Synagoge Koblenz, RP, Germany
Posted by: Groundspeak Regular Member kaschper69
N 50° 21.770 E 007° 35.133
32U E 399397 N 5579929
Synagoge in Koblenz.
Waymark Code: WMX1ZD
Location: Rheinland-Pfalz, Germany
Date Posted: 11/15/2017
Published By:Groundspeak Premium Member lumbricus
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[DE] "Die Synagoge Koblenz ist das Gotteshaus der jüdischen Kultusgemeinde von Koblenz und der umliegenden Landkreise. Die heutige Synagoge im Stadtteil Rauental war vormals die Trauerhalle des angrenzenden jüdischen Friedhofs. Zuvor befand sich die Synagoge in der Koblenzer Altstadt, zuletzt bis zu ihrer Zerstörung während der Novemberpogrome 1938 im Bürresheimer Hof.

Bereits seit dem Mittelalter gibt es in Koblenz eine jüdische Gemeinde. Ein Grabstein aus dem Jahr 1149 ist der älteste Nachweis für einen jüdischen Koblenzer. Die Juden siedelten in dieser Zeit in der Altstadt zwischen Alter Burg und Florinskirche. Dort gab es auch eine Judengasse (erste Erwähnung 1276, heutiger Name: Münzstraße), an deren Ende sich das Judentor (1282) in der Stadtmauer befand. Die damalige jüdische Gemeinde besaß bereits eine Synagoge, einen Friedhof und ein Krankenhaus. Erste Pogrome gegen die Koblenzer Juden fanden im 13. Jahrhundert statt, die in der Vernichtung der Gemeinde während der Pestepidemie 1348/1349 gipfelten. In der Folgezeit zogen aber wieder jüdische Familien nach Koblenz. Nachdem Kurtrier alle Juden 1418 aus dem Kurfürstentum auswies, gab es 100 Jahre lang keine Juden in Koblenz. Kurfürst Richard von Greiffenklau zu Vollrads ließ sie erst 1518 für 20 Jahre wieder zu. Im 16. bis 18. Jahrhundert lebten mit kleineren Unterbrechungen immer Juden in Koblenz.
Mit Eroberung von Koblenz durch französische Revolutionstruppen 1794 bekamen die Koblenzer Juden die volle Gleichberechtigung. Im 19. Jahrhundert nahm die Zahl der jüdischen Familien stark zu (1807: 188 Personen, 1858: 415 Personen, 1895: 576 Personen). Obwohl sich deren wirtschaftlichen Verhältnisse verbesserten, war diese Zeit auch von Antisemitismus geprägt. In den Jahren 1847/1848 erwarb die jüdische Gemeinde den Bürresheimer Hof und ließ ihn zur Synagoge umbauen. Während der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde das Innere der Synagoge verwüstet, das Gebäude aber wegen der benachbarten Häuser nicht in Brand gesteckt. Im Dezember 1938 "kaufte" die Stadt Koblenz das Gebäude des Bürresheimer Hofes von der jüdischen Gemeinde, ohne dass ein Kaufpreis gezahlt worden wäre.
