Stadtmauer - Sinzig - RLP - Germany
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N 50° 32.659 E 007° 15.309
32U E 376373 N 5600606
Stadtmauer in Sinzig
Waymark Code: WMVQPX
Location: Rheinland-Pfalz, Germany
Date Posted: 05/19/2017
Published By:Groundspeak Premium Member BarbershopDru
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DE: Etwa ab 1305 wurde die Stadtmauer Sinzig gebaut; um 1327 sind die Mauer und drei Stadttore fertiggestellt worden. Im Jahr 1794 wurden die Stadttore durch von der französischen Revolutionsarmee geschleift. Die verbliebenen Reste wurden im Jahr 1817 bis auf Höhe der Stadtmauer abgetragen.

Geschichte
Im Jahr 1267 wurde Sinzig von den Truppen des Erzbischofs Engelbert II. von Köln belagert. Auf Anraten ihres Schutzherrn, des Grafen von Jülich, ergab sich die Bürgerschaft ohne Gegenwehr. Gegenwehr wäre auch nicht sinnvoll gewesen, denn ein wichtiges Verteidigungsinstrument, eine feste Stadtmauer, hatte Sinzig zu dieser Zeit nicht. Dieser Stachel saß jedoch tief, und so erlaubte König Adolf von Nassau den drängenden Bürgern am 3. Dezember 1297, eine Steuer auf den Verkauf landwirtschaftlicher Produkte sowie den Weinausschank zu erheben, um damit eine Stadtmauer zu finanzieren. So schnell konnte ein solch gewaltiges Vorhaben allerdings nicht realisiert werden, sodass Adolfs Nachfolger Albrecht I. am 30. März 1305 die Steuererhebung ausdrücklich bestätigte. So wurde ein Mauerring gebaut, der den gesamten heutigen Kern der Barbarossastadt umschloss. Zu dieser Zeit muss Sinzig eine blühende und wohlhabende Stadt gewesen sein. Der Handel, angefacht durch die Nähe zum Rhein und den Weinanbau, florierte, und Aachen-Pilger aus dem ganzen Reich machten hier Station.

Eine Urkunde vom 30. Mai 1327 gibt Auskunft über die fertiggestellte Stadtumwallung mit drei Toren und zwei Wighäusern, zu deren Unterhalt und Bemannung die Bürgerschaft verpflichtet war. Im selben Jahr erlaubte Kaiser Ludwig dem Markgrafen Wilhelm von Jülich zur weiteren Befestigung der Reichsstadt Sinzig auch den Bau einer Burg. Sie stand genau dort, wo heute das neugotische Sinziger Schloss steht. Interessant ist, dass die St. Sebastianus Schützenbruderschaft gegr. 1301 e.V. Sinzig/Rhein ihre Anfänge im Jahr 1301 sehen. Ein Zusammenhang mit dem Bau der Stadtmauer und dem Wunsch nach Sicherheit ist dabei unübersehbar.

Es war wohl nicht einfach, eine solch feste Mauer zu bauen. Tiefe Gründungen in der Erde waren erforderlich. Als im Jahr 1978 beim Ausheben einer gut 3,50 Meter tiefen Grube in der Rheinstraße Mauerreste auf mächtigen, von Hand behauenen Eichenpfählen gefunden wurden, dachte man zuerst an römische Überreste. Untersuchungen ergaben jedoch, dass es sich um die Gründung der alten Stadtmauer handelte. Wim Kossin beschäftigte sich 1983 in seinem Beitrag zum Buch Sinzig und seine Stadtteile mit der Stadtmauer. Danach sind Urkunden aus den Jahren 1350 und 1353 weitere Details zu entnehmen.

