Johanna Hanna Speier — Rotenburg a. d. Fulda, Germany
Posted by: prussel
N 50° 59.780 E 009° 43.621
32U E 551018 N 5649669
Stolpertein für Johanna Hanna Speier vor den Haus Altstadtstraße 16 in Rotenburg an der Fulda
Waymark Code: WMRX3K
Location: Hessen, Germany
Date Posted: 08/16/2016
Views: 1
HIER WOHNTE
JOHANNA HANNA
SPEIER
JG. 1891
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 6.10.1944
AUSCHWITZ
Hanna Speier, geboren am 12.1.1891, war die Tochter von Moses Speier, der Jettchen Gans geheiratet und mit ihr vier Kinder hatte. Die Familie lebte in der Altstadtstraße 16, wo sie einen kleinen Lebensmittelladen führte, aber auch Kurzwaren verkaufte. Moses Speier stammte aus Guxhagen, das Haus Altstadtstraße 16 war schon seit vielen Jahrzehnten im Besitz der Vorfahren seiner Frau.
Hanna und ihre Schwägerin Berni kümmerten sich um das Ladengeschäft, während ihr Bruder Adolf Speier per Motorrad Hausbesuche bei der Kundschaft in den umliegenden Dörfern machte. Als im Oktober 1938 die Verlängerung seines Gewerbescheins verweigert wurde, zog sie mit ihrer betagten Mutter (geb. 1860) und der Familie ihres Bruders Adolf zu dessen Schwägerin Bertha Nussbaum nach Hersfeld (dortige Adresse Hanfsack 2). Nach kurzer Zeit mußten die nach Hersfeld Geflüchteten erkennen, daß sie dort keine besseren Lebensbedingungen vorfanden, so daß am 17. April 1939 ein neuer Umzug stattfand - nach Frankfurt am Main.
Im Mai/Juni 1942 wurde dann Hannas Frankfurter Aufenthalt gewaltsam beendet, als sie mit ihrem Bruder Adolf und dessen Frau Berni nach Theresienstadt deportiert wurde und von dort im Oktober 1944 in die Gaskammern von Auschwitz. Hannas Mutter blieb Theresienstadt und Auschwitz erspart, sie starb am 7. Mai 1941 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Frankfurt, Eckenheimer Landstraße, bestattet.
Quelle: Stolpersteine in Rotenburg an der Fulda