Kreuzweg Apollinarisberg - Remagen - RLP - Germany
Posted by: Groundspeak Premium Member CADS11
N 50° 34.830 E 007° 13.290
32U E 374085 N 5604686
Oberammergauer Künstler Max Schauer erneuerte von 50 Jahren den ersten Kreuzweg
Waymark Code: WMR1Z0
Location: Rheinland-Pfalz, Germany
Date Posted: 04/30/2016
Published By:Groundspeak Premium Member saopaulo1
Views: 7

DE: Einige von ihnen sieht man von der B 9 aus, und wer, eingangs der Bergstraße rechts in den Leepfad biegend, der Fürstenbergstraße folgt, kann sie dahinter gar nicht verfehlen, jene 14 Kreuzwegstationen, die bis zur Apollinariskirche hochführen.
Seit mehr als 30 Jahren versammeln sich Remagener Christen am Passionssonntag an der Marienkapelle "in der Lee", um gemeinsam Jesu Kreuzweg auf dem Pilgerweg nachzugehen und zu beten. Frühere Gläubige frequentierten ihn mehrfach in der Fastenzeit.
Der Weg ist weder sonderlich steil noch lang. Doch seine Steigung erinnert an die Via Dolorosa in Jerusalem, wo Jesus nach christlicher Überlieferung das Kreuz, an das er geschlagen wurde, auf sich nahm und es vom Haus des Statthalters Pontius Pilatus zum Hinrichtungshügel Golgota trug. Schon im 14. Jahrhundert leiteten die Franziskaner auf dem Leidensweg Christi in Jerusalem Prozessionen für Pilger.
Diese trugen sie in ihre Heimatländer. Denn das Kreuz und die Auferstehung sind der Kern des Christentums, da Gott in der Selbsterniedrigung bis in den Tod die Sünden der Menschheit auf sich nahm oder/und, nach jüngerer Akzentsetzung, damit seine unendliche Liebe und sein Mitgehen mit den Menschen durch den Tod hindurch aufzeigte.
Um 1600 erlebten Kreuzwege eine Ausweitung von meist sieben auf vierzehn Bildstationen, die Jesu Weg bis zur Grablegung anschaulich machten. Nachdem Papst Clemens XII. diese auf den spanischen Franziskanermönch Antonius Daza zurückgehende Form 1731 als verbindlich erklärte, entstanden an vielen Franziskanerklöstern Kreuzwege. Verständlich, dass auch die seit März 1857 auf den Apollinarisberg lebenden Franziskanerbrüder sehnlichst danach strebten, "den Aufgangsweg zum Berge in einen Stationsweg auszugestalten", wie Pater Athanasius Bierbaum, Chronist des Klosters, 1907 schrieb.
Dafür gewann man den Bildhauer Jakob Michels. Zur Weihe am 25. März 1865, "bewegte sich eine gewaltige Prozession den Berg hinan" - Auftakt für die Prozessionen, welche die Patres an den Sonntagen der Fastenzeit und am Karfreitag hielten, während die damalige Remagener Jugend sich zusätzlich mühte, "besonders in der Vorbereitungszeit zur ersten hl. Kommunion häufig und andächtig den Berg hinaufzupilgern".
Die mehrfarbigen Bildreliefs der neugotischen Stationshäuschen lehnten sich an den international meist kopierten Kreuzweg Joseph von Führichs für eine Prager Kirche an. Im Zweiten Weltkrieg wurden sie stark beschädigt, so dass Anfang der 1950er Jahre Peter Terkatz aus Bad Honnef Ersatz fertigen sollte. Aber der Landeskonservator gab der Gemälde-Restaurierung in der Kirche den Vorrang und Terkatz starb im August 1954, so Raymund Fobes im Internetauftritt des Fördervereins der Apollinariskirche. Vor 50 Jahren erhielt dann Max Schauer aus Oberammergau den Auftrag. Von Jakob Michels blieben lediglich die ursprüngliche Kreuzigungsszene mit Johannes und der Gottesmutter sowie die Lavakrotzen-Kapellen der Pieta mit dem Gekreuzigten und dem Heiligen Grab, also die Stationen 12 bis 14, erhalten.
Von Schauer stammen dagegen die weißen Stationshäuschen I bis XI mit dunklen Bronzereliefs. Man muss schon näher treten, für Kreuzweggänger ohnehin selbstverständlich, um die reduzierten kantigen Figuren und ihre expressiv gesteigerte Mimik - besonders bei den Stationen IX bis XI - zu erkennen.
Da verzieht ein Mann bei Jesu drittem Fall unter dem Kreuz sein Gesicht zu einem niederträchtigen Grienen. Kleiderräuber mit rohen, gierige Visagen umstehen den elendig bloßgestellten Verurteilten. Und feixend greift der Scherge zum Hammer, um ihn brutal ans Kreuz zu nageln.
Wer aber war Max Schauer? In der Region ist einzig die Herkunft Oberammergau überliefert. Dabei wurde sein Kreuzweg am ersten Wallfahrtssonntag 1964 eingeweiht, im selben Jahr, in dem man die 800-Jahr-Feier der Übertragung der Apollinarisreliquien beging. Keine Einzeldarstellung würdigt seine Leistung, kein Heimatjahrbuchaufsatz ist ihm gewidmet. Doch in Oberammergau, wo er am 27. Mai 1903 zur Welt kam und 1977 starb, erinnern sich Sohn und Tochter lebhaft an seine Künstlerpersönlichkeit.
"Viel Sakrales", darunter zahlreiche Kreuzwege, habe der Vater gemacht, der Architektur an der Kunstakademie München studierte und dazu eine Schreinerausbildung absolvierte, weiß Georg Schauer. Als Architekt gestaltete Max Schauer nach dem Krieg Innenräume der Gastronomie. Außerdem leitete ab 1930 den von seinem Vater Sebastian Schauer 1898 gegründeten Betrieb. "Das war ein Schnitzerladen mit Holzbildhauerei und Schnitzerwerkstatt.
Es wurde alles hergestellt, was es an Holzfiguren gibt, vom sakralen Holzschnitzwerk bis profanen Holzarbeiten". Tochter Anneliese, die dort als ausgebildete Holzschnitzerin und -malerin arbeitete, hat teilweise sogar noch die Maße der Werke ihres Vaters im Kopf. Sie unterscheidet ganz klar: "Er war ein Künstler, ich habe Handwerk gemacht". 1954 habe er noch "ganz naturalistisch" gearbeitet.
In den 1960ern kehrte sich der Stil ins Expressive. "Der Vater war impulsiv, wie seine Kreuzwege", sagt Anneliese Schauer. "Seine markanten Gesichter wurden insgeheim in der Werkstatt ?Henkergesichter? genannt." Er war immer auf der Suche nach ausdruckstarken Physiognomien. Das übertrug sich auf die Tochter, die auf der Straße immer mal wieder innehielt und dachte "das wäre ein Gesicht für den Vater".
(Aus: (visit link) )

