Burg Stolpen - Lk. Sächs. Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen, D
Posted by: Groundspeak Regular Member Tharandter
N 51° 02.883 E 014° 05.038
33U E 435789 N 5655567
Die Burg Stolpen.
Waymark Code: WMGHAY
Location: Sachsen, Germany
Date Posted: 03/07/2013
Published By:Groundspeak Premium Member bluesnote
Views: 27

Die Burg Stolpen, die in ihrer Geschichte von der Burg zum Schloss umgebaut wurde und später als Festung genutzt wurde, liegt etwa 27 Kilometer östlich von Dresden, unmittelbar südlich der Stadt Stolpen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Prominenteste Bewohnerin der Burg Stolpen war die Gräfin Cosel; auf der Burg starben außerdem zwei Bischöfe von Meißen, die die Burg zeitweise zu ihrem Herrschaftssitz machten.

Geschichte

Der Basaltberg Stolpen lag im Grenzbereich der Markgrafschaft Meißen zu den slawisch besiedelten Gebieten östlich der Elbe und gleichzeitig im Kreuzungsbereich wichtiger Fernhandelswege. Die günstige strategische Lage ausnutzend sind schon um 1100 erste unsichere Nachrichten über die Befestigung der Erhebung bekannt.

Die Burganlage

Die Burg Stolpen entspricht dem Typ einer Abschnittsburg. Die Stolpener Burganlage gliedert sich über eine Länge von ungefähr 220m in eine Vorburg (1. Burghof), die obere Vorburg (2. Burghof) und in die Hauptburg, die wiederum in die untere (3. Burghof) und die obere Hauptburg (4. Burghof) unterteilt ist.

Im ersten Burghof befinden sich der Eingang zu den Kasematten sowie eine 3m tiefe Zisterne. Abgeschlossen wird der erste Hof durch das 1518 erbaute Kornhaus, in dem die Naturalabgaben der dienstpflichtigen Bauern im Amtsbereich von Stolpen gelagert wurden. Das Kornhaus ist 36m lang und besitzt drei Kornschüttböden. Die Kornhausdurchfahrt stellt die einzige Zufahrt zur Hauptburg dar und beheimatet die Hauptwache. Gegenüber der Hauptwache liegt der ehemalige Marstall und im Anschluss die Folterkammer der Burg.

Die obere Vorburg entstand durch die Errichtung des Kornhauses, welches die Vorburg in zwei Teile teilt. Über eine weitere Zisterne führt eine Steinbrücke in die Hauptburg. Die Steinbrücke wurde nach dem Siebenjährigen Krieg errichtet und ersetzt eine hölzerne Zugbrücke, die im Krieg zerstört wurde. In die Hauptbereiche der Burg gelangt man durch ein Portal, das mit dem kursächsischen Wappen geschmückt ist; direkt an dieses Portal grenzt der Schösserturm, der zwischen 1476 und 1487 erbaut wurde und früher der Sitz des Amtsschössers war. Der Turm fällt auf durch seine große welsche Haube; die heute zu sehende Haube wurde 1936 rekonstruiert, allerdings ohne das zweite Stockwerk wieder zu errichten, welches 1787 wegen Einsturzgefahr abgetragen worden war. Im Schösserturm befinden sich außer der Amtsstube des Schössers noch zwei Verliese mit den an die Reformationszeit erinnernden Namen Ketzerloch und Mönchsloch. Zwischen dem Schösserturm und dem Johannisturm befindet sich der Zwinger. Die Wehrgänge dieser Verteidigungsanlage wurden Ende des 18. Jahrhunderts abgetragen und weitere Teile 1813 gesprengt.

Der 3. Burghof erfüllte zum einen Kernaufgaben bei der Verteidigung der Burganlage, weshalb er auch als Kanonenhof bezeichnet wird. An der Südseite des Burghofs sind noch heute originale Kanonen aus dem 17. Jahrhundert zu sehen, die vor fünfeckigen Schießscharten stehen. Des Weiteren erfüllte der 3. Hof auch wirtschaftliche Funktionen auf der Burganlage: Hier befanden sich Backhaus, Schmiede, Ställe, Schlachthaus und ein Badehaus. Da die einstigen zweistöckigen Wehrgänge längst nicht mehr existieren, beherrschen Johannisturm und Seigerturm freistehend diesen Teil der Anlage. Der Johannisturm, ein Wach- und Verteidigungsturm, erlangte Berühmtheit durch die Gräfin von Cosel, für die er, als Wohnturm umgebaut, als Gefängnis in ihren letzten Lebensjahren diente. Der Johannisturm ist aus diesem Grund im Volksmund auch eher als Coselturm bekannt. Die oberen Stockwerke können durch einen Wendeltreppenturm erreicht werden, der in der Zeit der Renaissance angebaut wurde. Der Seigerturm wurde in der Zeit um 1455 erbaut und unter Kurfürst August 1560 aufgestockt. Seinen Namen erhielt er durch die 1562 eingebaute Turmuhr, deren einziges Zifferblatt in Richtung der Stadt zeigte und nur einen Zeiger besaß.

