Karl, Klara und Günther Kaufmann — Frankfurt am Main, Germany
Posted by: Groundspeak Premium Member prussel
N 50° 07.341 E 008° 41.144
32U E 477534 N 5552281
Stolpersteine für Karl Kaufmann, Klara Kaufmann, geb. Diebach, und Günther Kaufmann vor dem Haus Oberweg 4 in Frankfurt am Main
Waymark Code: WMNM1F
Location: Hessen, Germany
Date Posted: 04/01/2015
Published By:Groundspeak Regular Member Bernd das Brot Team
Views: 2

HIER WOHNTE
KARL KAUFAMNN
JG. 1893
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

HIER WOHNTE
KLARA KAUFMANN
GEB. DIEBACH
JG. 1895
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

HIER WOHNTE
GÜNTHER KAUFAMNN
JG. 1922
1939 NACH ROTTERDAM
DEPORTIERT 1944
THERESIENSTADT
AUSCHWITZ
ERMORDET 4.5.1945
KZ DACHAU

Karl Kaufmann, geboren am 31.7.1893 in Langendiebach, absolvierte nach der Schulausbildung eine Lehre bei der Lederhandlung "Oberdoerfer" in Frankfurt, anschließend war er für den Ausbildungsbetrieb als Reisender tätig. Er war wegen einer Kopfverwundung schwer kriegsbeschädigt aus dem Ersten Weltkrieg heimgekehrt. Klara Kaufmann, geboren am 28.5.1895 in Wertheim am Main, besaß seit etwa 1920/21 das Schuh-, Schuhbedarfs- und Ledergeschäft "I.H. Albert Nachfolger" in Büdingen, Marktplatz 3, das die Eheleute nach der Heirat 1922 gemeinsam betrieben.
Sie wohnten sie am Marktplatz 9, im November 1927 erwarben sie das Grundstück Bahnhofstraße 16, das sie 1929 mit einem Wohn- und Geschäftshaus bebauten. Neben den Geschäftsräumen umfaßte es eine selbst bewohnte Fünf-Zimmer-Wohnung sowie eine vermietete Vier-Zimmer-Wohnung. Dort betrieben sie eine eigene Reparaturwerkstatt, beschäftigten Gesellen und Lehrlinge. Erheblicher Umsatzrückgang seit den Boykotten 1933 und verfolgungsbedingte Betriebsaufgabe Mitte 1935 nach mehrfachen tätlichen Übergriffen auf das Geschäft, bei denen Schaufenster zertrümmert und Waren geplündert wurden. Die Eheleute besaßen eine Opel-Limousine und beschäftigten einen Chauffeur, da Karl Kaufmann auf Grund seiner Kriegsverletzung nicht selbst fahren konnte. Ferner beschäftigten die Eheleute ein Kindermädchen und ein Dienstmädchen, da die Ehefrau im Geschäft tätig war.
Das Haus mußte im Juni 1935 verfolgungsbedingt für 43.000 Goldmark an die Büdinger Volksbank verkauft werden, von denen nach Abzug von Hypotheken 16.000 Goldmark bar ausgezahlt wurden. Anschließend Umzug nach Frankfurt, wo sich Karl Kaufmann zunächst sicherer fühlte. Sie wohnten hier im Oberweg 4, zuletzt ab Juli 1942 Mauerweg 34/1. In Frankfurt war Karl Kaufmann seit 23. März 1936 halbtags bei der "Ada-Ada Schuhfabrik" in Höchst im Lohnbüro beschäftigt, verfolgungsbedingter Verlust des Arbeitsplatzes zum 31. Dezember 1938.
Die Kinder besuchten das Philanthropin. Der Tochter und dem Sohn gelang im März 1939 mit einem "Kindertransport" im Alter von zwölf beziehungsweise 16 Jahren die Flucht in das niederländische Exil nach Rotterdam. Karl Kaufmann und seine Ehefrau betrieben ebenfalls, jedoch wegen der Erkrankung von Karl Kaufmann erfolglos, ihre Emigration in die Niederlande. Ab etwa Mai 1940 war Karl Kaufmann bei der Jüdischen Gemeinde halbtags beschäftigt. Die Eheleute Kaufmann wurden am 15.9.1942 nach Theresienstadt und von dort aus nach Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt.
Günter Kaufmann lebte im niederländischen Exil, zunächst in einem Flüchtlingslager nahe Rotterdam, seine letzte Wohnadresse war Merwedeplein 35 in Amsterdam. Am 6.3.1943 wurde er nach Westerbork, von dort aus am 18.1.1944 nach Theresienstadt und am 10.10.1944 in das KZ Dachau deportiert.
Quelle / source: Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e.V.

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