Familie Levin, Flensburg, Germany
Posted by: Groundspeak Premium Member Woody Woodpin
N 54° 46.932 E 009° 25.819
32U E 527675 N 6070640
Vier von 23 Stolpersteinen in Flensburg, verlegt am 23. August 2004
Waymark Code: WMQCT2
Location: Schleswig-Holstein, Germany
Date Posted: 02/06/2016
Published By:Groundspeak Premium Member bluesnote
Views: 3

Familie Levin
Leopold Levin, Jahrgang 1856,
Vally Irene Creveld, geboren am 06.03.1889, ermordet am 14.01.1943 in Ausschwitz
Edgar Moses Levin, geboren am 20.01.1895, ermordet 24.01.1939 in Sachsenhausen

Der Kaufmann Leopold Levin versuchte sich in der Unterhaltungsbranche. 1889 übernahm er das am oberen Südergraben gelegene Restaurant mit Konzertgarten Tivoli. In der gewaltigen Sängerhalle fanden sowohl Musik- und Theateraufführungen sowie Basare und festliche Zusammenkünfte statt. Dazu gehörte die im Februar stattfindende große Prämien-Maskerade mit anschließendem Fastnachtsball. Levin war zuerst Pächter, ab 1896 Eigentümer des Betriebs. Mit dessen Erwerb hatte er sich finanziell aber wohl übernommen; jedenfalls fand 1899 eine Zwangsversteigerung statt. Anschließend betätigte er sich als Haus- und Grundstücksmakler. Mit nur 54 Jahren verstarb er 1909 und wurde in Rendsburg auf dem jüdischen Friedhof beigesetzt.

Lola Hartkäse, geborene Levin, am 10.05.1896.
Während der NS-Zeit ließen sich etwa 20 Prozent der in sogenannten Mischehen lebenden arischen Männer und Frauen scheiden, was zur schonungslosen Verfolgung ihrer jüdischen Partner führte. Zu diesem Personenkreis gehörte der Bäckermeister Bruno Hartkäse, der seit 1920 mit der in Flensburg geborenen Lola Levin verheiratet war. Hartkäse reichte erstmals am 15. Dezember 1940 beim Landgericht Hamburg Klage auf Scheidung seiner Ehe ein. Die Eheleute einigten sich vor einem Sühnegericht die Angelegenheit bis Kriegsende auf sich beruhen zu lassen. Am 16. April 1943 reichte er allerdings erneut Klage ein. Die Ehe wurde daraufhin am 25. Mai 1943 aufgehoben. Am 9. Juni 1943 wurde Lola Hartkäse nach Theresienstadt, am 15. Mai 1944 weiter in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt; sie gilt als verschollen.

Lilly Meyer, geboren 11.02.1888
Lilly Mayer, die Schwester von Lola, wurde am 06. Dezember 1941 nach Riga deportiert.

Seit August 2004 erinnern 4 Stolpersteine an das Schicksal der Familie.


Quellen:
Juden in Flensburg, Bettina Goldberg unter Mitarbeit von Bernd Philipsen; Schriftenreihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte; Band 62; S. 21, 26, 86
Ausgebürgert, Ausgegrenzt, Ausgesondert; Jüdische Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes; Bernd Philipsen, in Flensburger Beiträge zur Zeitgeschichte 3, Hg. Stadtarchiv Flensburg u.a., Flensburg 1998, hier S. 250 f
Year/Jahrgang: 06/09/1943

Deported to:
Riga Theresienstadt Auschwitz


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