Rheinwiesenlager - Miesenheim - RLP - Germany
Posted by: Groundspeak Premium Member CADS11
N 50° 24.783 E 007° 25.005
32U E 387510 N 5585755
Plaidt/Miesenheim (PWTE A14)
Waymark Code: WMTF8F
Location: Rheinland-Pfalz, Germany
Date Posted: 11/15/2016
Published By:Groundspeak Premium Member T0SHEA
Views: 2

DE: Die Rheinwiesenlager waren Gefangenenlager der USA, Großbritanniens und Frankreichs im Rheinland am Ende des Zweiten Weltkriegs. In ihnen wurden unterschiedliche Gruppen von Gefangenen vorübergehend inhaftiert. Sie existierten von April bis September 1945 und unterschieden sich während dieser Zeit maßgeblich in Größe, Ausstattung und Lage.

Standorte der Rheinwiesenlager

Andernach
Bad Kreuznach
Biebelsheim
Böhl-Iggelheim
Büderich
Dietersheim
Diez
Hechtsheim
Heidesheim am Rhein
Koblenz
Ludwigshafen-Rheingönheim
Plaidt/Miesenheim
Planig
Remagen
Rheinberg
Siershahn
Sinzig
Urmitz
Wickrathberg
Winzenheim/Bretzenheim
Zahlbach

Geschichte
Nach dem Scheitern der Ardennenoffensive und der Zerschlagung des Ruhrkessels waren hunderttausende Wehrmachtsoldaten in Kriegsgefangenschaft geraten. Im Anschluss an die deutsche Kapitulation befanden sich 3,4 Millionen Menschen in US-Gewahrsam. Ursprünglich planten die Alliierten, ihre Häftlinge bis Kriegsende nach England zu schaffen, um sie dort zu versorgen. Aufgrund der schieren Anzahl der Inhaftierten erschien es aber geeigneter, die Gefangenen in Deutschland festzusetzen. Darum wurden etwa zwanzig Kriegsgefangenenlager entlang des Rheins errichtet. Die Möglichkeit zurück ins Reich zu fliehen und im Untergrund Widerstand zu leisten, erschwerte man durch Anlage der Haftanstalten am westlichen Flussufer. Obwohl die meisten Lager am (linken) Ufer des Rheins lagen, was auch ihren Namen prägte, trifft dies z. B. auf die Lager bei Bad Kreuznach oder Siershahn nicht zu. Die offizielle Bezeichnung lautete „Prisoner of War Temporary Enclosures“.
Die Lager entstanden von April bis Juni 1945 und wurden nach einem einheitlichen Schema errichtet. Am Rande eines Dorfes, welches in der Regel einen Bahnanschluss hatte, wurde eine offene Ackerfläche abgegrenzt. Dieses Areal unterteilten die Verantwortlichen mit Masten und Stacheldraht in zehn bis zwanzig Camps, die Platz für fünf- bis zehntausend Häftlinge boten. Feldwege wurden zu Lagerstraßen umfunktioniert und angrenzende Gebäude dienten der Verwaltung, als Küchen und Krankenstationen. Die Kriegsgefangenen mussten ihre soldatische Feldausrüstung abgeben und waren darum gezwungen, sich Erdlöcher als Schlafstätten zu graben. Mit der Bewachung der Lager war die 106. Infanterie-Division (106th Infantry Division) des amerikanischen Heers beauftragt, die auf eine Divisionsstärke von 40.000 Mann aufgestockt worden war und zusätzliche Transporteinheiten erhalten hatte, um Nahrung in die Lager zu schaffen. Die Transportkapazität reichte nicht aus, mit der Organisation der Lager war die Division völlig überfordert, weshalb diese den deutschen Gefangenen überlassen wurde.[1] Die interne Verwaltung der Lager überließen die Amerikaner den deutschen Gefangenen: Lagerleiter, Lagerpolizei, Ärzte, Köche, Arbeitskommandos, etc. waren von Deutschen besetzte Posten.
Nach mehreren Wochen wurden diejenigen aus den Lagern entlassen, die politisch unverdächtig waren: Hitlerjungen und Frauen. Danach wurden bestimmte Berufsgruppen entlassen, die für den Wiederaufbau wichtig waren: landwirtschaftliche Arbeiter, LKW-Fahrer, Bergleute. Ende Juni 1945 wurden einige Lager bereits wieder aufgelöst: Remagen, Böhl-Iggelheim und Büderich. Diese erste Entlassungswelle wurde aber wieder gestoppt.
Im April und Anfang Mai 1945 war die Versorgung nur unregelmäßig und reichte nicht, danach besserte sie sich langsam. Erst im Juni gab es ausreichende Essensportionen. Im Verlaufe von Mai und Juni erhielten alle Lager Latrinen, Küchen und Krankenreviere. Dreck, Nässe, Unterernährung und unhygienische Umstände führten zu Krankheiten. Der Ausbruch von Seuchen wurde von den Amerikanern verhindert, indem sie das Trinkwasser chlorten, alle Gefangenen mit DDT entlausten und reichlich Seife und Toilettenpapier zur Verfügung stellten.[2]
Das Hauptquartier der alliierten Streitkräfte in Nordwesteuropa (SHAEF) bot Frankreich, das an die USA mit der Forderung herangetreten war, 1,75 Millionen Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter zu erhalten, die Übernahme der Rheinwiesenlager an. Bis zum 10. Juli 1945 wurden die Lager an die Franzosen übergeben, die Briten hatten die Lager in ihrer Zone bereits bis zum 12. Juni übernommen. Die Kriegsgefangenen wurden nach Frankreich transferiert, soweit sie nicht als arbeitsuntauglich an Ort und Stelle entlassen wurden. Bis etwa Ende September 1945 waren sowohl die britischen als auch die französischen Lager aufgelöst. Lediglich das Lager Bretzenheim bei Bad Kreuznach diente noch bis 1948 für die aus Frankreich heimkehrenden Kriegsgefangenen als Durchgangslager.

