aus ihrem Wohnzimmer

Am Montag nach dem letzten Heimspiel der Regionalliga-Fußballer von TuS Koblenz gegen den VfB Stuttgart II (Samstag, 13. Mai, 14 Uhr) rollen im Oberwerth-Stadion die Bagger ein. Längst überfällig, werden viele regelmäßige Stadionbesucher und -benutzer finden. Doch der Grund für die Baumaßnahmen mag so manchen überraschen: Für 1,2 Millionen Euro Baukosten wird die Tartanbahn erneuert.

Eine Renovierung der teils maroden Tribünen oder gar der hygienisch bedenklichen Umkleide- und Sanitäreinrichtungen ist laut dem Stadtratsbeschluss vom vergangenen September nicht geplant. Die TuS-Fußballer sind von der Baumaßnahme dennoch unmittelbar betroffen. Unser Sportredakteur Stefan Kieffer beantwortet die wichtigsten Fragen:
Was bedeutet der Umbau für die Fußballer von TuS Koblenz?

Aktuell geht es für die TuS-Verantwortlichen darum, die Folgen der Baumaßnahme zu eruieren und den Schaden für den Verein möglichst gering zu halten. Ursprünglich hatte die Baufirma nämlich mitgeteilt, während der Bauzeit, die bis Mitte September angesetzt war, könne im Stadion kein Fußballspiel stattfinden. Da die neue Regionalligasaison am letzten Juli-Wochenende beginnt und bis zum 10. September acht Spieltage vorsieht, könnte die TuS nach dem ursprünglichen Bauplan wohl vier angesetzte Heimspiele nicht am üblichen Ort austragen und bliebe acht Wochen lang ohne Zuschauereinnahmen. Doch dieses Schreckensszenario ist bereits deutlich abgeschwächt. „Die Baufirma hat uns versichert, dass sie die Arbeiten schnellstmöglich durchführt“, verkündet TuS-Vizepräsident Hannes van Heesch, der sichtlich bemüht ist, kein Öl ins Feuer zu gießen. Dennoch dürfte der Spielbetrieb in den Sommermonaten empfindlich beeinträchtigt werden.
Wie lange muss die TuS auf ihre Heimspielstätte verzichten?

Bevor die Bagger mit dem Buddeln beginnen, sieht sich der Kampfmittelräumdienst das Gelände an. Nur wenn die Sprengstoffexperten die eine oder andere Weltkriegsbombe oder ähnlich gefährliches Gerät finden, würde sich der Baubeginn verzögern. Ansonsten herrscht Zuversicht, dass das Stadion den Fußballern schon einen Monat früher als ursprünglich geplant, also etwa ab Mitte August, wieder zur Verfügung steht. „Wir brauchen kein Ausweichstadion“, beruhigt van Heesch die Gemüter, „es kann sein, dass wir für zwei oder drei Spiele das Heimrecht tauschen müssen, vielleicht können wir aber auch auf einem leicht verkleinerten Spielfeld antreten.“
Kann der Verein trotz der Baumaßnahmen zu Hause spielen?

Diese Variante bestätigt Felix Wiedemann, stellvertretender Geschäftsführer der für den Spielbetrieb zuständigen Regionalliga Südwest GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts): „Wir stehen mit dem Koblenzer Verein in regem Kontakt“, sagt Wiedemann. Für mindestens vier Punktspiele das Heimrecht zu tauschen, wie es die Stadt Koblenz vorgeschlagen hatte, das geht laut Wiedemann „natürlich nicht“. Doch eine Reduzierung der Spielfeldmaße um vier Meter in der Breite und fünf Meter in der Länge, also 64 mal 100 statt, wie aktuell, 68 mal 105, das entspreche noch der Norm. „Wichtig ist, dass von der Torauslinie vier Meter und von den Seitenlinien zwei Meter Auslaufzone zur Verfügung stehen“, erklärt Wiedemann. Was nicht überall problemlos gelingt: Beim diesjährigen Regionalliga-Absteiger FC Nöttingen beispielsweise, so berichtet Wiedemann, endet die genau vier Meter lange Auslaufzone hinter dem Tor an einer Steinmauer.

