Millstone (1) Historischer Garten - Andernach, RP, Germany
Posted by: Groundspeak Regular Member kaschper69
N 50° 26.435 E 007° 23.905
32U E 386274 N 5588844
Millstone in the historical garden of Andernach.
Waymark Code: WM11FK4
Location: Rheinland-Pfalz, Germany
Date Posted: 10/15/2019
Published By:Groundspeak Premium Member bluesnote
Views: 6

[DE] Dieser Mühlstein befindet sich im historischen Garten von Andernach.

"Dass die Basaltlava in der Region, dieses poröse, sich kaum abnutzende, witterungsbeständige Gestein, schon vor mehreren tausend Jahren zum Mahlen von Getreide verwandt wurde, zunächst in der Form der so genannten Napoleons-Hüte, später von den Römern als kleine drehbare Handmühlen, ist hinreichend bekannt und wissenschaftlich erforscht und belegt. Warum sollte also von diesem bewährten Material Abstand nehmen, als man technisch in der Lage war, zunächst mit Zugtieren, dann mittels Wasserkraft schwere Mahlsteine zu bewegen? Doch die Gewinnung und die Herstellung großer Mahl- oder Mühlsteine – ob nun aus offenen oder Untertagebau-Gruben – waren von je her schwierig und mühsam. Sehr häufig ereigneten sich beim Herauslösen geeigneter Steine aus der Lava-Wand oder beim Hochwinden aus den Gruben Unfälle, die Schwerverletzte und allzu oft auch Tote zur Folge hatten.

Die Basaltlava-Vorkommen in der vorderen Eifel waren naturgemäß sehr unterschiedlich, was die Mächtigkeit des Gesteins betraf. Während der Mendiger Basaltlava-Strom durchschnittlich 12 bis 20 Meter, der im Mayener Feld circa 15 – 20 Meter betrug, standen im Ettringer Feld Steinwände von circa 40 Meter und im Kottenheimer Winnfeld bis zu 60 Meter Höhe, wie dies von dem Wissenschaftler Werner Molitor in „Die Basaltlavavorkommen von Mayen und Umgebung“ beschrieben wurde. Darin listete er auch unter anderem die Zusammensetzung der über dem Mendiger Basalt lagernden Erdschichten auf; von daher wird der dortige Untertagebau verständlich. Da das Gestein beim Erkalten der Lava meist zu fünfeckigen Säulen (so genannte Schienen) erstarrte und gerissen ist, spaltete man diese Säulen von oben herab in der zu fertigenden Mühlstein-Stärke. War die Basaltlava mittels Keiltechnik dann auch waagerecht gerissen, so musste der Layer den Stein meist mühsam, oft in schwindelnder Höhe, aus der Wand lösen und in die Grube fallen lassen. Für jeden losgebrochenen Mühlsteinrohling erhielt der Layer nach einem alten Brauch einen Taler, wie dies Heinrich Sauerborn, selbst einst Layenarbeiter, in einem Bericht festgehalten hat. Auf dem Grubenboden liegend wurde dann der Stein für den später entstehenden Mühlstein angezeichnet und schon grob bearbeitet. Mittels von Pferden und Menschen mit einem „Deuarm“ bewegte Winden (Göpel), später mit elektrisch betriebenen Kränen, beförderte man die Rohlinge aus der Grube nach oben auf die „Traacht“, wo dann die eigentliche Arbeit der Steinmetze im Akkordlohn begann. Da die Natur einst die Größe der Basaltlavasäulen nicht alle gleichmäßig entstehen ließ und zudem der Bedarf an Mühlsteinen wohl recht unterschiedlich war, produzierten die ausführenden Steinmetze auf den Layen folgende Mühlstein-Handelsgrößen: Es gab beginnend mit den 13er, ferner 14er, 15er, 16er und 17er Mühlsteine. Die Bezeichnung des Steins richtete sich nach der Stärke oder Höhe in Zoll, die folgende Maße (Kölner Durchmesser – das rheinische Zoll betrug 2,63 cm) aufweisen mussten: Ein 13-Zoll-Stein hatte einen Durchmesser von 3 Fuß und 10 Zoll, ein 17er-Mühlstein maß 5 Fuß und 3 Zoll, was bei letzterem einem Durchmesser von etwa 1,65 Meter und einer Stärke von etwa 44 Zentimeter entsprach. Doch selbst dieser 17er-Mühlstein mit den angegebenen Abmessungen blieb unter den Maßen der späteren so genannten Kollergänge, die unter anderem für die Papierherstellung benötigt wurden, wie Heinrich Sauerborn feststellte. (Ein solcher Kollergang ist in der Mayener Marktstraße, Am Mühlenturm platziert.) Von Interesse ist natürlich auch, was so ein Mühlstein kostete. Nach Peter Hörter, Mayen, wurden um 1790 für einen 17er-Mühlstein 25 bis 30 Reichstaler bezahlt. (1 Taler damals 2,25 Mark.) Vor dem Ersten Weltkrieg kostete ein solcher Stein so um die 400 Mark. Später, bei entsprechend größeren Kollergängen, wurden sogar um die 1.000 Mark für solche Steine bezahlt. Meist wurden die Mühlsteinrohlinge von zwei Steinmetzen im Akkord bearbeitet; sie benötigten dafür drei lange Arbeitstage und erhielten für einen 17er-Stein so um die 60 Mark Lohn, also 30 Mark pro Arbeiter, wie ein Tarifvertrag von 1913 ausweist. Für kleinere Maße war der Lohn entsprechend geringer. Aber es gab auch Mühlsteine unterhalb des 13er-Zoll-Maßes; so nannte man einen solchen mit einem 12er-Zoll-Maß „Wolf“. Alle noch kleineren Steine bezeichnete man als „Quere“ (Quire oder Quirle). Wenn ein Mühlstein seinen vorgegebenen Durchmesser, jedoch nicht die entsprechende Stärke hatte, dann sprach der Steinmetz von einer „Juffer“ (so schlank wie eine Jungfrau – Juffer). Hatte der Stein für seine Verwendung als Mühlstein unschädliche Risse aufzuweisen, dann nannte man ihn „Lamm“ (Lahm oder Lendt). Dies alles hat 1930 ein Josef Schmandt, Köln, in „Die historische Entwicklung der rheinischen Basalt- und Basaltlava-Industrie“ umfänglich beschrieben.

