Stolperstein für Josefine Schneider - Getreidegasse 24, Salzburg, Austria
Posted by: Groundspeak Premium Member Beorngar
N 47° 48.003 E 013° 02.542
33T E 353408 N 5295932
Stolperstein für Josefine Schneider vor dem Haus Getreidegasse 24 in Salzburg
Waymark Code: WM10XKM
Location: Salzburg, Austria
Date Posted: 07/07/2019
Published By:Groundspeak Regular Member Bernd das Brot Team
Views: 4

Josefine "Fini" Schneider, geboren am 8. Juli 1906 in Wien, war eine Tochter des jüdischen Ehepaares Emma, geborene Schwitzer, und David Schneider. Ihr Vater war Beamter eines Staatsbetriebes in Wien. Ihre Mutter starb im Jahr 1927, bestattet in der israelitischen Abteilung des Wiener Zentralfriedhofs.

»Fini« war Verkäuferin. Sie arbeitete seit September 1934 im Kleiderhaus L. Ornstein in Salzburg, Getreidegasse 24.1 Aus einem Polizeibericht geht hervor, dass »Fini« ihrem Freund, der 1935 aus politischen Gründen verfolgt wurde, in ihrer Salzburger Wohnung Unterschlupf gewährt hatte.

Seine Freundin Josefine, die wegen ihrer politischen Gesinnung »rote Fini« genannt wurde, war eine Zeit lang untergetaucht. Sie galt als »polizeibekannt« und erhielt schließlich in Salzburg Aufenthaltsverbot. In dieser Phase der politischen Verfolgung arbeitete Josefine SCHNEIDER als Verkäuferin in Graz, im jüdischen Kaufhaus S. L. Schwarz (Walter SCHWARZ leitete die Salzburger Filiale des Kaufhauses S. L. Schwarz), und zuletzt in Innsbruck, im jüdischen Kaufhaus Bauer & Schwarz (Dora, eine Tochter des Firmenchefs, war die Ehefrau von Walter SCHWARZ in Salzburg).

Auffallend ist, dass Josefine SCHNEIDER noch unter dem NS-Regime aus politischen Gründen verfolgt wurde. Ihre Religion, die im Polizeibericht aufscheint, bekam aber mehr Gewicht. Die am 11. Mai 1938 in Innsbruck verhaftete Jüdin wurde am 24. Februar 1939 in das Frauen-KZ Lichtenburg deportiert und von dort am 15. Mai 1939 in das Frauen-KZ Ravensbrück überstellt (Häftlingsnummer 1290 bzw. 580).Gewiss ist, dass Josefine SCHNEIDER drei Jahre lang Zwangsarbeit und Qualen im Frauen-KZ Ravensbrück durchzustehen vermochte. Eine schwere Erkrankung ist nicht dokumentiert. Dennoch zählte sie zu den rund 1.600 Häftlingen, darunter die Wiener Sozialistin und Jüdin Käthe Leichter, die im Frühjahr 1942 im Zuge der »Sonderbehandlung 14f13«2 in der Tötungsanstalt Bernburg an der Saale vergast wurden. Der 7. April 1942 gilt als offizieller Todestag der 35-jährigen Josefine SCHNEIDER. Die Aschenurne wurde nach Wien geschickt und am 26. Juni 1942 in der israelitischen Abteilung des Zentralfriedhofs beigesetzt.


Quelle: http://www.stolpersteine-salzburg.at/de/orte_und_biographien?victim=Schneider,Josefine
Year/Jahrgang: 04/07/1942

Deported to:
Ravensbrück


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