Lagerbedingungen
Die Ernährung und die hygienischen Verhältnisse in diesen Lagern, eingezäunten verschlammten Wiesen unter freiem Himmel, auf denen die Gefangenen mangels Baracken in offenen Erdlöchern lebten, waren schlecht bis katastrophal. Reguläre Soldaten waren durch den Kriegsdienst meist abgehärtet und kamen mit den Bedingungen leichter zurecht. Versuche des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) den Gefangenen zu helfen, wurden von den Amerikanern abgewehrt, dem IKRK wurde der Zutritt zu den Lagern verwehrt, da es von der US-amerikanischen Besatzungsmacht nicht erwünscht war, Abgesandte des IKRK die Zustände in den Lagern sehen zu lassen.
Der völkerrechtlich nicht definierte Status DEF (entwaffnete feindliche Streitkräfte) wurde auf die meisten deutschen Soldaten angewandt, die von den US-Streitkräften erst nach der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 gefangen gesetzt wurden.[4] SS-Angehörige sowie verdächtige Personen wurden jedoch grundsätzlich nicht zu DEF erklärt.[5] Die Verpflegung der DEF war an der der ebenfalls durch die USA versorgten „Displaced Persons“, ehemalige NS-Zwangsarbeiter, bemessen und entsprach etwa 1500 kcal pro Tag.[6] Die Lebensmittelrationen der deutschen Zivilbevölkerung im Frühjahr 1945 lagen im Vergleich bei ungefähr 1000 kcal. Der größte Teil der Gefangenen, so etwa Angehörige des Volkssturms und der Hitler-Jugend, wurde bereits nach kurzer Zeit entlassen, andere als DEF deklarierte deutsche Einheiten sollten organisatorisch intakt gehalten und als Arbeitskräfte für die amerikanische Armee eingesetzt oder an andere Alliierte überstellt werden.
Außerdem beschlossen die USA und Großbritannien 1943, jeweils die Hälfte der Gefangenen zu übernehmen. Diese Rahmenbedingungen bestanden auch noch 1945. Als aber die Alliierten den Rhein überschritten hatten, stieg die Zahl der Gefangenen in einem solchen Maße an, dass die Briten sich sträubten, ihren Anteil zu übernehmen. Die USA übernahmen zunächst alle Gefangenen und legten die amerikanischen Rheinwiesenlager an. Von Kritikern wird die anfangs äußerst mangelhafte Versorgung der Lager mit Nahrungsmitteln als Plan der Amerikaner angesehen, der mit dem Status der DEF in Zusammenhang stehe. Der Status DEF wurde von der amerikanischen Armeeführung im Frühjahr 1946 wieder abgeschafft und durch „Kriegsgefangener“ (prisoner of war, POW) ersetzt. Auffassungen, die katastrophale Situation in den Rheinwiesenlagern habe als wesentliche Voraussetzung den DEF-Status, wurden von Wissenschaftlern in der Auseinandersetzung mit den Thesen von James Bacque zurückgewiesen. Die meisten Gefangenen in den Rheinwiesenlagern waren ursprünglich keine DEF, sondern als Kriegsgefangene eingestuft.

EN: The Rheinwiesenlager (English: Rhine meadow camps), were a group of 19 camps built in the Allied-occupied part of Germany by the U.S. Army to hold captured German soldiers at the close of the Second World War. Officially named Prisoner of War Temporary Enclosures (PWTE), they held between one and almost two million surrendered Wehrmacht personnel from April until September 1945. Prisoners held in the camps were designated Disarmed Enemy Forces not POWs. The decision had been taken in March 1943 by SHAEF commander in chief Dwight D. Eisenhower because of the logistical problems adhering to the Geneva Convention (1929). By not classing the hundreds of thousand of captured troops as POWs, the problems associated with accommodating so many prisoners of war according to international treaties governing their treatment was negated.
Most estimates of German deaths in these camps range from 3,000 to 10,000. Many of these died from starvation, dehydration and exposure to the weather elements because no structures were built inside the prison compounds.

