Thermalquellen Längenfeld, Tirol, Austria
Posted by: Groundspeak Premium Member luzzi-reloaded
N 47° 03.898 E 010° 58.117
32T E 649481 N 5214264
Thermalquellen Längenfeld, Tirol, Austria
Waymark Code: WMDP20
Location: Tirol, Austria
Date Posted: 02/08/2012
Published By:Groundspeak Charter Member paintfiction
Views: 10

[DE]

Längenfeld ist nichterst seit dem Bau eines kommerziellen Thermalbades für seine Thermalquellen bekannt, sondern hat eine hunderte Jahre alte Thermalwasser-Geschichte vorzuweisen.

An diesem Ort kann man das aus über 1.800 m Tiefe austretende Schwefel-Heilwasser riechen, trinken oder auch mitnehmen.
Im Zentrum einer Steinspirale steht ein riesigen Granatamphibolit, hier sprudelt das Thermalwasser.
Unweit der Spirale finden sich die Therme II und das alte Naturbadl.


Geschichte der Längenfelder Thermalquellen

Die wohltuende und heilende Wirkung der Längenfelder Thermal- und Heilquellen wurde schon sehr früh von den Bewohnern des Tales erkannt. Ein einfaches "Bauernbadl" wurde errichtet. Obwohl die Gäste hier nur wenig Bequemlichkeit und Komfort erwarten konnten, lockte das Naturbadl Besucher auch aus Regionen ausserhalb der Grenzen des Landes.

Im Jahre 1830 wurde das Thermalwasser erstmals wissenschaftlich untersucht. Professor Karpe schrieb:
"Bei Längenfeld im Ötztal quillt ein mit schwefeligem Wasserstoffgas geschwängertes Wasser, welches wohl das reinste unter den bisher bekannten Quellen sein dürfte."

Bis 1875 stand an der Schwefelquelle nur das Bauernbadl. Die Quelle trat unter einem Felsvorsprung hervor. Darauf stand eine kleine Kapelle. Zusätzlich gab es ein hölzernes Badgehäuse mit Wannenhaus und einigen Zimmern. In eingemauerten Kesseln ausserhalb der Hütte wurde das Wasser für die Wannen erwärmt.
Im November 1875 brannten alle Gebäude bis auf die Grundmauern ab.

Im Jahr 1893 erbauten Pioniere des Fremdenverkehrs in Längenfeld das Kurbad. Geplant wurde das Gebäude vom Berliner Architekten Wilhelm Walter im Stile eines deutschen Renaissancebaues.
Das Hotel wurde von heimischen Meistern dem ländlichen Bild angepasst und in den folgenden Jahren ständig erweitert und erneuert. Es etablierte sich ein Kurbetrieb, bei dem u.a. Sole- und Moorbäder, Kneipp-Behandlungen und Milchkuren angeboten wurden. Ein Entwässerungsprojekt liess die Quelle in den 1960er Jahren versiegen. Das Kurbad wurde 1976 geschlossen und schliesslich 1980 abgerissen. Die Bezeichnung Bad Längenfeld wurde aufgegeben.

1986 beschloss man nur wenige Jahre später, die Badetradition wieder zu beleben und die Quelle wieder zu erschliessen. Dies sollte ein schwieriges Unterfangen werden. Erste Probebohrungen von 20, 120 und 900 Meter blieben erfolglos.
Erst mit einer Bohrung auf über 1800 Meter Tiefe konnten die Quellen 1997 nach elf Jahren erschlossen werden, als man auf 68°C heisses Wasser stieß. Zunächst wurde das Schwefelwasser, welches als Heilwasser anerkannt wurde, in einem neuen Naturbadl mit zwei kleinen Becken am Ortsrand genutzt. Seit der Eröffnung des Aqua Domes im Jahre 2004 werden 90 Prozent des Quellwassers heute direkt in das neue Thermalbad geleitet und dort fast allen Becken beigemischt.
Das (trockene) Naturbadl findet ihr in unmittelbarer Nähe dieses Earthcaches (siehe Additional Waypoints).



