Ochsenturm - Oberwesel - RLP - Germany
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N 50° 06.733 E 007° 43.295
32U E 408594 N 5551890
Der Ochsenturm in Oberwesel
Waymark Code: WM12VTV
Location: Rheinland-Pfalz, Germany
Date Posted: 07/21/2020
Published By:Groundspeak Regular Member Tante.Hossi
Views: 2

DE:
Der Ochsenturm in Oberwesel, einer am Mittelrhein im Rhein-Hunsrück-Kreis gelegenen rheinland-pfälzischen Stadt, ist ein Teil der verbliebenen mittelalterlichen Stadtbefestigung. Der Rundturm war nächst dem Runden Turm der Stadt Andernach der stärkste Wehrturm damaliger Stadtbefestigungen der Region und entstand in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Er ist einer der heute noch 16 vorhandenen, ehemals 22 Wehrtürme Oberwesels, die in mehreren Bauphasen geschaffen, zu einer stadtumfassenden Ringmauer gehörten. Diese gilt heute als die am besten erhaltene Stadtummauerung am Mittelrhein

Der Rund- und Eckturm der damaligen Oberweseler Vorstadt Niederburg, erbaut wie der Katzenturm hinter der Einmündung des Niederbaches, war über Jahrhunderte der nördliche Abschluss der rheinseitigen Stadtbefestigung. Diese begann mit dem Zehnerturm der südlichen Vorstadt Kirchhausen, der ursprünglich ein Zollturm vor der ersten Stadtbefestigung der Kernstadt war. Erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts steht der Ochsenturm isoliert, da mit dem Bau eines Eisenbahndammes der Abbruch von Mauerabschnitten einherging, die ihn zuvor an der Südseite mit dem angrenzenden Katzenturm und der Rheinmauer und zur anderen Seite mit der Nordmauer verbunden hatten. Er hatte im Mittelalter dem Schutz angrenzender Mauerabschnitte mit ihren Toren und Pforten gedient, verlor diese Funktion in der Neuzeit, demonstrierte aber noch immer Größe, Macht und den Reichtum der vormaligen Reichsstadt Oberwesel.

Benennung
Den Turmbauten der Befestigungsanlagen des Mittelalters hatte man häufig Tiernamen gegeben. So verweist der Name Ochsenturm wohl auf die Stärke des Ochsen und ist, wie unter anderen der schon im 13. Jahrhundert entstandene Ochsenturm in Frankfurt-Höchst zeigt, kein Einzelfall. Daneben hat die Stadt Oberwesel weitere Türme, deren Namensdeutung aber nur indirekten Bezug auf eine Tiergattung nimmt, so der Kuhhirtenturm an der feldseitigen Befestigung, der ehemals Eselsturm genannte Zehnerturm am Südende der rheinseitigen Stadtmauer sowie der Katzenturm, der nach den Grafen von Katzenelnbogen benannt worden war. Der Turm der Grafen – sie waren Edelbürger der Stadt – und ihr Oberweseler Hofgut in der Nähe waren südliche Nachbarn des vor dem Hang des steil ansteigenden Oelsbergs erbauten Ochsenturmes.

Geschichte
Gemessen an den bescheidenen Ansprüchen der Stadtherren, die sie an die Ausstattung ihrer ersten Stadtbefestigung in der Mitte des 13. Jahrhunderts gestellt hatten, war auch ein Vorgänger des heutigen Ochsenturmes ein eher unbedeutendes kleines Bauwerk an gleicher Stelle. Dagegen wurde der neue Eckturm an Oberwesels Nordostrand nun ein verbessertes Folgemodell der weniger anspruchsvollen Schalentürme, die die anfänglich turmlose Ummauerung der Kernstadt erhalten hatte. Der neue Rundturm wurde ein mächtiger und markanter Turm am Rheinufer der Stadt und überdauerte die Jahrhunderte. Er galt und gilt aufgrund seiner außerordentlichen Maße – mit einem Durchmesser von 11,28 m sowie einer Höhe von 40,15 m bei einer Mauerstärke von 2,75 m – als einer der widerstandfähigsten Wehrtürme des mittelalterlichen Rheinlandes. Das neue Bauwerk entstand eventuell als Widerpart der gegenüber der Insel Tauber Werth am rechtsrheinischen Ufer im Bau befindlichen kurpfälzischen Burg Herzogenstein, die auf Wunsch des Pfalzgrafen Ruprecht gebaut wurde. Das zylindrische Äußere des Bauwerks entsprach dem Baustil sogenannter Butterfasstürme und war eine Bauform, die im anbrechenden 14. Jahrhundert durch die Grafen von Katzenelnbogen – möglicherweise nach italienischem Vorbild – am Rhein eingeführt wurde. Die zuerst von der einschlägigen Wissenschaft nur geschätzte Entstehungszeit bestätigte sich durch moderne dendrochronologische Untersuchungsmethoden, die für einen Deckenbalkens des ursprünglichen Bauwerks eine Datierung um das Jahr 1356 ergab. Ob das Bauwerk während der Belagerung Oberwesels durch Beschuss der Truppen des Trierer Erzbischof Werner Schaden nahm – dieser beschoss im „Weseler Krieg“ (1390–1391) von der nördlich des Niederbachs gelegenen Niederburger Höhe die Stadt – ist nicht bekannt, jedoch dürfte sein starkes Mauerwerk dem Beschuss der damals neuartigen Geschütze widerstanden haben. Von einem vormals benachbarten Turm zur Bergseite im Nordwesten, dem als Schalenturm erbauten „Böckelheimer Turm“, ist nur noch ein Stumpf vorhanden. Der nahe an seiner Südseite stehende Katzenturm blieb in leicht veränderter Form erhalten und ist seit 1862 in Privatbesitz und bewohnt. Urkundliche Erwähnung fand der Ochsenturm in den Jahren 1400, 1741, 1753 und 1865.