Schon nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 emigrierten viele Juden ins Ausland und die Zahl der jüdischen Familien sank (1925: etwa 800 Personen, 1933: 669 Personen, 1939: 308 Personen). Die verbliebenen Juden waren starken Repressionen ausgesetzt und mussten ihre Geschäfte aufgeben. Im Jahr 1942 begann die Deportation, bei der aus der Region 870 Juden über den Bahnhof Koblenz-Lützel in die Konzentrationslager des Ostens verschleppt wurden. Das ehemalige Synagogengebäude wurde 1944 durch Bomben weitgehend zerstört.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 kehrten nur wenige Überlebende nach Koblenz zurück, die aber wieder eine kleine jüdische Gemeinde bildeten. Die Stadt Koblenz erstattete der Gemeinde das ehemalige Synagogengrundstück 1947 zurück und zahlte später eine Entschädigung für die der jüdischen Gemeinde entgangene Nutzung. Wegen ihrer geringen Mitgliederzahl und den sehr schwierigen Verhältnissen entschied sich die fast vollständig ermordete bzw. emigrierte Gemeinde, die zerstörten Gebäude des Bürresheimer Hofes nicht wiederherzustellen, sondern an die Stadt Koblenz zu verkaufen und den Erlös für den Umbau ihrer ehemaligen Friedhofshalle zu nutzen.
Schon seit 1947 nutzte die jüdische Gemeinde die 1925 von Carl Schorn erbaute Trauerhalle am jüdischen Friedhof im Koblenzer Stadtteil Rauental als Synagoge. Sie wurde dann 1950/51 von dem Architekten Helmut Goldschmidt umgebaut. In den Jahren 1961/62 erhielt die Synagoge einen separaten Gemeindesaal. Nach der Zuwanderung von jüdischen Personen aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion in den 1990er Jahren stieg die Zahl der Gemeindemitglieder auf knapp 1000 Personen (2011) an. Die Kultusgemeinde Koblenz ist zuständig für die Stadt Koblenz sowie für die Landkreise Mayen-Koblenz, Ahrweiler, Cochem-Zell, Rhein-Lahn und Westerwald. Durch die nun wieder größere Zahl der Gemeindemitglieder wurde die umgebaute Friedhofshalle zu klein, auch die Lage auf bzw. an einem Friedhof ist für eine Synagoge nach jüdischem Ritus eigentlich nicht zulässig.
Mit Umzug der Kultureinrichtungen 2013 aus dem Bürresheimer Hof in das neu erbaute Forum Confluentes gab es Bestrebungen, das ehemals als Synagoge genutzte Gebäude wieder der jüdischen Kultusgemeinde zurückzugeben. Jedoch verkaufte die Stadt Koblenz nach längeren Diskussionen den Bürresheimer Hof und weitere historische Gebäude am Florinsmarkt an einen Privatinvestor (ISSOflorinsmarkt GmbH & Co. KG), der die Gebäude sanieren und darin ein hochschulnahes Institut unterbringen will. Seit 2014 ist in Planung, eine neue Synagoge auf einem Areal des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Dominikanerklosters in der Weißer Gasse in der Koblenzer Altstadt zu errichten.