Bis 1878, beziehungsweise 1880, wurden die Mühlsteine mit Fuhrwerken von Schürjern nach Andernach zum Alten Krahnen gekarrt, wo die Steine auf Schiffe verladen und von dort weiter transportiert wurden. Zeitweise waren auch Mühlstein-Rohlinge nach Andernach transportiert worden, die dann gegenüber dem Verlade-Kran von Steinmetzen erst dort fertig bearbeitet wurden. Am Kottenheimer Bahnhof stauten sich oft die Mühlsteine vom Winnfeld und Ettringer Feld, ehe sie auf die Bahn verladen wurden. Die Mühlsteinproduktion in der vorderen Eifel hat über eine lange Zeit den Menschen Arbeit und Brot gegeben. Von daher ist es verständlich, richtig und unterstützungswert, dass man in der Region eine Initiative ergriffen hat, um mit dem historischen und einzigartigen „Mühlsteinrevier“ vielleicht eine diesbezügliche Aufnahme als Weltkulturerbe zu erreichen."

(visit link)

[EN] "It is well known and scientifically researched and documented that the basalt lava in the region, this porous, hardly wearing, weather-resistant rock, was already used several thousand years ago to grind grain, first in the form of the so-called Napoleon's hats, later by the Romans as small rotating hand mills. So why should we abandon this proven material when we were technically able to move heavy millstones first with draught animals and then with water power? But the extraction and manufacture of large millstones - whether from open pits or underground mines - has always been difficult and laborious. Very often, when suitable stones were removed from the lava wall or when winched up from the pits, accidents occurred which resulted in serious injuries and all too often also deaths.

