Weingut I - Lk. Mühldorf am Inn, Bayern, Germany
Posted by: Groundspeak Regular Member Tharandter
N 48° 14.440 E 012° 27.134
33U E 310840 N 5346188
Die gigantische Ruine des Flugzeugbunkers "Weingut I".
Waymark Code: WMHEY1
Location: Bayern, Germany
Date Posted: 07/02/2013
Published By:Groundspeak Premium Member pa3ems
Views: 13

Weingut I (ugs. Bunkergelände) war der Deckname für ein 1944 begonnenes Projekt zur Errichtung eines halbunterirdischen Rüstungsbunkers für die Produktion der Messerschmitt Me 262, dem ersten in Serie gebauten Militärflugzeug mit Strahltriebwerken. Standort der geplanten Anlage war das Mühldorfer Hart im oberbayerischen Landkreis Mühldorf. Weingut I sollte nach Fertigstellung zusammen mit fünf weiteren geschützten Produktionsstätten in der Umgebung von Landsberg am Lech (Tarnname Weingut II), im Sudetenland und im Rheinland, die Produktion des als kriegsentscheidend angesehenen Flugzeuges sicherstellen. Die Anlage wurde nur zum Teil fertiggestellt und nie ihrem geplanten Zweck zugeführt.

Für das Bauprojekt war eine große Menge an Arbeitskräften nötig. Die Firma P & Z stellte insgesamt 200 eigene Arbeiter sowie 800 bis 1.000 Arbeiter aus ihr angegliederten sowjetischen Unternehmen und 200 bis 300 italienische Arbeitskräfte. Diese maximal 1.500 Arbeitskräfte reichten aber bei weitem nicht aus, um die geplanten Projekte zeitnah zu realisieren. Daher entschied man sich, wie zu dieser Zeit bei Bauprojekten dieser Größenordnung üblich, zum Einsatz von Zwangsarbeitern. Ein Großteil davon bestand aus Häftlingen des KZ-Lagerkomplexes Mühldorf. Daneben richtete die OT noch weitere Zwangsarbeiterlager im Mühldorfer Hart, Ampfing, Mettenheim und Ecksberg ein. Zu den Zwangsarbeitern gehörten auch eine größere Anzahl sowjetischer Kriegsgefangener. Insgesamt waren auf der Baustelle des Projektes Weingut I weit über 10.000 Arbeiter im Einsatz. Gearbeitet wurde auf der Hauptbaustelle in der Regel in zwei Schichten zu je 4.000 Mann. Aus Unterlagen der Firma P & Z geht hervor, dass Kriegsgefangene insgesamt 322.513 Arbeitsstunden, KZ-Häftlinge 2.831.974 Arbeitsstunden leisteten. Seitens der SS und der OT wurden der Firma dafür 1.892.656,20 Reichsmark berechnet.

Als das 47. US-Panzerbataillon der 14. Division Anfang Mai 1945 den Landkreis Mühldorf erreichte, wurde das Gelände einschließlich aller Nebenanlagen unter US-Militärverwaltung gestellt. Die technische Ausrüstung durfte von den Firmen noch abgebaut werden, auch die Reichsbahn entfernte die zum Komplex gehörenden Gleisanlagen. Zunächst verfolgten die Amerikaner den Plan, die Bunkeranlagen als Testgelände für Bombenabwürfe zu nutzen, um die Widerstandsfähigkeit der Konstruktion und die Wirksamkeit ihrer Bomben zu testen. Dieses Vorhaben wurde schließlich verworfen und im Sommer 1947 wurde die Sprengung der Anlage angeordnet. Erst nach mehreren Sprengversuchen konnten durch den Einsatz von 120 Tonnen TNT sechs von sieben Bögen gesprengt werden. Die Ruinen der Bunkeranlage sind auch heute noch im Wald bei Mettenheim zu sehen, wenngleich Firmen aus der Umgebung in den Folgejahren viel Material für andere Bauvorhaben weiternutzten. In den Fokus der Öffentlichkeit kam das Gelände, als Anfang der 1980er Jahre Gerüchte aufkamen, dass nach Kriegsende Kampfstoffe der Wehrmacht in Längsstollen des Bunkerfundaments eingelagert wurden. Erst 1987 wurde dies seitens der Behörden bestätigt; die Kampfmittel, darunter der Kampfstoff CLARK 2, wurden daraufhin beseitigt. Zwar war das Bunkergelände mittlerweile – als Mahnmal für die Gräueltaten der NS-Zeit – in die bayerische Denkmalliste aufgenommen worden, dennoch wurde ab 1995 trotz vieler Proteste begonnen, Luftschutzbunker im Bereich des Hauptbunkers zu schleifen. Heute setzen sich vor Ort das Katholische Kreisbildungswerk Mühldorf und der Arbeitskreis „Für das Erinnern“ für den respektvollen Umgang mit dem Bunkergelände und der ehemaligen KZ-Lager ein.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Weingut_I


In 1944 the Third Reich began work on the construction of a partially underground bunker factory codenamed Weingut I (English: Vineyard I) in the forest known as the Muehldorfer Hart (de), slightly to the west of Muehldorf am Inn in Upper Bavaria. Plans for the bunker called for a massive reinforced concrete barrel vault composed of 12 arch sections under which Messerschmitt Me 262 jet engines would be manufactured in a 9-story factory. Upon completion these were to be sent to a similar installation in the area of Landsberg am Lech (codename Weingut II), where the final assembly of the planes was to take place. This network of underground factories was intended to ensure the production of the Me 262 at a time when the Allies had already gained control of the German airspace.

Despite it being increasingly clear to the organizers of the project that it would never be finished in time to make a difference in the war, the construction of Weingut I was approved on a 6 month time-line. Of a total of 10,000 workers who worked on the project, 8,500 were forced laborers and inmates of the Muehldorf concentration camp network. Of these more than 3,000 would die of overwork, underfeeding, and SS brutality. By the war's end, only 7 of the planned total of 12 bunker sections had been built, and construction of the factory itself had not begun.

After the liberation of the area and its associated camps in May 1945, control of the construction site fell to the US Army, which made extensive studies of its innovative construction techniques before demolishing all but one section of the main bunker in 1947. Today the bunker grounds are a listed monument. Occasional tours of the site are offered by a Catholic nonprofit group in Muehldorf.

Source: http://en.wikipedia.org/wiki/Weingut_I

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