Evangelisch-Lutherische Kirche - Altkalen, MV, Detuschland
Posted by: Groundspeak Premium Member SastRe.O
N 53° 53.926 E 012° 44.528
33U E 351650 N 5974620
[DEU] Die Dorfkirche Altkalen ist eine mittelalterliche Dorfkirche in Altkalen im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. [ENG] The church of Altkalen is a mediaval church in Altkalen, in the district of Rostock in Mecklenburg-Vorpommern.
Waymark Code: WMZW9N
Location: Mecklenburg-Vorpommern, Germany
Date Posted: 01/13/2019
Published By:Groundspeak Premium Member QuesterMark
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Die Geschichte des Ortes (Alt) Kalen

Der Bau der Altkalener Kirche hängt en mit der Geschichte des Dorfes und des Klosters Dargun zusammen. Die Ersterwähnung (Alt) Kalens geht bis in das Jahr 1174 zurück. 1244 wurde der Ort Kalen nach den Städten Rostock (1218) und Malchin (1236) zur Stadt erhoben und dem Fürsten Borwin III. (1231-1278) unterstellt. Damit kam Kalen an die Herrschaft Rostock. Wirtschaftlich war Kalen ein Handelsknotenpunkt, denn es lag an der berühmten Handelsstraße "via regia". 1253 verlieh Fürst Borwin III. der jungen Stadt das lübische Recht. Der Abt des Klosters Dargun hatte schon 1232 das Patronatsrecht über die Kirche in Kalen vom Bistum Cammin (Pommern) verliehen bekommen. In Kalen gab es eine wendische Burg und durch die Christianisierung bedingt eine dazugehörige Kapelle. Wann genau die heutige Kirche errichtet wurde ist nicht klar zu bestimmen. Sicher aber fällt die Bauzeit in die Zeit zwischen 1244 und 1260.

Das Bauwerk

Das Kirchengebäude ist ein Backsteinbau. Zunächst entstand ein zweijochiges Kirchenschiff mit tief heruntergezogenem Kreuzrippengewölbe. Dieses Schiff war sicher als Chor einer weit größeren Kirche geplant. An der Südseite ist ein kreuzgewölbte Sakristei angebaut mit einer mindestens 500 Jahre alten schweren Eichentür (Reformationszeit). Ebenso bemerkenswert ist das kleine frühgotische Portal am Nordeingang. 2009 wurde die Südfassade saniert. Pfeiler und Traufe wurden gesichert und der Feldsteinsockel am Westportal renoviert.
Gewölbe und Wände des Kirchenschiffs zeigen zahlreiche Fresken, die Bibelgeschichten und Heiligenlegenden darstellen. Fresken sind Malereien, aufgetragen auf feuchtem Putz mit Naturfarben. Die Deckenmalereien stammen aus der Bauzeit und sind demnach spätromanisch. Die Wandmalereien sind im 15. Jahrhundert der quadratische Westteil -als Turm geplant- vorgebaut. Er ist durch einen Spitzbogen zum Schiff geöffnet und sollte wohl auch ein Gewölbe erhalten. Statt des geplanten mächtigen Turms wurde schließlich nur ein hölzerner Turm errichtet. Die Malereien wurden vermutlich bei Renovierungsarbeiten nach der Reformationszeit übermalt. Am Ostgiebel befindet sich ein Chor, der 1864/65 angebaut wurde, um das Mauerwerk der alten Kirche abzustützen. Er wird beherrscht von der schön gestalteten neogotischen Dreifenstergruppe, die an die Trinität Gottes erinnern. Die Kanzel stammt ebenfalls aus dieser Zeit.

Ausstattung

1985 fanden in der Kirche Restaurierungsarbeiten statt, wobei die Malereien wieder freigelegt wurden. 1992 konnte dies abgeschlossen werden.
Außerdem gab es einige Neugestaltungen. Heizung, Beleuchtung und der Fußboden wurden erneuert. Das Gestühl stammt als Blockgestühl aus Kavelsdorf bei Rostock und wurde 2007 von dem ortsansässigen Tischlermeister van Heyden neu gestaltet, so dass wieder ein Mittelgang entstand. Das Kreuz auf dem Altar gestaltete die Bildhauerin Renate Stendar aus Hamburg, von der auch die beiden Plastiken "Das Auge Gottes" und "Salvator mundi" stammen, die sie der Kirche schenkte. Angefertigt wurde das Kreuz in der hiesigen Schmeide Freudenfeld durch Karsten Pingel. Zwei Zinnleuchter aus dem Jahr 1722 (renoviert 1827) schmücken den Altar. Grüne Antependien und der Teppich wurden in der Ludwigsluster Paramentenwerkstatt angefertigt. Seit 2006 gibt es Antependien auch in weiteren liturgischen Farben, die durch den Einsatz engagierter Gemeindeglieder in Eigenleistung hergestellt wurden. Im Altarraum befinden sich auch der neogotische Taufstein und das Altarbild mit der Kreuzigungsgruppe. Es ist ein Bilde des Malers Gaston Lenthe aus dem Jahr 1854. Ebenfalls hängt dort das Bild des Altkalener Pastors Storch, der von 1758-1823 gelebt hat und 35 Jahre in der Gemeinde wirkte. Er ist auf dem Friedhof beerdigt. Sein Grabkreuz ist in der Kirche erhalten.
Der neogotische Altaraufbau und die Emporen wurden im Rahmen der Renovierung herausgenommen. Die Orgelempore wurde schon vorher verändert und die Orgel auf eine tiefere Stufe versetzt. Auf ihr erhebt sich die große pneumatische Orgel der Altkalener Kirche. Im Turm befindet sich eine Glocke aus dem Jahr 1490 mir der Inschrift "O Christus, König der Herrlichkeit, komm mit Frieden. Amen. Im Jahre der Herrn 1490". Zwei weitere Glocken wurden während des 2. Weltkriegs für Kriegszwecke eingeschmolzen. Im Turmeingang hängt eine Gedenktafel für die Opfer des Ersten Weltkrieges. Eine zweite für die Opfer des Zweiten Weltkrieges ist in Planung.

