DE: Die Apollinariskirche liegt oberhalb der Stadt Remagen auf einer Anhöhe, die heute Apollinarisberg heißt. Am Fuß des Berges wurden 1892 christliche Gräber aus der Römerzeit entdeckt.
Neugotischer Bau im 19. Jahrhundert
Im Zug der Napoleonischen Kriege und der Säkularisation wurde 1802 die Propstei der Benediktiner aufgehoben. Nach der Aufhebung kauften 1807 die Brüder Sulpiz und Melchior Boisserée das gesamte Anwesen. Sie versteigerten im August 1836 den Besitz für 24.200 Taler an den Freiherrn Franz Egon von Fürstenberg-Stammheim, der 1840 in den Grafenstand erhoben wurde. Seine Pläne, in der vorhandenen alten Kirche ein Hauptwerk der neuen religiösen Malerei anzubringen, ließ sich nicht durchführen, da die Kirche baufällig war. Daher entschied er, die Kirche abzureißen und durch eine neue zu ersetzen. Die Grundsteinlegung war am 22. Juli 1839 und am 24. März 1857 wurde sie eingeweiht. Der Düsseldorfer Architekt Rudolf Wiegmann legte für den Bau einen Entwurf im neuromanischen Rundbogenstil vor. Die Neuromanik galt damals aber in katholischen Gebieten als protestantischer Baustil; deshalb entschied sich Franz Egon von Fürstenberg-Stammheim für die Neugotik, die als ein katholischer Baustil angesehen wurde. Er beauftragte den Architekten Ernst Friedrich Zwirner, der zu dieser Zeit in Köln den Kölner Dom fertig baute, mit dem Bau einer neugotischen Kirche mit möglichst vielen Wandflächen für die Fresken.
Bereits 1837 hatte der Bauherr Kontakt zu den Schülern des Malers Friedrich Wilhelm von Schadow – eines Sohns des Berliner Bildhauers Johann Gottfried Schadow – aufgenommen, der zu dieser Zeit Rektor an der Kunstakademie Düsseldorf war. Zu der Gruppe der Nazarener gehörten die Maler Ernst Deger, die Brüder Andreas Müller und Karl Müller sowie Franz Ittenbach. Fast zehn Jahre arbeiteten sie jeweils im Sommerhalbjahr an den umfangreichen Zyklen: 69 Bilder mit etwa 580 Figuren. Die Fresken bestehen aus den Hauptteilen: Das Leben Jesu, das Leben Mariens und das Leben des Hl. Apollinaris. Die Apsis wird dominiert von der Darstellung Jesus als Weltenrichter umgeben von Maria und Johannes dem Täufer. Unterhalb, in der Mitte, sind der Hl. Petrus und der Hl. Apollinaris, zu beiden Seiten die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Johannes und Lukas zu sehen, über den Seitenaltären: die Muttergottes und der Hl. Josef. Es entstand ein Gesamtkunstwerk, das auch heute noch einmalig ist.
Beim Bau der Kirche wurden im größeren Umfang vorgefertigte Gusseisen-Elemente benutzt. Die durchbrochenen Pyramidenhelme der Türme (Höhe 45 m), die Balustraden zwischen den Türmen, die Säulen der Orgelempore, die Chorschranken und die Geländer der Treppe zur Krypta stammen von der Gießerei Isselburger Hütte von Nering, Bögel u. Cie am Niederrhein.
Der Zweite Weltkrieg, von dem die Stadt Remagen wegen ihrer strategisch wichtigen Rheinbrücke stark betroffen war, hatte auch für die Apollinariskirche und das Kloster schwere Folgen. Durch eine V2, die in der Nähe einschlug, wurden Dächer und die Verglasung teilweise zerstört. Da die Reparaturen erst 1947 ausgeführt werden konnten, schädigte die eindringende Feuchtigkeit die Fresken schwer. Die Franziskaner boten der Bevölkerung in ihren Räumlichkeiten Schutz und standen ihr seelsorglich zur Seite.
Im Jahr 1972 wurden die Klostergebäude, in denen die Franziskaner lebten, abgerissen und ein neuer Konvent an der Stelle der ehemaligen Benediktinerpropstei, direkt nördlich der Kirche, errichtet. Mehrere Jahre langt diente es als „Juniorat“ für den Ordensnachwuchs, der an der Universität Bonn studierte. Seit 1985 wurde die Apollinariskirche umfangreich renoviert. Die Außenrenovierung konnte 2005 abgeschlossen werden. Seit Mitte 2005 fanden im Inneren der Kirche weitere umfassende Restaurierungsarbeiten statt. Die Renovierungsarbeiten wurden unter anderem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Förderverein der Apollinariskirche unterstützt.