Die Regionalliga-Verantwortlichen gehen also davon aus, dass die Baumaßnahmen im Oberwerth-Stadion den Spielbetrieb nur geringfügig beeinträchtigen. „Wir werden uns rechtzeitig anschauen, wie der Baustand ist und ob zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind“, versichert Wiedemann, „und bei der Erstellung des Spielplans für die neue Saison werden wir die Koblenzer Situation auch berücksichtigen.“ So darf die TuS jetzt schon damit rechnen, mit einer Auswärtspartie in die Spielzeit zu starten, womit schon eine Woche gewonnen wäre.
Wo könnte ein eventuelles DFB-Pokalspiel der TuS stattfinden?

Wenn die TuS das Rheinlandpokal-Endspiel am 25. Mai gegen Eintracht Trier gewinnt, winkt den Koblenzern am zweiten AugustWochenende ein Knüllerspiel in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals gegen einen Profiklub aus der ersten oder zweiten Bundesliga. Für eine solche Partie muss sich die TuS wohl eine alternative Spielstätte suchen; Mainz und Köln kommen da am ehesten infrage. Vorausgesetzt, die Koblenzer Fußballer holen den Pokal.
Warum braucht das Stadion überhaupt eine neue Tartanbahn?

„Die Erneuerung der knapp 40 Jahre alten Kunststofflaufbahn war notwendig, weil sie insbesondere bei Regen nicht mehr verkehrssicher war“, erklärt die Stadt Koblenz in einer Pressemeldung die überfällige Maßnahme. „Bei schlechter Witterung mussten Wettkämpfe, etwa Bundesjugendspiele der Schulen, abgesagt werden, da mehrere Bahnen spiegelglatt waren.“ Außerdem steht der Neubau der Laufbahn in Zusammenhang mit dem Bau eines neuen Entwässerungssystems, das von der Oberen Wasserbehörde eingefordert wird, da das Stadion in einer Wasserschutzzone liegt.

Der damalige TuS-Präsident Werner Hecker fand in der letzten Mitgliederversammlung des Traditionsvereins im Dezember deutliche Worte: „Da wird eine Maßnahme durchgeführt, die zehn bis 15 Leichtathleten zugutekommt, während Dinge nicht passieren, die objektiv passieren müssten, weil der politische Wille fehlt.“

Spartanisch: Wer im Stadion duscht, sollte nicht allzu empfindlich sein und sich an den farblichen Ablagerungen (rechts oben) nicht stören. Hauptsache, das heiße Wasser reicht für einen Duschgang.
Spartanisch: Wer im Stadion duscht, sollte nicht allzu empfindlich sein und sich an den farblichen Ablagerungen (rechts oben) nicht stören. Hauptsache, das heiße Wasser reicht für einen Duschgang.
Foto: Thomas Frey
Warum werden in diesem Zuge nicht auch die Umkleiden saniert?

„Der Wille ist da, allein, es fehlt die Kohle“, sagt Monika Sauer, sportpolitische Sprecherin der CDU im Koblenzer Stadtrat sowie im Ehrenamt Vorsitzende des großen Koblenzer Sportvereins CTG und Präsidentin des Sportbunds Rheinland. „Für eine Sanierung der Duschen und WC-Anlagen bekamen wir keine Bewilligung vom Ministerium.“

Die Prioritäten anders zu setzen, also erst die Infrastruktur zu verbessern und dann die Laufbahn zu erneuern, wie es TuS-Trainer Petrik Sander vor einigen Wochen im Interview mit unserer Zeitung vorgeschlagen hatte, kommt für Sauer nicht infrage: „Zuerst kommt der Sport, dann die Infrastruktur. Und es gibt ja nicht nur Fußball in Koblenz.“

Ähnlich äußert sich Fritz Naumann, der sportpolitische Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion: „Es gibt 150 Sportvereine in Koblenz, und die TuS ist nur einer davon. Wir haben eine Vielzahl von ähnlichen Baustellen, schauen Sie sich nur mal die Umkleideräume auf Schmitzers Wiese an. Der Profifußball oder der Fast-Profifußball darf andere Dinge nicht überlagern.“
Wem nützt der Neubau der Laufbahn im Stadion?

