Welsche Mühle
Posted by: Groundspeak Premium Member Sourie03
N 50° 47.599 E 006° 07.792
32U E 297727 N 5630768
Die einzige noch existierende Kornmühle in Aachen
Waymark Code: WMCJA9
Location: Nordrhein-Westfalen, Germany
Date Posted: 09/12/2011
Published By:Groundspeak Premium Member The Blue Quasar
Views: 12

Die Welscher Mühle ist die einzige noch existierende Kornmühle in der Stadt Aachen. Sie wird vom Wasser des Haarbachs gespeist. Neben der Welschen Mühle gab es noch am oberen Haarbach die Kahlgrachtmühle, die heute noch als Gebäude existiert, jedoch kein Mahlwerk mehr besitzt. Die Welsche Mühle hat ihren Namen nach dem Bürgerhauptmann Nicolaus Leonard Charlier, der im 18. Jahrhundert Eigentümer der Mühle war. der wahrscheinlich aus dem französischen Sprachraum stammte und in Belgien Eigentum besaß. Er wurde wohl deshalb als der „Welsch“ bezeichnet und der Name auf die Mühle übertragen.
Die Welsche Mühle stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde im Lehensregister des Schleidener Lehens erstmals 1424 erwähnt. Die Eigentümer sind bis zum Übergang der Mühle an die Stadt Aachen bekannt. Die letzte Müllerfamilie war die Familie Horbach, die den Hof und die Mühle 101 Jahre bewirtschaftete, bis sie 1972 die Mühle verließen. Am Haarbach befand sich eine Schleuse, durch welche die Mühle über einen Mühlengraben mit Wasser versorgt wurde. Es bestanden zwei Teiche, ein Reserveteich, (an der Stelle wo heute die Haarbachtalhalle steht) und der eigentliche Mühlenteich. Nach dem zweiten Weltkrieg waren die Mühle und die Gebäude in einem sehr schlechten Zustand. Die Mühle wurde nur in geringem Umfang betrieben. Viele alte Haarener erinnern sich noch an diese Zeit, da sie auf den Feldern die liegen gebliebenen Ähren aufsammelten, in Kopfkissen „gedroschen“ haben, und die Körner zu „Hary Horbach“ in die Mühle brachten, und sie dort zu Mehl mahlen ließen. Anschließend brachte man das Mehl zum Bäcker und bekam adäquat für das Mehl Brot. Bis zum 18.06.1961 wurde noch hin und wieder gemahlen, meistens Schrot für Viehfutter. An diesem Tag wütete ein Unwetter über den nördlichen Teil des Aachener Tales und der Haarbach schwoll zu einem reißenden Fluss an. Haaren wurde überflutet und es entstanden große Schäden. Auch die Schleuse am Haarbach, die das Wasser für den Mühlengraben anstaute wurde durch die Gewalt der Wassermassen zerstört. Damit war das Schicksal der Mühle besiegelt. Ohne Wasser konnte man nicht mehr mahlen. Nach und nach zerfielen Mühlrad und Wasserrinne, aber auch die Gebäude.
