Basilika St. Kastor - Koblenz, Rhinel. Palatinate , Germany
Posted by: Groundspeak Regular Member kaschper69
N 50° 21.734 E 007° 36.245
32U E 400714 N 5579838
The Basilica of St. Kastor, also called Kastorkirche, is a Catholic church in the old town of Koblenz.
Waymark Code: WMT3Q1
Location: Rheinland-Pfalz, Germany
Date Posted: 09/20/2016
Published By:Groundspeak Premium Member Dorcadion Team
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[DE] "Die Basilika St. Kastor, auch Kastorkirche genannt, ist eine katholische Kirche in der Altstadt von Koblenz. Die Basilika, deren erster Bau in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts vollendet wurde und deren heutiges Erscheinungsbild im 12. und im 19. Jahrhundert entstand, ist das älteste erhaltene Kirchenbauwerk der Stadt und steht hinter dem Deutschen Eck an der Landspitze zwischen Rhein und Mosel. Die Kirche ist ein prominentes Bauwerk der Romanik am Mittelrhein und wegen ihres umfassend erhaltenen Baubestandes sowie der zum großen Teil überlieferten Ausstattung von großer historischer Bedeutung. Sie prägt mit den anderen beiden romanischen Kirchen, der Liebfrauenkirche und der Florinskirche, die Silhouette der Altstadt. Auf dem Vorplatz der Basilika steht der sogenannte Kastorbrunnen, ein kurioses Zeugnis der Napoleonischen Kriege. Papst Johannes Paul II. erhob am 30. Juli 1991 die Kastorkirche zur Basilica minor. Sie trägt das Patrozinium des heiligen Castor von Karden.
An der Stelle der heutigen Kastorkirche, die in einem hochwasserfreien Areal errichtet ist, sind Besiedlungsreste bis in vorgeschichtliche Zeit nachweisbar. Die Römer bauten in diesem Bereich zur Zeit des Kaisers Augustus (27 v.–14 n.Chr.) ein erstes Kastell, dessen erstmaliger Nachweis im November 2008 gelang, als bei Bauarbeiten zur Bundesgartenschau 2011 ein antiker Graben entdeckt wurde. Der vier Meter breite und immer noch 2,5 Meter tiefe Graben des 100 mal 100 Meter großen Kastells ist der Beweis für die frührömische Besiedlung von Koblenz, nach dem zuvor 150 Jahre lang vergebens im Bereich der Altstadt gesucht wurde. Nach Aufgabe des Kastells entstand im Bereich des heutigen Chors der Kirche ein gallo-römischer Umgangstempel, der vom späten 1. bis zum 4. Jahrhundert bestand. In fränkischer Zeit wurde um 600 auf dem Areal des Tempels ein bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts genutzter Friedhof angelegt.
Ein erster Bau der Kastorkirche wurde von 817 bis 836 unter dem Trierer Erzbischof Hetti mit Unterstützung Kaiser Ludwigs des Frommen vor den Toren der Stadt Confluentes erbaut und am 12. November 836 geweiht. Da sich in Koblenz ein fränkischer Königshof befand, galt Ludwig als Bauherr und die Kirche als karolingische Eigenkirche. Allerdings kam Ludwig erst nach der Weihe der Kirche nach Koblenz. Dies erhöht die Bedeutung des Erzbischofs für den Kirchbau, zumal sich die Kirche bis zum 13. Jahrhundert außerhalb der Stadt Koblenz befand. Die Reliquien des heiligen Kastor wurden zur Weihe aus der Stiftskirche St. Castor in Karden an der Mosel nach Koblenz übertragen. Als Heilige der Stadt Koblenz wurde Ludwigs angebliche Tochter Rizza in der Kirche verehrt, deren Reliquienschrein noch immer in der Kirche steht.
Die erste Kastorkirche des 9. Jahrhunderts war ein karolingischer Saalbau mit der Breite des heutigen Mittelschiffs. Im Westen schloss sich eine Vorhalle an, dazu kam ein Querhaus und eine direkt abschließende halbkreisförmige Apsis im Osten. Um sie herum führte von außen ein Ringkorridor. In dessen Scheitel lag ein Zwischenbau, der bis zu einer im Osten vorgelagerten Rotunde reichte. Diese Außenkrypta hing wohl mit der kaiserlichen Stiftung zusammen. Der Kirchenbau gehörte zum sogenannten Kastorstift (Kollegiatsstift St. Kastor), in dem Priester in klosterähnlicher Gemeinschaft lebten.
Im 9. Jahrhundert war das Stift St. Kastor eng mit der Reichsgeschichte verbunden. Im Jahre 842 wurden hier die Bestimmungen über die fränkische Reichsteilung von 110 Bevollmächtigten der Söhne des damaligen Statthalters Ludwigs des Frommen, Lothar I., Karl II. des Kahlen und Ludwig des Deutschen, ausgehandelt, die dann im Vertrag von Verdun 843 unterzeichnet wurden. Ergebnis dieses Vertrags war, dass das Fränkische Reich in drei Teile (Westfrankenreich, Lotharingien und Ostfrankenreich) geteilt wurde.
Das Stift St. Kastor wurde zum bedeutenden Treffpunkt der Kaiser und Könige sowie deren Nachfahren und Schlichtungsort, wo Streitigkeiten der herrschenden Kaiser und Könige verhandelt und beigelegt wurden. Im Juni 860 trafen sich beispielsweise die karolingischen Herrscher der drei Teilreiche zur Beilegung ihrer Streitigkeiten und handelten den Frieden von Koblenz aus.
Mit Einfall der Normannen 882 wurde die Kastorkirche zerstört, aber sofort wieder aufgebaut. In einer weiteren Bauphase Mitte des 11. Jahrhunderts erfolgte der Ausbau der dreiteiligen westlichen Vorhalle zur Doppelturmfassade. Der Umbau der Kirche zu ihrer heutigen Form und Größe begann etwa 1160 unter Propst Buvo. Die gesamte ältere Bausubstanz östlich des Querhauses wurde abgebrochen. An gleicher Stelle entstand ein dreiteiliger Chor mit einer reich gegliederten Mittelapsis, die von zwei schlanken Türmen als Pendants zu den Westtürmen flankiert wird. Zwischen Querhaus und Chor entstanden die eingeschossigen Schatzkammern. Die Westtürme wurden 1180 um ein sechstes Geschoss erhöht.