Überliefert sind die Namen der Stadttore. Das nordwestliche Tor an der Straße nach Remagen war die „porta piscium“, das Fischtor, das südwestliche Tor an der Straße nach Westum und Löhndorf das „Airsdorp-Tor“ und das Tor an der Straße nach Niederbreisig die „Leenportz“. Zur Sicherung der Durchlässe des durchfließenden Harbaches wurde die Stadtmauer durch zwei Wighäuser, ummauerte und mit Gittern versehene Durchflüsse, verstärkt. Deren Standort ist noch genau nachzuvollziehen, denn an den beiden noch vorhandenen Mauerstücken sind deren Baureste zu erkennen. Besonders deutlich ist das Wighaus an der Rheinstraße/Ecke Elsa-Brandström-Ring zu erkennen.
Sanierung

Von der einst mächtigen Stadtmauer der mittelalterlichen Stadt Sinzig sind heute nur noch wenige Teile erhalten. Im Jahr 2004 startete die Sanierung dieses 700 Jahre alten Denkmals der Sinziger Stadtgeschichte. Damals holte die Stadt Sinzig von einer hiesigen Fachfirma ein Angebot mit Sanierungsvorschlag ein, das eine etappenweise Wiederherstellung der Stadtmauer vorsah. Die wesentlichen Arbeitsschritte sind dabei jeweils das Entfernen des Bewuchses, Reinigen der Mauer, Ersetzen von Fehlstellen durch Natursteine sowie die Neuverfugung. Neben den tätigen Fachfirmen sind jeweils auch die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs im Einsatz. Seit 2004 wurde dieses Projekt durch finanzielle Mittel des Sinziger Ortsbeirates vorangebracht.

Im Bereich des Harbachparks wurden im Herbst 2011 erneut einige Teile der Mauer saniert. Johannes Adams und seine Firma hatten hin zur Rheinstraße die Mauer neu verfugt und gesichert. Rund 6000 Euro aus den Verfügungsmitteln des Ortsbeirates flossen in diesen Teil.

Seit Beginn der Arbeiten im Jahr 2008 seien bis dahin insgesamt fast 20.000 Euro in die Sanierung geflossen, berichteten der ehemalige Ortsvorsteher Kurt Quarz und seine Nachfolgerin Silvia Mühl. „Es wird aber wohl noch einige Jahre dauern, bis die beschaulichen Reste des einst mächtigen Bauwerks an der Harbachstraße und am entgegengesetzten Ende der Stadt Sinzig in der Rheinstraße komplett saniert sind“, berichtete Bernd Linnarz im General-Anzeiger vom 1. Dezember 2011. Alleine für den Bereich Harbachstraße seien aber nach ersten Schätzungen noch einmal 30.000 Euro nötig. Die Mauerkrone sei an vielen Stellen stark verwittert und von Wurzelwerk durchzogen. Diese Bereiche müssten behutsam abgetragen werden. Noch brauchbare Steine würden anschließend wieder verwendet. Die neue Abdeckung enthalte einen speziellen Zusatz, der das Eindringen von Wasser verhindert.

Im Harbachpark wurde im Herbst 2015 ein weiterer Abschnitt der Stadtmauer freigelegt und instand gesetzt. „Sofern der Ansatz im Haushalt 2016 bewilligt wird, schaffen wir es, dass zur 750-Jahr-Feier in 2017 die Arbeiten für dieses Denkmal der Sinziger Stadtgeschichte im Harbachpark abgeschlossen sind“, sagte Ortsvorsteher Gunter Windheuser.
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EN: Around 1305, the city wall was built; Around 1327 the wall and three city gates were completed. In 1794, the city gates were swept through by the French Revolutionary Army. The remaining remains were removed in 1817 to the height of the city wall.

story
In 1267 Sinzig was besieged by the troops of Archbishop Engelbert II of Cologne. On the advice of their patron, the Count of Jilich, the bourgeoisie surrendered without counter-defense. Counter-defense would not have been sensible, because Sinzig was not an important defense instrument, a solid city wall at this time. However, this sting was deep, and so King Adolf of Nassau allowed the pushing citizens on 3 December 1297 to raise a tax on the sale of agricultural products and the vintner's wine to finance a city wall. However, such a powerful project could not be realized so quickly that Adolf's successor, Albrecht I, expressly confirmed the tax increase on 30 March 1305. Thus, a wall ring was built that encompassed the entire core of the Barbarossastadt. At that time, Sinzig must have been a flourishing and prosperous city. The trade, fueled by the proximity to the Rhine and the cultivation of wine, flourished, and Aachen pilgrims from all over the Reich stopped here.