Baubeschreibung und Beispiele
Der mächtige Turm wurde über einem als Tonnengewölbe ausgebildeten Sockelgeschoss errichtet und hatte seinen Eingang vom stadtseitigen Wehrgang. Das Betreten des türlosen Erdgeschossraumes war damals nur vom Obergeschoss aus, durch eine im Gewölbescheitel geschaffenen enge Öffnung, mittels Seil oder Leiter möglich. Hierdurch schuf man zwei praktische Gegebenheiten. Einerseits konnten nun ohne große Aufwendungen im Erdgeschoss Häftlinge sicher verwahrt werden und zum anderen konnte ein Angreifer nicht unmittelbar eindringen. Über den Wehrgang der Stadtmauer, der den Turm stadtseitig umlief, gelangte man durch die dortigen Pforten in das erste der vier steil aufsteigenden Obergeschosse des Turms, deren Mauerstärken sich beginnend mit 2,75 m auf 2,60 m verjüngten. Die Außenwände blieben – abgesehen von dem polygonal gestalteten Treppenerker sowie wenigen Scharten und Lichtschlitzen – ungegliedert. Das Äußere war verputzt worden, wobei heute größere Flächen dieses Putzes nur noch im Schutzbereich des Bogenfrieses vorhanden sind, der Rest wurde im Lauf der Zeit von Wind und Wetter ausgespült. Eine Bemalung ist heute nicht mehr feststellbar, soll aber wie am Steingassentorturm (ebenfalls ein Turm der Rheinbefestigung) existiert haben.

Der hohe Rundturm hatte im Inneren (ab dem Sockelgeschoss) die Form eines Oktagons erhalten und wurde durch eingezogene Balkendecken in die weiteren Geschosse unterteilt. Die je drei kräftigen Eichenholzbalken einer Geschossdecke verbanden die sich gegenüberliegenden Wandaussparungen, wobei das ursprünglich verwendete Balkenmaterial wesentlich stärker gewesen sein soll als das heutige nach einem Ausbau im Jahr 1981/82 eingebrachte Gebälk.

Die Geschosse waren – im Gegensatz zu den verwendeten Holzleitern in den Schalentürmen – durch eingearbeitete Steintreppen zu erreichen. Abgesehen von einer einläufigen Steintreppe in das zweite Obergeschoss, erhielten die weiteren Geschosse einen mit Lichtschlitzen versehenen Treppenaufgang durch eine Wendeltreppe. Deren Ausbuchtung als langgezogener Erker mit Lichtschlitzen an der Südwestseite des Turms – in der Achse der Wehrgangspforte – ist deutlich zu sehen. So bestimmte der Zweck baulicher Einrichtungen die Wahl einer bestimmten Turmseite, indem man für die schmalen Lichtschlitze die Seite wählte, die das Tageslicht optimal nutzte. In diesem zweiten Obergeschoss befand sich auch die Wachstube (die später beheizt werden konnte) und der für die Besatzung des Turmes wichtige Aborterker wurde an der Nordseite über dem Stadtgraben angebracht. Seine Kragsteine, Konsolen aus Kalksandstein, die ihm ehemals Halt gaben, sind dort (unmittelbar über dem Efeubewuchs) noch erhalten. Die für den Erker notwendige Maueröffnung wurde später zu einem Fenster umgewandelt. Drittes und viertes Obergeschoss wiederholten sich in der Raumaufteilung, jedoch im Vergleich zum zweiten Geschoss hatte nur das vierte Besonderheiten zu bieten. So hatte die Nische zur Ostseite ein schmales Fenster erhalten, und der Raum schloss statt mit den üblichen Deckenbalken mit einem „Klostergewölbe“ ab.

Denkmalzone
Die mittelalterliche Stadtmauer mit ihren Toren und Türmen steht seit 1992 unter Denkmalschutz.