Grundriss
Beim Kampf zwischen Otto IV. und Philipp von Schwaben im ausgetrockneten Moselbett bei Koblenz wurde im Oktober 1198 auch die Kastorkirche beschädigt. Ein Ritter namens Walter fiel bei der Verteidigung des Kastorstifts. Danach wurde Anfang des 13. Jahrhunderts das karolingische Saalschiff durch ein basilikales Langhaus mit gewölbten Seitenschiffen ersetzt. Erzbischof Johann I. weihte die erneuerte Kirche und ihre Altären am 27. Juli 1208. Das Mittelschiff von 1208 besaß eine Flachdecke, das alte Querhaus und die Seitenschiffe bekamen in dieser Umbauphase aber ein Kreuzgratgewölbe. Mit Erweiterung der Stadtbefestigung von Koblenz Mitte bis Ende des 13. Jahrhunderts wurde auch die Kastorkirche durch die neue Stadtmauer geschützt.
Der Trierer Erzbischof Bruno von Lauffen gründete 1110 neben der Kastorkirche das zur Koblenzer Florinskirche gehörende Nikolaus-Spital in Koblenz. Erzbischof Theoderich von Wied rief 1216 die Ritter des Deutschen Ordens nach Koblenz und schenkte ihnen einen Teil des Geländes der Kastorkirche mitsamt dem dort befindlichen Nikolaus-Spital. Eine Motivation für die Ansiedlung des Ordens war dessen Tätigkeit in der Krankenpflege. Unmittelbar an der Ecke, wo die Mosel in den Rhein fließt, entstand bald danach die Deutschordenskommende zur Verwaltung der Ordensprovinz (Ballei) Koblenz. Die Ballei war dem Hochmeister des gesamten Ordens direkt unterstellt. Seit dieser Niederlassung des Deutschen Ordens trug die Stätte zunächst die Bezeichnung Deutscher Ordt und dann den Namen Deutsches Eck.
Im Jahre 1338 fand das letzte bedeutende Treffen in der Kastorkirche statt. Bei einem Hoftag in Koblenz besiegelten Kaiser Ludwig der Bayer und der englische König Eduard III. Bund und Freundschaft. Von 1496 bis 1499 wurde die Flachdecke des Mittelschiffs von einem Meister Matthias durch ein gotisches Sternrippengewölbe ersetzt. Auch das Vierungsgewölbe wurde in der Zeit erneuert. Damit erreichte der Kirchenbau in der Form der Architektur sein bis heute bestehendes Aussehen.

Blick aus der Kastorstraße auf die Kastorkirche 1900, rechts der Sitz des Generalkommandos des VIII. Armee-Korps
Bis 1802 blieb St. Kastor ein Kollegiatstift. Die Stiftsgebäude standen vor der Westfassade der Kastorkirche und auf deren Südseite, vor der sich auch der Kreuzgang befand. Am Chor der Kirche lag ein Kirchhof für die Angehörigen der Pfarrei St. Kastor. Während der Säkularisierung in französischer Zeit wurde das Kastorstift aufgehoben und die Stiftsgebäude samt Kreuzgang abgerissen. Die Kastorkirche blieb aber Pfarrkirche. Anfang des 19. Jahrhunderts kehrten einige Reliquienpartikel des hl. Castors aus Koblenz nach Karden zurück und wurden wieder im historischen Castorschrein deponiert.
Nach Plänen des preußischen Bauinspektors Johann Claudius von Lassaulx wurde 1848–1850 mit einer völligen Restaurierung begonnen, im Inneren erfolgte eine Ausmalung mit Fresken durch Joseph Settegast. Dabei wurde die barocke Ausstattung beseitigt. Ein im Jahr 1805 errichtetes klassizistisches Westportal wurde ebenfalls abgerissen und 1859 durch ein „stilgerechtes“ in romanischen Formen ersetzt, das der erste Werkmeister beim Kölner Dombau, Franz Schmitz, schuf. In den Jahren 1890–1895 wurde unter Leitung des Stadtbaumeisters Friedrich Wilhelm Ludwin Mäckler eine Außenrestaurierung und eine Erneuerung aller Portale durchgeführt. Ab 1928 erfolgte eine erneute Restaurierung im Inneren.