Die heutige Synagoge in der ehemaligen Trauerhalle ist ein Bau mit einem erhöhten würfelförmigen Mittelteil und jeweils flachen eingeschossigen Seitenflügeln. Das Mittelteil mit flachem Walmdach wird von einem Davidstern bekrönt. Der westliche Seitenflügel war vormals die Wohnung des Friedhofswärters. Der Synagogenraum liegt im Mittelteil und ist auf den um einige Stufen erhöhten Toraschrein im Osten, wo sich vormals der Aufbahrungsplatz der Trauerhalle befand, ausgerichtet.

Die Synagoge Koblenz ist ein geschütztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz (DSchG) und in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz eingetragen. Sie liegt in Koblenz-Rauental in der Denkmalzone Jüdischer Friedhof.
Seit 2002 ist die Synagoge Koblenz Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal."

[EN] "The synagogue Koblenz is the place of worship of the Jewish community of Koblenz and the surrounding counties." The former synagogue in the Rauental district was formerly the funeral hall of the adjoining Jewish cemetery, previously the synagogue in Koblenz's Old Town, until its destruction during the November pogroms 1938 in the Bürresheimer yard.

Since the Middle Ages there is a Jewish community in Koblenz. A tombstone from 1149 is the oldest evidence for a Jewish Koblenzer. The Jews settled during this time in the old town between Alter Burg and Florinskirche. There was also a Judengasse (first mention 1276, today's name: Münzstraße), at the end of which was the Judentor (1282) in the city wall. The former Jewish community already had a synagogue, a cemetery and a hospital. The first pogroms against the Koblenz Jews took place in the 13th century, culminating in the destruction of the community during the plague epidemic of 1348/1349. In the following period, however, Jewish families moved to Koblenz again. After Kurtrier expelled all Jews from the Electorate in 1418, there were no Jews in Koblenz for 100 years. Elector Richard von Greiffenklau to Vollrads did not let her in 1518 for 20 years again. In the 16th to 18th century, Jews lived in Koblenz with minor interruptions.
With the conquest of Koblenz by French revolutionary troops in 1794, the Jews of Koblenz got full equal rights. In the 19th century, the number of Jewish families increased significantly (1807: 188 people, 1858: 415 people, 1895: 576 people). Although their economic conditions improved, this time was also marked by anti-Semitism. In the years 1847/1848 the Jewish community acquired the Bürresheimer Hof and had it converted into a synagogue. During Kristallnacht from 9 to 10 November 1938 the interior of the synagogue was devastated, but the building was not set on fire because of the neighboring houses. In December 1938, the city of Koblenz "bought" the building of the Bürresheimer court from the Jewish community, without a purchase price would have been paid.
After the seizure of power by the National Socialists in 1933, many Jews emigrated abroad and the number of Jewish families sank (1925: about 800 people, 1933: 669 people, 1939: 308 people). The remaining Jews were subjected to severe repression and had to give up their business. In 1942, the deportation began, in which 870 Jews from the region were deported via the Koblenz-Lützel station to the concentration camps in the East. The former synagogue building was largely destroyed by bombs in 1944.
After the end of the Second World War in 1945, only a few survivors returned to Koblenz, but again formed a small Jewish community. The city of Koblenz reimbursed the community the former synagogue property in 1947 and later paid compensation for the lost use of the Jewish community. Because of their small membership and the very difficult conditions, the almost completely murdered or emigrated community decided not to restore the destroyed buildings of the Bürresheimer Hof, but to sell to the city of Koblenz and to use the proceeds for the conversion of their former cemetery hall.
Since 1947, the Jewish community used the 1925 built by Carl Schorn mourning hall at the Jewish cemetery in Koblenz district Rauental as a synagogue. It was then rebuilt in 1950/51 by the architect Helmut Goldschmidt. In the years 1961/62, the synagogue received a separate community hall. After the immigration of Jewish people from the countries of the former Soviet Union in the 1990s, the number of parishioners rose to just under 1000 people (2011). The community of Koblenz is responsible for the city of Koblenz and for the counties of Mayen-Koblenz, Ahrweiler, Cochem-Zell, Rhine-Lahn and Westerwald. Due to the now larger number of parishioners, the converted cemetery hall was too small, the location on or at a cemetery is actually not allowed for a synagogue according to the Jewish rite.
With the relocation of the cultural institutions in 2013 from the Bürresheimer Hof to the newly built Forum Confluentes, efforts were made to return the former synagogue building to the Jewish religious community. However, after lengthy discussions, the city of Koblenz sold the Bürresheimer Hof and other historic buildings on Florinsmarkt to a private investor (ISSOflorinsmarkt GmbH & Co. KG), who wants to renovate the buildings and to house a university-affiliated institute. Since 2014, a new synagogue has been planned on an area of ??the Dominican monastery destroyed in the Second World War in the Weißer Gasse in Koblenz's old town.

The current synagogue in the former mourning hall is a building with a raised cube-shaped central part and flat single-storey side wings. The central part with a flat hipped roof is crowned by a star of David. The western side wing was formerly the apartment of the cemetery warden. The synagogue room is located in the middle section and is aligned on the raised to some steps Torah shrine in the east, where was formerly the Aufbahrungsplatz the mourning hall.

The Koblenz Synagogue is a protected cultural monument according to the Denkmalschutzgesetz (DSchG) and registered in the list of monuments of Rhineland-Palatinate. It is located in Koblenz-Rauental in the monument zone Jewish Cemetery.
Since 2002, the Koblenz Synagogue has been part of the UNESCO World Heritage Upper Middle Rhine Valley."

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