Bericht "Sturz bei Wanderung zum „Teufelsloch“ im Ahrtal - kein Anspruch gegen Veranstalter" - Altenahr, RP, Germany
Posted by: Groundspeak Regular Member kaschper69
N 50° 30.834 E 006° 59.386
32U E 357479 N 5597700
Report ""Sturz bei Wanderung zum „Teufelsloch“ im Ahrtal - kein Anspruch gegen Veranstalter" in Blick aktuell.
Waymark Code: WMWRY8
Location: Rheinland-Pfalz, Germany
Date Posted: 10/09/2017
Published By:Groundspeak Premium Member saopaulo1
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[DE] "Den Veranstalter organisierter und kostenpflichtiger Wanderungen trifft zwar grundsätzlich die Pflicht, eine Wanderstrecke an besonders problematischen Stellen auf ihre gefahrlose Begehbarkeit zu prüfen. Eine daraus resultierende Haftung für Körperschäden kann der Veranstalter auch nicht wirksam in einer vertraglichen Vereinbarung mit den Wanderern ausschließen. Jedoch ist er nicht verpflichtet, sämtliche Wanderwege ständig auf ihre Sicherheit hin zu kontrollieren. Insbesondere haftet er nicht, wenn die Strecke für viele andere Wanderer passierbar ist und erst der Unfall erkennen lässt, dass ein Weg gesichert oder vor der Gefahr gewarnt werden muss. Dies hat der 5. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Koblenz entschieden (Beschluss vom 18. Februar 2013, Az.: 5 U 34/13) und damit das vorausgegangene Urteil des Landgerichts Koblenz bestätigt.

Die Klägerin nahm an Fronleichnam 2011 an einer von dem Beklagten organisierten Wanderveranstaltung im und rund um das Ahrtal teil. Wie bereits an den Tagen zuvor regnete es auch während der Wanderung. Die Klägerin rutschte beim Abstieg vom Aussichtspunkt „Teufelsloch“ aus, stürzte und verletzte sich erheblich. Daraufhin nahm sie den beklagten Verein mit der Begründung auf Schadensersatz in Anspruch, dieser habe seine Verkehrssicherungspflicht verletzt. Die Wanderstrecke habe sich am Unfalltag in einem derart gefährlichen Zustand befunden, dass der Beklagte sie habe sperren oder vor ihr warnen müssen. Der Beklagte erwiderte, die Klägerin sei infolge eigener Unachtsamkeit gestürzt.

Das Landgericht wies die Klage mit der Begründung ab, der Beklagte habe ihre Verkehrssicherungspflicht nicht verletzt. Es sei für die Klägerin offenkundig gewesen, dass der tagelange Regen die Wege rutschig gemacht habe. Von dem Beklagten könne zudem nicht erwartet werden, dass er sämtliche Wanderwege ständig kontrolliere. Hiergegen richtete die Klägerin ihre Berufung, die nun vor dem Oberlandesgericht keinen Erfolg hatte.

Der OLG-Senat legte in seiner Entscheidung dar, aus der Verpflichtung des Beklagten, die Wanderung zu organisieren, folge grundsätzlich auch seine Haftung bei der Verletzung einer Verkehrssicherungspflicht. Denn der Veranstalter einer kostenpflichtigen Wanderung könne die Haftung für Körperschäden nicht im Vorfeld wirksam ausschließen.

Eine Verletzung der Verkehrssicherungspflicht sei dem Beklagten aber im konkreten Fall nicht vorzuwerfen. Das Ahrtal sei ein zerklüftetes Wandergebiet und am Teufelsloch mit steilen An- und Abstiegen verbunden. Gerade bei Regen bestehe in besonders steilen Abschnitten auch eine erhöhte Sturzgefahr. Der Beklagte als Veranstalter aber hätte erst dann reagieren müssen, wenn einzelne Streckenabschnitte witterungsbedingt nur unter solchen Anstrengungen zu begehen seien, die ein durchschnittlicher Wanderer nicht mehr bewältigen könne. Diese Umstände seien für den Unfalltag aber gerade nicht feststellbar gewesen.

So hätte eine Vielzahl anderer Wanderer den Aussichtspunkt „Teufelsloch“ problemlos erreicht und auch wieder verlassen, ohne Schaden zu nehmen. Die Stelle, an der sich der Unfall ereignete, sei bis kurz zuvor noch passierbar gewesen. Deshalb hätten auch die begleitenden Mitarbeiter des Beklagten frühestens aufgrund des Sturzes der Klägerin die Erkenntnis gewinnen können, dass eine Sperrung des Weges oder eine Sicherung der Gefahrenstelle zu veranlassen sei. Im Unfallzeitpunkt aber habe für den Beklagten keine Sicherungs- und Warnpflicht bestanden. Insgesamt sei daher ein Verschulden des beklagten Vereins nicht feststellbar gewesen."

[EN] "The organizer of organized and paid hikes is, in principle, obliged to check a trail in particularly problematic places for their safe accessibility, and the organizer can not effectively exclude liability for corpse damages in a contractual agreement with hikers not obligated to keep track of all the trails, especially when the route is passable for many other hikers and only shows the accident that a route must be secured or warned of the danger (Decision of 18 February 2013, ref .: 5 U 34/13), thus confirming the previous judgment of the Koblenz Regional Court.

The applicant participated in Corpus Christi 2011 in a hiking event organized by the defendant in and around the Ahr Valley. As on the days before, it rained during the hike. The plaintiff slipped out of the vantage point "Teufelsloch", fell and injured considerably. It then claimed the defendant association on the ground that it had infringed its traffic safety obligation. On the day of the accident, the trail had been in such a dangerous state that the defendant had had to block it or warn it. The defendant replied that the applicant had overturned as a result of its own negligence.

The Landgericht dismissed the action on the grounds that the defendant had not violated its traffic safety obligation. It was clear to the applicant that the rain had made the roads slippery. Furthermore, the defendant can not be expected to constantly monitor all trails. On the other hand, the applicant appealed to the appellant, which had not succeeded before the Oberlandesgericht.

The OLG Senate stated in its decision that the obligation of the defendant to organize the migration also basically follows his liability in the event of violation of a traffic safety obligation. This is because the organizer of a fee-based hike can not effectively rule out the liability for corpo- rate damages in advance.

However, the defendant is not to be blamed for a breach of the obligation to ensure the traffic. The Ahr Valley is a rugged hiking area and connected to the Devil's Hole with steep ascents and descents. Particularly in the case of rain, there is also an increased danger of falling in particularly steep sections. The defendant as an organizer, however, would have had to react only if individual sections were to be commemorated by weather conditions only under such efforts as an average hiker could no longer cope with. However, these circumstances were not known for the day of the accident.

Thus a multitude of other hikers would have easily reached the viewpoint "Teufelsloch" and also left again without taking any damage. The place where the accident occurred could have been passable until recently. Therefore, the defendant's accompanying staff members could have realized at the earliest, owing to the applicant's overthrow, that a blocking of the route or a safeguarding of the danger point would be necessary. At the time of the accident, however, the defendant had no obligation to fuse and warn. Overall, therefore, a fault on the part of the defendant association could not be ascertained."

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Type of publication: Internet Only

When was the article reported?: 04/21/2013

Publication: Blick aktuell

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How widespread was the article reported?: local

News Category: Entertainment

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