Jagdschloß - Grillenburg, Lk. Sächs. Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen, D
Posted by: Groundspeak Regular Member Tharandter
N 50° 57.085 E 013° 30.348
33U E 395045 N 5645485
Das Jagdschloss Grillenburg im Tharandter Wald.
Waymark Code: WMF6T3
Location: Sachsen, Germany
Date Posted: 09/02/2012
Published By:Groundspeak Premium Member bluesnote
Views: 26

"Das Jagdschloss Grillenburg befindet sich im Tharandter Wald. Es liegt im gleichnamigen Ortsteil von Kurort Hartha bei Tharandt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen, an der heutigen Ferienstraße Silberstraße zwischen Dresden und Freiberg. Das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen verzeichnet das Ensemble innerhalb der umgebenden drei Teiche als Kulturdenkmal einschließlich archäologischem Bodendenkmalschutz.

Ursprung

Die Ursprünge der auf der so genannten Grillenburger Lichtung erbauten Jagdhausanlage reichen nachweislich bis in das 13. Jh. zurück. Sie werden nach archäologischen Untersuchungen von 1935–37 (Walter Bachmann / Hans Nadler) und 1980-83 (Reinhard Spehr) und den noch vorhandenen Kellergewölben als Abtei/Grablege, staufische bzw. markmeißnische Jagdpfalz bzw. Pilgerhospiz am Heiligen Weg bzw. Weg der Jakobspilger gedeutet. Offensichtlich bestand ein enger Zusammenhang mit der benachbarten Burg Tharandt sowie den Meißner Markgrafen Dietrich und Heinrich. Eine frühe Siedlung wird auch dadurch belegt, dass u.a. die Goldene Pforte am Freiberger Dom St. Marien um 1230 aus Grillenburger Sandstein hergestellt wurde, den man noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts für Mühlsteine abbaute, und die nahe Wüstung Warnsdorf, welche bereits auf das Jahr 1162 (dendro) zurückgeht. Ein ähnlich rätselhaftes Objekt stellt das Schloss Osterland bei Oschatz aus derselben Epoche dar.

Kurfürstliches Jagdhaus und Amtssitz

Mitte des 16. Jahrhunderts wurde auf Befehl des Kurfürsten Vater August von Sachsen unter anderem unter Leitung von Hans von Dehn-Rothfelser und Hans Irmisch eine kurfürstliche Jagdanlage errichtet, die neben der Jagd vor allem zur Entspannung des Kurfürsten (im Sinne von Grillen vertreiben) diente. Die unter anderem aus Fürstenhaus, Jägerhaus, Schösserei und dem Gesindewohnhaus Bärenhaut mit Stallungen bestehende Anlage stellte man zwischen 1554 und 1558 bzw. das Jägerhaus 1599 und die Fronfeste 1614 fertig. Dabei wurde auch Baumaterial von der Burg Tharandt verwendet. Das Areal war ursprünglich von vier Teichen umgeben und über drei Tore und eine Holzbrücke erreichbar. 1568 wurde Grillenburg der Verwaltungssitz des Amtes und der Justiz von Grillenburg-Tharandt, das bislang in Tharandt befindliche Amt wurde hierher verlegt und in Amt Grillenburg umbenannt. Die Oberforst- und Wildmeisterei befand sich 1586–1852 und 1873–1909 in Grillenburg. Um- und Erweiterungsbauten erfolgten im 17. und 18. Jahrhundert, insbesondere nach einem Brand 1654, unter anderem durch Baumeister Ezechiel Eckhardt. Von der Anlage blieben infolge von Kriegseinwirkungen, Bränden und Abrissarbeiten nur die Schösserei und die Umfassungsmauer mit dem Colmnitzer Tor erhalten. Das Jägerhaus wurde 1720 durch eine Feldscheune ersetzt und das Fürstenhaus (bis auf die Keller) und die Fronfeste 1828 (Baumaterial für Gasthof Grillenburg) abgebrochen. Schon 1827 wurde der Amtssitz zurück nach Tharandt verlegt.

Jagdschloss

Die heutige Biedermeierfassade der Anlage geht überwiegend auf eine Rekonstruktion nach Plänen von Landbaukondukteur Rothe im Jahre 1855 zurück, als die Schössererei zum königlichen Jagdschloss umgebaut wurde. Die Schösserei ist über eine über den Gondelteich führende Sandsteinbrücke erreichbar, welche 1730 nach Plänen von Oberlandbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann erbaut wurde. Im Umfeld des Jagd- und Verwaltungssitzes siedelten sich neben dem Gasthof, der Schmiede und der Mühle Grillenburg nach 1780 auf betreiben des damaligen Oberforstmeisters Friedrich Wilhelm von Hopfgarten einige Häusler an, deren Behausungen später die Gemeinde Grillenburg bildeten, welche 1973 nach Kurort Hartha (seit 1999 Ortschaft der Stadt Tharandt) eingemeindet wurde. 1935-36 wurde das seit 1918 verpachtete und u.a. als Herberge des Ev.-luth. Jungmännerbundes Sachsen (Hieckeheim, benannt nach Bundeswart Friedrich Hiecke) und Café mit öffentlichem Gondelbetrieb bzw. 1925 als Sächsische Bauernhochschule genutzte Jagdschloss zum Sächsischen Jägerhof (1936–45) umgebaut. Den Jagdsaal stattete man mit einem Wandfries aus, der als Nachbildung den Aufzug der kursächsischen Jägerei darstellt (Original in der Waldschänke Moritzburg bei Dresden). Seit 1953 nutzte es die Technische Hochschule (TH) Dresden (seit 1961 Technische Universität Dresden) - Fachrichtung Forstwissenschaften Tharandt, die darin 1966 eine Forstliche und Jagdkundliche Lehrschau eröffnete, welche bis heute als Museum des Waldes besteht.