Geologisches zum Längenfelder Thermalwasser

Thermalquellen oder Thermen sind Quellen, welche signifikant wärmer sind als das Grundwasser, üblicherweise ab einer Temperatur von 20°C.
Die Ursache für die erhöhte Wassertemperatur ist das Vordringen des Wassers in tiefere Bereiche der Erdkruste. Das dortige Gestein hat eine höhere Temperatur und heizt das Wasser auf. Im Mittel nimmt die Erdtemperatur um etwa 3°C pro 100 Meter zu.
Das Längenfelder Thermalwasser rinnt von den Gletschern der Ötztaler und Stubaier Alpen auf ca. 3000 Meter Höhe durch das Gestein hinab. In einer Tiefe von mehr als 1800 Metern erwärmt es sich auf eine Basistemperatur von ca. 68°C, beim Austritt hat das Wasser immer noch eine Temperatur von bis zu 40°C.
Das Wasser der Quelle tritt selbsttätig zu Tage mit einer Schüttung von 3-5 l/s, es handelt sich um eine sogenannte artesische Quelle. Das Wasser muss also nicht an die Oberfläche gepumpt werden. Alleine der Druck unter dem das Wasser steht reicht aus, um die Höhendifferenz bis zur Erdoberfläche zu überwinden. Für diesen Druckaufbau ist eine deutlich höhere Lage des Einzugsgebietes, sowie eine wasserundurchlässige Schicht über der wasserführenden Gesteinsschicht nötig.
Eine Isotopenuntersuchung hat ergeben, dass das Wasser ca. 2500 bis 3000 Jahre durch verschiedene Gesteinsschichten hindurch fliesst. Charakteristische Arten im Ötztal sind Paragneis und Granitgneis, Hornblenden und Glimmerschiefer. Dabei reichert sich das Wasser auch mit Mineralstoffen an. Hauptsächlich sind dies hier Natrium, Calcium, Hydrogencarbonat, Chlorid und Sulfat. Im Wasser ist zudem Schwefelwasserstoff vorhanden, mehr als 1 mg/L davon sind im Thermalwasser gelöst.
Die Schwefelquelle entspringt einer Kluft einer in den Gneis eingebundenen Amphibolitlage. Amphibolit ist ein mittel- bis grobkörniges metamorphes Gestein, das hauptsächlich aus Hornblende und Plagioklas besteht. Auch Epidot, Biotit, Granat und Chlorit können enthalten sein. Der Amphibolitzug, welcher das Ötztal zwischen Längenfeld und Sölden überquert, ist von besonderer Mächtigkeit und Ausdehnung und zeichnet sich durch die Vielfalt seiner Gesteinsarten aus. Der freie Schwefelwasserstoff stammt aus Pyritvorkommen in Erzschlieren des Kristallins, er ist örtlich lithologisch eingebunden.



[EN]

Length field is nichterst known since the construction of a commercial thermal spa for its thermal springs, but has amassed a hundred year old history of thermal water.

In this place you can from the more than 1,800 meters deep emerging sulfur-smelling mineral water to drink, or take away.
In the center of a spiral stone stands a huge Granatamphibolit, the thermal water springs here.
Not far from the spiral can be found the Spa II and the old Naturbadl.


History of the length fields springs

The soothing and healing effect of the length fields and thermal mineral springs was recognized early on by the inhabitants of the valley. A simple "farmer" was built. While here, guests could expect little comfort and convenience, which also attracted Naturbadl visitors from regions outside the borders of the country.

In 1830 the thermal water was first studied scientifically. Professor Karpe wrote:
"At length field in the Ötztal swells fueled free hydrogen gas with sulphurous water, which is arguably the purest among the previously known sources."

