[DE] "Der Sender Koblenz war eine Sendeanlage in Koblenz. Der 1935 errichtete Sender für Mittelwellenrundfunk im Stadtteil Lützel wurde 1974 abgerissen. Er ist nicht zu verwechseln mit dem SWR-Sender Koblenz.
Auf dem Gelände des Senders stand ursprünglich das Festungswerk Rübenacher Schanze. Nach der Entfestigung 1920 ließ die Stadt Koblenz an dieser Stelle einen Sportplatz anlegen, obwohl das Areal zum einen noch von der französischen Besatzungsarmee beansprucht wurde und es ihr zum anderen auch nicht gehörte. Erst am 1. Januar 1934 konnte die Stadt nach jahrelangen zähen Verhandlungen die Liegenschaft schließlich unentgeltlich übernehmen.
Die Oberpostdirektion Koblenz hatte 1932 den Bau eines Nebensenders beantragt, um die Versorgung des Großraums Koblenz zu gewährleisten. Vor der Entscheidung für den Standort des neuen Senders hatte man 1933 bereits Versuchssender auf der benachbarten ehemaligen Bubenheimer Flesche, auf der Karthause und auf dem Oberehrenbreitstein errichtet. Ziel dieser Vorgehensweise war es, die Funkqualität an den ausgewählten Stellen zu kontrollieren, um so eine endgültige Entscheidung für den bestmöglichen Platz des Senders treffen zu können. Favorit war zu der Zeit noch die Bubenheimer Flesche. Letztlich entschied man sich für die benachbarte Rübenacher Schanze, wo an Stelle des Sportplatzes nun der Sendeturm entstand.
Der Sender Koblenz verwendete ab seiner offiziellen Eröffnung am 13. April 1935 als Antennenturm zunächst einen 107 Meter hohen Holzturm, der zwischen dem 2. Oktober 1934 und dem 15. November 1934 errichtet wurde. Dieser Turm war ursprünglich einer der beiden Türme des Senders Mühlacker, der 1934 im Zuge des Umbaus der Antennenanlage demontiert wurde. Wegen Fäulnis musste dieser Turm bereits 1936 wieder abgebrochen werden. 1938 entstand aus Luftschutzgründen in ca. 100 Metern vom Sendegebäude ein neuer, 107 Meter hoher Holzturm, der am 2. Juni des Jahres in Betrieb genommen werden konnte. Von den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg blieb der Mast größtenteils verschont, während die Studios im Kolpinghaus zerstört wurden. Das Sendehaus am Turm wurde bei vier Luftangriffen zum Teil stark beschädigt. Nach dem Angriff des 24. Dezember 1944, bei dem in der Nähe des Sendergrundstückes ein Starkstromkabel durchtrennt worden war, stellte der Sender mangels Strom seinen Betrieb ein.
Nach dem Krieg konnte der Sendebetrieb, nun unter dem Namen Radio Koblenz, am 14. Oktober 1945 in der benachbarten Falckenstein-Kaserne wieder aufgenommen werden, am 31. März 1946 übernahm der Südwestfunk den Sender.
1965 musste der Holzturm abgerissen werden, da die Stadt Koblenz den Pachtvertrag für das Grundstück, auf dem dieses Bauwerk stand, gekündigt hatte. Als Ersatz wurde in unmittelbarer Nachbarschaft ein 52 Meter hoher, gegen Erde isolierter selbststrahlender Stahlfachwerkmast errichtet. Am 15. August 1974 stellte der Sender Koblenz seinen Betrieb ein, der Turm wurde beseitigt. An der Stelle des einstigen Senders Koblenz errichtete die Oberpostdirektion Koblenz ein neues Gebäude für das Fernmeldeamt II der späteren Deutschen Telekom, in dem seit Juli 2015 das Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz untergebracht ist. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch noch das ehemalige Sendehaus, das nach dem Krieg wieder hergerichtet wurde. Neben zahlreichen Bildern erinnert heute noch der Straßenname Am Sender an das 1974 abgerissene Bauwerk."
[EN] "The station Koblenz was a transmitter in Koblenz.The 1935 established transmitter for medium wave broadcasting in the quarter Lützel was demolished in 1974. It is not to be confused with the SWR transmitter Koblenz.
On the grounds of the transmitter originally stood the fort Rübenacher ski jump. After the deforestation in 1920, the city of Koblenz had set up a sports field at this point, although the area on the one hand was still claimed by the French army of occupation and on the other hand it did not belong. Only on January 1, 1934, after years of tough negotiations, could the city eventually take over the property free of charge.
The Oberpostdirektion Koblenz had applied for the construction of a secondary transmitter in 1932 to ensure the supply of the Greater Koblenz area. Before deciding on the location of the new transmitter, experimental transmitters had already been built in 1933 on the neighboring former Bubenheimer Flesche, on the Karthause and on the Oberehrenbreitstein. The aim of this procedure was to control the radio quality at the selected points in order to make a final decision for the best possible space of the transmitter. The favorite at the time was the Bubenheim Flesche. Ultimately, they decided on the neighboring Rübenacher jump, where instead of the sports field now the transmission tower was created.
From its official opening on April 13, 1935, the station Koblenz initially used a 107 meter high wooden tower as antenna tower, which was erected between October 2, 1934 and November 15, 1934. This tower was originally one of the two towers of the transmitter Mühlacker, which was dismantled in 1934 in the course of the reconstruction of the antenna system. Due to rottenness, this tower had to be demolished in 1936. In 1938, for reasons of air raid protection, a new, 107-meter-high wooden tower was erected on about 100 meters from the broadcasting building. It was commissioned on 2 June of the year. From the air raids in the Second World War, the mast was largely spared, while the studios were destroyed in the Kolping House. The broadcasting house at the tower was heavily damaged during four air raids. After the attack of December 24, 1944, in which a power cable was cut in the vicinity of the transmitter lot, the transmitter ceased its operation due to lack of power.
After the war, the broadcasting operation, now under the name Radio Koblenz, was resumed on October 14, 1945 in the neighboring Falckenstein barracks, on March 31, 1946, the Südwestfunk took over the station.
In 1965, the wooden tower had to be demolished, as the city of Koblenz had terminated the lease for the land on which this building stood. As a replacement, a 52-meter-high, self-blasting steel framework tower insulated against the earth was erected in the immediate vicinity. On August 15, 1974, the station Koblenz ceased its operation, the tower was eliminated. On the site of former Koblenz station, the Oberpostdirektion Koblenz built a new building for the Telecommunications Department II of the later Deutsche Telekom, in which since July 2015, the State Office for Surveying and Geobasis Information Rhineland-Palatinate is housed. In the immediate vicinity is also the former Broadcasting House, which was restored after the war. In addition to numerous pictures, the street name Am Sender still commemorates the building, which was demolished in 1974."
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