Fritz, Johann Ludwig und Hedwig Neuberger — Frankfurt am Main, Germany
Posted by: Groundspeak Premium Member prussel
N 50° 07.034 E 008° 39.609
32U E 475703 N 5551720
Stolpersteine für Fritz Neuberger, Johann Neuberger und Hedwig Neuberger, geb. Levison vor den Haus Arndtstraße 37 im Frankfurter Westend
Waymark Code: WM16DZ8
Location: Hessen, Germany
Date Posted: 07/10/2022
Published By:Groundspeak Premium Member bluesnote
Views: 1

HIER WOHNTE
FRITZ NEUBERGERR
JG. 1877
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IM
BESETZTEN POLEN

HIER WOHNTE
JOHANN LUDWIG
NEUBERGER
JG. 1922
FLUCHT 1939
ENGLAND

HIER WOHNTE
HEDWIG NEUBERGER
GEB. LEVISON
JG. 1885
DEPORTIERT 1942
ERMORDET IM
BESETZTEN POLEN

Fritz Neuberger wurde am 8.8.1877 in Alzey geboren und war 1885 mit seiner Familie nach Frankfurt gezogen. Die Familie wohnte in der Wöhlerstraße 4a im 3. Stock, wo der Vater Ludwig Neuberger eine "Agentur in Manufacturwaren" betrieb. Um 1920 heiratete er Hedwig Levison, geboren am 14.3.1895 in Neuwied. Das junge Paar bezog eine Wohnung im 3. Stock des elterlichen Hauses. Der Sohn Johann Ludwig, genannt Hans, kam am 30.6.1922 in Frankfurt am Main zur Welt. Nach dem Tod der Eltern 1921 und 1923 waren die Erben Neuberger als Hauseigentümer verzeichnet.
1933 wurde das Haus Wiesenau 49 an Dr. Sanitätsrat Jourdan verkauft, der ebenfalls jüdischer Herkunft war. Fritz Neuberger zog mit seiner Familie in die Arndtstraße 37 ins Erdgeschoß. 1934 verkaufte er auch sein Firmengelände und die Produktions- und Wohngebäude in Alt-Hausen 34. Profiteur dieses verfolgungsbedingten Verkaufs war die Stadt Frankfurt am Main. Ab 1935 waren Privat- und Firmenadresse der F. Neuberger & Co., Mech. Weberei identisch. Ab 14. November 1939 unterlag das Konto der Eheleute einer "Sicherungsanordnung" der Devisenstelle, das heißt sie konnten nicht mehr frei über ihr Geld verfügen. Die zwangsweise geschlossene Firma befand sich zu dieser Zeit bereits in Abwicklung. Nach 1939 wurde Hedwig und Fritz Neuberger vermutlich das Gemälde "Eisgang" von Max Beckmann entzogen, das sie in den 1920er Jahren vom Künstler selbst erworben hatten. Im März 2018 konnte sich der Städelsche Museums-Verein, der das Bild 1994 erworben hatte, mit den Erben des 1997 in den USA verstorbenen Sohnes John Newberger auf eine Entschädigung einigen und so erreichen, daß das Gemälde im Bestand des Museums der Öffentlichkeit zugänglich bleibt.
1941 wurden Hedwig und Fritz Neuberger auch aus ihrer Wohnung vertrieben und mußten als Untermieter in ein Zimmer des Hauses Gaußstraße 14 ziehen. Im Frühjahr 1942 wurden sie hier verhaftet und vermutlich nach Lublin deportiert.
Johann Ludwig Neuberger flüchtete im Mai 1939 nach England und im April 1940 in die USA.
Die Stolpersteine wurden initiiert von Renate Hebauf und am 17. Mai 2018 vor dem Haus Arndtstraße 37 verlegt.
Quelle: Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e.V.

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