[DE] Diese Steinskulptur des Erzengels Michael befindet sich im Garten des Weidtmanschen Schösschens in Koblenz-Metternich.
"Michael ist nach dem Tanach ein Erzengel und kommt in den Traditionen des Judentums, Christentums und Islams vor. Anders als im Christentum wird der Engel Michael im Judentum nie mit „Attributen der Göttlichkeit“ versehen.[1] In der neutestamentlichen Offenbarung des Johannes tritt Michael in einem eschatologischen Kontext als Bezwinger Satans auf, den er auf die Erde hinabstürzt (Offb 12,7–9 EU). Der hl. Michael wurde seit der siegreichen Schlacht auf dem Lechfeld am 10. August 955 zum Schutzpatron des Ostfrankenreichs und später Deutschlands erklärt.
Der Koran und die arabische Literatur rezipierten die Gestalt des Erzengels Michael seit dem 7. Jahrhundert n. Chr. unter den Namen Mikal bzw. Mika'il.
Im Christentum gilt Michael insbesondere als Bezwinger des Teufels in Gestalt des Drachen (Höllensturz) sowie als Anführer der himmlischen Heerscharen (Archistrátegos dynameon Kyriou), die im Osten vor Gottes Thron stehen. Die letzten Worte, die der Satan vor seinem Sturz hörte, sollen „Wer (ist) wie Gott?“ gewesen sein – eine wörtliche Übersetzung des hebräischen Mi-ka-el. Schon früh wird Michael als Hüter des Paradiestores dargestellt. Nach der kirchlichen Tradition kommt ihm auch die Rolle des „Seelenwägers“ am Tag des jüngsten Gerichts zu.
In den eschatologischen Erzählungen des Buches Daniel hat Michael eine Schlüsselfunktion, da er die apokalyptischen Visionen des Daniel (im Judentum gilt er nicht als Prophet) entschlüsselt und damit eine Botenfunktion zum Volk Israel einnimmt. In den Visionen Daniels wird Michael auch als „Schutzengel Israels“ benannt. „Und in jener Zeit wird Michael auftreten, der große Fürst, der für die Söhne deines Volkes eintritt. Und es wird eine Zeit der Bedrängnis sein, wie sie noch nie gewesen ist, seitdem eine Nation entstand bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk errettet werden, jeder, den man im Buch aufgeschrieben findet.“ (Dan. 12, 1) Die Bezeichnung „Söhne“ oder „Kinder deines Volkes“ hat irrtümlicherweise in der christlichen Tradition dazu geführt, dass Michael als Schutzpatron der Kinder galt.
Daneben spielt Michael eine wichtige Rolle im Volksglauben. Er ist es, der ein Verzeichnis der guten und schlechten Taten eines jeden Menschen erstellt, das diesem zunächst am Tag des Sterbens (Partikulargericht), aber auch am Tage des Jüngsten Gerichts vorgelegt wird und auf dessen Basis er über ihn richtet. Er erscheint hier in der wichtigen Position des Seelenwägers. Auch geleitet er die Seele des Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits. Dementsprechend wird er mit den Attributen Waage und Flammenschwert dargestellt. Die darstellende Kunst ordnet ihm die Farbe Rot in allen Schattierungen zu (für Feuer, Wärme und Blut).
Die christliche Vorstellung vom hl. Michael wurde vor allem von der Offenbarung des Johannes (Offb 12,7 EU) beeinflusst, aber auch von Gedanken aus dem 1. Buch Henoch und anderen Apokryphen. Dazu bestehen Ähnlichkeiten mit verschiedenen antiken Gottheiten anderer Kulturkreise: Zu nennen ist etwa der ägyptische Mondgott Thot, der das Ergebnis der Herzenswägung beim Totengericht notiert, der mit dem Planeten Merkur verbundene akkadische Weisheitsgott Nabu, der Schreiber und Inhaber der Schicksalstafeln, sowie dessen sumerisches Gegenstück, die Göttin Nisaba. Als Seelenführer und Seelenwäger kann man Michael schließlich mit Hermes Psychopompos[4], den zoroastrischen Göttern Sraosha und Rashnu, den ägyptischen Göttern Horus und Anubis sowie den mandäischen Göttern Hibil und Abathur vergleichen."
[EN] This stone sculpture of the Archangel Michael is located in the garden of the Weidtmanschen Schösschen in Koblenz-Metternich.
"After the Tanach, Michael is an archangel and occurs in the traditions of Judaism, Christianity and Islam. Unlike in Christianity, the angel Michael is never provided with "attributes of divinity" in Judaism.[1] In the New Testament Revelation of John, Michael appears in an eschatological context as the conqueror of Satan, whom he plunges to earth (Rev 12:7-9 EU). Since the victorious battle on the Lechfeld on August 10, 955, St. Michael was declared patron saint of Eastern France and later Germany.
The Koran and the Arabic literature received the figure of the archangel Michael since the 7th century AD under the names Mikal or Mika'il.
In Christianity, Michael is considered in particular to be the conqueror of the devil in the form of the dragon (Fall of Hell) as well as leader of the heavenly hosts (Archistrátegos dynameon Kyriou), who stand in the east before God's throne. The last words Satan heard before his fall are said to have been "Who is like God" - a literal translation of the Hebrew Mi-ka-el. Early on, Michael is portrayed as the guardian of the Paradise Gate. According to ecclesiastical tradition, he also plays the role of the "soul guardian" on the day of the Last Judgement.
In the eschatological narratives of the book Daniel Michael has a key function, since he decodes the apocalyptic visions of Daniel (in Judaism he is not considered a prophet) and thus assumes a messenger function to the people of Israel. In Daniel's visions Michael is also called the "guardian angel of Israel". "And in that time Michael will appear, the great prince who stands up for the sons of your people. And it will be a time of distress like it has never been before, since a nation came into being up to that time. And in that time your people will be saved, everyone who is written in the book". (Dan. 12, 1) The designation "sons" or "children of your people" mistakenly led in the Christian tradition to Michael being the patron saint of children.
In addition, Michael plays an important role in popular belief. It is he who draws up a list of the good and bad deeds of every human being, which is presented to him first on the day of death (particular judgment), but also on the day of the Last Judgement, and on the basis of which he judges him. He appears here in the important position of the soulwäger. He also guides the soul of the deceased on its way to the afterlife. Accordingly, he is represented with the attributes Libra and Flaming Sword. The performing arts assign him the colour red in all shades (for fire, warmth and blood).
The Christian conception of St. Michael was influenced above all by the Revelation of John (Rev 12:7 EU), but also by thoughts from the first book of Enoch and other Apocrypha. In addition there are similarities with different ancient deities of other cultures: The Egyptian moon god Thot, for example, who notes the result of the weighing of the heart in the judgment of the dead, the Akkadian wisdom god Nabu, connected with the planet Mercury, the scribe and owner of the tablets of fate, as well as his Sumerian counterpart, the goddess Nisaba, should be mentioned. As soul leader and soul brother, Michael can finally be compared with Hermes Psychopompos[4], the Zoroastrian gods Sraosha and Rashnu, the Egyptian gods Horus and Anubis, and the Mandaic gods Hibil and Abathur."
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