Glashütte Steinkrug
Posted by: Groundspeak Regular Member WolfHugo
N 52° 14.307 E 009° 38.023
32U E 543273 N 5787749
Die Glashütte Steinkrug war eine Glashütte am Waldrand des Deisters in Steinkrug, die von 1809 bis 1928 Glas produzierte. Gründer war Freiherr Wilhelm Carl Ernst Knigge (1771–1839), dem das nahe gelegene Gut Bredenbeck gehörte. Heute stehen die baulichen Überreste mit dem markanten, 13 m hohen Glashüttenturm als Industriedenkmal unter Denkmalschutz. 2013 stellte der Verein Forum Glas aus Bad Münder, der die Glasgeschichte in der Deister-Süntel-Region fördert, nahe der Glashütte eine Informations
Waymark Code: WMMJE7
Location: Niedersachsen, Germany
Date Posted: 09/28/2014
Published By:Groundspeak Premium Member BarbershopDru
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1839 wurde der Glashüttenturm, auch „englischer Turm“ genannt, als 13 m hoher Steinkegel mit einem Durchmesser von etwa 10 m erbaut. Seine behauenen Steine aus Deistersandstein stammen aus Steinbrüchen der Umgebung. Im Zentrum des Steinkegels stand auf dem Boden der Glasschmelzofen, mit dem vorwiegend weißes und grünes Flachglas für Fensterscheiben hergestellt wurde. Die runde Bauweise mit einem unterirdischen Luftkanal und dem Rauchabzug an der Spitze wurde in England erfunden. Sie ermöglichte einen guten Luftzug für die Befeuerung, so dass die benötigte Glasschmelztemperatur von 1.500 Grad schnell erreicht werden konnte. Bei der Neuverpachtung der Glashütte 1842 wurde der Turm als „sehr zweckmäßig eingerichteter englischer Tafelglas-Turm“ beschreiben. Während des Ersten Weltkriegs erlosch der Turm infolge von Kohlemangel, danach wurde er nicht mehr angeheizt.

Bei archäologischen Untersuchungen 1992 wurde festgestellt, dass sich unter dem Turm ursprünglich ein weit älterer Glasofen befand. Der Glashüttenturm ist einer der wenigen noch vorhandenen Exemplare in Europa und der einzige in Natursteinmauerung (Wealdensandstein). In Deutschland hat sich nur ein weiterer Turm (in Ziegelmauerung) in der ehemaligen Glashütte Gernheim erhalten. Zwei Türme der Glashütte Schauenstein im nahe gelegenen Obernkirchen fielen Werkserweiterungen in den 1960er Jahren zum Opfer.

Nachdem Freiherr Wilhelm Carl Ernst Knigge 1809 die Grundlage für die Glashütte gelegt hatte, baute Wilhelm-Freiherr Knigge Harkerode (1861–1928) sie weiter aus. Die Hütte wurde jeweils verpachtet und hatte entscheidenden Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung von Bredenbeck. Anfangs stellte sie vor allem Hohlglas her.

1859 pachtete der Bremer Fabrikant Caspar Hermann Heye die Glashütte, der bereits mehrere Anlagen dieser Art in der Gegend besaß. Sein Unternehmen, aus dem sich heute Heye International entwickelte, ließ 1864 auf dem Hüttengelände eine „Neue Hütte“ mit einem weiteren Glasofen erbauen, der in einem langen Steingebäude mit Rundbogenfenstern untergebracht war. Expansionsgrund war der gestiegene Bedarf an Glasgefäßen durch die chemische Industrie Mitte des 19. Jahrhunderts.

Der im Jahre 2007 noch überwucherte Glashüttenturm
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Betrieb allmählich automatisiert. Maschinen ersetzten Glasbläser und die Ofenfeuerung wurde von Kohle auf Gas umgestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg betrug die Belegschaft 55 Personen. Der Mangel an günstigen Rohstoffen aus der Umgebung bewirkte bald eine rückläufige Konkurrenzfähigkeit. Hinzu kamen hohe Transportkosten, da der An- und Abtransport von Rohmaterial wie Endprodukt über den etwa 2 km entfernten Bahnhof in Bennigsen mit Pferdefuhrwerken erfolgen musste.

1928 schloss das Unternehmen Heye die Hütte wegen mangelnder Rentabilität. Danach wandelte Freiherr von Knigge die Baulichkeiten in ein Sägewerk um. Heute werden die Gebäude auf dem ehemaligen Hüttengelände als Wohnhäuser genutzt. In dem größeren Steingebäude der ehemaligen Neuen Hütte ist ein Gartenbaubetrieb ansässig.
Type: Remnant

Fee: no

Hours:
24 hours 365 day a year.


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