Es gibt tatsächlich mehr als „zehn bis 15“ Leichtathleten, die regelmäßig auf dem Oberwerth trainieren; vier Vereine betreiben hier ihr Leichtathletiktraining, daneben finden im Stadion alljährlich die Bundesjugendspiele der Koblenzer Schulen statt. Ist die kleine, aber feine Leichtathletik-Gemeinde also nun glücklich, dass sie endlich eine neue Laufbahn bekommt? Holger Klein vom SSC Karthause, der unter anderem mit der angehenden Weltklasse-Siebenkämpferin Celina Leffler im Oberwerth-Stadion trainiert, hält die städtische Planung für „totalen Quatsch“. Nach seiner Meinung kommt die Maßnahme nicht nur „zehn Jahre zu spät“, sondern ist auch überdimensioniert: „Statt riesige Löcher aufzureißen, hätte es genügt, die bestehende Laufbahn zu renovieren“, ist Klein überzeugt, „fünf bis sechs Millimeter abfräsen, neuen Guss drüber und fertig. Das gesparte Geld hätte man dann in die Umkleideräume und die sanitären Anlagen stecken können. Darin bin ich mir auch mit Herrn Sander einig.“ Diesen Einwand will Fritz Naumann nicht kommentieren: „Als Freizeitpolitiker kann ich ja nicht die Ingenieur-Leistungen infrage stellen. Wir bekommen ein Konzept vorgelegt, in dem die Notwendigkeit einer Maßnahme begründet wird, und darüber stimmen wir ab.“ Monika Sauer verweist zudem darauf, dass „beim desolaten Zustand der Tartanbahn und der Sprunggruben auf dem Oberwerth derzeit keine größere Leichtathletik-Veranstaltung stattfinden kann“.
Gibt es auf dem Oberwerth bald wieder Leichtathletik-Sportfeste?

Die Hoffnung, auf einer renovierten Tartanbahn eines Tages wieder spektakuläre Leichtathletik-Events austragen zu können, nimmt Holger Klein den Optimisten: „Internationale Sportfeste verlangen zwingend acht Laufbahnen, wir haben aber nur sechs“, rechnet er vor und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Das höchste, was man in diesem Stadion austragen kann, ist eine deutsche Meisterschaft im Mehrkampf weiblich.“
Was wird nun aus den maroden Umkleiden und Sanitäranlagen?

Hier gibt es vielleicht Licht am Ende des Tunnels. TuS-Vize van Heesch berichtet, dass der Verein „ein bisschen was in Eigenregie“ unternehmen will. Sprich: Mit freiwilligen Helfern und dem Sport gewogenen Fachleuten könnte die TuS den derzeitigen Zustand aus eigener Kraft verbessern. Mit oder ohne die Hilfe der Politik.

EN:
Stadion Oberwerth: Excavators push the TuS Koblenz out of their living room

On Monday after the last home game of the regional league footballers of TuS Koblenz against VfB Stuttgart II (Saturday, May 13, 14 clock) roll in the Oberwerth Stadium, the excavators. Long overdue, many regular stadium visitors and users will find. But the reason for the construction measures may surprise many: for 1.2 million euros construction costs, the tartan track is renewed.

A renovation of the partially dilapidated stands or even hygienically questionable changing and sanitary facilities is not planned according to the city council decision of last September. The TuS footballers are nevertheless directly affected by the construction project. Our sports editor Stefan Kieffer answers the most important questions:
What does the conversion mean for the footballers of TuS Koblenz?

