Ruine Ehrenberg (Klause), Tyrol, Austria
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N 47° 27.907 E 010° 43.229
32T E 629659 N 5258287
Ruine Ehrenberg (Klause), Tyrol, Austria
Waymark Code: WMBZG8
Location: Tirol, Austria
Date Posted: 07/08/2011
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[DE]
Die Ruine der Burg Ehrenberg liegt in 1100 m Höhe südlich über Reutte im Außerfern in Tirol. Die Burgruine ist der Mittelpunkt eines der bedeutendsten Festungsensembles Mitteleuropas. Die Burg wird von der barocken Festung Schlosskopf überragt, unterhalb sperrt die Ehrenberger Klause das Tal. Östlich der Bundesstraße vervollständigt das Fort Claudia das Befestigungssystem.

Im 13. Jahrhundert gehörte das Gebiet um Reutte größtenteils zum staufischen Machtbereich. Gegen Ende des Jahrhunderts gelangten die Herrschaftsrechte über die Witwe Konrads IV. als Heiratsgut an den Grafen Meinhard II. von Görz-Tirol.

Die neue Burg über Reutte dürfte gegen 1290 entstanden sein. In diesem Jahr hatte der Tiroler seine Burg bei Pfronten (Burg Falkenstein) an den Bischof von Augsburg übergeben, was ein Grund für den Neubau gewesen sein könnte. Als erster Burghauptmann wird 1293 Heinrich von Starkenberg (Capitaneus ad Ernberch) erwähnt. Die Baukosten wurden teilweise aus dem landesfürstlichen Einkommen aufgebracht. Die Restsumme wurde von den Gemeinden der Gerichtsbezirke Imst, Petersberg und Hörtenberg eingefordert, deren Bewohner auch zu umfangreichen Robotdiensten herangezogen wurden.

1314 verpfändete der Sohn Meinhards, Herzog Heinrich von Kärnten, das Gericht „im Wald“ und die Burg an den Grafen Konrad von Kirchberg. Die Pfandschaft wurde jedoch 1317 wieder eingelöst und die Burgverwaltung an Heinrich von Starkenberg zurückgegeben. Burg und Gericht wurden während des Spätmittelalters noch mehrmals verpfändet, so 1352 an Herzog Konrad von Teck, dem der Markgraf von Tirol 14.000 Mark Berner schuldig war. Die Klause unter dem Burgberg brachte reiche Zolleinnahmen, Ehrenberg war deshalb als Pfand sehr begehrt. 1354 ging der Pfandbesitz an Herzog Albrecht II. von Österreich, der ihn 1362 wiederum an Conrad von Freyberg, Vizedom in Oberbayern weitergab. 1365 löste der Österreicher das Pfand wieder ein. Nach mehreren weiteren Verpfändungen wie an Reinprecht V. von Graben kam Ehrenberg schließlich an den Augsburger Kaufmann Georg Gossembrot. Unter Gossembrot wurde Reutte zum Markt erhoben, allerdings war der Augsburger bei der Bevölkerung äußerst unbeliebt. Als er 1502 im nahen Füssen starb, soll er von seinen Untertanen vergiftet worden sein. Nach dem Tod Gossembrots gelangte die Herrschaft 1523 über die Augsburger Familie Paumgartner an Gabriel Salamanca, einen als äußerst grausam bekannten Spanier. Die aufgebrachte Bevölkerung zwang den Herzog deshalb schon 1525, das Pfand wieder einzulösen.

1546 versuchten die Truppen des Schmalkaldischen Bundes in Tirol einzufallen. Burg und Klause Ehrenberg wurden bemannt, allerdings erschienen von den 200 aufgebotenen Untertanen nur 29. Insgesamt wurden die Wehranlagen nur von etwa 60 Mann verteidigt. Den Schmalkalden gelang deshalb am 11. Juli 1546 die Einnahme der Klause, die Burg wurde am nächsten Tag übergeben. Im September gelang den Tirolern die Rückeroberung. Hierzu wurden auf dem Falkenberg sieben Geschütze postiert und die Burg sturmreif geschossen. Der protestantischen Besatzung gelang die Flucht zurück ins Allgäu. Die Beseitigung der Schäden der Beschießung dauerte bis ins Jahr 1551.

1552 fiel Moritz von Sachsen über Füssen in Tirol ein, konnte die Burg aber nicht einnehmen. Wiederum erwies sich jedoch der unbefestigte Falkenberg als Schwachpunkt des Befestigungskonzeptes. Die Soldaten umgingen Burg und Klause einfach über den Berg. Als sich die Truppen des Kurfürsten schließlich aus dem Gebirge zurückziehen mussten, wurde die Klause allerdings beschädigt und geplündert. Nach dem Ende der Kampfhandlungen wurde die Burg von der Innsbrucker Regierung wenig beachtet. 1566 bestand die Besatzung aus ganzen fünf Mann und einem Stallburschen. 1601 verlegte der Pfleger seinen Sitz hinunter nach Reutte. Kurz danach erkannte man jedoch den strategischen Wert der Grenzburg Ehrenberg als Passsperre. Erzherzog Maximilian veranlasste zwischen 1607 und 1609 größere Umbauten an den Befestigungsanlagen.