EN: Some of them can be seen from the B 9, and who, at the outset of the mountain road right bending in the Leepfad who Fürstenbergstraße follows, they can not miss behind those 14 Stations which are leading to the Apollinaris Church.
For more than 30 years, Remagen Christians gather on Passion Sunday at the Lady Chapel "in Lee" to pursue together Jesus crossroads on the pilgrimage and pray. Earlier believers frequented him several times during Lent.
The path is not particularly steep nor long. But his pitch reminiscent of the Via Dolorosa in Jerusalem, where Jesus according to Christian tradition, the cross on which he was beaten, took upon himself and carried it from the house of the governor Pontius Pilate for execution Calvary's hill. Already in the 14th century led the Franciscans on the Passion of Christ in Jerusalem processions of pilgrims.
These they carried to their home countries. Because the cross and resurrection are the core of Christianity because God until death took place in the self-abasement the sins of mankind to itself and / or, according to more recent accentuation, so his infinite love and be walking with the people through death pointed.
In 1600 experienced Kreuzwege an extension of usually seven to fourteen image stations that made Jesus' way clear to the burial. After Pope Clement XII. this goes back to the Spanish Franciscan monk Antony Daza form in 1731 declared as binding, emerged at many Franciscan monasteries crossroads. It is understandable that the people living on the Apollinarisberg since March 1857 Franciscan brothers eagerly aspired, "the Aufgangsweg the mountains in a Stationsweg embody" as Father Athanasius Bierbaum, chronicler of the monastery in 1907 wrote.
For this you won the sculptor Jacob Michels. To consecration on March 25, 1865 "is a huge procession moved up the hill" - a prelude to the processions, which kept the Fathers on Sundays during Lent and on Good Friday, while the former Remagen Youth additionally struggled, "particularly in the preparation time to the first hl. Communion frequently and reverently hinaufzupilgern the mountain ".
The multicolored image reliefs of neogothic station house leaned against the internationally most copied crossroads Joseph of guiding ego for a church in Prague. During World War II they were badly damaged, should produce so that in the early 1950s Peter Terkatz from Bad Honnef replacement. But the public curator gave the painting restoration in the Church and the primacy Terkatz died in August 1954 as Raymund Fobes on the website of the Association of Apollinaris Church. 50 years ago, then got Max shower of Oberammergau the job. From Jacob Michels only remained the original crucifixion scene with John and the Blessed Mother and the Lavakrotzen Chapels of Pieta with the Crucified and the Holy grave, so the stations 12 to 14, received.
From nearby, however, the white house station I to XI with dark bronze reliefs originate. You have to come closer to the crossroads goers anyway of course, to the reduced-edged characters and their expressive increased expression - to XI particularly at stations IX - to recognize.
Since man contorts in Jesus third case under the cross his face into a wicked smirk. Dresses robber with crude, greedy visages stand about the miserable merely asked convicted. And smirking engages the henchman to hammer to brutally to nail him to the cross.
Who was Max showers? In the region of origin Oberammergau is only handed down. Yet his way of the cross on the first pilgrimage Sunday, 1964 was opened, in the same year in which was celebrated the 800th anniversary of the transfer of the relics Apollinaris. No single view recognizes its performance, no home yearbook article is dedicated to him. But in Oberammergau, where he arrived on 27 May 1903 to the world and in 1977 died, son and daughter remember vividly his artistic personality.
"Much Sacred", including numerous cross-roads, did the father who studied architecture at the Munich Art Academy and graduated to a carpenter training, says Georg Schauer. As an architect-designed shower Max after the war interiors gastronomy. In addition, since 1930 headed the founded by his father Sebastian Schauer 1898 operation. "That was a carver shop with wood sculpture and carving workshop.
. Every effort has been made, what is there to wooden figures, from the sacred wood carving to profane woodwork "daughter Anneliese that there as educated wood carver and -malerin worked, has in some cases even the extent of the works of her father in the head it differs clearly.: "he was an artist, I made crafts". 1954 he was still working "quite naturalistically".
In the 1960s, the style came into the expressive. "The father was impulsive as his crossroads," said Anneliese shower. "His striking faces were secretly in the workshop? Hangman faces? Called." He was always looking for expressive physiognomy. This was passed on to the daughter, who stopped on the road from time to time and thought "that would be a face of the Father".
Type of publication: Newspaper

When was the article reported?: 03/29/2013

Publication: General-Anzeiger Bonn

Article Url: [Web Link]

Is Registration Required?: no

How widespread was the article reported?: regional

News Category: Arts/Culture

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