Ende des Jahres 2006 verließen die Franziskaner Kloster und Kirche. Am zweiten Weihnachtstag wurden sie in einem feierlichen Pontifikalamt im Beisein von Weihbischof Jörg Michael Peters verabschiedet. Im Februar 2007 übernahm die Gemeinschaft der gekreuzigten und auferstandenen Liebe, ein niederländischer Orden aus Maastricht, die Betreuung des Wallfahrtsortes.
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EN: The Apollinariskirche lies above the city of Remagen on a hill, now called Apollinarisberg. At the foot of the mountain were discovered in 1892 Christian tombs from the Roman era.
Neo-Gothic building in the 19th century
In the course of the Napoleonic Wars and secularization, the propstei of the Benedictines were abrogated in 1802. After the abolition, the Sulpiz and Melchior Boisserée brothers purchased the entire estate in 1807. In August 1836, they auctioned the estate for 24,200 thalers to the Freiherrn Franz Egon von Fürstenberg-Stammheim, who was raised to the Grafenstand in 1840. His plans to present a major religious painting in the existing old church could not be carried out because the church was dilapidated. Therefore, he decided to tear down the church and replace it with a new one. The foundation was opened on July 22, 1839, and on 24 March 1857 it was consecrated. The architect from Düsseldorf, Rudolf Wiegmann, presented a design in Neuromani style. At the time, however, New Romanism was regarded as a Protestant architectural style in Catholic areas; So Franz Egon von Fürstenberg decided to go for Neo-Gothic, which was regarded as a Catholic architectural style. He commissioned the architect Ernst Friedrich Zwirner, who finished the Cologne Cathedral at that time in Cologne, to build a neo-gothic church with as many wall surfaces as possible for the frescoes.
As early as 1837, the builder had contact with the pupils of the painter Friedrich Wilhelm von Schadow - a son of the Berlin sculptor Johann Gottfried Schadow - who was at that time rector at the Kunstakademie Düsseldorf. Among the group of the Nazarenes were the painters Ernst Deger, the brothers Andreas Müller and Karl Müller as well as Franz Ittenbach. For almost ten years they worked on the extensive cycles in the summer half year: 69 pictures with about 580 figures. The frescoes consist of the main parts: the life of Jesus, the life of Mary and the life of St. Apollinaris. The apse is dominated by depicting Jesus as a world judge surrounded by Mary and John the Baptist. Below, in the middle, are St. Peter and St. Apollinaris, on either side the four evangelists Matthew, Mark, John and Luke, above the side altars: the Mother Gods and St. Joseph. A whole art work was created, which is still unique today.
In the construction of the church prefabricated cast iron elements were used on a larger scale. The perforated pyramid helmets of the towers (height 45 m), the balustrades between the towers, the pillars of the organ mound, the choir barriers and the balustrades of the staircase to the crypt originate from the foundry Isselburger Hütte of Nering, Bögel and Cie am Niederrhein.
The Second World War, which was severely affected by the town of Remagen because of its strategically important bridge over the Rhine, also had serious consequences for the Apollinaris Church and the monastery. Through a V2, which struck nearby, roofs and the glazing were partly destroyed. Since the repairs could only be carried out in 1947, the penetrating moisture damage the frescoes. The Franciscans offered shelter to the population in their rooms and stood by their pastoral care.
In 1972 the monastic buildings in which the Franciscans lived were demolished and a new convent was erected on the site of the former Benedictine pontifers, just north of the church. For several years, he served as a "Juniorate" for the Order of the Order, who studied at the University of Bonn. Since 1985 the Apollinariskirche has been extensively renovated. The exterior renovation was completed in 2005. Since the middle of 2005 further extensive restoration work has taken place inside the church. The renovation work was supported by, among others, the German Foundation for the Protection of Historical Monuments and the Friends of the Apollinaris Church.
At the end of 2006 the Franciscan monastery and church left. On the second day of Christmas, they were passed in a solemn pontifical office in the presence of auxiliary bishop Jörg Michael Peters. In February 2007, the community of crucified and risen love, a Dutch order from Maastricht, took over the care of the place of pilgrimage.