A document of 30 May 1327 provides information about the completed city wall with three gates and two Wighaus, which the citizens were obliged to keep and maneuver. In the same year, Emperor Ludwig granted the margrave Wilhelm von Jülich to the further fortification of the imperial city Sinzig also the construction of a castle. It stood exactly where the neo-gothic castle of Sinzig stands today. It is interesting that the St. Sebastianus Schützenbruderschaft founded 1301 e.V. Sinzig / Rhein see their beginnings in 1301. A connection with the construction of the city wall and the desire for security is unmistakable.

It was not easy to build such a strong wall. Deep foundations in the earth were necessary. When, in 1978, the excavation of a well 3.50 meters deep in the Rheinstraße found the remains of the walls on mighty, hand-hewn oak piles, the first thought was Roman remains. However, investigations revealed that it was the foundation of the old city wall. In 1983, Wim Kossin, in his contribution to the book of Sinzig and his districts, discussed the city wall. Afterwards, documents from the years 1350 and 1353 can be found in further details.

The names of the city gates are handed down. The north-western gate on the road to Remagen was the "porta piscium", the fish gate, the south-western gate on the road to Westum and Löhndorf the "Airsdorp gate" and the gate on the road to Niederbreisig the "Leenportz". To secure the passages of the passing Harbach, the city walls were reinforced by two Wighaus, walled and latticed passages. Their location is still to be comprehended, because the two still existing wall pieces show their buildings. The Wighaus on the Rheinstraße / corner Elsa-Brandström-Ring is particularly clear.
renovation

Only a few parts are preserved today from the once mighty city wall of the medieval town of Sinzig. In 2004, the renovation of this 700-year-old monument of Sinziger Stadtgeschichte began. At that time, the town of Sinzig brought in an offer from a local specialist company with a renovation project, which provided for a step-by-step restoration of the city wall. The essential steps in this process are the removal of the fouling, the cleaning of the wall, the replacement of defects by natural stones, as well as the new disposal. In addition to the active specialist companies, the employees of the municipal building yard are also involved. Since 2004 this project has been prepared by financial means of the Sinzig Ortsnirates.

In autumn 2011, some parts of the wall were renovated again in the area of ??the Harbachparks. Johannes Adams and his company had added the wall to the Rheinstrasse and secured it. Around 6000 euros from the resources of the local council flowed into this part.

Since the start of the work in 2008, a total of almost 20,000 euros had been spent on the rehabilitation, reported Kurt Quartz, the former head of the village, and his successor, Silvia Mühl. "It will probably take a few years before the peaceful remains of the once mighty building on Harbachstrasse and the opposite end of the city of Sinzig in the Rheinstraße are completely renovated," reported Bernd Linnarz in the General-Anzeiger on 1 December 2011. Alone According to initial estimates, another 30,000 euros are needed for the Harbachstraße area. In many places, the brick wall was heavily weathered and penetrated by roots. These areas must be carefully removed. Still useful stones would then be reused. The new cover contains a special additive which prevents the penetration of water.

In Harbachpark, another section of the city wall was opened and repaired in autumn 2015. "If the approach in the 2016 budget is approved, we will be able to complete the work for this monument of the Sinziger town history in the Harbachpark at the 750th anniversary celebration in 2017," said Gunter Windheuser, head of the district.
Type: Remnant

Fee: 0

Hours:
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