[DE] "Eingefügt in den barocken Ostflügel (sog. „Galerieflügel“) befindet sich das repräsentative Koblenzer Tor. Es handelt sich dabei um einen barocken, dreigeschossigen Torbau, der sich in seiner Architektur deutlich von dem eher schmucklosen und nicht plastisch durchformten Baukörper des Hauptgebäudes unterscheidet. Der Bau überspannt die heutige Bundesstraße 9 nach Koblenz. Das Koblenzer Tor wurde auch als „Michaelstor“ bezeichnet, da der große Saal in der mittleren Gebäudeebene ursprünglich als Sitz bzw. Versammlungsort des Ritterordens vom Heiligen Michael genutzt wurde.
Das Koblenzer Tor wurde 1751–1755 im Auftrag von Kurfürst Clemens August durch den Bonner Baumeister Michael Leveilly nach Plänen von François de Cuvilliés dem Älteren in das Kurfürstliche Schloss eingefügt. Kurfürst Clemens August war es auch, der als Bauherr zahlreicher weiterer Barockbauten in der Region in Erscheinung trat: Er vollendete den von seinem Onkel, Kurfürst Joseph Clemens, begonnenen Bau des Poppelsdorfer Schlosses (1715–1740) und erbaute im heutigen Bonner Ortsteil Röttgen das nicht mehr vorhandene Schloss Herzogsfreude als Jagdschloss (1753–1755), die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl (1723–1746) als Jagd- und Sommerschlösser. Das nahe Brühl liegende kleinere Jagdschlösschen Entenfang in Berzdorf wurde ihm auch lange fälschlicherweise zugeschrieben.
Das Tor hat drei horizontale Geschossebenen: Die nach einem Triumphbogenschema und mit rustizierten Außenwänden gestaltete untere Ebene besteht aus drei – von vorgestellten Doppelsäulenpaaren mit einfachen dorischen Kapitellen getrennten – Durchlässen – einem breiteren in der Mitte für Reiter und Kutschen (heute PKWs) und zwei schmaleren an der Seite für Fußgänger; die vor- und zurückspringende Architravzone ist mit einem Metopen-Triglyphenfries dekoriert. Die mittlere Ebene ist architektonisch annähernd gleich gestaltet, jedoch mit Fenstern versehen und deutlich reichhaltiger geschmückt (ionische Kapitelle, von Putten getragener Wappenschild im gesprengten Mittelgiebel); oberhalb der unterbrochenen Architravzone finden sich vier annähernd lebensgroße allegorische Statuen, die die Tugenden des Michaelsordens (Frömmigkeit, Ausdauer, Stärke und Treue) verkörpern. Im Kontrast zu den beiden plastisch gestalteten unteren Ebenen wirkt die obere Ebene flächig und nur wenig repräsentativ, denn anstelle der vorgestellten Doppelsäulen finden sich lediglich Pilaster mit korinthischen Kapitellen; außerdem sind die Fenster als einfache Rechteckfenster gestaltet. Der gesamte Bau schließt in einer umlaufenden Balustrade, deren eingezogener Mittelteil einen Sockel mit einer – ebenfalls vom Bildhauer Wilhelm Rottermondt geschaffenen – vergoldeten Statue des drachentötenden Erzengels Michael umschließt, zu dessen Seiten zwei weibliche Figuren stehen, die beide am Boden liegende männliche Unholde bezwingen: die linke hält ein Lamm Gottes im Arm während die rechte geflügelt und mit einer Lanze bewaffnet ist. Der gesamte Torbau wird überhöht von einem überkuppelten oktogonalen und rundum verglasten Laternenaufsatz.
Das Koblenzer Tor wurde in den Jahren 2005 und 2006 für ca. eine Million Euro vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz saniert. Dabei erneuerte man die Straßendecke, baute Rinnenabläufe ein und sanierte die Beleuchtung."
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[EN] "The representative Koblenz Gate is located in the baroque east wing (" gallery wing "). It is a baroque, three-storey gate, which is distinguished by its architecture, which is rather unadorned and not plastically shaped, of the main building. The Koblenz Gate was also referred to as "Michaelstor" because the large hall in the middle building level was originally used as a seat or assembly place for the order of the Knights of St. Michael.
The Koblenz Gate was inserted in 1751-1755 on behalf of Elector Clemens August by the Bonn master builder Michael Leveilly according to plans of François de Cuvilliés the Elder in the electoral castle. It was also the elector of Clemens August, who was the architect of many other baroque buildings in the region. He completed the construction of the Poppelsdorfer Schloss (1715-1740), begun by his uncle, Elector Joseph Clemens, and did not build this in today's district of Röttgen (1753-1755), the castles of Augustusburg and Falkenlust in Brühl (1723-1746) as hunting and summer locks. The small hunting lodge Entenfang near Berzdorf near Brühl was also mistakenly attributed to him for a long time.
The gate has three horizontal storey levels: the lower level, formed by a triumphal arch scheme and with rustic exterior walls, consists of three passages separated from pairs of twin columns with simple Doric capitals, a wider one for riders and carriages (now passenger cars) and two narrower ones The side for pedestrians; The back and forth architrave zone is decorated with a metopen triglyph frieze. The middle level is architecturally almost the same, but furnished with windows and much more richly decorated (Ionic capitals, the coat of arms worn by Putten in the sported middle gable); Above the interrupted architravone, there are four allegorical statues, which are almost life-size, representing the virtues of the Order of Michaels (piety, perseverance, strength and faithfulness). In contrast to the two plastically designed lower planes, the upper plane is flat and not very representative, because instead of the double columns, there are only pilasters with Corinthian capitals; In addition, the windows are designed as simple rectangular windows. The entire building is enclosed by a circulating balustrade, the central part of which is surrounded by a pedestal with a gilded statue of the Archangel Michael, also created by the sculptor Wilhelm Rottermondt, on whose sides there are two female figures which conquer both male monsters Left holding a lamb of God in the arm while the right is winged and armed with a lance. The whole gateway is exaggerated by an overlapped octagonal and all-round glass lantern attachment.
The Koblenzer Tor was renovated in 2005 and 2006 for about one million euros by the construction and real estate company NRW with the financial support of the German Foundation for Monument Protection. In the process, the street ceiling was renewed, gutter drains were reinstalled, and lighting was restored."
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