Als schließlich 1632 (Dreißigjähriger Krieg) das protestantische Heer ins Land einzufallen drohte, wurden rasch weitere Ausbauten vorgenommen und die Burg Ehrenberg mit Vorwerken verstärkt. Über 6000 Soldaten unter dem Oberbefehl des Herzogs Bernhard von Weimar griffen die Klause an, konnten aber von den Tirolern zurückgeschlagen werden.

Claudia von Medici, die Witwe Erzherzog Leopolds V., ließ ab 1639 das Fort Claudia auf dem Falkenberg errichten. Baumeister der kleinen Festung war Elias Gumpp.

Im Spanischen Erbfolgekrieg gelang dem Bayerischen Kurfürsten 1703 die Eroberung Ehrenbergs. Den Österreichern gelang einen Monat später jedoch die Rückeroberung. Die Bauern der Umgebung hatten einige Geschütze auf den – über der Burg liegenden – Schlosskopf gezogen und die Burg von dort beschossen. Die österreichische Regierung begann anschließend mit der Planung einer großen Festung (1726-1741) auf dem Schlosskopf, deren strategische Notwendigkeit die vorangegangenen Kampfhandlungen bewiesen hatten. Die neue Festung musste ihre Tauglichkeit allerdings nie mehr beweisen. 1782 wurden die Tiroler Festungen bis auf Kufstein aufgelassen. Das Festungssystem wurde als Steinbruch verkauft und ausgeschlachtet.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Ruine von dem angesehenen Reuttener Industriellen Heinrich Schoener erworben. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wurde im Einvernehmen mit den Eigentümern vom Verein "Rettet Ehrenberg" Erhaltungsmaßnahmen getroffen und der Verfall des riesigen Festungsensembles gestoppt. Heute soll die Ruine nach dem Willen der Eigentümer Schoener-Tschurtschenthaler der Bevölkerung und den Gästen als Ruhepol und Ausflugsziel zugute kommen.

Die Burg wurde auf einem felsigen Hügel über dem Aufstieg zum Heiterwanger See angelegt. Der unregelmäßige Verlauf der Ringmauer passt sich an das Bergplateau an. Die rechteckige Kernburg liegt erhöht auf einem Felsstock, dem eine Torbefestigung vorgelegt wurde. Nordöstlich sichert ein restaurierter Artillerieturm die Anlage. Die Burg ist durch lange Schenkelmauern mit der Klause und der Festung auf dem Schlosskopf verbunden. Den Schlossanger zwischen der Burg und dem Schlossberg sichert ein Hornwerk des 18. Jahrhunderts.

Die Klause am Katzenberg wird erstmals 1317 urkundlich. Neben der Sperrmauer stand dort ursprünglich ein Festes Haus. Unter Georg Gossembrot wurde ab 1482 ein Kornkasten hinzugefügt. Das landesfürstliche Inventar von 1525 nennt neben der Zoll- und Poststation auch ein Wirtshaus.

Anfang der 17. Jahrhunderts verstärke man die Klause auf der Nordseite durch zwei vorspringende Bastionen italienischer Art. Nach 1618 kamen noch ein Hornwerk und weitere Vorwerke hinzu, im 18. Jahrhundert errichtete man zusätzlich eine zweistöckige Kaserne. Nach der Auflassung der Festung im Jahr 1782 wurden die Gebäude teilweise ausgeschlachtet. In den neunziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts begannen erste Revitalisierungsarbeiten. Das Hauptgebäude wurde restauriert und für die Aufnahme des Europäischen Burgenmuseums vorbereitet. Auch die Bastionen, das Hornwerk und die Kaserne sind mittlerweile konserviert und ergänzt.


[EN]
The ruins of Castle Ehrenberg is located at 1100 m altitude in the south of Reutte in Tirol Außerfern. The castle is the center of one of the most important ensembles fortress in central Europe. The castle is dominated by the baroque castle fortress head, below the locks Klause honor the valley. East of the highway completes the Fort Claudia the fastening system.

In the 13th Century belonged to the area around Reutte largely to the Staufen sphere. As the century came the sovereign rights of the widow of Conrad IV as a dowry to Count Meinhard II of Gorizia-Tyrol.

The new castle via Reutte may have arisen from 1290th This year, the Tyrolean had handed over his castle near Pfronten (Castle Falkenstein) to the Bishop of Augsburg, which could have been one reason for the new building. As the first captain of the castle in 1293 is mentioned by Henry Stark Mountain (Capitaneus ad Ernberch). The construction costs were partly applied from the princely income. The remaining sum was demanded by the communities of the district court Imst, Peter Berg and Hörtenberg, whose inhabitants were also used for extensive robotic services.