Mit Beginn der 60'er Jahre stellte die Gemeinde einen Bebauungsplan auf, der um das Gebiet Welsche Mühle Wohnbebauung vorsah, wobei die Mühle abgerissen werden sollte. Die Mühle und die Flächen wurden vom Kreis Aachen gekauft und es kam der Gedanke auf, die Welsche Mühle zu erhalten. Die Gemeinde Haaren sollte Mühle und Grund „geschenkt“ bekommen, wenn sie sich verpflichtete, die Mühle zu restaurieren. Der Hauptausschuss akzeptierte das „Geschenk“ unter der Bedingung, dass das Mühlengebäude erhalten bliebe, ansonsten aber in Neubauten Gemeindebücherei, Altenstube und evtl. Räume für die Jugend untergebracht werden. Der Kreis akzeptierte dies und übernahm die Planung. 1969 wurde über die endgültige Planung und die Finanzierung mit Landschaftsverband, Landeskonservator Regierung und Gemeinde Haaren beraten und beschlossen. Die Gemeinde Haaren kam in den Besitz des Anwesens und am 08.06.1971 wurde die Baugenehmigung erteilt. Mitte 1971 war abzusehen, dass die Gemeinde Haaren nach Aachen eingemeindet würde, so wurde schon frühzeitig mit der Stadt Aachen über das Projekt verhandelt. Da der Kreis Aachen nicht mehr weiter tätig sein wollte, übernahm die Stadt Aachen die Bauleitung bis zu Fertigstellung der Mühle. Das Mühlengebäude wurde vollständig entkernt und die alten Tür und Fensteröffnungen wieder freigelegt. Das alte Mahlwerk wurde erhalten und restauriert, sodass, wenn wieder Wasser über das Mühlenrad läuft, auch wieder Mehl gemahlen werden könne. Es war geplant, 1977 den Mühlengraben wieder herzustellen, damit die Mühle wieder ihrem eigentlichen Zweck zugeführt werden konnte, nämlich Mehl zu mahlen. Trotz ständigem Nachbohren der Bezirksvertretung Haaren, ist der Mühlengraben nicht wieder hergestellt worden. 1972 wurde im Haarbach eine Pumpe eingebaut, die Wasser in den Mühlenteich pumpen sollte. Mit dem geförderten Wasser sollte gemahlen werden. In einer kleinen Feier sollte am 09.05.1972 die Mühle wieder in Betrieb genommen werden. Der Sohn des letzten Müllers, Servatius Horbach sollte mahlen. Es stellte sich jedoch heraus, dass das Mahlwerk in einem so schlechten Zustand war, dass es unmöglich war, zu mahlen. Der Versuch wurde eingestellt. Und so gammelte seit dieser Zeit das Mühlrad vor sich hin, bis zum Jahre 2005.
Die Bezirksvertretung beschloss, aus ihren Mitteln ein neues Mühlrad anfertigen zu lassen. Die Zimmerei Starmanns stellte mit viel Liebe und handwerklichen Geschick das neue Mühlrad her und es ziert seit 2006 die Welsche Mühle. Nur, damit konnte noch immer nicht gemahlen werden, denn der Mahlstuhl mit dem Mahlwerk war noch in dem gleichen Zustand wie 1972. Und nun trat der Heimatverein Haaren/Verlautenheide auf den Plan. Es wurde darüber diskutiert ob es denn richtig sein kann, dass mit so viel Geld ein neues Mühlrad eingebaut worden ist und an dem Mahlwerk niemand Hand anlegen würde. Die Intention war doch seinerzeit, die Mühle wieder in den Stand zu versetzen, dass dort Mehl gemahlen werden könne. Aber offensichtlich scheiterte es immer an Geld. So fanden sich 2006 einige handwerklich geschickte und „mutige“ Männer des Heimatvereins zusammen und erklärten sich bereit, sich mit dem Mahlwerk zu beschäftigen und zu versuchen, die Mühle wieder in Betrieb zu nehmen. Die Bezirksverwaltung wurde angeschrieben und in einem Ortstermin unsere Vorstellungen vorgetragen. Auch das zuständige Hochbauamt und der Denkmalschutz wurde eingeschaltet und nachdem von allen Seiten freudige Zustimmung erfolgte, wurde mit viel Optimismus an die Sache herangegangen. Je nach Erfordernis waren ständig drei bis sechs Helfer bei der Sache.
Nach viel viel ehrenamtlicher Arbeit vieler verschiedener Handwerksunternehmen und freiwilliger Arbeiter wurde dann am Donnerstag den 07.08.2007 das erste Mehl gemahlen. Um also in Zukunft für interessierte Bürger und vor allem Schulen und Kindergärten die Mühle in Betrieb zu setzen muss also noch das Problem Wasser gelöst werden.

[Quelle: Heimatverein Haaren-Verlautenheide}
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