[DE] "Ammoniak-Alarm: So knifflig war der Großeinsatz an der Koblenzer Brauerei
Ein kniffliger und langwieriger Einsatz liegt hinter der Koblenzer Feuerwehr: Das Leck in einer Rohrleitung der Brauerei, aus dem am Montag giftiges Ammoniak ausgetreten war, kostete die Gefahrstoffexperten Schweiß und einige Nerven.
Ein Mitarbeiter des von der Brauerei beauftragten Wartungsunternehmens wurde bei dem Zwischenfall leicht verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden; er erlitt Verätzungen im Gesicht. Es dauerte Stunden, bis das Leck in der Leitung des Kühlkreislaufs fest verschlossen war – Stunden, in denen die B 9, die unmittelbar an der Brauerei vorbeiführt, voll gesperrt war.
Gegen 12 Uhr war es bei Wartungsarbeiten zu dem Schaden an der Kühlleitung gekommen. Weil das Ammoniak – als natürlicher Stoff in vielen Brauereien das Kältemittel der Wahl – unter Druck durch die Leitung fließt und bei einem Leck entsprechend schnell gasförmig austritt, kam es sofort zu einer recht voluminösen Wolke. Dabei wurde auch der Mitarbeiter verletzt. Sehr schnell wurde die Feuerwehr alarmiert, der technische Bereich der Brauerei wurde eiligst evakuiert und belüftet. Die Feiertagswoche wird bewusst für diese Wartungsarbeiten genutzt, deshalb befanden sich recht wenige Mitarbeiter in dem betroffenen Gebäudeteil – zum Glück.
So war das Leck zwar lokalisiert und konnte auch rasch abgeschiebert werden, sodass kein Ammoniak nachfloss, doch es war schwierig, eine Dichtungsmanschette anzubringen, wie die Feuerwehr am Tag danach auf RZ-Anfrage berichtete. Denn das Leck vereiste sofort, und es herrschten Temperaturen von minus 35 Grad. Entsprechend schwierig war es, Schraubverbindungen ordentlich zu schließen. Deshalb dauerte der Einsatz auch so lange.
Dabei, so betont die Feuerwehr, bestand zwar für die Mitarbeiter im Brauereigebäude eine direkte Gefahr, zu keinem Zeitpunkt aber für die Umwelt oder die Bevölkerung. Die B 9 wurde auch lediglich vorsichtshalber so lange gesperrt, weil Ammoniak übel riecht und auch in einem weiten Umkreis wahrnehmbar ist – man riecht es übrigens weit früher, als dass es gesundheitsschädigend ist. Um also Verunsicherung bei vorbeifahrenden Autofahrern zu vermeiden, ging die Einsatzleitung auf Nummer sicher.
Erst nach 20 Uhr konnte die Feuerwehr melden: Leck geschlossen, Einsatz beendet. Die B 9 wurde indes schon gut zwei Stunden früher wieder freigegeben. Im Einsatz waren neben der Berufsfeuerwehr die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Horchheim und Karthause sowie der Rettungsdienst, die Polizei und die Straßenmeisterei. Die Feuerwache wurde in der Zeit des Einsatzes durch Kräfte der Einheiten Arzheim/Immendorf, Ehrenbreitstein und Stolzenfels besetzt, da die gesamte diensthabende Schicht der Berufsfeuerwehr am Unglücksort im Einsatz war.
Durch die stundenlange Sperrung der B 9 waren Autofahrer zu einem Umweg über den Vorderhunsrück gezwungen. Die Polizei Boppard leitete den Verkehr in Rhens auf die L 208 hinauf Richtung Waldesch. Doch größere Probleme gab es offenbar nicht – wegen des Brückentages gab es keinen nennenswerten Berufsverkehr: „An der Einfädelung der L 208 auf die Hunsrückhöhenstraße in Waldesch, die ja Vorfahrtsstraße ist, hat es wohl zeitweise etwas gestockt. Doch von größeren Behinderungen ist uns nichts bekannt“, hieß es am Dienstag in der Polizeiinspektion Boppard. In Koblenz wurde der Verkehr im Bereich Laubach/Südbrückenanschluss auf die B 327 in Richtung Waldesch umgeleitet."
[EN] "Ammonia alarm: The major operation at the Koblenz brewery was so tricky
A tricky and lengthy operation lies behind the Koblenz fire brigade: The leak in a pipeline of the brewery, from which toxic ammonia had leaked on Monday, cost the hazardous substance experts sweat and some nerves.
An employee of the maintenance company commissioned by the brewery was slightly injured in the incident and had to be taken to hospital; he suffered facial burns. It took hours until the leak in the cooling circuit pipe was tightly closed - hours during which the B 9, which passes directly by the brewery, was completely closed.
Around 12 o'clock the cooling pipe was damaged during maintenance work. Because ammonia - the natural refrigerant of choice in many breweries - flows under pressure through the pipe and, in the event of a leak, escapes quickly in gaseous form, a quite voluminous cloud was immediately formed. The employee was also injured. Very quickly the fire brigade was alerted, the technical area of the brewery was evacuated and ventilated in a hurry. The holiday week is deliberately used for this maintenance work, which is why very few employees were in the affected part of the building - fortunately.
Although the leak was localised and could be quickly pushed off, so that no ammonia flowed in, it was difficult to install a sealing sleeve, as the fire brigade reported the following day upon request. Because the leak froze immediately and the temperature was minus 35 degrees. It was correspondingly difficult to close screw connections properly. That's why it took so long.
According to the fire brigade, there was a direct danger for the employees in the brewery building, but at no time for the environment or the population. The B 9 was also only closed for as a precaution because ammonia smells bad and is also perceptible in a wide area - by the way, you can smell it much earlier than it is harmful to your health. In order to avoid uncertainty with passing drivers, the emergency management played it safe.
It wasn't until after 8:00 p.m. that the fire brigade was able to report Leak closed, mission complete. The B 9, however, was released a good two hours earlier. In addition to the professional fire brigade, the units of the Horchheim and Karthause volunteer fire brigades, the rescue service, the police and the road maintenance department were deployed. The fire station was occupied by forces of the units Arzheim/Immendorf, Ehrenbreitstein and Stolzenfels during the time of the operation, since the entire shift of the professional fire brigade on duty was in action at the scene of the accident.
As the B 9 was closed for hours, motorists were forced to take a detour across the Vorderhunsrück. The Boppard police directed the traffic in Rhens up to the L 208 towards Waldesch. But apparently there were no major problems - because of the bridge day there was no notable rush hour traffic: "At the point where the L 208 was threaded onto the Hunsrückhöhenstraße in Waldesch, which is the main road, there was probably something stuck at times. But we are not aware of any major handicaps", it was said on Tuesday in the Boppard police station. In Koblenz, traffic in the area of Laubach/Südbrückenanschluss was diverted onto the B 327 towards Waldesch."
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