Adolf Moritz Steinschneider — Frankfurt am Main, Germany
Posted by: prussel
N 50° 06.373 E 008° 40.369
32U E 476603 N 5550491
Stolperstein für Adolf Moritz Steinschneider vor dem Haus Untermainkai 20 in Frankfurt am Main
Waymark Code: WMPYHE
Location: Hessen, Germany
Date Posted: 11/11/2015
Views: 6
HIER WOHNTE
ADOLF MORITZ
STEINSCHNEIDER
JG. 1894
EXIL 1933
SCHWEIZ
ERMORDET 1944 IN
FRANKREICH
Geboren 20.6.1894 in Berlin als ältester Sohn einer liberalen jüdischen Familie (der Großvater ist der berühmte Judaist Moritz Steinschneider) kommt Steinschneider nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erstmals aktiv mit der Politik in Berührung. Seine Teilnahme am Spartakusaufstand in Berlin bringt ihn für zehn Monate ins Gefängnis. Er studierte in Berlin und München Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Ab 1926 war er Rechtsanwalt in Frankfurt am Main und verteidigte in politischen Prozessen zahlreiche Linke. Er war Mitbegründer der Roten Hilfe und der deutschen Liga für Menschenrechte.
Im Februar 1933 emigrierte er zusammen mit seinen Brüdern Gustav und Karl in die Schweiz. In der Schweiz verliert er wegen seines politischen Engagements im Juni 1935 das Asylrecht und lebt fortan in Paris. Nach der Besetzung des Landes durch die deutschen Truppen gelingt Steinschneider im Juni 1940 auf abenteuerlichen Wegen die Flucht in den Süden Frankreichs. Unter dem Vichy-Regime muß er an verschiedenen Orten Zwangsarbeit leisten, bis man ihn im Sommer 1942 krankheitshalber entläßt und er zu seiner Lebensgefährtin und Tochter in das Städtchen Bellac bei Limoges ziehen kann. Nach zwei relativ ruhigen Jahren wird Adolf M. Steinschneider beim dem Versuch, sich vor heranziehenden SS-Truppen zu verstecken am 11. Juni 1944 in der Nähe von Bellac gefangen genommen und erschlagen.
Quelle: Initiative Stolpersteine
Frankfurt am Main e.V.
Deported to:
1944 in France
Year/Jahrgang: Not listed
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