[DE] " "Carmen" auf der Bregenzer Seebühne: fliegende Karten über dem Bodensee
Richtfest bei den Bregenzer Festspielen: Das Bühnenbild für „Carmen“ zeigt Hände und ein Kartenspiel. Bis zur Premiere am 19. Juli bleibt noch einiges zu tun
Die aus dem Bodensee ragende Hand konnte man schon länger bewundern. Allmählich aber nimmt das Bühnenbild für George Bizets "Carmen" in Bregenz Formen an. Gestern war Richtfest. Und nun sieht man, wie die Hände mit den rot lackierten Fingernägeln Spielkarten durch die Luft wirbeln.
Es sind 59 Karten, die mit ihren 30 Quadratmetern die Größe eines kleinen Appartments erreichen. Und es wäre keine vollgültige Bregenzer Festspielproduktion, wenn Hände und Karten nicht in die Aufführung mit eingebunden würden. Der strömende Regen ließ zwar nicht zu, den Gästen des Richtfests einige der technischen Raffinessen zu präsentieren. Erfahren durfte man dennoch, dass die Spielkarten auch zu Projektionsflächen für Videos werden. Karten und Finger mutieren zudem zu Fluchtwegen für Schmuggler oder zu Einsatzorten für Stunts.
Ausgedacht hat sich die Bühne, die größtenteils computergesteuert wird, die Britin Es Devlin - die erst zweite weibliche Bühnenbildnerin in der Geschichte der Bregenzer Festspiele. Sie arbeitet nicht nur an Opernhäusern, sondern kreiert auch Bühnen für Pop-Künstler wie Adele, U2 oder Kanye West. Auch mit dem Regisseur der aktuellen Bregenzer "Carmen", dem Dänen Kasper Holten, hat sie bereits zusammengearbeitet.
Für Devlin handelt diese Oper von "zwei Außenseitern, die zufällig aufeinander treffen und versuchen, einen gemeinsamen Weg zu finden." Daher auch die durch die Luft wirbelnden Spielkarten. Sie stehen für die Unvorhersehbarkeit des Schicksals."
[EN]" "Carmen" on the Bregenz lake stage: flying tickets over Lake Constance
Topping-out ceremony at the Bregenz Festival: The stage design for "Carmen" shows hands and a deck of cards. A lot remains to be done before the premiere on 19 July.
The hand rising out of Lake Constance could already be admired for some time. Gradually, however, the stage design for George Bizet's "Carmen" in Bregenz takes shape. Yesterday was the topping-out ceremony. And now you can see how the hands with the red painted fingernails whirl playing cards through the air.
There are 59 cards, which with their 30 square meters reach the size of a small apartment. And it would not be a fully valid Bregenz Festival production if hands and cards were not included in the performance. The pouring rain did not allow some of the technical refinements to be presented to the guests at the topping-out ceremony. However, it was still possible to experience that the playing cards also became projection screens for videos. Cards and fingers also mutate into escape routes for smugglers or into locations for stunts.
The stage, which is largely computer-controlled, was conceived by the British artist Es Devlin - only the second female stage designer in the history of the Bregenz Festival. She not only works at opera houses, but also creates stages for pop artists such as Adele, U2 or Kanye West. She has also worked with the director of the current Bregenz "Carmen", the Danish Kasper Holten.
For Devlin, this opera is about "two outsiders who happen to meet and try to find a common path". Hence the playing cards swirling through the air. They stand for the unpredictability of fate."
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