Wiederaufbau der Kastorkirche (um 1946) inmitten eines zerstörten Koblenz
Beim schwersten Luftangriff auf Koblenz vom 6. November 1944 wurde die Kastorkirche erheblich beschädigt. Artillerietreffer bei Einmarsch der amerikanischen Truppen im März 1945 beschädigten zusätzlich den Bau. Die steinerne Substanz inklusive der Gewölbe blieb allerdings weitgehend intakt, ebenso die Ausstattung; nur die barocke Orgel und ihre Empore verbrannten, auch wurden die aus dem 19. Jahrhundert stammenden Glasfenster zerstört. Mit dem Wiederaufbau wurde bereits 1945 begonnen. Eine neue Ausmalung im Inneren erfolgte 1955. Eine neue Orgel wurde 1962 im Querhaus eingebaut. Die Westtürme wurden 1980–1983 gesichert, in dem man große Teile der Tuffsteinverblendung auswechselte. Der Innenraum erfuhr 1985–1990 die letzte Restaurierung. Dabei wurden vom Landesamt für Denkmalpflege archäologische Grabungen und Bauuntersuchungen durchgeführt.
Papst Johannes Paul II. erhob die Kastorkirche am 30. Juli 1991 zur päpstlichen Basilica minor. Seit 1999 bilden die katholischen Pfarrgemeinden Liebfrauen und Herz-Jesu eine Pfarreiengemeinschaft und haben einen gemeinsamen Pfarrer. Im Jahr 2005 kam noch die Pfarrei St. Kastor zu dieser Gemeinschaft hinzu. Das Areal um die Kastorkirche war 2011 Teil der Veranstaltungsfläche der Bundesgartenschau in Koblenz. Dazu wurden die Grünanlagen um die Kirche neu gestaltet. Auf der Südseite entstand ein religiöser Paradiesgarten. An der Westwand konnte 2014 eine neue große Hauptorgel eingebaut werden und ergänzte damit eine kleinere Chor-Orgel."

Aufgeführt ist die Basilika in der Liste der Kultzurdenkmäler für Koblenz ehemalige Stiftskirche, dreischiffige Tuffstein-Basilika mit Doppelturmfassade (Mitte 11. Jahrhundert) und Chorflankentürmen auf den Fundamenten eines karolingischen Vorgängerbaus, im Wesentlichen Mitte 12. Jahrhundert und um 1200; Ausstattung (visit link)

[EN] "The Basilica of St. Kastor, also called Kastorkirche, is a Catholic church in the old town of Koblenz. The basilica, whose first building was completed in the first half of the 9th century and its present appearance in the 12th and in the 19th century originated, is the oldest surviving church building in the city and stands behind the Deutsches Eck at the headland between the Rhine and Mosel , The church is a prominent Romanesque building in the Middle Rhine and because of its comprehensive preserved existing buildings as well as the largely traditional features of great historical importance. It shapes the other two Romanesque churches, the Church of Our Lady and the Florin Church, the silhouette of the Old Town. The esplanade of the basilica is the so-called Kastorbrunnen, a curious testimony of the Napoleonic Wars. Pope John Paul II rose. On 30 July 1991, the minor Kastorkirche the Basilica. She wears the patronal feast of St. Castor of Karden.
At the site of today Kastorkirche which is built in a flood-free area, settlement remains detectable up in prehistoric times. The Romans built in this area at the time of Emperor Augustus (27 v.-14 AD.) A first fort, whose initial proof was obtained in November 2008, as in construction work for the National Garden Show 2011 an ancient trench was discovered. The four meter wide and 2.5 meter deep trench still of 100 by 100 meters large castle is evidence of the early Roman settlement of Koblenz, after previously sought in vain for 150 years in the area of ??Old Town. After giving up the fort in the area of ??today's choir of the church was a Gallo-Roman temple handling which existed from the late 1st to 4th century. In Frankish times a unused until the mid-12th century cemetery was founded around 600 on the site of the temple.
A first construction of Kastorkirche was built 817-836 under the Archbishop of Trier Hetti assisted Emperor Louis the Pious outside the city Confluentes and consecrated on 12 November 836th Since there was a Franconian royal court in Koblenz, Ludwig was as a builder and the Church as Carolingian own church. However, Ludwig came after the consecration of the church to Koblenz. This increases the importance of the archbishop of the church building, especially since the church was until the 13th century outside the city of Koblenz. The relics of St. Kastor were transferred to the consecration of the collegiate church of St. Castor in Karden on the Mosel to Koblenz. As Saints of Koblenz Ludwig alleged daughter Rizza was worshiped in the church, whose shrine is still standing in the Church."
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