Der 4. Burghof konnte früher nur über eine Zugbrücke erreicht werden; diese ist heute nicht mehr zu finden, auch die zu überbrückende Zisterne ist mittlerweile zugeschüttet. Der Hof war umrandet von repräsentativen Bauten, zumeist Wohngebäuden. Im Auftrag des Kurfürsten August wurde ein Großteil der Gebäude prachtvoll ausgestattet. An der nördlichen Burgmauer wurde ab 1559 ein Destillierhaus in die Mauer eingefügt. Des Weiteren beherbergte die obere Hauptburg wichtige Wirtschaftsgebäude, wie Küche und Speiseräume, aber auch das Zeughaus und natürlich eine Burgkapelle waren vorhanden. Von diesen Gebäuden sind höchstens noch Mauerreste erhalten geblieben. Die Burgkapelle, die in früheren Zeiten prachtvoll ausgestattet war, besaß einen Zugang, durch den die Stolpener Bürger die Kapelle zum Gottesdienst erreichen konnten. Weiterer Bestandteil der oberen Hauptburg ist der 82m tiefe Basaltbrunnen. Er entstand in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts und wurde durch Freiberger Bergleute abgeteuft. Am westlichen Ende der Burganlage befand sich das Hochschloss. Hier befanden sich die Repräsentationsräume der meißnischen Bischöfe und später die der sächsischen Kurfürsten. Ende des 15. Jahrhunderts errichtet und prachtvoll ausgestattet, wurde das Schloss bereits ab 1750 vernachlässigt, zerfiel in der folgenden Zeit und verschwand 1773 vollständig durch Sprengung der übrig gebliebenen Reste. Zur gleichen Zeit wie das Hochschloss wurde der Siebenspitzenturm errichtet. Der Turm besitzt einen viereckigen Grundriss, verändert nach oben hin aber seine Form zu einem Sechseck. An jedem Eck befand sich wiederum ein Türmchen, was zusammen mit dem mittleren Dach zu sieben Spitzen führt. Diesen Dachaufbau verlor der Turm zwar bereits 1632 bei einem Stadtbrand (es wurde nur ein einfaches Helmdach wieder errichtet), den aus den Spitzen resultierenden Namen behielt er bis heute.

Basaltbrunnen

Aufgrund dieser Angreifbarkeit der Wasserkunst ordnete der Kurfürst Christian II. 1608 an, einen Tiefbrunnen zu schaffen. Nach 22-jähriger Bauzeit stießen die eigens angesiedelten Freiberger Bergleute auf Wasser (entspricht einem täglichen Vortrieb von etwa 1 cm). Sie erhitzten den Basalt mit Holzfeuern und begossen ihn dann mit kaltem Wasser, damit sich Spannungsrisse bildeten. Dafür wurden täglich etwa 2 m³ Holz benötigt. Zwei Meter Teufe kosteten etwa 140 Gulden. Zum Vergleich: Die gleichen 2 Meter Tiefe kosteten beim Bau des Brunnens der Festung Königstein nur 32 Gulden (bei einer Tiefe von 152,5 m und einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren).

Die technischen Probleme der Wasserförderung aus dem Brunnen führten dazu, dass erst 30 Jahre später das erste Wasser aus dem Brunnen gezogen wurde und zwar mit einem enorm hohen Arbeitsaufwand (allein das benötigte Seil wog 175 kg). Da die Wasserkunstanlage mit weniger Arbeitsaufwand betrieben werden konnte, wurde weiterhin das Wasser mit Hilfe der Wasserkunst gefördert. Nach zweimaliger kriegsbedingter Verschüttung des Brunnens (1756 und 1813), erfolgte bereits 1883 eine Räumung auf Anregung des Königlich Sächsischen Altertumsvereins.

Der Brunnen auf der Burg Stolpen mit einer Tiefe von 82 (84,39) m gilt als der tiefste in Basalt getriebene Brunnen der Welt.