1314 pledged the son Meinhard, Duke Henry of Carinthia, the court "in the forest" and the castle of Count Konrad von Kirchberg. The deposit was returned, however, the shaft 1317 and redeemed the castle to Henry administration of Stark Mountain. Castle and Court during the late Middle Ages were pledged repeatedly to 1352 at Duke Konrad of Teck, the Margrave of Tyrol 14 000 Mark Berner was guilty. The hermitage under the castle hill brought rich customs revenues, Ehrenberg was therefore very popular as a pledge. 1354 the property passed pawn to Duke Albrecht II of Austria, who in turn passed it in 1362 to Conrad of Freyberg, Vizedom in Upper Bavaria. 1365 broke the pledge of the Austrians back. After some more pledges like to Reinprecht V. Ehrenberg of digging finally came to the Augsburg merchant Georg Gossembrot. Under Gossembrot Reutte was elevated to the market, however, was extremely unpopular with the people of Augsburg. When he died in 1502 in the near foot, he was allegedly poisoned by his subjects. After the death Gossembrot attained power in 1523 on the Augsburg family Paumgartner to Gabriel Salamanca, a Spaniard known to be extremely cruel. The enraged population forced the duke so in 1525 to honor the pledge again.

1546 troops tried to invade the Schmalkalden League in Tyrol. Ehrenberg Castle and Hermitage were manned, however, appeared to be of the 200 subjects only botenen 29th Overall, the fortifications were defended by only about 60 men. The Schmalkalden managed to Spain on 11 July 1546 taking the Hermitage, the castle was handed over to the next day. In September, managed to reclaim the Tyrolese. To this end, the Falkenberg posted seven guns and shot the castle assault. The Protestant crew managed to escape back into the Allgäu. The elimination of the damage of the bombardment lasted until 1551.

Moritz of Saxony in 1552 was about one foot in the Tyrol, but could not take the castle. Again, however, turned out the dirt Falkenberg as a weak point of the attachment concept. The soldiers worked around Hermitage Castle and just over the hill. When the troops of the Elector had to finally withdraw from the mountains, the hermitage, however, was damaged and looted. After the fighting, the castle was taken by the government little Innsbruck. 1566 was the entire crew of five men and a stable boy. In 1601, the nurse's office moved down to Reutte. Shortly thereafter it was recognized, however, the strategic value of border Ehrenberg as pass blocking. Archduke Maximilian prompted 1607-1609 major modifications to the fortifications.

When finally invade 1632 (Thirty Years' War), the Protestant army into the country were threatened, soon made further expansions and Burg Ehrenberg reinforced with outworks. About 6,000 soldiers under the command of Duke Bernhard of Weimar attacked the hermitage, but were repulsed by the Tyrolese.

Claudia de Medici, the widow of Archduke Leopold V, the fort was built from 1639 to the Claudia Falkenberg. Builders of the small fortress was Elias Gump.

In the Spanish Succession War of the Bavarian Elector, succeeded in 1703 conquest of Ehrenberg. The Austrians succeeded a month later, however, the reconquest. The local farmers had some guns on the - head lock and dragged from there shot at the castle - the castle lie. The Austrian government then began planning a large fortress (1726-1741) demonstrated in the head lock, the strategic need for the previous fighting had. The new fortress had to prove their fitness but never more. In 1782 the Tyrolean forts were abandoned except for Kufstein. The fortress system was sold as a quarry and cannibalized.

Mid-19th Century has been the ruin of the Reutte respected industrialist Henry Schoener acquired. Since the mid-20th Century was in agreement with the owners of the club, "Save Ehrenberg" conservation measures taken and stopped the decline of the giant fortress ensemble. Today, the ruins should come by the will of the owner-Schoener Tschurtschenthaler the population and the guests as a haven and destination benefit.

The castle was built on a rocky hill on the climb to Lake Heiterwang. The irregular course of the ring wall adapts to the mountain plateau. The rectangular inner castle is elevated on a rocky floor, the one Torbefestigung was submitted. Northeast secures a restored artillery tower plant. The castle is connected by a long leg with the cell walls of the fortress and the castle on top. Anger between the castle of the castle and the castle hill secures a horn work of the 18th Century.

The hermitage on Katzenberg is documented for the first time in 1317. Besides the barrier wall was there originally a feast house. Under George Gossembrot from 1482 was added to a grain box. The sovereign's inventory of 1525 lists, in addition to the customs and post office, a tavern.

Beginning of the 17th Century, one reinforcing the hermitage on the north side by two projecting bastions of Italian Art After 1618, there were also a horn factory and other advanced works in the 18th Century, built an additional two-storey barracks. After the abandonment of the fort in 1782 the building was partially gutted. In the nineties of the twentieth century began first revitalization. The main building was restored and prepared for the reception of the European Castle Museum. Even the bastions, the horn works and the barracks are now preserved and enhanced.
Type: Ruin

Fee: No

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always


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