Currently it is up to the TuS managers to determine the consequences of the construction project and to keep the damage to the club as low as possible. Originally, the construction company had namely announced during the construction period, which was scheduled until mid-September, could take place in the stadium no football match. Since the new regional league season starts on the last weekend in July and provides for eight games until September 10, the TuS could probably not play four scheduled home games at the usual place according to the original blueprint and would remain for eight weeks without viewers revenue. But this horror scenario is already significantly weakened. "The construction company has assured us that it will carry out the work as quickly as possible," says TuS Vice President Hannes van Heesch, who is clearly trying to pour no oil into the fire. Nevertheless, gaming activity is likely to be severely affected in the summer months.
How long does the TuS have to give up their home ground?

Before the diggers start digging, the ordnance clearance service looks at the terrain. Only if the explosives experts find one or the other World War II bomb or similar dangerous device, the start of construction would be delayed. Otherwise, there is confidence that the stadium is the footballers a month earlier than originally planned, ie from about mid-August, again available. "We do not need an alternate stadium," Van Heesch calms the mind, "it may be that we have to change the home right for two or three games, but maybe we can also compete on a slightly smaller pitch."
Can the club play at home despite the construction work?

This variant is confirmed by Felix Wiedemann, deputy managing director of the regional league Südwest GbR (civil partnership) responsible for gaming operations: "We are in close contact with the Koblenz association," says Wiedemann. For at least four league games to change the home right, as suggested by the city of Koblenz, that is, according to Wiedemann "of course not". But a reduction of the field dimensions by four meters in width and five meters in length, so 64 times 100 instead of, as currently, 68 times 105, which still corresponds to the norm. "It is important that there are four meters from the goal line and two meters from the side lines," explains Wiedemann. What does not succeed without problems: For example, at this year's regional league relegated FC Nöttingen, reports Wiedemann, the exactly four-meter-long run-off zone behind the gate ends at a stone wall.

The regional league leaders assume that the construction measures in the Oberwerth Stadium affect the game operation only slightly. "We will see in good time, as the building is and whether additional security measures are necessary," assures Wiedemann, "and in the preparation of the game plan for the new season, we will consider the Koblenz situation also." So the TuS can now expect it to start with an away game in the season, which would have won already a week.
Where could a possible DFB Cup match of TuS take place?

If the TuS wins the Rhineland Cup final on 25 May against Eintracht Trier, the Koblenzern beckons on the second weekend of August a crunch match in the first round of the DFB Cup against a professional club from the first or second Bundesliga. For such a game, the TuS must probably look for an alternative venue; Mainz and Cologne are the most likely candidates. Provided the Koblenz players get the cup.
Why does the stadium need a new tartan track?
"The renewal of the almost 40-year-old plastic run was necessary because it was no longer safe for traffic, especially in rainy weather," explains the city of Koblenz in a press release the overdue measure. "In bad weather competitions, such as national youth games of the schools, had to be canceled because several tracks were smooth as glass." In addition, the new construction of the track is related to the construction of a new drainage system, which is required by the Upper Water Authority, as the stadium in a Water protection zone is located.

The then TuS President Werner Hecker found in the last Members' Meeting of the traditional club in December clear words: "Since a measure is carried out, which benefits ten to 15 athletes, while things do not happen that would have to happen objectively, because the political will is missing."

Spartan: Whoever takes a shower in the stadium should not be too sensitive and should not be bothered by the color deposits (top right). The main thing, the hot water is enough for a shower.
Spartan: Whoever takes a shower in the stadium should not be too sensitive and should not be bothered by the color deposits (top right). The main thing, the hot water is enough for a shower.
Photo: Thomas Frey
Why are not the changing rooms redev
Type of publication: Newspaper

When was the article reported?: 05/12/2017

Publication: Rhein-Zeitung

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How widespread was the article reported?: regional

News Category: Sports

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