Der Basaltberg

Die Burg Stolpen wurde auf der höchsten Erhebung des Stolpener Basalts erbaut. Damit bildete das heutige Naturdenkmal Stolpener Basalt die Grundlage für die Errichtung einer wehrhaften Bebauung. Der Stolpener Basalt, der vor 25 Millionen Jahren entstand, gehört zu den größten vulkanischen Gesteinsvorkommen im sächsischen Raum und ist gleichzeitig das zuerst erwähnte Gesteinsvorkommen seiner Art in Europa. Die erste gesicherte Erwähnung ist bekannt aus dem Jahr 1520, die erste genaue Betrachtung des Gesteins erfolgte 1546 durch Georgius Agricola, der in seiner Beschreibung auch als erster den Begriff Basalt verwendete. Erste bekannte Zeichnungen des Stolpener Basalts sind durch den sächsischen Arzt und Naturforscher Johannes Kentmann 1565 angefertigt worden. Ende des 18. Jahrhundert entbrannte schließlich ein heftiger Streit um die Entstehungsgeschichte des Basalts, der bis 1820 dauerte. Es bildeten sich zwei Lager, die grundsätzlich verschiedene Meinungen zu der Entstehung hatten, zum einen die Neptunisten und zum anderen die Plutonisten. Mehrere berühmte Wissenschaftler besuchten während dieser Zeit Stolpen, unter ihnen der Geologe Abraham Gottlob Werner und Johann Wolfgang von Goethe. Der Basaltschlot des Stolpener Burgberges wurde im Mai 2006 von der Akademie der Geowissenschaften zu Hannover als eines der 77 bedeutendsten nationalen Geotope Deutschlands prädikatisiert. Nach moderner petrologischer Klassifikation muss der Stolpener Basalt heute jedoch als Olivin-Augit-Nephelinit angesprochen werden. Basalte besitzen in der Regel einen geringen Anteil an Quarz. In „alkalischem Basaltgestein“ ist statt Quarz das Mineral Nephelin enthalten.

Gräfin Cosel

Im 18. Jahrhundert diente die Burg Stolpen als Gefängnis für die Gräfin Constantia von Cosel, eine Mätresse August des Starken. Nachdem sie Weihnachten 1716 nach Stolpen gebracht wurde, verbrachte sie den Rest ihres Lebens auf der Burg. Da sie Kenntnis von Staatsgeheimnissen hatte, waren die Haftbedingungen am Anfang der Inhaftierung streng. Im Laufe der Zeit lockerten sich diese und die Gräfin konnte sich frei auf dem Burggelände bewegen. Zunächst lebte sie in den herrschaftlichen Räumen des Zeughauses, da dieses aber aufgrund mangelnder Instandhaltung sich nicht mehr als Wohnquartier eignete, musste sie für die letzten zwei Jahrzehnte ihrer Haft in den als Wohnturm umgebauten Johannisturm umziehen, der im Volksmund daher den Namen Coselturm erhielt. Als die Gräfin am 31. März 1765 im Alter von 85 Jahren starb, wurde sie in der Stolpener Burgkapelle bestattet.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Stolpen
Stolpen Castle, was later used as a fortress, is located about 27 kilometers east of Dresden, just south of the town Stolpen in the district of Saechs. Schweiz-Osterzgebirge. Prominent resident of Stolpen was the Countess Cosel, also two bishops of Meissen died in the castle who made the castle temporarily to their seat of power.

History

The basalt hill Stolpen was at the border of the Margraviate of Meissen to the Slavic regions east of the Elbe, while in the intersection area of important trade routes. Taking advantage of the strategic location have been known in 1100 the first news about the insecure attachment of the survey.

Castle

The Stolpen castle is the type of a castle section. The Stolpen castle is divided over a length of approximately 220m (1st courtyard) in outer bailey, the upper bailey (2nd courtyard) and in the main castle (3rd courtyard) turn into the lower and upper main castle (4th courtyard).

Basalt hill

Stolpen Castle was built on the highest point of the Stolpen basalt. So today was the natural monument Stolpen basalt the basis for the establishment of a fortified building. Stolpen basalt, which was formed 25 million years ago, is one of the largest volcanic rock deposits in Saxony and is also the first-mentioned rock deposits of its kind in Europe.

The basalt fountain in Stolpen with a depth of 84.39 m is considered the deepest basalt driven fountain in the world.

Countess Cosel

In the 18th Century, the castle served as a prison for Stolpen Countess Constantia von Cosel, a mistress of Augustus the Strong. Christmas 1716 after she was brought to Stolpen, she spent the rest of her life in the castle. Since she had knowledge of state secrets, the conditions at the beginning of the detention were strictly. Over time these became loose and the Countess could move freely in the castle grounds. First they lived in the grand rooms of the armory appointed, but due to lack of maintenance is no longer suitable as a residential district, she had to move for the last two decades in detention in the converted residential tower. Therefore the tower was popularly known as Cosel tower. When the Countess died at the age of 85 years, at 31 March 1765, she was buried in the Stolpen castle chapel.

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Admission Charge?: yes

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