Malerei

Die bei der Restaurierung von 1864/65 festgestellten und bei der letzten Restaurierung neu entdeckten Malereien wurden unter der Leitung des Malers und Restaurators Lothar Mannewitz aus Rostock mit großem Aufwand wieder zum Vorschein gebracht. Fachleute waren überwältigt von der guten Qualität der spätromanischen Decken -und aus späterer Zeit stammenden Wandmalereien. Zwei plastische Kreuze sind jeweils an der Ostseite der Gewölbe angebracht. Ursprünglich waren weitere Kreuze an den Gewölbekappen geplant. In der Ostkappe finden wir, in Mandorlen (ital. Mandel) dargestellt, den richtenden und gnädigen Christus, umgeben von den Symbolen der Evangelisten und Maria als Himmelskönigin, im Süden und Norden die Apostel, im Weste die bildliche Darstellung des Gerichts und der Gnade.
In der Westkappe stehen unter dem plastischen Kreuz drei Frauen und daneben die Symbolgestalt der siegenden Kirche (eine Siegesfahne und einem Kelch), auf der anderen Seite des Kreuzes die Symbolgestalt der besiegte Synagoge (eine Frauengestalt mit Synagogenhut, der abfallenden Krone und der nach unten gerichteten, zerbrochenen Fahne). Weiter finden wir in dieser Gewölbekappe die Legende des Heiligen Laurentius dargestellt, eines heiligen, der in Spanien geboren und in in Rom unter Decius (Valerian) auf einem glühenden Rost hingerichtet wurde. Vielleicht ist dies ein Grund zur Annahme, dass die Kirche ursprünglich dem Heiligen Laurentius geweiht war.
Nach Aussage von Fachleuten finden wir hier möglicherweise auch die älteste Taufdarstellung in Mecklenburg. Sehr schön sind auch die Menschen, die versuchen von unten aus der Gemeinde heraus sich nach oben zu hangeln. Auch Frauendarstellungen sind dabei.
Die Bilder an den Seitenwänden des Kirchenschiffs stammen aus einer späteren Zeit. Der Sinn dieser Bilder ist nicht eindeutig geklärt. Es wird angenommen, dass sie eine modernere Darstellung des oben abgebildeten Programms sind. So scheint die Bildergeschichte die Geschichte des Hl. Laurentius zu sein. Ältere Bilder wurden an dieser Stelle übermalt. So ist hier noch die Geschichte der Salome mit dem Haupt Johannes des Täufers (Westseite) zu erkennen. In der zweiten Kappe ist noch einmal der gnädige und der richtende Christus dargestellt. Auf der gegenüberliegenden Seite eine nicht deutbare Gerichtsszene und außerdem das Bild des Christopherus (Patron des Landes Mecklenburg).

Die Orgel

Im Frühjahr des Jahres 1900 wurde das Orgelwerk von Mitarbeitern der Rostocker Orgelbau.Anstalt Julius Schwarz auf der damals vorhandenen 2. Empore über der jetzigen Westempore aufgebaut. Heute wissen wir, daß es eines der letzten Instrumente ist, welches Julius Schwarz von Deutschland aus konzipiert hatte, denn seine Spuren führen in dieser Zeit bereit nach Norwegen, wo er sich an einer Firmenneugründung beteiligte. Mit 15 Registern verteilt auf 2 Manuale und Pedal steht hier in Altkalen die größte noch erhaltene und spielbare Orgel in Deutschland von Julius Schwarz. Anfang der 1960er Jahre wurde von den Orgelbauern der Fa. Sauer aus Frankfurt/Oder das Werk abgebaut, da man die Patronatsloge darunter aufgab. So steht das Instrument seit 1964 am heutigen Standort, wurde jedoch beim Wiederaufbau dem damaligen Zeitgeschmack angepaßt und mit neobarocker Disposition zusammengestellt. In den Jahren 2008 und 2009 führte Orgelbaumeister Jörg Stegmüller aus Wilhelmshorst (bei Potsdam) eine gründliche Ausreinigung durch, reparierte schadhafte Stellen und rekonstruierte weitgehend den technischen (Spieltisch) und klanglichen Zustand (Registerzusammenstellung) von 1900. So finden wir heute wieder ein romantisches Klangbild vor , welches sich mit sieben 8'- drei 16'- vier 4' Registern sowie einer Mixtur und der rekonstruierten Octavcoppel zur Aufhellung darstellt.
So hat jede Epoche ihre Spuren am Baumwerk und seiner Ausstattung hinterlassen. es sind Zeugnisse des Glaubens der Menschen, die mit ihrer Altkalener Kirche verbunden waren und es bis heute sind.
Heute ist die Kirchgemeinde Altkalen verbunden mit der Kirchgemeinde Boddin. So gehören zu diesem Verbund drei Kirchen (Altkalen, Boddin, Finkenthal). Der Pfarrsitz befindet sich in Boddin.


Quelle: Informationsbroschüre: Die Kirche zu Altkalen
Active Church: Yes

School on property: No

Date Built: 01/01/1244

Website: [Web Link]

Service Times: Not listed

Visit Instructions:
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