Aus: (visit link)

EN:
The Ochsenturm in Oberwesel, a Rhineland-Palatinate town on the Middle Rhine in the Rhein-Hunsrück district, is part of the remaining medieval town fortifications. The round tower next to the round tower of the city of Andernach was the strongest defensive tower of city fortifications of the region at that time and was built in the middle of the 14th century. It is one of the 16 defensive towers of Oberwesel that still exist today, which were formerly 22, and which were created in several construction phases and belonged to a ring wall surrounding the city. Today it is considered the best preserved city wall on the Middle Rhine

The round and corner tower of the former Oberwesel suburb of Niederburg, built like the cat tower behind the confluence of the Niederbach, was the northern end of the Rhine fortification for centuries. This started with the tens tower of the southern suburb of Kirchhausen, which was originally a customs tower before the first city fortification of the core city. The Ochsenturm has only been isolated since the middle of the 19th century, since the construction of a railway dam meant the demolition of sections of the wall that had previously connected it on the south side to the adjacent cat tower and the Rhine wall and on the other side to the north wall. In the Middle Ages it had served to protect adjacent sections of the wall with its gates and gates, but lost this function in modern times, but still demonstrated the size, power and wealth of the former imperial city of Oberwesel.

designation
The tower buildings of the medieval fortifications were often given animal names. The name Ochsenturm probably refers to the strength of the ox and is, as the oxen tower in Frankfurt-Höchst, which was built in the 13th century, shows, is not an isolated case. In addition, the city of Oberwesel has other towers, the name of which only indirectly refers to an animal species, such as the cowherd tower on the field-side fortification, the former donkey tower called the ten tower at the south end of the city wall on the Rhine, and the cat tower, which was named after the counts of Katzenelnbogen . The tower of the counts - they were noble citizens of the city - and their Oberweseler Hofgut nearby were southern neighbors of the ox tower built in front of the steep slope of the Oelsberg.

history
Measured by the modest demands of the city lords, which they had set for the equipment of their first city fortifications in the middle of the 13th century, a predecessor of today's ox tower was a rather insignificant small building in the same place. In contrast, the new corner tower on Oberwesel's northeastern edge has now become an improved follow-up model of the less demanding shell towers that had been given the initially towerless walling of the core city. The new round tower became a powerful and striking tower on the city's banks of the Rhine and survived the centuries. It was and is due to its extraordinary dimensions - with a diameter of 11.28 m and a height of 40.15 m with a wall thickness of 2.75 m - as one of the most resistant defense towers of the medieval Rhineland. The new building may have arisen as a counterpart to the Palatinate Castle Herzogenstein, which is under construction opposite the island of Tauber Werth on the right bank of the Rhine, which was built at the request of Count Palatine Ruprecht. [2] The cylindrical exterior of the building corresponded to the architectural style of so-called butter barrel towers and was a type of construction that was introduced on the Rhine by the Counts of Katzenelnbogen in the early 14th century - possibly based on the Italian model. The time of origin, which was initially only estimated by the relevant science, was confirmed by modern dendrochronological examination methods, which gave a date around 1356 for a ceiling beam of the original building. It is not known whether the building was damaged during the siege of Oberwesel by shelling the troops of the Trier Archbishop Werner - he shot the city in the "Weseler War" (1390-1391) from the Niederburger Höhe north of the Niederbach [3] - but it is likely its sturdy masonry withstood the shelling of the then new artillery. From a previously neighboring tower on the mountain side in the northwest, the "Böckelheimer Tower" built as a shell tower, only a stump remains. The cat tower, which is close to its south side, has been preserved in a slightly modified form and has been privately owned and inhabited since 1862. The ox tower was first mentioned in the years 1400, 1741, 1753 and 1865.

Building description and examples
The mighty tower was built over a barrel-vaulted basement and had its entrance from the city rampart. At that time it was only possible to enter the doorless ground floor room from the upper floor, through a narrow opening created in the vaulted apex, using a rope or ladder. This created two practical conditions. On the one hand, prisoners could now be safely kept on the ground floor without much effort, and on the other hand, an attacker could not penetrate directly. Via the rampart of the city wall, which encircled the tower on the city side, you could get through the gates there to the first of the four steeply rising upper floors of the tower, the wall thickness of which narrowed from 2.75 m to 2.60 m. The outer walls - apart from the polygonal stairwell as well as a few nicks and light slots - remained unorganized. The exterior had been plastered, although larger areas of this plaster are now only available in the protective area of ??the arch frieze, the rest has been washed out by wind and weather over time. Painting is no longer ascertainable today, but is said to have existed as on the Steingasse gate tower (also a tower of the Rhine fortification).

The high round tower had the shape of an octagon on the inside (from the base floor) and was divided into the other floors by retracted beam ceilings. The three strong oak beams on each floor connected the opposite wall recesses, whereby the beam material originally used was said to be considerably stronger than the beams that were brought in today after being expanded in 1981/82.

Monument zone
The medieval city wall with its gates and towers has been a listed building since 1992.
Adresse/Adress:
Ochsenturm, Oberwesel, RLP, Germany


Baujahr/Year of construction: ca. 1450

Bestätigung/confirmation:

Ja/Yes


Denkmalnummer/monument number: Not listed

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