Background
By early 1945 half of almost all German soldiers taken prisoner in the West were held by U.S. forces, while the other half were taken by the British. But in late March 1945 as Allied forces struck into the heart of Germany after crossing the Rhine at Remagen, the number of German prisoners being processed caused the British to stop accepting any more prisoners in their camps. This forced the U.S. Army to take immediate action and establish the Rheinwiesenlager in the western part of Germany.
The creation of the camps was made easier because prisoners would be deemed as Disarmed Enemy Forces (DEFs), a decision that had been taken in March 1943 by Eisenhower. Furthermore, all captured soldiers would no longer have the rights of prisoners of war guaranteed by the Geneva Convention because they belonged to a State that ceased to exist.
The camps were also established to stop any German insurgency following the surrender of Nazi Germany on 8 May 1945. The Allied leadership were worried that die-hard Nazi units might try to mount an effective guerrilla campaign against the occupation. Historian Perry Biddiscombe believed the decision to keep hundreds of thousands of men in poor conditions of the Rheinwiesenlager camps was "mainly to prevent Werwolf activity" in post-war Germany.[2]

Listings are from north to south with official number
A4 Büderich
A1 Rheinberg
A9 Wickrathberg
A2 Remagen (the Golden Mile)
A5 Sinzig
Siershahn
A11 A14 Andernach
Diez
A13 Urmitz
A10 Koblenz
A8 Dietersheim
A12Heidesheim
A6 Winzenheim/Bretzenheim
A16 A17Hechtsheim
A7 A15 Biebelsheim
A3 Bad Kreuznach
C1 Ludwigshafen
C2 Böhl-Iggelheim
C3 C4Heilbronn

Camp construction
In the beginning, there were plans to bring the prisoners of war to Britain, where they would remain until capitulation, because there they could be better provided for. After the failure of the Ardennes offensive, 250,000 German soldiers surrendered. After the breakdown of the Ruhr pocket another 325,000 were taken prisoner. After capitulation there were 3.4 million German soldiers in the custody of the Western Allies. With such large numbers of prisoners, it seemed more logical to keep them in Germany.
The camps were founded in April 1945 and remained in existence until September. There was a similar plan for the construction of all the camps. Open farmland close to a village with a railroad line was enclosed with barbed wire and divided into 10 - 20 camps, each housing 5,000 to 10,000 men. Existing field paths were used as streets of the camp and surrounding buildings as the administration, kitchen and hospital. The prisoners of war, forced to surrender their equipment, had to dig holes in the earth by hand in which to sleep. Soon the camps were grossly overcrowded; e.g., Camp Remagen, intended for 100,000, grew to 184,000 prisoners.

Operations and management
To circumvent international regulations that dealt with the handling of POWs, the surrendered forces were termed "Disarmed Enemy Forces" (DEF) and the term "Prisoners of war" (POW) was not applied. Due to the numbers of prisoners, the Americans transferred internal control of the camps over to the Germans. All administration such as doctors, cooks and work forces were all undertaken by the prisoners. Even the armed guards were former troops from the Wehrmacht's Feldgendarmerie and Feldjägerkorps. Known as Wehrmachtordnungstruppe (English: Armed Forces Order Troop), they received extra rations for preventing escapes and keeping order in the camps. In June 1946, these military police would be the last German soldiers to officially surrender their arms.
Within weeks of the camps being established, some prisoner releases were started. First to be allowed to leave were members of the Hitlerjugend and female personnel who were deemed to have no affiliation with the Nazi Party. Professional groups, such as farmers, drivers and miners, soon followed because they were urgently required to assist in the reconstruction of German infrastructure. By the end of June 1945, the camps at Remagen, Böhl-Iggelheim and Büderich had been emptied.
On 12 June 1945, the British forces took control of the two Rheinwiesenlager camps designated to be in the British Zone. On July 10, 1945, all releases were halted after SHAEF handed control over of the camps to the French. The deal was struck because the government of Charles de Gaulle wanted 1.75 million prisoners of war for forced labor in France. In total roughly 182,400 prisoners from Sinzig, Andernach, Siershahn, Bretzenheim, Dietersheim, Koblenz, Hechtzheim and Dietz were given to France.[6] The British handed over those fit for work from the two camps it controlled at Büderich and Rheinberg, while releasing the remainder.
By the end of September 1945 nearly all the Rheinwiesenlager camps had been closed. Only a camp at Bretzenheim near Bad Kreuznach remained open until 1948 serving as a transit camp for German prisoners released from France.
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