Jan Laurinec — Frankfurt am Main, Germany
Posted by: prussel
N 50° 07.651 E 008° 41.161
32U E 477557 N 5552855
Stolperstein für Jan Laurinec vor dem Haus Schwarzburgstraße 51 in Frankfurt am Main, Stadtteil Nordend
Waymark Code: WM11MBA
Location: Hessen, Germany
Date Posted: 11/12/2019
Views: 2
HIER WOHNTE
JAN LAURINEC
JG. 1908
ZWANGSARBEIT 1940
FRANKFURT
VERHAFTET 1943
BUCHENWALD
TOT 24.8.1944
Jan Laurinec wurde am 11.05.1908 in Brehy (Slowakei) geboren. Sein Vater war Stefan Laurinec. Er war ledig, römisch-katholisch, Slowake, von Beruf Friseur und hatte keine Kinder. Seit spätestens 1940 hielt er sich im Deutschen Reich auf. Jan Laurinec ist wahrscheinlich im Rahmen einer offiziellen Anwerbung als "Gastarbeiter" ins Deutsche Reich gekommen. Vom 28.10.1940 bis 24.3.1943 war er bei der Chemischen Fabrik Griesheim beschäftigt.
Bis August 1943 wohnte er in der Schwarzburgstraße 51, im Hausstandbuch ist er vermerkt mit: "Jan Laurinec, Slow[ake], Arbeiter". Unter dem 8.3.1943 ist dort als Abgangsvermerk eingetragen: "unbekt. polit Gefg" (unbekannt, politisches Gefängnis). Von da an bis zum 16.4.1943 war er im Arbeitserziehungslager (AEL) in Haft. Der "Diebstahl" als Grund seiner Verhaftung erscheint nur an einer Stelle in den Unterlagen, sonst wird als Haftgrund immer "arbeitsscheu" genannt, einmal "Aso-Slowake" und im Übrigen vermerkt: Vorstrafen: "keine". Am 28.4.1943 wurde Jan Laurinec mit einem Sammeltransport in das KZ Buchenwald verfrachtet, wo er am 30.4.1943 eintraf. Der dortige Einlieferungsvermerk ist eine maschinenschriftliche Liste, die 71 Männer verzeichnet, überwiegend aus Frankfurt a.M. sowie Russen und Polen aus Darmstadt. Die Frankfurter tragen alle den Vermerk "arbeitsscheu". Jan Laurinec trägt in der Liste die Nummer 49. Handschriftlich nachgetragen ist seine Häftlingsnummer: 1331944.
Am 24.8.1944 gab es einen Angriff der 1. Bomberdivision der 8. US-Luftflotte auf Buchenwad, er galt dem Gustloff-Werk II, den Deutschen Ausrüstungswerken und den Einrichtungen der SS. In der Vermißten-Liste der KZ-Verwaltung vom 30. August 1944 heißt es: "Durch den feindlichen Terrorangriff auf das KL Buchenwald am 24.8.1944 wurden folgende Häftlinge vermißt und deshalb von der Lagerstärke abgesetzt: (... J 36. /ASR / 13319 / [Block] 47 / Laurinec, Jan )" und daraufhin für tot erklärt.
Der Stolperstein wurde initiiert von Dr. Reinhard Dietrich/Frankfurt, der auch das Schicksal von Jan Laurinec recherchierte.
Quelle: Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e.V.