Baruch Schreier — Frankfurt am Main, Germany
Posted by: Groundspeak Premium Member prussel
N 50° 07.262 E 008° 41.493
32U E 477949 N 5552133
Stolperstein für Baruch (Bernhard) Schreier vor dem Haus Bäckerweg 19 in Frankfurt am Main, Stadtteil Nordend
Waymark Code: WMZP2Z
Location: Hessen, Germany
Date Posted: 12/12/2018
Published By:Groundspeak Premium Member ištván
Views: 2

HIER WOHNTE
BARUCH SCHREIER
JG. 1894
VERHAFTET 1935
GEFÄNGNIS KASSEL
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET

Baruch (Bernhard) Schreier wurde am 9.1.1894 in Gwozdziec/Polen geboren, kam mit 13 Jahren nach Berlin. Er siedelte nach dem 1. Weltkrieg nach Frankfurt am Main über, wo er mit seiner Ehefrau, die er 1920 geheiratet hatte, einen Zigarrenladen betrieb, das Ehepaar hatte zwei Kinder.
Schreier war bereits länger in der Gewerkschaftsbewegung tätig: nach der Machtergreifung engagierte er sich in der RGO, der Revolutionären Gewerkschaft-Organisation in Frankfurt. Nach dem Verbot der KPD bildeten sich Organisationen, die im Untergrund die Ziele der KPD weiterverfolgten: neben der RGO die Rote Hilfe, die Internationale Arbeiterhilfe u.a.
Viele Mitglieder dieser Gruppierungen wurden verhaftet und verurteilt. Bernhard Schreier selbst wurde im März 1935 gefaßt und mit anderen (Prozeß gegen Glaab und andere) durch Urteil des Strafsenats des Oberlandesgerichts in Kassel im November 1935 zu 8 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, nicht nur Kassierer der RGO, sondern maßgeblicher Funktionär, nämlich Bezirksleiter, zu sein. Er habe mit sämtlichen kommunistischen Funktionären in Frankfurt in Verbindung gestanden und sei bei der Verbreitung von Druckschriften aktiv gewesen. Dies alles sei Vorbereitung zum Hochverrat. Schreier verbüßte die Strafe in Kassel-Wehlheiden, später im Zuchthaus Werl, im Zuchthaus Herford und bis 1942 wieder in Kassel-Wehlheiden. Die Gefängniskarte trägt den Hinweis "Funktionär" und "polnisch hebräisch". Am 1.12.1942 wird Baruch Schreier als Schutzhäftling nach Auschwitz deportiert, er kam dort oder in einem anderen Lager ums Leben.
Die Ehefrau konnte 1939 mit den Kindern nach England emigrieren.
Der Stolperstein wurde initiiert von der Enkelin Jenny Lozek aus Berlin. An der Verlegung am 7. Mai 2010 nahmen sie, Rosa Todten (Enkelin), Jenny Norman (Enkelin), Claudia Lozek (Urenkelin) und Esther Mellahn (Urenkelin), alle Berlin, teil.
Quelle: Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e.V.

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