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Die Urania ist ein Volksbildungshaus mit Sternwarte im ersten Wiener Gemeindebezirk in der Uraniastraße. Der Verein wurde 1897 gegründet und nahm 1910 sein in neobarockem Stil gehaltenes Vereinshaus in Betrieb. Heute ist die Wiener Urania eine Einrichtung der "Wiener Volkshochschulen GmbH".
Nach der relativ kurzen Bauzeit von elf Monaten wurde die Urania am 6. Juni 1910 durch Erzherzog Ferdinand Karl eröffnet.
Im neuen Gebäude wurde das Bildungsangebot erweitert. So gab es pro Jahr mehr als 300 Lichtbildvorträge; das Archiv der Urania umfasste 1916 38.808 Dias und Negative. Im Semester 1911/12 zählte die Urania bei 1.719 Veranstaltungen 361.985 Besucher und übertraf damit ihr Vorbild, die Berliner Urania, um das Doppelte. Neben dem üblichen Kursprogramm wurden auch zahlreiche Dichterlesungen veranstaltet, bei denen junge Literaten aus ihren Werken lasen, darunter Thomas Mann, Hermann Hesse, Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Alfons Petzold, Egon Friedell und viele weitere.
Im Jahr 1935, zur Zeit des Ständestaats, wurde das Urania-Gebäude umgebaut. Da der Eingangsbereich zu klein war wurde durch die Architekten Otto Schottenberger und Adolf Kautzki ein niedriger Zubau („Vorhalle“) vor den früheren Eingang angebaut und am 30. November 1935 eröffnet. Daneben wurde der Große Saal renoviert.
Am 5. November 1944 wurde das Urania-Gebäude bei einem Luftangriff von mehreren Bomben getroffen. Dabei wurde die Kuppel zerstört, und ebenso alle astronomischen Instrumente und die Uhrenanlage. Nach dem Ende der Schlacht um Wien wurde die Ruine von den siegreichen Truppen der Roten Armee als Pferdestall benutzt. Ende April 1945 begannen die Aufräumungs- und Bergungsarbeiten. Bereits am 26. Juni 1945 konnte im wiederhergestellten Mittleren Saal erstmals wieder ein Film gezeigt werden. Nach der Instandsetzung des Daches konnte am 1. September 1946 der Große Saal in Anwesenheit von Bürgermeister Körner wiedereröffnet werden.
Am Weihnachtstag, dem 25. Dezember 1950, fand die erste Vorstellung des Urania-Puppentheaters statt, das von den Volksschullehrern Hans Kraus (1923–1995) und Marianne Kraus († 1999) gegründet worden war, und noch heute besteht.
1983–1984 wurde im Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt die Fassade der Urania unter der Leitung des Architekten Peter Pelikan restauriert und in den Zustand vor dem Zweiten Weltkrieg zurückversetzt. Ab dem 21. Juni 2000 wurde das Gebäude unter Leitung des Architekten Dimitris Manikas generalsaniert und mit modernster Technik ausgestattet.
Sternwarte
Die Wiener Urania Sternwarte wurde als Volkssternwarte gemeinsam mit dem Volksbildungsinstitut Urania in den Jahren 1909 bis 1910 erbaut und ist damit die älteste Volkssternwarte Österreichs. Der 36 Meter hohe Sternwarteturm dominiert das Erscheinungsbild der Urania.
Im November 1944 wurden die Sternwarte und der in ihr befindliche Zeiss-Refraktor fast vollständig zerstört. 1956 wurden von der Stadt Wien die zwölffenstrige Laterne und die Kuppel neu errichtet.
Quelle und viele weitere Informationen: de.wikipedia.org/wiki/Urania_(Wien)
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Urania is a public educational institute and observatory in Vienna, Austria.
It was built according to the plans of Art Nouveau style architect Max Fabiani (a student of Otto Wagner) at the outlet of the Wien River and was opened in 1910 by Franz Joseph I of Austria as an educational facility with a public observatory. It was named after the Muse Urania who represents Astronomy.
During World War II, the Urania was severely damaged and the dome with the observatory was totally destroyed. After its reconstruction, it was reopened in 1957. The observatory itself has been continually improved technically over the years.
Presently the Urania also has seminar rooms in which wide-ranging classes and lectures are given, a movie theater that screens at the annual Viennale movie festival and a puppet theater created originally by actor Hans Kraus. It also hosts a restaurant.
Source: en.wikipedia.org/wiki/Urania,_Vienna