[DE] "Die Friedrich Weissheimer Malzfabrik KG war eine Mälzerei in Andernach, die nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweise zur größten Mälzerei Deutschlands avancierte.
Sie wurde 1864 von Friedrich Weissheimer aus der Pfalz in Andernach gegründet und dort sieben Generationen lang als Familienunternehmen geführt, nach 1945 auch an anderen Standorten in Deutschland (Koblenz, Bremen, Gelsenkirchen und Großaitingen). Zum Jahresende 2006 verkauften die Eigentümer nach einer Insolvenz die wesentlichen Teile des Unternehmens an die russische Avangard Malz AG, die damit zu einem der zehn größten Malzproduzenten in Europa wurde.
Weissheimer war die erste von bald 17 Mälzereien, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Andernach entstanden und Malz für die Herstellung von Bier und auch Whisky erzeugten. Andernach eignete sich als Standort durch die verkehrsgünstige Lage am Rhein und die Nähe zur damaligen Bierhochburg Mendig mit ihren bis zu 28 Brauereien.
Durch die Erfindung und Verbreitung des Linde-Verfahrens zur künstlichen Kälteerzeugung kurz vor der Jahrhundertwende waren die Bierbrauereien nicht mehr auf die naturkalten Keller der Osteifel angewiesen und zogen aus Mendig ab. Von Andernachs Mälzereien überlebte Weissheimer diese Umwälzung als eine von vier. Nach 1945 expandierte Weissheimer zeitweise zur größten Mälzerei Deutschlands mit Niederlassungen von Bremen bis Großaitingen.
Das Ende des kalten Krieges animierte das Unternehmen zur starken Expansion nach Osteuropa, die nach einem Verfall des Malzpreises im neuen Jahrtausend schließlich in die Insolvenz führten. Die ehemaligen Tochterunternehmen Maltamore (Spezialmalze für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie) und Maltagen (grüne Biotechnologie) in Andernach blieben jedoch erhalten.
Das in der Andernacher Altstadt gelegene Stammgelände des Unternehmens mit über 50 Meter hohen Silogebäuden und seinen mitten in der Rhein-Promenade gelegenen Verladeanlagen prägten über viele Jahrzehnte das Bild der schon früh auch touristisch ausgerichteten Stadt. Nach der Unternehmenszerschlagung erwarb die Stadt das Anwesen und ließ die Silos im Jahr 2008 abreissen.
Im Jahre 2006 gründete der russische Geschäftsmann Kirill Minowalow aus Teilen der ehemaligen Friedrich Weissheimer Malzfabrik KG das deutsche Unternehmen Avangard Malz, das mit einer Kapazität von 340.000 Tonnen Malz pro Jahr die größte Mälzereigruppe in Deutschland ist."
[EN] "Friedrich Weissheimer Malzfabrik KG was a malting plant in Andernach, which at times became the largest malting plant in Germany after the Second World War.
It was founded in 1864 by Friedrich Weissheimer from the Palatinate in Andernach, where it was run as a family business for seven generations, and after 1945 also at other locations in Germany (Koblenz, Bremen, Gelsenkirchen and Großaitingen). At the end of 2006, following an insolvency, the owners sold the major parts of the company to the Russian Avangard Malz AG, which thus became one of the ten largest malt producers in Europe.
Weissheimer was the first of almost 17 malting plants which were established in Andernach in the second half of the 19th century and produced malt for the production of beer and whisky. Andernach was an ideal location due to its convenient location on the Rhine and its proximity to the former beer stronghold of Mendig with its up to 28 breweries.
Due to the invention and spread of the Linde process for artificial refrigeration shortly before the turn of the century, the breweries no longer depended on the natural-cold cellars of the Eastern Eifel and withdrew from Mendig. Weissheimer from Andernach's malting plants survived this revolution as one of four. After 1945 Weissheimer expanded at times to become the largest malting plant in Germany with branches from Bremen to Großaitingen.
The end of the Cold War prompted the company to expand strongly in Eastern Europe, which finally led to insolvency after the fall of the malt price in the new millennium. However, the former subsidiaries Maltamore (specialty malt for the food and beverage industry) and Maltagen (green biotechnology) in Andernach were retained.
The company's ancestral site in the old town of Andernach, with its 50-metre-high silo buildings and its loading facilities located in the middle of the Rhine promenade, formed the image of the city, which was also a touristically oriented city early on, for many decades. After the dismantling of the company, the city bought the property and had the silos demolished in 2008.
In 2006, the Russian businessman Kirill Minovalow founded the German company Avangard Malz from parts of the former Friedrich Weissheimer Malzfabrik KG, which is the largest malting group in Germany with a capacity of 340,000 tonnes of malt per year."
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