Margarete Gerlach — Frankfurt am Main, Germany - Stolpersteine on Waymarking.com

HIER WOHNTE
MARGARETHE
GERLACH
GEB. TAMM
JG. 1883
EINGEWIESEN 1929
'HEILANSTALT' HERBORN
1941 'HEILANSTALT' HADAMAR
ERMORDET 13.2.1941

Margarethe Gerlach (* 5.5.1883) heiratete Dr. Alfred Gerlach, Studienrat für Mathematik, Physik und Sport in Frankfurt. 1905 wurde ihnen die Tochter Erna geboren, 1908 der Sohn Franz.
1911 kam die erste Phase der "Gemütserkrankung" - mit Depressionen, Kopfschmerzen, extremem Ruhebedürfnis. Solche Phasen wiederholten sich, als 1919 die Konfirmation der Tochter Erna gefeiert wurde, konnte sie den Haushalt nicht mehr führen - ihre Mutter aus Koblenz übernahm die Regie. 1921 kam dann eine so schwere Psychose, dass Margarethe Gerlach in die Krankenanstalt Köppern eingewiesen werden mußte. 1929 wurde Margarethe Tamm in die Landesheil- und Pflegeanstalt Herborn eingewiesen und Alfred Gerlach trennte sich von seiner Frau und ging 1930 eine neue Ehe ein.
Am 13. Februar 1941 erfolgte die "Verlegung nach Hadamar". Im Keller des dortigen Psychiatriekrankenhauses war die Gaskammer eingerichtet worden, wo die angelieferten Patienten noch am gleichen Tag getötet wurden. Erst zwei Wochen später, am 28.2.1941, wurde die Todesnachricht an die Mutter Therese Tamm in Koblenz gegeben: auf "ministerielle Anordnung" sei ihre Tochter nach Hadamar verlegt worden und hier "unerwartet an den Folgen einer Blutvergiftung, die durch eine akute Nierenbeckenvereiterung eintrat, verstorben".
Der Stolperstein vor dem Haus Neumannstraße 20 wurde am 3. September 2008 verlegt. Bei der Verlegung anwesend waren Prof. Harald Schultze, Magdeburg, Enkel, und Ehefrau Sigrid Schultze, Ferdinand Schultze, Gerwisch bei Magdeburg, Urenkel, Irmgard Schultze, Aachen, Ehefrau des verstorbenen Enkels Klaus Schultze, Dr. Dirk Schultze, Walsrode, Urenkel. Initiatorin der Verlegung war Amelie Schultze-Rupp, Urenkelin.
Quelle / source: Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e.V.