The basalt lava deposits in the Eifel were naturally very different as far as the thickness of the rock was concerned. While the Mendig basalt lava flow averaged 12 to 20 metres, which in the Mayener field was about 15 - 20 metres, stone walls of about 40 metres stood in the Ettringer field and up to 60 metres in the Kottenheimer Winnfeld, as described by the scientist Werner Molitor in "Die Basaltlavorkommen von Mayen und Umgebung". In it he also listed, among other things, the composition of the layers of earth above the Mendig basalt; hence the underground mining there becomes understandable. As the rock mostly solidified and cracked when the lava cooled down into pentagonal columns (so-called rails), these columns were split from above down into the millstone thickness to be produced. If the basalt lava was torn horizontally using the wedge technique, the layer would have to remove the stone from the wall and drop it into the pit, often with difficulty and at dizzying heights. For each broken millstone blank, the layer was given a taler according to an old custom, as Heinrich Sauerborn, himself a layer worker, once recorded in a report. Lying on the pit floor, the stone was then marked for the millstone to be built later and already roughly worked. By means of horses and humans with a "Deuarm" moved winches (Göpel), later with electrically operated cranes, one transported the blanks from the pit upward on the "Traacht", where then the actual work of the stonemasons began in the piecework wage. Since nature once did not allow the size of the basalt lava columns to be uniformly distributed, and since the demand for millstones was probably quite different, the stonemasons carrying out the work produced the following millstone trade sizes on the layers: There were millstones beginning with the 13, 14, 15, 16 and 17 millstones. The name of the stone was determined by the thickness or height in inches, which had to have the following dimensions (Cologne diameter - the Rhenish inch was 2.63 cm): A 13-inch stone had a diameter of 3 feet and 10 inches, a 17 millstone measured 5 feet and 3 inches, which corresponded to a diameter of about 1.65 meters and a thickness of about 44 centimeters for the latter. But even this 17er millstone with the indicated dimensions remained below the dimensions of the later so-called Koller gears, which were needed, among other things, for paper production, as Heinrich Sauerborn noted. (One such pan grinder is located in Mayener Marktstraße, Am Mühlenturm.) Of interest, of course, is what such a millstone cost. According to Peter Hörter, Mayen, 25 to 30 Reichstaler were paid around 1790 for a 17er millstone. Before the First World War such a stone cost about 400 Marks. Later, with correspondingly larger Kollergängen, even around 1,000 Marks were paid for such stones. In most cases the millstone blanks were processed by two stonemasons in piecework; they needed three long working days for this and received a wage of about 60 Marks for a 17-brick, i.e. 30 Marks per worker, as a collective agreement of 1913 shows. For smaller sizes the wage was correspondingly lower. But there were also millstones below the 13 inch size, so one with a 12 inch size was called "Wolf". All even smaller stones were called "Quere" (Quire or whorls). If a millstone had its given diameter, but not the corresponding strength, then the stonemason spoke of a "Juffer" (as slim as a virgin - Juffer). If the stone had harmless cracks for its use as a millstone, then it was called "lamb" (Lahm or Lendt). A Josef Schmandt, Cologne, described all this comprehensively in 1930 in "Die historische Entwicklung der rheinischen Basalt- und Basaltlava-Industrie".

Until 1878, respectively 1880, the millstones were transported by carts from Schürjern to Andernach zum Alten Krahnen, where the stones were loaded onto ships and transported from there. At times, millstone blanks had also been transported to Andernach, where they were finished by stonemasons opposite the loading crane. The millstones from Winnfeld and Ettringer Feld often accumulated at Kottenheim railway station before they were loaded onto the railway. The production of millstones in the Eifel region has given people work and bread for a long time. Therefore, it is understandable, correct and worth supporting that an initiative has been taken in the region to perhaps achieve a World Cultural Heritage listing with the historical and unique "Mühlsteinrevier" (millstone district)."

Translated with www.DeepL.com/Translator
Type of mill: Unknown

What did this millstone make?: possibly for grinding grain

Status of Stone: Public Display

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