DE: Über die Person: Gustav Samuel Leopold bei Rhein zu Zweibrücken-Kleeburg, Herzog von Bayern wurde am 12. April 1670 als Sohn des Pfalzgrafen von Pfalz-Kleeburg, Adolf Johann I. und seiner Frau Else Elisabeth Brahe zu Wisingsberg auf der Stegeborg in Söderköping (Schweden) geboren. Durch verwandtschaftliche Verhältnisse der Wittelsbacher Linie zum schwedischen Königshaus unterstand die Grafschaft Pfalz-Zweibrücken seit 1681 direkt dem schwedischen König.
1689 trat Gustav Samuel Leopold mit dem Tode des Vaters die Herrschaft über Kleeburg an und trat 1696 dem in Zweibrücken gelebten katholischen Glauben bei. Als der unverheiratete schwedische König Karl XII. im Dezember 1718 in der Schlacht bei Frederikshald fiel, wurde Gustav Samuel Leopold auch die Herrschaft über die Grafschaft Pfalz-Zweibrücken übergeben. Der Regierungssitz der Grafschaft wurde daraufhin nach Zweibrücken übertragen und ein Residenzschloss errichtet. Gustav Samuel Leopold verstarb am 12. September 1731 in Zweibrücken.
Über das Gebäude:Errichtet wurde das Repräsentationsschloss zwischen 1720 und 1725 nach Plänen des Architekten und Baumeisters Jonas Erikson Sundahl im Auftrag von Gustav Samuel Leopold. Der etwa 80m lange, 23m breite und etwa 25m hohe Bau verfügt über ein Mittel- und zwei Eckrisalite. Für die Risalite wurden roter Sandstein aus der Pfalz und für die Fassaden dazwischen gelblicher Sandstein aus Lothringen verwendet.
1793 wurde das Schloss in Folge der französischen Revolution geplündert und verfallen gelassen. 1817 erhielt die katholische Gemeinde die Genehmigung, das verfallene Schloss in eine Kirche umzubauen, wegen der hohen Kosten der Reparatur wurde der westliche Teil des Schlosses an die Justiz abgetreten, die wiederum gegen 1850 auch den Rest des Gebäudes übernahm.
Im zweiten Weltkrieg wurde das Schloss erneut schwer beschädigt und blieb bis 1962 wegen einiger Unklarheiten bezüglich des Wiederaufbaus in diesem Zustand. Zwischen 1962 und 1964 konnte dann nach den in Nancy gefundenen Originalplänen die barocke Fassade erneut errichtet werden. Im dreieckigen Giebel des Mittelrisalits befindet sich das Wappen des Herzogs in ovaler Kartusche von einem Ranghut bekrönt.
Blasonierung: Ein Schild gespalten, rechts das Wappen der Pfalz-Zweibrücken, ein Herzschild in Schwarz ein goldener Löwe, rot gekrönt, gezungt und bewehrt, darunter im ersten und vierten Feld die Grafschaft Veldenz, in Silber ein blauer Löwe, golden bewehrt und golden bekrönt, im zweiten und dritten Feld die Wittelsbacher, silbern-blau schräg gerautet, links geteilt und zweimal gespalten das Wappen von Jülich-Kleve-Berg, im ersten Feld das Herzogtum Jülich, in Gold ein schwarzer Löwe, im zweiten Feld das Herzogtum Kleve, in Rot mit silbernem Herzschild ein goldenes Glevenrad, im dritten Feld das Herzogtum Berg, in Silber ein roter Löwe, golden bewehrt, blau gekrönt, doppelschwänzig, im vierten Feld die Grafschaft Mark, in Gold ein in drei Reihen rot-silbern geschachter Balken, im fünften Feld die Grafschaft Ravensberg, in Silber drei rote Sparren und im sechsten Feld die Grafen von Moers: in Gold ein schwarzer Balken.
Quellen:
- Das Zweibrücker Schloss, Welt-der-Wappen.de
- Schloss Zweibrücken, deutsche Wikipedia
EN: About the person: Gustav Samuel Leopold bei Rhein zu Zweibrücken-Kleeburg, Duke of Bavaria was born on April 12, 1670 as the son of the Count Palatine of Pfalz-Kleeburg, Adolf Johann I. and his Mrs. Else Elisabeth Brahe zu Wisingsberg was born on the Stegeborg in Söderköping (Sweden). Due to the family relationships of the Wittelsbach line to the Swedish royal family, the county of Palatinate-Zweibrücken was under the direct control of the Swedish king from 1681.
In 1689 Gustav Samuel Leopold took over the rule of Kleeburg after the death of his father and in 1696 he became a Catholic in Zweibrücken. When the unmarried Swedish King Karl XII. fell in December 1718 in the Battle of Frederikshald, Gustav Samuel Leopold was also given control of the County of Palatinate-Zweibrücken. The seat of government of the county was then transferred to Zweibrücken and a residential palace was built. Gustav Samuel Leopold died in Zweibrücken on September 12, 1731.
About the building:The representative palace was built between 1720 and 1725 according to plans by the architect and master builder Jonas Erikson Sundahl on behalf of Gustav Samuel Leopold. The approximately 80m long, 23m wide and 25m high building has a central and two corner projections. Red sandstone from the Palatinate was used for the avant-corps and yellowish sandstone from Lorraine for the facades in between.
In 1793, as a result of the French Revolution, the castle was plundered and left in ruins. In 1817 the Catholic community received permission to convert the dilapidated castle into a church, because of the high cost of repairs the western part of the castle was ceded to the judiciary, which in turn took over the rest of the building around 1850.
During the Second World War, the castle was again badly damaged and remained in this state until 1962 due to some uncertainties regarding the reconstruction. Between 1962 and 1964, the baroque facade was rebuilt according to the original plans found in Nancy. In the triangular gable of the central avant-corps is the coat of arms of the duke in an oval cartouche crowned by a rank hat.
Blazon: A split shield, on the right the coat of arms of the Palatinate-Zweibrücken, a heart shield in black, a golden lion, crowned in red, tongued and armored, below it in the first and fourth field the County of Veldenz, in silver a blue lion, armored in gold and crowned in gold, in the second and third field the Wittelsbach family, silver-blue diagonally rhombuses, divided on the left and split twice the coat of arms of Jülich-Kleve-Berg, in the first field the Duchy of Jülich, in gold a black lion, in the second field the Duchy of Kleve, in red with a silver heart shield a golden glaive wheel, in the third field the Duchy of Berg, in silver a red lion, golden armored, blue crowned, double-tailed, in the fourth field the County of Mark, in gold a red-silver chessboard in three rows, in the fifth field the County of Ravensberg, in silver three red chevrons and in the sixth field the Counts of Moers: in gold a black bar.
References:
- Zweibrücken Castle, Welt-der-Wappen.de, German language
- Zweibrücken Castle, German Wikipedia