Until 1875, the sulfur source was only the farmer's. The source came from under a rock ledge. On it was a small chapel. In addition, there was a wooden house with bath Badgehäuse and some rooms. In the walled tanks outside the hut, the water was heated for the bath.
In November 1875 all the buildings burned down to its foundations.

In 1893 built the pioneers of tourism in the spa field length. The building was planned by the architect William Walter in the style of German Renaissance building.
The hotel has been adapted by local masters of the rural image and in the years to continually expanded and updated. There is established a spa treatment, inter alia in the Brine and mud baths, hydrotherapy treatments, and cures were offered milk. A drainage project let dry up the source in the 1960s. The spa was closed in 1976 and finally demolished in 1980. The name bath Length field has been abandoned.

In 1986 it was decided a few years later to revive the tradition of bathing again and open up the source again. This should be a difficult undertaking. Initial drilling of 20, 120 and 900 meters were unsuccessful.
Only with a bore of more than 1800 meters depth, the sources could be tapped in 1997 after eleven years, as it came to 68 ° C hot water. First, the sulfur water, which was recognized as a mineral water, used in a new Naturbadl with two small pools on the outskirts. Since the opening of the Aqua Dome in 2004, 90 percent of the spring water are fed directly into the new day spa and then mixed with almost all basins.
The (dry) Naturbadl can be found in the immediate vicinity of the Earth caches (see Additional waypoints).



Geological length fields for thermal water

Thermal springs or spas are sources that are significantly warmer than the groundwater, usually at a temperature of 20 ° C.
The cause of the increased water temperature, the penetration of water into the deeper areas of the earth's crust. The local rock has a higher temperature and heats the water. On average, the Earth's temperature increases by about 3 ° C per 100 meters.
The length fields of thermal spring water flows from the glaciers in the Ötztal and Stubai Alps at 3000 meters down through the rock. Heated at a depth of more than 1800 meters, to a base temperature of 68 ° C, on leaving the water still has a temperature of 40 ° C.
The water of the spring occurs automatically to light with a bed of 3-5 l / s, it is a so-called artesian source. The water must not therefore pumped to the surface. Alone, the pressure under which the water is sufficient to overcome the difference in height to the surface. For this pressure build-a much higher level of the catchment area, as well as a waterproof layer over the aquifer is necessary.
An isotopic study has shown that the water flows around 2500 to 3000 years of various rock layers. Characteristic species in the Ötztal are paragneiss and granitic gneiss, hornblende and mica schist. Here, the water is enriched with minerals. Mainly these are here, sodium, calcium, bicarbonate, chloride and sulfate. In addition, water hydrogen sulfide is present, more than 1 mg / L of which are dissolved in hot water.
The sulfur springs from a source involved in the gulf of a gneiss Amphibolitlage. Amphibolite is a medium-to coarse-grained metamorphic rock composed mainly of hornblende and plagioclase. Also, epidote, biotite, garnet and chlorite may be present. The Amphibolitzug which the Ötztal and Sölden crosses between field length is of particular thickness and extent and is characterized by its variety of rock types. The free hydrogen sulphide is pyrite deposits in the crystalline Erzschlieren, he is involved locally lithologically.
Public or Private Land?: Public

Public Land Fees?: 0

Private Land access?: no

Visit Instructions:
Please post an original picture of the springs no GPS necessary along with your observations of the spring. What wildlife you saw if any and the condition of the springs. Water level was high, low. The area was clean, trashy ect. Any other knowledge or experiences you have had with this paticular spring that would help document it's history.
Search for...
Geocaching.com Google Map
Google Maps
MapQuest
Bing Maps
Nearest Waymarks
Nearest Natural Springs
Nearest Geocaches
Create a scavenger hunt using this waymark as the center point
Recent Visits/Logs:
Date Logged Log User Rating  
Yewbacca visited Thermalquellen Längenfeld, Tirol, Austria 09/15/2014 Yewbacca visited it
luzzi-reloaded visited Thermalquellen Längenfeld, Tirol, Austria 02/16/2012 luzzi-reloaded visited it

View all visits/logs