Das Waldmuseum wurde seit 2004 von der Akademie der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt mit Sitz im Schloss betrieben. Die Akademie ist seit Sommer 2008 für zunächst zwei Jahre wegen notwendiger Bauarbeiten am Schloss in den Nobbe-Bau der TU Dresden in Tharandt umgezogen und das Museum des Waldes geschlossen und ausgelagert. Am 25. Januar 2011 beschloss das sächsische Kabinett den Umzug der gesamten Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt in das Jagdschloss Grillenburg bis 2014. Nach der Entkernung des Dachgeschosses 2010 erfolgten 2011 die Sanierungsarbeiten am Schlossdach, welches als Kaltdach neu ausgeführt wurde, seine massiven Gauben von 1855 im Schlosshof verlor und auf dem erneuerten Turm eine Nachbildung der Wetterfahne von 1730 erhielt.

Neues Jägerhaus

Auf einer Anhöhe hinter dem Jagdschloss wurde über dem romanischen Gewölbe 1937–39 das staatliche Gästehaus Neues Jägerhaus für den Sächsischen Jägerhof errichtet (u.a. mit Luftschutzbunker, Jagdhütte, Teichen mit Bootshaus, Kegelbahn, Garagen und Hundezwinger). Es wird im Volksmund fälschlicherweise als Mutschmannvilla bezeichnet, da es vom Sächsischen Reichsstatthalter, Ministerpräsidenten und Landesjägermeister Martin Mutschmann z. T. auch privat genutzt worden war. Architekten des Neorenaissancebaus waren der Rektor der Technischen Hochschule Dresden, Architekt Prof. Wilhelm Jost (1887–1948), und als Innenarchitekt Prof. Oswin Hempel (1876–1965). Ausgeführt wurden die Planungen durch den Tharandter Baumeister Burkhardt und die Deutschen Werkstätten Hellerau. Es enthält unter anderem die wohl größte Intarsienwand Europas nach Entwürfen des Künstlers Max Wendl (1904–84) – z.T. im Mai 2009 gestohlen und Rest ausgelagert. Eine Waffentruhe der Originalausstattung von Theodor A. Winde (1886-1965), dessen Werke interessanterweise von den Nationalsozialisten als so genannte entartete Kunst anderswo genauso entfernt wurden, wie die von Max Wendl, steht heute im Kunstgewerbemuseum Schloss Pillnitz. Während der DDR-Jahre wurde das Neue Jägerhaus bis 1990 als VdN-Kurheim Elsa Fenske genutzt, diente in dieser Zeit den Chefs der Warschauer Pakt-Staaten am 21. März 1968 als geheimer Tagungsort zum Prager Frühling und war bis 1993 Pension Jägerhof der Gemeinde Kurort Hartha. Nachdem der Freistaat Sachsen das Objekt zugesprochen bekam und privatisierte, ist es seit 2006 Eigentum der Stadt Tharandt, die es 2006-11 an die Stiftung Musik Kunst Natur aus Bannewitz verpachtet hatte.

Schlosspark

Die derzeitige Gartenform geht auf den Landschaftsarchitekten Hermann Schüttauf, Direktor der Staatlichen Gärten Sachsens, zurück, der die bis in das 16. Jh. zurückgehende Anlage 1937-38 im Einklang mit den Neubauten gestaltete. Drei Bronzeplastiken im Schlosspark wurden 1938 nach Entwürfen der Künstler Otto Rost (1887–1970; Meisterschüler von Georg Wrba; Plastiken Keiler – 2000 gestohlen – und Bär – eingelagert) und (Johann, Hans) Johannes Darsow (geb. 1872/77 in Berlin; Plastik Hubertushirsch; Duplikat Kronenhirsch von 1937 an der Freilichtbühne im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde) in der Kunstgießerei Lauchhammer gegossen. Drei Jägerfiguren aus Sandstein, geschaffen um 1645 von Conrad Buchau († 1657) oder schon um 1602 von Christoph Walther IV. (ca. 1572-1626) für den Jägerhof (1569–1830) in Dresden-Neustadt, waren von etwa 1900 bis 1952 am Schloss in Grillenburg aufgestellt und befinden sich heute im Foyer vom Museum für Sächsische Volkskunst bzw. am Eingang zum Museum für Jagdtier- und Vogelkunde im Jagdschloss Augustusburg Der Hubertushirsch wurde von Darsow extra für die internationale Jagdauststellung 1937 in Berlin gefertigt, es handelt sich um den Hirsch " RAUFBOLD" und wurde von H. Göring 1936 im Forstamt Warnen in der Rominter Heide am 9.Februar(Schonzeit) erlegt. Nach der Jagdaustellung wurde der Hirsch in "Carinhall" aufgestellt und nach 1945 im Tierpark Berlin."

Quelle: wikipedia.de
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